Farb-Lithographie Chromolithographie Chromofacsimile Goldene Pagode Rangun Myanmar Asien Eduard Hildebrandt Wagner Berlin ~1880

Seltene Druckgrafik, chromolithografierte Ansicht "Goldene Pagode", um 1880, in der Platte links unten betitelt "Rangoon" und rechts signiert "E. Hildebrandt". Rückseitiges Verleger-Label bezeichnet "Ed. Hildebrandt. Cromofacsimilirt von W. Loeillot nach der Aquarelle aus der Sammlung Die Reise um die Erde. Verlag von R. Wagner, Berlin Zimmerstrasse No. 32/33" und gestempelt "Bayerische Staatsbibliothek München". Der Landschafts- und Reisemaler Eduard Hildebrandt (1818-1868) aquarellisiere auf seinen Reisen durch Europa, Südamerika, Afrika und Asien zahlreiche Landschaften, seine Lebensgeschichte ist eine Reisebeschreibung. Litho auf Papier, Bildgröße ca. 37 x 27,5 cm, auf etwas angeschmutztem Trägerkarton montiert Format 55 x 45 cm. Guter gebrauchten originaler Fund-Zustand, ohne Beschädigung, ohne Restaurierung, ohne Reinigung - siehe Fotos

Der deutsche Maler Eduard Hildebrandt (1818 Danzig - 1868 Berlin) war der Bruder des Malers Fritz Hildebrandt und bekam seinen ersten künstlerischen Unterricht durch seinen Vater. Mit zwanzig Jahren zog Hildebrandt 1837 nach Berlin und kam in Ateliers verschiedener Maler unter. Bereits im folgenden Jahr unternahm Hildebrandt eine Studienreise zur Insel Rügen und entdeckte für sich die Landschaft der deutschen Ostseeküste. Nach seiner Rückkehr bekam er eine Anstellung im Atelier des Marinemalers Wilhelm Krause. 1839 unternahm Hildebrandt eine Studienreise durch England und Schottland, wobei einen Schwerpunkt wiederum die Küste bildete. Auf Empfehlung von Wilhelm Krause konnte Hildebrandt 1841 nach Paris gehen und dort Schüler des Malers Eugène Isabey werden. Bereits 1843 durfte er sich mit einem kleinen Genrebild an der Ausstellung des Pariser Salons beteiligen, das mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Ende desselben Jahres kehrte Hildebrandt nach Berlin zurück. Auf Empfehlung Alexander von Humboldts, der ihn durch seine Kenntnis der amerikanischen Naturwelten maßgeblich beeinflusste, unterstützte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Hildebrandt mit einem namhaften Betrag, sodass dieser 1844 eine ausgedehnte Reise nach Brasilien und Nordamerika unternehmen konnte. Diese zweijährige Studienreise war für Hildebrandt künstlerisch sehr entscheidend. Neben seinen Seestücken, die er immer seltener malte, konzentrierte er sich von nun an auf Landschaftsbilder, die er in außergewöhnlichen Licht- und Schatteneffekten schuf. 

Nach der Rückkehr von dieser Reise entstanden auf der Grundlage von Skizzen, Zeichnungen und Aquarellen viele Ölgemälde, von denen die meisten der königliche Hof kaufte. Kurze Zeit darauf wurde Hildebrandt zum Königlich Preussschen Hofmaler ernannt. Als solcher startete er im Spätsommer 1848 zu einer Reise, die ihn über London nach Funchal (Madeira) führte. Von dort segelte er die Westküste Afrikas entlang, besuchte Las Palmas de Gran Canaria (Kanarische Inseln) und kehrte über Spanien und Portugal im Herbst 1849 nach Berlin zurück. Die Ausbeute die Reise bestand aus über 200 Aquarellen, die fast alle der preußische König kaufte. Anlässlich der großen Berliner Kunstausstellung von 1850 zeigte Hildebrandt die zwei Bilder „Ein Blick ins Meer“ und „Abend auf Madeira“, mit welchen er auch wieder eine Goldmedaille errang. Hildebrandts vierte Reise führte ihn 1851 durch Italien, Ägypten und Syrien nach Palästina. Über die Türkei und Griechenland kehrte er wieder nach Berlin zurück. Die Ausbeute waren wiederum hunderte von Aquarellen und Zeichnungen, welche ebenfalls fast zur Gänze vom preußischen König aufgekauft wurden. Weitere Käufer waren Zar Nikolaus I. von Russland, dessen Sohn Alexander II., der Herzog von Ratibor, Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst und die Fürstin zu Sayn-Wittgenstein. Seine fünfte Reise, wiederum vom preußischen Hof gefördert, führte Hildebrandt durch die Gebirgslandschaften der Schweiz, durch Österreich und Norditalien. Zurück in Berlin wurde Hildebrandt Mitglied der Akademie und dort auch mit einem Lehrauftrag betraut. Deshalb konnte er erst 1856 Nordeuropa bis zum Nordkap bereisen – eine Reise, welche ihn – nach eigener Aussage – künstlerisch nicht inspirierte, obwohl er auch von dort einiges an Bildern mit nach Hause brachte. In den Jahren zwischen 1861 und 1862 unternahm Hildebrandt seine letzte Kunstreise, welche dann auch zur Weltreise geriet. Hildebrandt kam mit über 300 Aquarellen, Zeichnungen und Ölbildern wieder nach Hause. Thieme/Becker XVII, 74 f.

Rangun (offiziell Yangon, englisch Rangoon) ist eine Stadt in Myanmar und Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Yangon-Division. Myanmar, ehemals Burma, in deutschsprachigen Texten auch Birma, ist ein Staat in Südostasien und grenzt an Thailand, Laos, die Volksrepublik China, den Nordosten Indiens, Bangladesch und den Golf von Bengalen. Mit rund 5,21 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt Rangun und 5.998.000 Einwohnern in der Agglomeration (Stand Census von 2013) ist Rangun die größte Stadt und das industrielle Zentrum des Landes. Bis zum Jahr 2005 war Rangun die Hauptstadt Myanmars; der Regierungssitz wurde dann aber nach Naypyidaw verlegt.