Krösus
besinnt sich auf dem Scheiterhaufen. Original-Kupferstich aus dem Imhofschen "Bildersaal", Nürnberg um 1693. Mit
dem spiegelverkehrten Ausruf „O Solon Solon Solon!“. Bildformat 60 x 85
mm auf einem Blatt (185 x 113 mm) mit beschreibendem Text.
Krösus
(griech. Κροῖσος. Kroîsos, lat. Croesus, dt. Krösus) (* um 590 v. Chr.;
† um 541 v. Chr. oder später) war der letzte König des in Kleinasien
gelegenen Lydiens. Er regierte von etwa 555 v. Chr. bis 541 v. Chr. und
war vor allem für seinen Wohlstand und seine Freigebigkeit bekannt.
Herodot berichtet über eine angebliche Unterhaltung zwischen Krösus und
Solon anlässlich eines Aufenthaltes des Weisen beim Lyderkönig. In
dieser Erzählung wird Krösus als eitel beschrieben, der seinen einfachen
Gast respektvoll aufnimmt und bewirtet, dann aber durch seine
prachtvollen Schatzkammern führt und ihn fragt, wen er nach seinen
ausgedehnten Reisen für den glücklichsten Menschen halte. Er erwartet
insgeheim, dass nun sein Name falle. Doch der Weise führt Tellos an,
dessen Lebensgeschichte bis zu seinem Heldentod für Athen er kurz
anreißt. Krösus fragt weiter und hofft, wenigstens nun genannt zu
werden. Solon aber nennt an nächster Stelle die Brüder Kleobis und
Biton, die den schweren Prozessionswagen ihrer Mutter als Priesterin der
Hera mit eigener Körperkraft bis zum Tempel gezogen hätten, damit diese
das Fest für die Göttin rechtzeitig eröffnen hätte können, und die -
auf die Bitte der Mutter an Hera, ihre Kinder dafür zu belohnen - noch
in der gleichen Nacht ruhmvoll entschlafen seien. Nun fragt Krösus
seinen Gast, ob er denn sein eigenes Glück nicht einmal mit jenem dieser
schlichten Leute als gleichwertig erachte. Solon führt aus, dass das
Schicksal (die Tyche) launisch sei und er den König erst dann glücklich
nennen könne, wenn dieser sein Leben auch so beschlossen habe. Es sei
notwendig, das Ende abzuwarten, da viele Leute zuerst vom Glück
begünstigt und am Schluss doch zu Grunde gerichtet worden wären. Krösus
aber hält ihn für töricht und entlässt ihn ungehalten.
Die von
Herodot im weiteren Verlauf dargestellte Tragödie des Lyderkönigs ist -
gemäß seinen Solon in den Mund gelegten Ausführungen - als eine
Vergeltung (Nemesis) für seine Hybris zu verstehen. Auf Grund seiner
Charakterschwächen – Eitelkeit und Verblendung – glaubt er, dass ihn
allein sein Reichtum und seine Herrschaft glücklich machten und versteht
nicht Solons Warnungen. Dann wird er von zahlreichen Schicksalsschlägen
getroffen und deutet auf Grund seiner Verblendung auch den Spruch der
Pythia falsch, so dass er zum verhängnisvollen Feldzug gegen Kyros
verleitet wird. Erst als er dem Feuertod entgegensieht, kehrt die
Warnung des Solon wieder in sein Gedächtnis zurück und sein Ausruf „O
Solon, Solon, Solon!" samt dem Bericht von dessen Warnung bewirkt seine
Rettung. Künftig fungiert er nun selbst als weiser Berater des
Perserkönigs.
Croesus: Rescue from death. Original copper engraving from Imhof "Bildersaal", Nuremberg, c. 1693, with the inverted exclamation "O Solon Solon Solon!" Picture size 60 x 85 mm on one sheet (185 x 113 mm) with descriptive text. By 546 BC, Croesus was defeated at the Battle of Thymbra under the wall of his capital city of Sardis. After the Siege of Sardis, he was then captured by the Persians. Herodotus tells us that in the Lydian account, Croesus was placed upon a great pyre by Cyrus' orders, for Cyrus wanted to see if any of the heavenly powers would appear to save him from being burned alive. The pile was set ablaze, and as Cyrus the Great watched he saw Croesus call out "Solon" three times. He asked the interpreters to find out why he said this word with such resignation and agony. The interpreters returned the answer that Solon had warned Croesus of the fickleness of good fortune. This touched Cyrus, who realized that he and Croesus were much the same man, and he bade the servants to quench the blazing fire as quickly as they could. They tried to do this, but the flames were not to be mastered. According to the story, Croesus called out to Apollo and prayed to him. The sky had been clear and the day without a breath of wind, but soon dark clouds gathered and a storm with rain of such violence that the flames were speedily extinguished. Cyrus, thus convinced that Croesus was a good man, made him an advisor.