Fachbuch: Einfach – Vollkommen // Simple and Perfect
Sachsens Weg in die internationale Uhrenwelt. Ferdinand Adolph Lange zum 200. Geburtstag // Saxony's Path into the World of International Watchmaking
Herausgeber: Peter Plassmeyer und Sibylle Gluch für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden


Anlässlich des 200. Geburtstags von Ferdinand Adolph Lange zeichnen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in einer Ausstellung die Geschichte der Präzisionsuhrmacherei in Sachsen nach. Der Amateur Johann Heinrich Seyffert, der zünftige Uhrmeister Johann Christian Friedrich Gutkaes und der erfolgreiche Uhrenfabrikant Ferdinand Adolph Lange stehen stellvertretend für die Entwicklung von den ersten Präzisionsuhren bis zur hochwertigen Serienproduktion von Taschenuhren. Die entscheidenden technischen Innovationen lassen sich bis Paris und London, den Uhrenzentren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, zurückverfolgen, während die Westschweiz ein arbeitsteiliges Fertigungssystem perfektionierte. Diese Standards der internationalen Uhrenwelt führte Lange mit Erfolg im sächsischen Glashütte ein, was auch der Existenz des Mathematisch-Physikalischen Salons zu verdanken ist: Als Ort der beobachtenden Astronomie war der Salon auf die Präzisionszeitmessung angewiesen und eine maßgebliche Schnittstelle, an der wissenschaftliche Bedürfnisse und handwerkliche Fertigkeiten gebündelt wurden.

Katalog zur Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen im Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdner Zwinger vom 19. Februar bis 14. Juni 2015

Description:

To mark the occasion of the 200th birthday of Ferdinand Adolph Lange, the Staatliche Kunstsammlungen Dresden are organizing an exhibition that will trace the history of making precision timepieces in Saxony. The amateur Johann Heinrich Seyffert, the future master horologist Johann Christian Friedrich Gutkaes and the successful watch manufacturer Ferdinand Adolph Lange represent this development from the first precision watches to the high-quality serial production of pocket watches. Decisive technical innovations can be traced back to Paris and London, the watchmaking centers of the 18th and early 19th centuries, while the French-speaking western part of Switzerland perfected a production system based on a division of labor. Lange successfully carried out these standards of international watchmaking in the Saxon town of Glashütte, and his acclaim is also indebted to the existence of the Mathematisch- Physikalischer Salon. As a site used for observing astronomy, the Salon was dependent on the accuracy of time measurement and served as an authoritative interface in which scientific needs and technical skills were bound together.



Zur Ausstellung:

Einfach - Vollkommen
Sachsens Weg in die internationale Uhrenwelt. Ferdinand Adolph Lange zum 200. Geburtstag
18. Februar bis 14. Juni 2015
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdner Zwinger

Aus Anlass des 200. Geburtstags von Ferdinand Adolph Lange zeigt die Sonderausstellung „EINFACH – VOLLKOMMEN. Sachsens Weg in die internationale Uhrenwelt“ anhand von rund 80 Exponaten die Geschichte der Präzisionsuhrmacherei in Sachsen. Sie schildert die Entstehung der ersten Präzisionsuhren bis zur Entwicklung einer hochwertigen Serienproduktion anhand der Werke dreier herausragender Persönlichkeiten. Vorgestellt werden die Werdegänge des Amateurs Johann Heinrich Seyffert (1751–1817) und des Uhrmachermeisters Johann Christian Friedrich Gutkaes (1785–1845). Als Pioniere der sächsischen Präzisionsuhrmacherei schufen sie fernab der großen Uhrenzentren in England, Frankreich und der Schweiz die Voraussetzungen für Ferdinand Adolph Langes (1815–1875) erfolgreiche Gründung einer Taschenuhrenfabrik in Glashütte.

In diesem Zusammenhang wird die maßgebliche Rolle des Mathematisch-Physikalischen Salons für die Entwicklung der Dresdner Präzisionsuhrmacherei thematisiert. Um 1780 wurde der Salon zu einem Ort der beobachtenden Astronomie und war als solcher auf die Präzisionszeitmessung angewiesen. Anknüpfend an die Bestrebungen seiner Vorgänger stellte Lange die Uhrmacherei auf eine konsequent wissenschaftliche Basis. Er konstruierte ein Uhrwerk, das hohe Präzisionsansprüche erfüllte und zugleich den Notwendigkeiten einer seriellen Fertigung genügte. Auf diese Weise produzierte er schließlich Uhren, die einfach und dabei vollkommen waren.

Die Ausstellung präsentiert neben den eigenen Beständen aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon bedeutende Leihgaben, darunter so außergewöhnliche Uhren wie das 1768 von Johann Georg Thiell gefertigte, vermutlich älteste deutsche Seechronometer; eine erstaunlich frühe Präzisionspendeluhr in gestürzter Bauart; oder einen von Thomas Mudge (1715–1794) gefertigten Reisewecker aus dem British Museum, eine der wenigen Uhren, die Mudge mit seiner Erfindung, der freien Ankerhemmung, ausstattete. Ebenfalls gezeigt wird die sogenannte König Ludwig II.-Uhr von A. Lange & Söhne aus dem Museum der bayrischen Könige in Hohenschwangau, deren emailliertes Prunkgehäuse fünf Szenen aus Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ zeigt.

Mediale Vermittlung in der Ausstellung
Die Taschenuhrsammlung des Mathematisch-Physikalischen Salons wurde während der Luftangriffe auf Dresden 1945 so stark beschädigt, dass einige der ausgestellten Uhren auf konventionelle Art nicht mehr untersucht werden können. Nun geben eigens für die Ausstellung durchgeführte Computertomografien einen Einblick in das faszinierende Innenleben dieser mechanischen Uhren. Darüber hinaus erläutert eine moderne Touchscreen-Anwendung dem Besucher die Bedeutung präzise gehender Uhren bei der geografischen Längenbestimmung. Weiterhin wird ein wesentliches Bauteil hochwertiger Taschenuhren – die Ankerhemmung – in einer Animation erklärt.

Auf den Bildern sehen Sie das Buch. Ihr Exemplar wurde nicht für die Fotos genutzt und ist noch ungelesen.

Herausgeber: Peter Plassmeyer und Sibylle Gluch für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Texte: Wilhelm Schmid, Hartwig Fischer, Peter Plaßmeyer, David Thompson, Jonathan Betts, Mathias Ullmann, Pierre-Yves Donzé, David Penney
Übersetzer: Lance Anderson
Verlag: Deutscher Kunstverlag, Berlin und München
Erscheinungsdatum: 20.02.2015
Auflage: Erstauflage
Jahr: 2015
Seitenanzahl: 200 Seiten
Abbildungen: 116 farbige und 7 schwarzweiße Abbildungen
Buchart: Hardcover
Sprachen: Deutsch und Englisch
ISBN 10: 3-422-07309-4
ISBN 13: 978-3-422-07309-8
Größe: ca. 287 x 220 x 20 mm
Gewicht: ca. 1.350 Gramm
Zustand: neu, ungelesen