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Das Gesetz Christi - Moraltheologie In Drei Banden Bernhard von Haring


Fünfte, verbesserte Auflage, 1959

Verlag: Erich Wewel Verlag, Freiburg am Bg.
Seiten: 1446
16,5 x 23,5 x 6 cm // Kg

* im original Papierbehalter


Bernhard Häring CSsR (* 10. November 1912 in Böttingen bei Spaichingen; † 3. Juli 1998 in Haag in Oberbayern) war römisch-katholischer Moraltheologe und Geistlicher des Redemptoristenordens

Bernhard Häring war bäuerlicher Herkunft. In den Redemptoristenorden trat er 1932 ein und wurde 1938 zum Priester geweiht. Sein Ordensoberer beauftragte ihn 1939 angesichts der in der Kirche herrschenden totalitären und repressiven Stimmung mit der „gründliche[n] Erneuerung der Moral“.

Er war einer der ersten katholischen Priester, die im November 1939 gemäß Geheimanhang zum Reichskonkordat zum Sanitätsdienst einberufen wurden. Im Zweiten Weltkrieg war er als Sanitätsfeldwebel in Frankreich, Russland und Polen eingesetzt. Nach achtwöchiger Ausbildung in München wurde er zu einer Infanteriedivision abgestellt. Von Januar bis September 1940 konnte er dank einer Freistellung vor Priesteramtskandidaten kurz vor deren Weihe über Moral dozieren. Trotz der Verbote wurde er immer wieder seelsorgerisch tätig und las Gottesdienste, einschließlich einer Weihnachtsmesse bei einem Verband der Waffen-SS. Dabei erlebte er Ablehnung, Duldung oder Unterstützung. In Russland taufte er auf Bitten hin ungezählte Kinder orthodoxer Christen. Bei Kriegsende kam er auf der Halbinsel Hela in Gefangenschaft. Alsbald übernahm er in Heisternest (heute: Jastarnia) mit Hilfe von Freunden unbemerkt die Aufgaben eines Pfarrers. Ebenso erhielt er einen polnischen Reisepass, mit dem er im Oktober über Berlin und Heiligenstadt rechtzeitig zur Goldenen Hochzeit seine Eltern erreichen konnte.

Um sein Doktorat zu erlangen (er promovierte bei Theodor Steinbüchel), immatrikulierte sich im September 1940 an der Theologischen Fakultät Tübingen, musste jedoch unmittelbar danach eine Ausbildung in Augsburg absolvieren und wurde gegen Ende 1940 einer Infanteriedivision bei Bayeux zugeteilt. Seine Kriegserfahrungen gründeten seinen „tiefen Glauben an das Gute in allen Menschen“. Er war sicher, dass er die göttliche Vorsehung bei seinem Kriegseinsatz erfahren und verspüren konnte, sie „gesehen und mit seinem Leben berührt“ habe. Seine Erlebnisse hatten ihn dazu gebracht, „gegen eine einseitige Gehorsamsmoral Stellung zu nehmen und Sprecher sowohl einer Gesinnungs- wie einer Verantwortungsethik zu werden“. 

Von 1947 bis 1951 war er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Redemptoristen in Gars am Inn und von 1951 bis 1987 Professor für Moraltheologie an der Theologischen Hochschule der Redemptoristen Accademia Alfonsiana in Rom. Dort schrieben auch spätere polnische Moraltheologen unter seiner Leitung ihre Doktorarbeit. Vor ihnen und anderen hielt er 1972 auf Einladung der Katholischen Akademie in Warschau und der Vereinigung der polnischen Moraltheologen eine Vorlesung. Als Gast-Professor lehrte er an der Yale-Universität in New Haven (Connecticut) und am Union Theological Seminary in the City of New York.

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil war er theologischer Berater, arbeitete an mehreren Konzilstexten mit, am intensivsten an der Pastoralkonstitution Gaudium et spes und war Konsultor des Sekretariats für die Nichtglaubenden. In Folge seines Wirkens in Polen wurde er von den polnischen Bischöfen regelmäßig zum Essen eingeladen. Der für Jastarnia (Heisternest) zuständige Bischof begrüßte ihn „jedesmal mit besonderer Herzlichkeit“.

Beim KirchenVolksBegehren 1995 war er einer der Erstunterzeichner und betonte „Unsere Hoffnung für die Kirche und unsere Freude an allem, was in der Kirche lebensträchtig und dem Evangelium treu ist, darf uns weder blind noch stumm machen angesichts von gefährlichen Mangelerscheinungen und lebensfremden Praktiken und Strukturen“. 

Häring hat eine biblisch orientierte, personale Moraltheologie begründet, indem er im Gegensatz zu anderen Moraltheologen weder Kataloge der Tugenden und der Sünden verfasste noch sie bewertete, sondern vom Gebot der Liebe als Mittelpunkt ausging. Damit hat er die weitere Entwicklung dieser Disziplin maßgeblich beeinflusst. Ökumenisches Gespräch und Dialog mit der modernen, pluralistischen Kultur prägten zunehmend seine Arbeit. 

Häring verfasste zahlreiche Werke zur Moraltheologie und zu Zeitfragen. Vor allem durch seine zwei Standardwerke der Moraltheologie Das Gesetz Christi (1954) und Frei in Christus (1979–1981) wurde er weltweit bekannt. Die Bibliothek der Redemptoristen in Gars am Inn, wohin Häring 1988 mit einem Großteil seiner Schriften übersiedelte, hat insgesamt etwa 430 verschiedene Ausgaben seiner Werke in 17 Sprachen nachgewiesen. 

In seinen letzten Lebensjahren litt er an den Folgen einer Kehlkopfkrebserkrankung. Gleichzeitig hatte er bis zuletzt mit Lehrbeanstandungsverfahren durch die Glaubenskongregation zu kämpfen. Sie blieben aber alle ohne Erfolg.

Häring starb am 3. Juli 1998 wenige Tage nach einem Gehirnschlag im Krankenhaus Haag (Kreis Mühldorf am Inn). Sein schlichtes Grab befindet sich auf dem Garser Klosterfriedhof.