Faszination aus Gotik, Renaissance & Barock
PRACHTVOLLER EROTIKA-POKAL - UM 1750
DIE GLASHÜTTE AUGUST DES STARKEN - MIT ALLEGORIE AUF DIE TREUE
OBJEKT
Erotischer Glas-Pokal
Graustichiges Glas
Sachsen, Glücksburger Hütte (Glas) und Ostrahütte (Schliff), um 1750
Jeder kennt heute das 1708 erfundene und 1710 von August dem Starken patentierte Meissner Porzellan. Doch kaum jemand weiß um die gläsernen Schätze, die vor dieser Zeit in Sachsen entstanden.
Wir sammeln und handeln mit den Gläsern, die in den sächsischen Hütten entstanden sind oder entstanden sein könnten:
Erotikpokal mit der Allegorie der Treue. Barocker Weinpokal aus graustichigem Glas mit Abriss und Schliffverzierung.
Scheibenfuß mit nach unten umgeschlagenem Rand und Abriss. Im Balusterschaft und Kuppaansatz eingestochene Luftblasen. Kuppadekor in Mattschnitt: Hochovales Medaillon mit einem kraftvollem Arm mit Schwert, welches ein Herz zertrennt als Allegorie der Treue.
Darüber die Inschrift „besser entzwei als untreu“.
Lippenrand mit ornamentaler Bordüre.
DIE GLASHÜTTEN AUGUST DES STARKEN
Da das Porzellan noch nicht erfunden war und dieses auch nicht die kurfürstlichen Probleme der Beschaffung von Weinpokalen gelöst hätte und die kurfürstlich-sächsische Glashütte in Pretzsch aus Mangel an Brennholz zum Erliegen gekommen war, ordnete Kurfürst August der Starke am 28. Mai 1700 die Errichtung zweier neuer Glashütten in geeigneteren Gefilden an. Die eine sollte vor dem Wilsdruffer Tor in Dresden (Ostra-Allee) erbaut werden und die zweite beim Jagdhaus Glücksburg.
Die drei aus Italien stammenden Brüder aus der Glasmacherfamilie Fremel erhielten hierzu den Bau- Betreiberauftrag und durften hierzu das Jagdhaus Glücksburg zur Miete bewohnen.
Doch auch hier wurde ab 1739 das Brennholz knapp. 1750 wanderte Hüttenmeister Hellwig zur Baruther Glashütte ab und es kam 1751 zur Stilllegung der Hütte, welche dann im Siebenjährigen Krieg durch preußische Truppen geplündert wurde und die Produktion endgültig zum Erliegen kam.
Das in Glücksburg produzierte Glas war von guter Qualität und sehr begehrt. So wurde zum Beispiel 1728 Glas im Wert von rund 21.500 Talern erzeugt (vgl. Haase, Sächsisches Glas). In Glücksburg wurden vorwiegend Gläser für den niederen Adel und das reichere Bürgertum hergestellt.
Ab 1750 wurden die noch vorhandenen Glücksburger Glasbestände in Dresden weiter veredelt und geschliffen.
ABMESSUNGEN
Höhe: 17,3 cm; Durchmesser Lippe: 8 cm; Durchmesser Fuß: 8,3 cm.
ZUSTAND
Pokal in sehr guter Erhaltung. Keine Chips oder Beschädigungen. Mit einigen für handgemachtes Glas dieser Zeit üblichen Lufteinschlüssen.
Süddeutsche Privatsammlung.
Literatur: G. Haase: Sächsisches Glas. Geschichte, Zentren, Dekorationen. Lizenzausgabe. Klinkhardt & Biermann, München, 1988.
Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft des angebotenen Glases. Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Informationen über Versand, Zoll und Ausfuhr finden Sie untenstehend.
TRANSLATION FOR INTERESTED PARTIES
You will find a translation of this description after the detailed photos.
ANSICHT / FOTOS
SPLENDID BAROQUE EROTIC GOBLET - C. 1750
SAXONY - GLÜCKSBURG: AUGUST DER STARKE
OBJECT
Baroque Wine Goblet - Glass cup
MATERIAL
decoloured cut glass
ORIGIN
Saxony, Glücksburg/Ostrahütte, c. 1750
DESCRIPTION
Erotic goblet with the allegory of fidelity. Baroque wine goblet of greyish glass with tear-off and cut decoration.
The foot with downturned rim and break. Air bubbles pierced in the stem of the bellows and the base of the dome.
Dome decoration in mat cut: High oval medallion with a powerful arm with sword cutting a heart as allegory of loyalty.
Above it the inscription "better in two than unfaithful".
Lip rim with ornamental border.
GLÜCKSBURG - THE GLASSWORKS OF AUGUST THE STARKE
As porcelain had not yet been invented and would not have solved the Elector's problems of procuring wine goblets, and as the Electoral Saxon glassworks in Pretzsch had come to a standstill for lack of firewood, Elector Augustus the Starke ordered the establishment of two new glassworks in more suitable regions on 28 May 1700.
One was to be built in front of the Wilsdruffer Tor in Dresden (Ostra-Allee) and the second near the Glücksburg hunting lodge. The three brothers from the Fremel family of glassmakers, who came from Italy, were commissioned to build the works and were allowed to rent the Glücksburg hunting lodge.
But here too, firewood became scarce from 1739 onwards.
In 1750, master glassmaker Hellwig moved to the Baruth glassworks and in 1751 the glassworks was closed down, which was then plundered by Prussian troops during the Seven Years' War and production finally came to a standstill.
The glass produced in Glücksburg was of good quality and in great demand.
In 1728, for example, glass worth around 21,500 talers was produced (cf. Haase, Sächsisches Glas).
In Glücksburg, glass was mainly produced for the lower nobility and the richer bourgeoisie. From 1750, the remaining Glücksburg glass stocks were further refined and cut in Dresden.
Height: 17,3 cm; diameter lip: 8 cm; diameter foot: 8,3 cm
Very good condition. No chips or damage. With the air inclusions usual for handmade glass of this period.
South German Private Collection
Literature: G. Haase: Sächsisches Glas. Geschichte, Zentren, Dekorationen. Lizenzausgabe. Klinkhardt & Biermann, München, 1988.
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We hereby certify the originality and flawless provenance of the present glass. At the time of sale it is free of third party rights.