Und es gibt sie doch - Die Sünde auf der Alm!
Ende der sechziger Jahre hängt der Förster vom Silberwald seine Büchse an den nagel und läutet damit das Aus für den deutschen Heimatfilm-Klassiker ein. Doch die alpenländi- schen Burschen können bald wieder ungehindert in fremden Revieren auf die Pirsch gehen. Denn routinierte Heimatfilme-Macher wie Alois Brummer, Franz Marischka und Hans Billian erhören das Verlangen des Publikums nach neuer, deftiger Hausmannskost und verbinden den von Oswald Kolle gewährten Blick in deutsche Schlafzimmer mit schneebedeckten Alpengipfeln und blühenden Almen, lassen (k)nackige Sennerinnen und zwei- und vierbeinige Rindviecher darüber hinweg laufen und verwandeln die bajuwarische Idylle in einen filmischen Sündenpfuhl.


Wenn's in der Lederhose juckt...
....stößt das Böckchen unters Röckchen. Anfang der Siebziger Jahre durchbrechen die liebeshungrigen Bergbauern und ihre heißblütigen Mägde sämtliche filmische Schranken. Sah man bislang auf den Almen allenfalls volle Euter schwingen, hüpfen nun pralle Brüste. Sennerinnen werden zum Freiwild für zweibeinige brünstige Hirsche und der Heustadel wird zum Lotterbett. Wo der Wildbach brodelt, wird untern Dirndl gejodelt, was das Zeug hält. Die Bergwälder hallen von den Lustschreien ihrer Bewohner wider, und Fuchs und Hase vergeht Hören und Sehen. Die Filmemacher und Akteure ziehen alle Register ihres Könnens und bringen das Kunststück fertig, die lieb gewonnenen Klischees kräftig auf die Schippe zu nehmen. Vergessen ist die Aufklärungsarbeit des Herrn Kolle. Die Deutschen holen sich ihre sexuellen Anregungen beim fröhlichen Wildwechsel, und Sommerfrischlerin- nen lassen künftighin das Schlafzimmerfenster angelehnt und beim Liebesspiel das Licht
an.


Stramme Steiger und kesse Nordsee-Krabben
Schon bald beschränken sich die Zelluloid-Nackedeis nicht mehr auf die süddeutsche Region. Man entdeckt die durch den juckenden Kumpel personifizierte Freizügigkeit des Ruhrpotts, die fröhlichen Nackten in den friesischen Dünen und die gut bestückten ostfriesischen Krabbenfischer.
Ein spritziger Leckerbissen jagt den anderen. Sternchen wie Ingrid Steeger, Elisabeth Volksmann, Andrea Rau und Ursula Buchfellner geizen nicht mit ihren Reizen und ,,erarbeiten" sich Kultstatus.
Als Mangelware an den jungen, bildhübschen Aktricen der frühen Sex-Klamotten herrscht, schickt man die Alpen-Hirsche auf Dirndljagd and die Cote D'Azur, in die afrikanischen Steppe und in asiatische Massagesalons. Liebesbedürftige, verführerische Gastarbeiterinnen" aus dem Norden heuern auf deutschen Leinwänden an, um uns die skandinavische Liebeskunst vorzuführen. Die Späße werden derber und die erotischen Jurnübungen gewagter, bis die schöne Olivia Pascal Dirndl und Lederhose einmottet und sich am Mittelmeer-Strand zu heißen Disco-Rhythmen austobt.


Unterwegs in allen Betten - die sündige Republik
Fünfzehn Jahre währt die Freude heimischen Sexspäße. Keine Region wird ausgelassen, um dem Zuschauer immer neue prickelnde Liebesspiele zu präsentieren. So viel Sünde und Unmoral ist auch heute, nach dreißig Jahren, den Jugendschützern noch ein Dorn im Auge des Gesetzes, und so bemühen sie sich durch hohe FSK-Freigaben und Indizierungen der Lederhosenfilme vergeblich, Sitte und Anstand zu erhalten.
Nach der Aufklärungswelle der Sechziger Jahre öffneten die Sexklamotten die Herzen des deutschen Kinopublikums und entfachten die Lust und den Spaß am Sex erst richtig. Unternehmen wir mit diesem Buch also einen Streifzug durch die sündige Republik - v den Almen bis zum Meeresstrand. Begleitet werden wir auf dieser Deutschlandreise der besonderen Art von den reizvollsten und verführerischsten Weggefährtinnen, die der deutsche Sexfilm hervorgebracht hat.
Nach knapp 100 Seiten und mehr als 500 farbigen Fotos bleibt kein Gemüd unberührt und so mancher bekommt dann Lust gesehenes nachzumachen. - Lassen Sie sich diesen Spaß nicht entgehen!



 

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