Diese wunderschöne robuste Hanfpalme ist im asiatischen Hochgebirgen zuhause und wird oft auch Schirmpalme genannt. Sie kann bis zu 10 m hoch werden. Ihre Blätter sind kräftig und stabil, ihre Blätterstiele sind glatt oder ganz leicht gezackt. Bei einer Temperatur von 15 -20 Grad wächst die Hanfpalme sehr gut. Im Winter sollte man die Hanfpalme lieber in einem Raum mit der angegebenen Temperatur stellen, damit sie überwintern kann. Sie kann aber einen Winter in Gebieten mit milden Wintern auch im Freien überstehen.


Hintergrundinformationen zur Winterharten Hanfpalme

Die winterharte Hanfpalme Trachycarpus fortunei, auf Grund ihrer Form auch „Schirmpalme“ genannt, erfreut sich in unseren Gärten und auf unseren Terrassen großer Verbreitung. Denn bei nur geringen Ansprüchen an die Pflege fühlt sich die Hanfpalme auch in unserer Klimazone wohl und versprüht so selbst im kühlsten Sommer oder außerhalb des Urlaubs noch ein wenig tropisches Flair bei uns zu Hause.

Dabei liegt das Ursprungsgebiet der Trachycarpus im südostasiatischen Hochgebirge, wo sie in ungewöhnlicher Höhe von bis zu 2500 Metern wächst, sowie auf der Insel Chusan. In diesen Regionen bereichert sie nicht nur das Landschaftsbild, sondern unterliegt auch schon lange praktischen Verwendungszwecken.


In China etwa wird der Umstand, dass der Stamm der Hanfpalme besonders faserig ist, schon lange zu dem Zweck genutzt, aus diesen Holzfasern Bürsten zu fertigen. Und in der traditionellen chinesischen Medizin werden die Samen der Hanfpalme als angeblich krebsheilendes Mittel verwendet.


Die Früchte der Hanfpalme, welche die Samen enthalten, gaben ihr auch ihren botanischen Namen: Das altgriechische Wort „trachus“ bedeutet „rau“ und „karpos“ ist die Frucht, so dass „Trachycarpus“ auf die unregelmäßige Form der Palmenfrüchte hinweist. Die deutsche Bezeichnung „Hanfpalme“ verweist auf die charakteristische, tief eingeschnittene Form der Blätter. Der Zusatz „à Italia“ bezeichnet Pflanzen, die in Italien herangezogen wurden und von dort aus zu uns geliefert werden.

Die Hanfpalme wurde schon Mitte des 19. Jahrhunderts klassifiziert und in unseren Breiten bekannt. Dies geht besonders auf den Umstand zurück, dass sie – im Gegensatz zu vielen anderen kultivierten Palmen – recht kältehart ist. Auf den Britischen Inseln, die vom milden Golfstrom-Klima profitieren, hat sich die Hanfpalme sogar als beständig winterhart bewährt und ist dort inzwischen weit verbreitet. Sogar in den milderen Regionen der Schweiz, in denen die Hanfpalme ursprünglich als Zierpflanze kultiviert wurde, gehört sie mittlerweile zu den weit verbreiteten invasiven Pflanzen.

Schon bei Betrachten dieser Verbreitungsgebiete wird deutlich, dass die Hanfpalme sich auch in der kalten Jahreszeit unserer Klimazone bewährt. Die besonders beliebte Art Trachycarpus fortunei eignet sich hervorragend, als Exot nicht nur etwa auf dem Balkon oder im Wintergarten gehegt zu werden, sondern auch, um sie direkt in den Garten zu pflanzen. Damit die Freude an der hübschen Schirmpalme das ganze Jahr anhält, sind nur wenige Tipps für die Pflege und insbesondere für ihr Überwintern zu beachten.

Charakteristika, Pflanzung und Pflege der Hanfpalme

Die Hanfpalme Trachycarpus fortunei ist sehr pflegeleicht und anspruchslos. Sie kann problemlos im Kübel gezogen werden. Dieser sollte lediglich lieber hoch als breit sein, da die Hanfpalme ein Tiefwurzler ist, jedoch auch nicht übergroß, da sich die Wurzeln der Palme sonst zu stark ausbilden. Als Substrat eignet sich Palmenerde besonders gut. Da die Hanfpalme langsam wachsend ist, reicht es, sie alle drei bis fünf Jahre umzutopfen.

Mindestens drei Jahre alte Hanfpalmen können auch in den Garten ausgepflanzt werden. Dies sollte im Frühjahr erfolgen, damit die Palme zum ersten Winter bereits gut angewachsen ist. Auch bei der Pflanzung im Garten bietet es sich an, den Boden mit Palmenerde anzureichern. Ansonsten stellt die Hanfpalme Trachycarpus fortunei keine Ansprüche an den Boden. Er sollte lediglich nicht nährstoffarm sein und darf gerade für junge Palmen auch leicht sauer sein.

