Titel:
1. Erklärung 0:55
2. Mein Baby War Beim Frisör 2:16
3. Vokuhila Superstar 4:59
4. 3-Tage-Bart 3:03
5. No Future (Ohne Neue Haarfrisur) 2:07
6. Look, Don't Touch 2:15
7. Straight Outta Bückeburg 4:28
8. Medusa-Man (Serienmörder Ralf) 5:56
9. Haar 4:07
10. Dauerwelle Vs. Minipli 0:53
11. Der Afro Von Paul Breitner 1:59
12. Motherfucker 666 3:00
13. Monika 0:44
14. Hair Today, Gone Tomorrow 2:54
15. Am Ende Meines Körpers 2:46
16. Kaperfahrt 2:20
17. Zusammenfassung 0:04

Die Ärzte (aus Berlin!) sind endgültig aus der Sackgasse des Drei-Akkorde-Punk geflohen und haben sich als innovative, absolut eigenständige Kapelle ganz weit oben in der deutschen Rockszene etabliert. Auf Le Frisur beschäftigen sie sich inhaltlich ausschließlich mit Merk- und Denkwürdigkeiten der menschlichen Kopfbehaarung, pflügen musikalisch aber durch alle nur erreichbaren Genres, ohne dabei allerdings in allzu schrägen Mixturen zu ersaufen.

Die Mitsinghymnen "Mein Baby war beim Friseur", "Straight Outta Brückeburg" und "Drei-Tage-Bart" sind die größten Kracher auf einem Album, das zwar -- wie bei den Ärzten leider üblich -- auch einige Füllnummern enthält, auf Grund der zahlreichen Hits aber sein Geld mehr als wert ist. Kultige Songtitel wie "Vokuhila Superstar", "Der Afro von Paul Breitner" oder "Hair Today, Gone Tomorrow" geben einen guten Vorgeschmack auf das sehr unterhaltsame Innenleben dieser CD.

Eine haarige Sache, dieses Album, das ursprünglich eine EP zum Thema "Haupt- und Nebenhaar" werden sollte. Doch die Gedanken sprossen wie Rapunzels Mähne. Kurzerhand wurde ein Konzept an den Haaren herbeigezogen: hart, aber lustig. So gewinnt der Musical-Hit "Haar" als Crosover-Version ungeahnte Aktualität, die Diskussion "Dauerwelle vs. Minipli" scheint im Death-Metal-Speed nie enden zu wollen, "Der Afro von Paul Breitner" wallt im zerschlissenen Westcoastgewand daher. Den Nerv der Fans getroffen? Haarscharf.