Fachbuch: Wächtersbacher Steingut
Die Sammlung Angelika Jensen
Autorin: Sabine Behrens

Sehr selten und sehr gesucht - wenige Exemplare noch verfügbar!


Wächtersbach-Katalog für Sammler

Der handbuchartige und jeweils mit farbigen Abbildungen versehene Bestandskatalog „Wächtersbacher Steingut“, der 228 Nummern umfasst, die zum Teil mehrere Objekte  einschließen, gibt dem Sammler – oder dem, der es werden will – eine Orientierungs- und Bestimmungshilfe. Mit dem Katalog kann er nicht nur über Flohmärkte streifen, sondern  auch das schier unermessliche Angebot von Wächtersbacher Keramik im Internet stilistisch einordnen. Vom Historismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre des  20. Jahrhunderts sind sowohl seltene Stücke als auch typische Klassiker des Wächtersbach-Designs verzeichnet. Wem ist nicht schon einmal eine Vase oder Schale im markanten  Design „Pisa“ aus der Mitte der 50er Jahre begegnet? Und wer möchte nicht einmal eine Jugendstil-Tortenplatte von Josef Maria Olbrich auf dem Flohmarkt ergattern? Der Katalog  bietet „Hilfe zur Selbsthilfe“!

Die Wächtersbach-Sammlung von Angelika Jensen füllt auf dem Museumsberg Flensburg eine Lücke. Die Produktion der Steingutfabrik ist für die Zeit des Jugendstils mit Werken  von Hans Christiansen, Josef Maria Olbrich und Christian Neureuther gut im Museum vertreten, doch die folgenden Jahrzehnte waren bislang nur punktuell belegt. Mit der  Schenkung von Angelika Jensen wird nun sowohl die Sammlung Wächtersbach des Jugendstils ergänzt, als auch vor allem die Lücke bis in die Jahrzehnte nach 1945 mit ausgewählten  Stücken dokumentiert. So verfügt der Museumsberg Flensburg nun über eine der umfangreichsten Kollektionen dieser Fabrik im 20. Jahrhundert.

Das Werk ist ein unverzichtbarer Schatz für jeden Sammler oder Interessierten.

Hierzu empfehlen wir ergänzend die Markentafel zu Wächtersbacher Keramik, die wir in  einer weiteren Auktion hier bei eBay anbieten.

Über Wächtersbacher Keramik:

Die Firma Waechtersbach Keramik Otto Friedrich Fürst zu Ysenburg und Büdingen GmbH wurde 1832 von den Fürsten zu Ysenburg und Büdingen und Teilhabern gegründet. Der Sitz und  das Werk befinden sich noch heute in den historischen, 1838 bezogenen, Gebäuden im hessischen Brachttal-Schlierbach. 

Produzierte die Waechtersbach Keramik in den Anfangsjahren von 1832 bis etwa 1845 hauptsächlich einfaches, weißes Gebrauchsgeschirr, so wurden in den 1850er mit den ersten  Kupfer-Umdruckverfahren aufwändigere Arbeiten ausgeführt. Die Kapazität und Qualität der Arbeiten steigerte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als die Fabrik unter der Leitung von Max Roesler im Historismus ihren ersten Höhepunkt erreichte. Äußerst qualitätvolle und technisch aufwändige  Arbeiten belegen den hohen Standard in der Fabrikation, der von vielen Konkurrenten kopiert wurde. War die Waechtersbach Keramik bis dato nur lokal vertreten, belieferte sie nun das gesamte Deutsche Reich.

Max Roesler verließ die Fabrik im Streit, weil ihm eine Beteiligung seitens des Fürsten verwehrt wurde und gründete die  heute noch bestehende Roesler-Porzellanfabrik.

Den nächsten Höhepunkt erreichte Waechtersbach nach 1903, als mit Christian Neureuther als Entwerfer die Kunstabteilung ins Leben gerufen wurde. Neureuther führte den  Jugendstil ein. Er erarbeitete der Fabrik einen internationalen Ruf. Infolgedessen entstanden Arbeiten von Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens, Hans Christiansen u. a. In  dieser Zeit produzierte Waechtersbach für die Darmstädter Künstlerkolonie.

Durch den enormen Erfolg und die wegweisenden Entwürfe konnte die Firma Konkurrenten wie Villeroy & Boch weit hinter sich lassen. Nach dem Weggang Neureuthers 1921 wurde  1923 die Kunstabteilung wieder geschlossen.

Trotzdem konnte man in den 30er Jahren mit Ursula Fesca eine weitere renommierte Entwerferin verpflichten. Frau Fesca  setzte sehr früh Bauhaus-Ideen um und entwarf Serien, die dem Zeitgeschmack so weit voraus waren, dass sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg produziert wurden. Wegen Krankheit  verließ Frau Fesca von 1933 bis 1945 die Fabrik. Dadurch und wegen rigider Produktionsbeschränkungen setzte ein  Niedergang ein, was Kapazität, Qualität und Innovation betrifft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion mit Frau Fesca wieder aufgenommen werden und Waechtersbach entwickelte sich zum größten Keramikhersteller Deutschlands. Seit den 1960er-Jahren exportiert die Firma ihre Erzeugnisse auch nach Amerika. In den letzten 20 Jahren ist Waechtersbach  Keramik zu einem Sammelgebiet geworden, das beständig neue Anhänger findet.


Autorin: Sabine Behrens
Herausgeber: Ulrich Schulte-Wülwer
Fotos: Ina Steinhusen und Karin Székessy
Erstauflage: 2006
Auflage: 1. Auflage 2006
Auflagenhöhe: 1.200
Seitenanzahl: 88 Seiten
Abbildungen: 228 Farbabbildungen
Buchart: Kartoniert
Sprache: Deutsch
ISBN 10: 3-00-018533-X
ISBN 13: 978-3-00-018533-5
Größe: ca. 170 x 240 mm
Gewicht: ca. 300 Gramm
Zustand: neu, ungelesen
Besonderheiten: Zahlreiche, gute Fotografien, Standardwerk