Staunässe verträgt die Hanfpalme übrigens gar nicht. Sie hat nur einen mäßigen Wasserbedarf und sollte mit nicht sehr kalkhaltigem Wasser gegossen werden. Egal, ob die Hanfpalme im Kübel oder im Garten wächst, Gieß- und Trockenperioden sollten sich abwechseln. Die Wassergabe sollte idealerweise reichlich erfolgen, dann sollte den Wurzeln Zeit gegeben werden, komplett durchzutrocknen, bevor wieder großzügig gegossen wird. Von April bis September freut sich die Hanfpalme zudem etwa alle zwei Wochen über die Gabe von Volldünger, gleich, in welcher Form.

Der Standort der Trachycarpus fortunei sollte sonnig bis halbschattig sein und windgeschützt. Ist die Palme dem Wind ausgesetzt, können ihre Blätter leicht abknicken und unschön herunterhängen.

Unter diesen für sie idealen Gegebenheiten gewinnt die Hanfpalme jährlich etwa 40 Zentimeter hinzu und erreicht eine Höhe von acht bis zehn Metern bei einer Breite von einem bis zweieinhalb Metern. Im Frühsommer schmückt sich die sogenannte Schirmpalme mit kleinen cremeweißen bis gelben, duftenden Blütenrispen. Danach zeigen sich die etwa ein Zentimeter großen, nierenförmigen, blauschwarzen Beeren, die in Trauben an der Palme hängen. Charakteristisch ist auch der faserige Stamm der Palme, von dem sich die Fasern naturgemäß mit den Jahren ablösen. Der bezeichnende Schmuck der Hanfpalme aber sind ihre immergrünen fächerförmigen Blätter. Sollten diese, etwa nach längerer Trockenheit, braun werden, können sie problemlos bis auf ein paar Zentimeter entfernt werden.

Die idealen Temperaturen für Trachycarpus fortunei liegen übrigens bei fünfzehn bis zwanzig Grad. Werden die richtigen Vorkehrungen getroffen, kann die relativ winterharte Hanfpalme jedoch die kalte Jahreszeit auch im Freien gut überstehen.

So überwintert die Hanfpalme Trachycarpus fortunei richtig


Eine im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon stehende Hanfpalme kann zum Winter in einen kühlen Raum geholt werden. Es ist jedoch in der Regel kein Problem für die kälteharte Palme, an einem geschützten Standort auch draußen zu überwintern. Erst bei Nachtfrost von minus zehn Grad und bei lang anhaltenden Minustemperaturen auch tagsüber muss die Hanfpalme zusätzlich geschützt werden. Dafür sollte sie jedoch nicht plötzlich in die warme Wohnung oder sogar je nach Witterung rein- und wieder rausgestellt werden, dann nämlich droht der Hanfpalme ein Wärmeschock. Vielmehr sollte sie mit einem wärmenden Schutz versehen werden. Der Kübel selbst wird hierfür auf eine isolierende Styroporplatte gestellt, während der Palmenstamm mit wärmenden Kokosfaser-Matten eingehüllt wird. Die Erde wird mit Tannenreisig abgedeckt. Die Blätter der Hanfpalme sollten hochgebunden werden, ihre Zwischenräume locker mit Stroh aufgefüllt und die gesamte Krone mit einem lichtdurchlässigen Wintervlies eingehüllt werden. Auch im Winter darf das Gießen an frostfreien Tagen nicht vergessen werden.

Im Garten ausgepflanzte Hanfpalmen vertragen Minustemperaturen besser als Kübelpflanzen, wenn auch ihre Blätter einfrieren können. Eine große Hilfe für die Überwinterung ist schon die Wahl des richtigen Standorts. Die Hanfpalme sollte windgeschützt stehen und idealerweise eine wärmende Mauer hinter sich haben, die nach Süden weist. Es ist dabei nicht die trockene Kälte, welche den Gartenpalmen schadet, sondern in erster Linie kühle Winterfeuchtigkeit.

Erst bei zweistelligen Minusgraden benötigen auch im Garten angepflanzte Hanfpalmen einen zusätzlichen Winterschutz. Dieser wird an Stamm und Krone genauso angebracht wie bei den in Kübeln gepflanzten Palmen, auch der Boden wird mit Tannenreisig oder mit Rindenmulch abgedeckt. Mit einem solchen Schutz versehen, sind im Garten gepflanzte Hanfpalmen dann sogar bis minus siebzehn Grad winterhart.

Somit ist die winterharte Hanfpalme Trachycarpus fortunei eine Besonderheit und die beste Wahl für unsere heimischen Gärten, wenn ihre Gestaltung durch einen unser Klima ganzjährig tolerierenden Exoten bereichert werden soll.