Tommaso
Cuccioni, dessen Geschäft sich in der zentralen und von den
Bildungstouristen besuchten Via Condotti befand, war seit den 1830er
Jahren in Rom als Lithograph und Graphikverleger bekannt. Mit der 1839
entdeckten Photographie war ein ideales und schnelles Verfahren
entwickelt worden, das bald zur Portraitherstellung und für
Architekturansichten kommerziell angewendet wurde. Besonders in den
historisch bedeutsamen Städten wie Rom oder Athen entwickelte sich bald
eine blühende Branche der Souvenirphotographie. Cuccioni, der mit dem
Photographen Giacomo Caneva befreundet war, verkaufte in seinem Studio
zunächst dessen Stadtansichten. Seit 1852 war er selbst als Photograph
tätig. Seine Besonderheit waren großformatige Veduten der antiken
Bauwerke Roms im Format ca. 34 x 47 cm, die damals eine Sensation waren.
Diese „Mammut-Aufnahmen“ wurden mit einem sehr aufwendigen Prozeß
hergestellt: Man benötigte eine Kamera, in die die großen
Glasplatten-Negative hineinpassten, denn Vergrößerungen waren zu dieser
Zeit technisch nicht möglich. Cuccioni arbeitete mit dem damals
aktuellsten und fortschrittlichsten nassen Kollodium-Verfahren, die
Abzüge wurden auf Albuminpapier angefertigt. Die großen Blätter konnten
anschließend zu Panorama aus zwei oder drei Abzügen zusammengefügt
werden. 1859 nahm Cuccioni mit seinen Mammutbildern, darunter ein
Riesenpanorama des Forum Romanum im Format 68 x 160 cm, zum ersten Mal
an einer internationalen Ausstellung der Société française de
Photographie in Paris teil – und erhielt große Beachtung seitens des
kritischen Pariser Publikums. Seine Photographien zeigen die bekannten
Bauwerke und Stätten des historischen Roms in der Tradition der
klassischen Vedute, wie sie durch Malerie und Graphik bekannt und gut
verkäuflich waren. Ihre Herstellung war sehr aufwendig und kostspielig,
und ihre Anschaffung als Souvenir war somit nur wenigen wohlhabenden
Reisen auf ihrer Grand Tour im Mittelmeerraum vorbehalten. Heute sind
nur noch wenige Exemplare in öffentlichen und privaten Sammlungen
erhalten. Auf dem Kunstmarkt sind Cuccionis große Albuminabzüge sehr
selten.
Die Ansicht des Herkulestempel findet sich der oben beschriebenen Serie von Forografien römischer Sehenswürdigkeiten wieder.
Unser Blatt in dieser Übergröße für mich nicht nachweisbar.
Es hing bis zum Erwerb in eienem Schloß in den neuen
Bundesländern. Der frühere Schloßherr scheint sie auf seinenr Grnd Tour
Mitte des 19. Jahrhunderts in Rom erworben haben.
Leider
sind beide Blätter verblichen, der Herkulestempel hat an der linekn
oberen und unteren Ecke eine Riss und einen links mittig, die alt
hinterlegt sind, ohne Bildverlust.
Auf
Grund der Größe ist die Verpackung un der Versand als Sperrgut sehr
aufwendig. Hier kommen zum Preis noch ein Kostenanteil nach Abspache
hinzu.