Der Rütlischwur. Handsignierter Orig.-Holzschnitt von Walther Klemm (1883 – 1957) zu Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“, Berlin 1929, einer von wenigen Vorzugsdrucken auf flauschigem Japanpapier, unter Orig.-Passepartout. Bildgr. 178 x 125 mm, Blattgr. 255 x 190 mm. Bester Zustand. Darstellung einer Gruppe von Männern die ihre Hand zum Schwur erheben, im Hintergrund der Rütli.

Literatur: Rifkind (German Expressionist Prints) No 1521-2 ("Freedom fighters pledging their unity").

Gemäss der Legende schlossen Vertreter von Uri, Schwyz und Unterwalden auf dem Rütli, einer Wiese am Vierwaldstättersee, mit einem Eid einen Bund gegen die tyrannischen Vögte der Habsburger, der nach der Ermordung eines Vogts durch Tell in einen offenen Aufstand mündete sowie zur Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft.

Walther Klemm (Karlsbad - 1957 Weimar). Nach Ermunterung durch Orlik und Liebermann Beginn des Studiums an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Anton v. Kenner, Kolo Moser u. a. Gleichzeitig Studium der Kunstgeschichte an der Wiener Universität bei Julius von Schlosser. Um 1903 erste Farbholzschnitte. 1904 Beteiligung an der Ausstellung der Wiener Secession. Übersiedlung nach Prag. Lernt dort Carl Thiemann kennen, der sein erster Schüler wird. In Libotz bei Prag Ateliergemeinschaft. 1908 gemeinsames Übersiedeln nach Dachau. Bruch mit Thiemann. 1910 Mitglied der Berliner Secession. 1913 Berufung als Professor für Graphik an die Hochschule der Bildenden Künste Weimar. Große Anzahl von Illustrationen. Enge Kontakte zu Harry Graf Kessler, Theodor Hagen und Ludwig v. Hofmann. Bleibt während der Vereinigung der Hochschule mit H. v. d. Veldes Kunstgewerbeschule zum Bauhaus, 1919 und der späteren Wiederherstellung der Hochschule dort tätig. Ist am Aufbau der Hochschule nach dem 2. Weltkrieg beteiligt. 1952 Ehrensenator der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar.