Louis Erich Gruner
* 14. November 1881 in Leipzig;
† 30. Dezember 1966 ebenda
war ein deutscher Grafiker, Maler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist.
Erich Gruner schuf das Logo der Leipziger Messe GmbH, das sowohl als überdimensionales, durchfahrbares Einfahrtstor an der Alten Messe, am Messeturm am Eingang des neuen Messegeländes im Norden Leipzigs, als auch als markantes drehendes Werbesignet auf dem Wintergartenhochhaus in Leipzigs Stadtmitte zu finden ist.
Leben
Der Sohn des Leipziger Kaufmanns Louis Gruner studierte von 1900 bis 1905 an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig und anschließend in Paris, wo er die École des Beaux-Arts besuchte und Schüler von Jean-Paul Laurens war.
Im Jahr 1917 (in anderen Quellen wird das Jahr 1920 genannt) schuf er das Logo MM für „Mustermesse“, zwei aufeinander ruhende Großbuchstaben. Das Kürzel findet sich bis heute im Logo der Leipziger Messe GmbH und auf dem Messeturm am Eingang des Messegeländes im Norden Leipzigs, sowie als markantes drehendes Werbesignet auf dem Wintergartenhochhaus in der Leipziger Stadtmitte.
Erich Gruner entwarf eine Reihe Briefmarken der DDR zum Thema Leipziger Messe (1949–1961).
Gruner war maßgeblich an der Gestaltung des Festumzugs zur 500-Jahr-Feier der Universität Leipzig, sowie an der künstlerischen Gestaltung der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik im Jahr 1914 und der Internationalen Pelzfach-Ausstellung im Jahr 1930 in Leipzig beteiligt. Für Letztere schuf er auf „gigantischen, zwischen silbernen Gestängen hängenden Segeln 74 Kürschnerwappen aller Zeiten aus den verschiedenen Städten und Ländern des In- und Auslandes“ sowie ein 0,80 × 8,80 Meter großes Gemälde, das Hauptbild des Saales.
Ab 1. Januar 1931 war er Leiter der neu errichteten Leipziger Kunstgewerbeschule, an der er erstmals in Deutschland Bühnenbildgestaltung als Lehrfach einführte. Erich Gruners grafisches Gesamtwerk umfasst eine Vielzahl von Arbeiten in unterschiedlichen Techniken (Radierungen, Lithografien, Holzschnitte, Linolschnitte und Zeichnungen), meist thematisch zusammengefasst in Zyklen oder seriellen Mappenwerken. Nach der kriegsbedingten Zerstörung und endgültigen Schließung der Kunstgewerbeschule im Jahre 1946 arbeitete er bis zu seinem Tod als freier Künstler.
Erich Gruner war seit 1911 mit Katharina „Käthe“ Gruner (gebürtige Katharina Meyer, Tochter eines Fabrikanten aus Leipzig, ansässig in Kleinsteinberg) verheiratet. Der Ehe entstammten zwei Kinder. Die Ehefrau führte nach Gruners Tod seine Jahrzehnte umfassenden Tagebücher weiter (heute im Bestand der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden). Erich Gruners Bruder war der Architekt Walter Gruner (1883–1961).
Mitgliedschaften
Vorsitzender des Leipziger Künstlerbundes
Deutscher Künstlerbund
Deutscher Werkbund
Verein Leipziger Jahresausstellung
Nachlass
Ein Teil seines Nachlasses befindet sich im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Seine umfangreichen Tagebücher über den Zeitraum von Jahrzehnten sind im Bestand der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden, die sie auf einer Auktion erworben hat.
Varia
Von Erich Gruner sind aus dem Jahr 1919 Entwürfe überliefert, die die Bergkirche Beucha mit einer von Gruner gestalteten Innen-Ausmalung der Kirche zeigt. Das Projekt wurde nicht verwirklicht.
Der Publizist Lutz Heydick würdigte Erich Gruner und sein Schaffen mit einem Bild-Vortrag am 19. September 2019 in der Bergkirche Beucha.
------- Quelle: Wikipedia ----------