Gutes Ex.; Einband mit Läsuren / Gebrauchsspuren; innen einige Bleistift-Anstreichungen. - Einband mit Stempel "Recensions-Exemplar". - Sonderabdruck aus der Monatsschrift f. Psychiatrie u. Neurologie; Bd. XVIII. - ... Bei einem anderen Patienten dieser Gruppe war es der Magen, welcher als Ueberbleibsel früher vorhandener Krisen eine Empfindlichkeit gegen gewisse, namentlich fette Speisen bewahrt hatte, ein anderer, dessen Potenz zwar angeblich nicht wesentlich gestört, muss jede geschlechtliche Erregung aufs Peinlichste vermeiden usw. Diese Beispiele mögen zunächst genügen. Wie aus ihnen ersichtlich, sind es im wesentlichen zwei Verlaufsformen, welche die unter dem Gesichtspunkt der jahrelang erhaltenen Arbeitsfähigkeit bei gutem Allgemeinbefinden zur zweiten Gruppe vereinigten Fälle aufweisen, und zwar sind es entweder jahrelang stationäre Fälle resp. solche mit einer ausserordentlich langsamen Progredienz. Diese verdienen wohl die günstigere Prognose. Zweitens solche Fälle, welche sich aus einer früher schweren Tabes bis zu dem angegebenen Grade gebessert haben. Es erübrigt nun noch darauf zurückzukommen, wie sich der weitere Verlauf der Fälle dieser Gruppe nach Ablauf des postulierten Zeitraums von 8-10 Jahren gestaltet. Von den 26 Patienten dieser Gruppe haben 5 diesen Zeitraum eben erst erreicht oder noch nicht wesentlich überschritten, von den restierenden 21 zeigt einer nach 10, einer nach 12 Jahren ein noch völlig unverändertes Bild, auch der objektive Befund ist sich gleich geblieben. Ein weiterer Patient ist nach 14 Jahren noch in seinem Berufe tätig. Sein Allgemeinbefinden ist ein vorzügliches, doch besteht seit zwei Jahren ein leichter Grad von Koordinationsstörung, der den Patienten zwar für gewöhnlich nicht irritiert, aber ihm das Besteigen einer Staffelei oder eines Stuhles unmöglich macht. Dass er aber seinen Beruf, was er nicht unbedingt nötig hätte, noch ausübt, bürgt am besten für sein gut erhaltenes allgemeines Wohlbefinden. Zwei Fälle, in denen das Leiden 17 bezw. 20 Jahre besteht, und die sich beide aus einer anfänglich schwereren Form der Tabes allmählich wieder gebessert hatten, weisen zwar ebenfalls einen leichten Grad von Ataxie auf, der indes seit vielen Jahren sich immer auf derselben Höhe erhält und das Allgemeinbefinden dabei so wenig beeinträchtigt, dass die eine Patientin in diesem Zeitraum fünf gesunde Kinder, die andere eins geboren hat. Bei dem einen Fall, Frau A., Beobachtung 11, welchen Oppenheim seinerzeit in der Neurologischen Gesellschaft demonstrierte, bestehen nach 17 Jahren lanzinierende Schmerzen, ein gewisser Grad von Unsicherheit auf den Beinen und imperativer Harndrang. ... (S. 12) // Als Neurolues (Synonym: Neurosyphilis) wird eine Reihe von charakteristischen psychiatrischen oder neurologischen Symptomen bezeichnet, die bei unbehandelter oder nicht ausgeheilter Syphilis-Erkrankung des Menschen mit einer Latenzzeit von Jahren bis Jahrzehnten auftreten können. Im Spätstadium der Neurolues erleiden 25 % der Lues-Kranken eine progressive Paralyse (fortschreitende Lähmung), wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die progressive Paralyse ist meist mit einer Tabes dorsalis (Ausfall von Funktionen des Rückenmarks) vergesellschaftet. Wichtig für die Diagnosestellung Neurolues ist die Untersuchung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquordiagnostik).