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Elbląg (ˈɛlblɔ̃k anhören/?), deutsch Elbing (ˈɛlˌbɪŋ), ist eine kreisfreie Stadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren nahe der Ostseeküste. Sie hat rund 119.750 Einwohner, einen Hafen und ist Sitz eines römisch-katholischen Bistums.

Die Schichau-Werke – F. Schichau, Maschinen- und Lokomotivfabrik, Schiffswerft und Eisengießerei GmbH – war ein Maschinenbauunternehmen in Elbing, Westpreußen.[1][2] Es bestand von 1837 bis 1945. Ferdinand Schichau begann mit dem Bau von Dampfmaschinen für verschiedenste Zwecke und errichtete 1852 eine eigene Werft.

Nach den Stein-Hardenbergschen Verwaltungsreformen war Elbing ab 1815 Teil des Kreises Elbing im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen. Elbing blieb bis 1945 Verwaltungssitz dieses Landkreises, wurde aber 1874 ein Stadtkreis (kreisfreie Stadt) und unterstand seither nicht mehr der Zuständigkeit des Landratsamts.

Die ab 1877 gebauten Torpedoboote wurden in viele Staaten exportiert und machten Schichau international bekannt. Der Werftbetrieb erweiterte sich 1899 um eine große Dockanlage mit Ausrüstungs- und Reparaturwerft in Pillau und 1891 um eine neue Werft in Danzig zum Bau größerer Schiffe. Bis 1914 bauten die Schichau-Werke etwa 1000 Schiffe und Boote. Das Elbinger Werk baute ab 1860, vor allem für die Preußischen Staatseisenbahnen, Dampflokomotiven und bereits 1912 konnte die 2000. Lokomotive ausgeliefert werden.

Während der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre wäre das Unternehmen fast bankrottgegangen. Nur das Eingreifen des Staates rettete das Unternehmen, einen der wenigen großen Industriebetriebe in der Exklave Ostpreußen des Deutschen Reiches der Weimarer Republik.

Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht baute Schichau für die Kriegsmarine U-Boote, Torpedo- und Flottentorpedoboote („Schichau-Zerstörer“). Ab 1944 war Schichau am Bau der U-Boote vom Typ XXI beteiligt.

Die Ostpreußische Operation (1945) brachte den Schichau-Werken das Ende. Das Gebiet um Elbing wurde 1945 (von der Sowjetunion) der Volksrepublik Polen zugeschlagen. Die deutschen Eigentümer des Unternehmens wurden entschädigungslos enteignet. Die nun in polnischem Staatsbesitz befindlichen Werke wurden im Rahmen der neuen kommunistischen Wirtschaftsordnung in spezialisierte volkseigene Großbetriebe überführt, in Deutschland endete die Tradition von Nachfolgebetrieben 2008.

Im Kaiserreich

Aufgrund der beengten Fahrwasserverhältnisse konnte Schichau in Elbing nur relativ kleine Wasserfahrzeuge fertigen. Daher entschloss sich Ferdinand Schichau zur Expansion. Zunächst wurde 1889 eine Schiffsreparaturwerkstatt in Pillau bei Königsberg errichtet. Ein Jahr später entstand eine Großwerft in Danzig, wo in den folgenden Jahren zahlreiche größere Kriegsschiffe sowie Frachtschiffe und luxuriöse Passagierschiffe entstanden. Ferdinand Schichau starb 1896. Sein Schwiegersohn Carl Heinrich Ziese[6] führte das Unternehmen weiter. Unter seiner Leitung wurden die Schichau-Werke in der Kaiserzeit zum größten Industrieunternehmen Ostdeutschlands.

