Dieses Buch geht der Frage der Ideologie in der Theorie Louis Althussers nach. Im Zentrum stehen dabei die Einflüsse durch psychoanalytische Konzepte, im Besonderen der Schule Lacans.
"Die Menschen haben sich bisher stets falsche Vorstellungen über sich selbst gemacht, von dem, was sie sind oder sein sollen."
1845 haben Marx und Engels in der Deutschen Ideologie eine Ausarbeitung des Begriffs der Ideologie geleistet, ihnen fehlte allein eine Sprache zur adäquaten Beschreibung dieses Phänomens.
1963 scheint Althusser diese Sprache in der lacanschen Psychoanalye gefunden zu haben, die die Grundlage für die althussersche Theorie bildet. Schon in Für Marx wird die Bearbeitung des Begriffs der Ideologie zum Thema. Besonders der Begriff der Überdetermination stellt hier für Althusser einen Ausweg aus theoretischen Engpässen dar.
Gedeckt ist dieses Vorhaben durch die These des dezentrierten Subjekts, die sich nach Althusser, Marxismus und Psychoanalyse teilen. Begriffe wie das Bewusstsein treten zugunsten des Unbewussten in den Hintergrund und eine Entscheidung zwischen falsch und richtig ist in der Sphäre der Ideologie nicht mehr möglich. Unbewusstes und Ideologie werden in ein Verhältnis gesetzt, die Ideologie wird als etwas Strukturiertes verstanden, wie auch Lacan das Unbewusste ähnlich einer Sprache strukturiert verstanden haben wollte.