--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
*Die Lieferung Kosten sind im Preis nach Frankreich, Deutschland und Österreich inbegriffen
(Ausnahme sind deutsche Inseln, denn dort plus 7,50 EUR)

*The delivery costs are included in the price to France, Germany and Austria. 
if you are visiting from another country please inquire about shipping cost.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 
rar, 1st.ed, Das Aegyptische Totenbuch- Franz Spunda (1924)

Ein nekromantischer Roman. 


ERSTAUSGABE/ 1st Edition


Verlag:  Rikola, Wien-Leipzig-München, 1924
Seiten: 421
13 x 19,5 x 3,5 cm

Romane und Bücher der Magie


Franz Spunda (* 1. Jänner 1890 in Olmütz; † 1. Juli 1963 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller mit deutschmährischen Wurzeln. Er trat mit Erzählliteratur, kulturhistorischer Essayistik, Lyrik, Dramatik und Übersetzungen hervor.

Franz Spunda machte sich zunächst als Verfasser „magischer Romane“ (Devachan, 1921, Der gelbe und der weiße Papst, 1923 etc.) und als Lyriker mit okkultistischen und mystischen Einschlägen (Hymnen, 1919, Astralis, 1920 etc.) einen Namen. Auch als Übersetzer von Petrarca, Aretino, Leopardi und Ossian fand er früh Beachtung. Es war die „Abkehr von einem formal und intellektuell gewordenen Expressionismus“, die Spunda unter der Parole der „magischen Kunst“ heraufbeschwor.[1]

Nach der Distanzierung von seinen im Zeichen einer esoterischen Phantastik stehenden literarischen Anfängen setzte er sein Werk mit anspruchsvollen Reisebeschreibungen aus Griechenland, Italien und Kleinasien fort (u. a. Griechische Reise, 1926, Neubearbeitungen 1938 und 1956, Der heilige Berg Athos, 1928). Diese setzten sich sowohl von dem klassizistischen als auch von dem dionysischen Bild der Antike ab und entfalteten eine „hermetische“ Perspektive auf eine Welt im Nachglanz archaischer Mysterien und byzantinischer Glaubenspracht.

Von der Befassung mit dem griechischen Kulturraum ausgehend, verlagerte sich Spundas publizistischer Schwerpunkt allmählich auf historische Romane (u. a. Minos oder Die Geburt Europas, 1931, „Westgoten-Trilogie“: Wulfila, 1936, Alarich, 1937, Das Reich ohne Volk, 1938) und kulturgeschichtliche Essays (u. a. Paracelsus, 1925, Neubearbeitung 1941, Geschichte der Medici, 1944). Dabei ging es ihm um die Deutung mythischer Überlieferungen und geschichtlicher Prozesse mit „geistespolitischer“ Bedeutung für die Gegenwart: für Europa auf dem Scheideweg, aber auch für die eigene, zutiefst erschütterte Nation, die in seinen Augen der Überwindung ihrer Orientierungslosigkeit in der Rückbesinnung auf Zeichen und Prozesse der Vergangenheit bedurfte.

Seit den späten 1920er Jahren zählte Spunda, der sich auch berufsständisch stark engagierte, zu den angesehensten Autoren seiner Generation in Österreich. In den dreißiger Jahren begann er mit nationalrevolutionären Ideen zu sympathisieren und trat am 5. Dezember 1932 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.306.974).[2][3] In den Jahren des Krieges entfernte er sich davon wieder und schuf Werke der „Inneren Emigration“ (u. a. Der Herr vom Hradschin, Der Sang aus der Tiefe[4], beide 1942, Platon, begonnen 1940, aus dem Nachlass veröffentlicht 2012).

Nach dem Krieg setzte er seine Romanveröffentlichungen mit abnehmender Resonanz fort und verfasste auch autobiographische Schriften (u. a. Frühlingsannalen, 1957). Neben die dominierende poetisch-historiographische Mischform der „Lebensromane“, die sich großen Einzelgängern der Kunst- und Geistesgeschichte und deren Konflikten mit den Mächten der Zeit zuwandte (u. a. Verbrannt von Gottes Feuer, 1949, Giorgiones Liebeslied, 1955, Das mystische Leben Jakob Böhmes, 1961), rückte die neuerliche Auseinandersetzung mit der Glaubenskultur des Ostchristentums. Die „im Metaphysischen beruhende“[5] Athos-Gemeinschaft und die asketisch-eremitische Religiosität der Mönche sah der Autor inzwischen von den Verheerungen des Tourismus-Zeitalters im Innersten bedroht. Zugleich erblickte er in ihnen das dringend ersehnte Korrektiv für das vom Fortschritt verdorbene, irregeleitete Abendland (Legenden und Fresken vom Berg Athos, 1962).