Im Jahr 1913 gründet Ziese in Riga die Ziese Mühlgraben-Werft als Tochterunternehmen der Schichauwerke. Damit erhoffte er sich einen leichteren Zugang zum russischen Rüstungsmarkt. Ab 1914 waren dort neun große Zerstörer der Gogland-Klasse im Bau, die aber aufgrund der Nähe Rigas zur Frontlinie seit 1915 nicht vollendet wurden. Die Werft wurde 1915 unter staatliche russische Aufsicht gestellt und damit de facto enteignet.

Im Ersten Weltkrieg waren die Schichau-Werke Rüstungsbetrieb. Bei Kriegsbeginn arbeiteten an den Standorten Elbing, Danzig und Pillau insgesamt 8.500 Mitarbeiter. Bei Kriegsende waren es 11.600 Beschäftigte. Gebaut wurden vorrangig Große Torpedoboote, A-Boote sowie Güterzuglokomotiven. Zwei U-Boote des Typs Projekt 43 sowie weitere Boote des UF-Typs blieben unvollendet und wurden nach 1918 abgewrackt.

Kriegsschiffbau

Der Einstieg in den Kriegsschiffbau erfolgte 1877, als die Werft den Piratenjäger Otter baute und Carl H. Ziese im Auftrag der Kaiserlich Russischen Marine erstmals Torpedoboote konstruierte. 1884 bestellte die Kaiserliche Marine des Deutschen Reichs bei der Elbinger Werft die erste Serie kleiner Torpedoboote. 1899 fertigte das Unternehmen mit S 90 das erste deutsche Hochseetorpedoboot.

Schichau wurde bald führend im Torpedobootsbau und exportierte weltweit. Kunden wurden neben der Kaiserlich Russischen Marine die Marinen Chinas (1885), des Osmanischen Reichs (1886), Italiens (1886), Österreich-Ungarns (1886), Japans (1892), Brasiliens (1893), Rumäniens (1895), Norwegens (1895), Schwedens (1896), Dänemarks (1911) und Argentiniens (1911). 1897 wurde sogar ein einzelnes Torpedoboot in die Vereinigten Staaten verkauft. Bis 1918 entstanden bei Schichau 483 Torpedoboote und Zerstörer, davon 333 für die kaiserliche Marine.

Einige Länder bauten Boote nach Schichau-Plänen. Einige der von Schichau gelieferten Boote galten zeitweise als die schnellsten der Welt, so etwa 1888 das russische Hochseetorpedoboot Adler (russ. Адлер) mit 28,4 kn oder 1897 die vier chinesischen „Torpedojäger“ der Hai-Lung-Klasse mit 36,7 kn.[7]

Neben dem Torpedobootsbau lieferte Schichau der Kaiserlichen Marine größere Kriegsschiffe, so den Kreuzer Gefion (Stapellauf 1893), die Kanonenboote Iltis und Jaguar (1898), den Kleinen Kreuzer Kolberg (1908), die Linienschiffe Kaiser Barbarossa (1900), Wettin (1901), Elsass (1903), Lothringen (1904) und Schlesien (1906), die Großlinienschiffe Oldenburg (1910), König Albert (1912) und Baden (1915) und den Schlachtkreuzer Lützow (1913).

Der erste Exportauftrag für ein größeres Kriegsschiff kam aus Russland mit dem Auftrag für den geschützten Kreuzer Nowik, der nach seiner Fertigstellung als schnellster Kreuzer der Welt galt und das einzige größere Kriegsschiff blieb, das Schichau exportierte. Russische Werften bauten mit der Isumrud-Klasse zwei Schwesterschiffe der Nowik. Die im Russisch-Japanischen Krieg in Fern-Ost stationierte Nowik ging verloren, wurde von Japan gehoben und noch eine Zeitlang genutzt.

Bei Kriegsausbruch 1914 waren zwei Kreuzer, die Muravjev Amurskij und die Admiral Newelskoi, für die russische Marine in Bau. Beide Schiffe wurden beschlagnahmt und nach Fertigstellung von der Kaiserlichen Marine als Pillau und Elbing in Dienst gestellt.