Hinrichtung des livländischen Leutnants Otto Arnold von Paykull 1707 in Stockholm. Original-Kupferstich von 1740. Bildformat 59 x 84 mm auf einem Blatt (180 x 110 mm) mit beschreibendem Text.

Otto Arnold von Paykull (* 1662 in Livland; † Februar 1707 in Stockholm) war livländischer Generalleutnant der polnisch-sächsischen Truppen unter August des Starken. Er gehört zusammen mit Johann Reinhold Patkul zu den prominentesten politischen Opfern des Königs von Schweden, Karl XII.
Da Paykull behauptete das Geheimnis zur Herstellung von Gold zu kennen, wurde, unter Aufsicht des schwedischen Fiskals, auch ein entsprechender Versuch unternommen. Das Ergebnis dieses Versuches wurde in die Stockholmische Münzerei geliefert, welche die Probe für wahres Gold anerkannte. Aus der Probe wurde nach des Königs Tod eine Münze geprägt. Die Münze enthält auf der einen Seite ein natürliches Bildnis des Königs Karl XII und die Umschrift: „Carol. XII. D(ei). G(ratia). Rex Sue(cia).“. Auf der anderen Seite steht: “hoc aurum arte chemica conflavit Holmiae 1706. O. A. V. Paykul“. Diese Münze ist noch heute im königlichen Münzkabinett zu Stockholm zu besichtigen. Ganz Schweden geriet darüber in Aufruhr und sogar der berühmte Gelehrte Urban Hjärne versuchte sich bei seinem Freund Olof Hermelin für ihn zu verwenden und nannte Paykull einen "Verus adeptus".
Die Königinwitwe Hedwig Eleonore, Karls XII. Großmutter, befahl daraufhin die Exekution Paykulls aufzuschieben um dem König davon zu berichten. Der König ließ sich aber nicht von seinem Vorsatz abbringen und meinte dazu nur: „Om Paykul också förvandlade hela Brunkeberg till guld måste han likväl dö“ (Würde Paykul auch den Brunkenberg in lauter Gold verwandeln müsste er gleichwohl sterben). Am 4./14. Februar 1707 wurde der Sächsische Generallieutenant Otto Arnold von Paykull auf dem Nordermalms-Richtplatz bei dem Norderzoll mit dem Beil enthauptet und am Orte in einem Sarg beerdigt.


Execution of Otto Arnold von Paykull, Stockholm 1707. Original copperprint from 1740. Dim. 59 x 84 mm on a page (180 x 110 mm) with german text. - Paykull was born 1662 in Swedish Livonia. He was a page at the Royal Court of Saxony in 1677 and in 1678 he joined the Saxonian Guard. After some years in French service von Paykull returned to Saxony where he eventually became Lieutenant General around 1700. He was part of the Saxonian army that tried to stop the Swedish Crossing of the Daugava in 1701. He was injured during this fight and left the service for some years, but returned in 1704 to command a cavalry regiment. In 1705, von Paykull was captured by the Swedes at the Battle of Warsaw. He was brought to Stockholm where he was executed on 4 February 1707 for high treason due to his service for Saxony, though being born in a Swedish province. Known as an alchemist, he tried to escape execution by promising annual deliverance of gold to king Charles XII of Sweden but was rebuffed.