458 in der Mehrzahl bisher unveröffentlichte s/w-Fotos sowie 94 Karten, Kartenskizzen und Abbildungen, davon 22 in Farbe.
Gewicht: 1.350 KG
Die 46. Infanterie-Division war gleich in mehrfacher Hinsicht eine
besondere Division unter der Fülle der im 2. Weltkrieg auf deutscher
Seite aufgestellten Infanterie-Divisionen des Heeres.
Sie wurde als letzter Infanterie-Großverband vor dem Krieg im Jahr
1938 aufgestellt – war also noch eine so genannte „aktive“ Division des
Friedensheeres. Ihre Keimzelle war das Infanterie-Regiment 42 der 10.
Infanterie-Division (Regensburg), welches wiederum aus dem legendären
Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 hervorging. Nur wenige Regimenter
haben so viele höchstdekorierte Soldaten und so viele Generale
hervorgebracht, wie das Regiment 21. Zudem stellte es stets die Kompanie
mit dem besten Schießergebnis der gesamten Reichswehr, welche jährlich
aufs Neue ermittelt wurde.
Die Garnisonen der 46. Infanterie-Division lagen in Nordostbayern und
im Sudetenland, das Divisionsstabsquartier in Eger. Landsmannschaftlich
setzte sich die Division aus Franken (IR 42), Sachsen (IR 72) und
Sudetendeutschen (IR 97) zusammen. Letztere hatten teilweise schon in
der tschechoslowakischen Armee gedient.
Die „Hirsch-Division“, so benannt nach ihrem Kennzeichen, einem
springenden Hirsch, gehört zu der Handvoll Infanterie-Divisionen, die
mehr Ritterkreuzträger aufzuweisen haben, als manche hochgelobte
Eliteformation, wie zum Beispiel Panzer-Divisionen. Drei Eichenlaub- und
35 Ritterkreuzträger sind für eine Infanterie-Division außergewöhnlich
viel. Zudem wurde die Division fünfmal im Wehrmachtbericht erwähnt. Die
Namensnennung im Wehrmachtbericht war eine ganz besondere und seltene
Auszeichnung. Keine andere Division wurde öfters öffentlich lobend
erwähnt. Nur die 7. Panzer-Division kam ebenfalls auf fünf Nennungen.
Obwohl als Infanterie-Division gegliedert, ausgebildet und
ausgestattet wurde sie von der höheren Führung sowohl für Luftlandungen
verwendet (Rotterdam 1940), für amphibische Operationen (Tamanhalbinsel
1942) und sogar im Hochgebirge eingesetzt (Kaukasus 1942/43). Die
Division hat jede ihr gestellte Aufgabe mit Bravour gelöst. Die sturen
Franken, die zähen Sachsen und die standhaften Sudetendeutschen brachten
die sowjetische Führung oft zur Verzweiflung, wie aus aufgefangenen
Funksprüchen bekannt wurde.
Zwei ihrer Divisionskommandeure gehörten dem militärischen Widerstand
gegen Hitler an, einer ihrer Regimentskommandeure brachte später als
General und stellvertretender Chef des Heerespersonalamt
Generalfeldmarschall Rommel das Gift für den von Hitler erzwungenen
Selbstmord.
Neben vielen Lokalprominenten diente im Bayreuther Hausregiment, dem
Infanterie-Regiment 42, auch Wolfgang Wagner, der Enkel des Komponisten
und später weltberühmte Leiter der Bayreuther Festspiele. Die Umstände
seiner im Polenfeldzug erlittenen schweren Verwundung werden in diesem
Buch geschildert.