ANSICHTSKARTE - POSTKARTE (h/b 10 x 15 cm) vom Luftkurort EBNIT, ein Bergdorf oberhalb von DORNBIRN auf 1.100 m Seehöhe mit dem Gasthaus "zum EDELWEISS". Für Heimatkundler ein interessantes Zeitdokument. Lesen Sie bitte mehr darüber weiter unten!
Hinweis: die Bilder können manchmal ein wenig abgeschnitten, schief abgebildet oder mit Streifen sein - das kommt vom Scannen. Die Karte ist aber komplett in Ordnung, ansonsten ist es unter Zustand beschrieben!
Note: pictures can sometimes be a little bit cut off, or mapped wrong or with some stripes - that comes from scanning. The postcard is completely fine, otherwise it is described under condition!Sehen Sie sich bitte auch meine anderen Artikel an Please have a look at my other items Dai un’occhiata alle mie inserzioni
Artikelzustand / condition: gebraucht, sehr gute Erhaltung, Ecken + Kanten leicht bestoßen + abgerieben / used, very good condition with light damages at the edges.
Postalisch verwendet / postally used: von Dornbirn nach Wien am 29.09.1962
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Zusatzstempel / cancellation: nein / no
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Detaillierte Information / detailed information:
Ebnit
ist ein
Bergdorf im Gemeindegebiet der Stadt Dornbirn in Vorarlberg (Österreich). Ebnit
ist ein Luftkurort und zählt wie beispielsweise auch Lech, Damüls oder
Mittelberg zu den Vorarlberger Walserdörfern. Es liegt in den Bergen oberhalb
des Vorarlberger Rheintals auf einer Höhe von 1.075 m ü. A. (Pfarrkirche). Die
Einwohnerzahl beträgt 111 (Hauptwohnsitze).
Geschichte
Im
Spätmittelalter waren die Menschen aus dem Schweizer Kanton Wallis wegen Armut
gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und sich neue Lebensräume zu suchen. In
Vorarlberg, im Westen Tirols und in Graubünden wurden ihnen abgelegene,
unwegige und unerschlossene Täler zur Rodung und Besiedelung zur Verfügung
gestellt. Die Walser galten als freie Menschen (also keine Leibeigenen). Aus
dem Jahre 1351 ist die Begründung der Walser-Niederlassung in Ebnit
dokumentiert.
Ein Streit darüber, ob Ebniter, die in das Tal nach Dornbirn abgewandert waren, nun als Leibeigene zu gelten haben oder nicht, setzte 1539 den Walserfreiheiten ein Ende und die Ebniter wurden zu Leibeigenen des Grafen von Hohenems erklärt.
1921 schließt die damals eigenständige Gemeinde Ebnit mit der Stadt Dornbirn einen Vertrag über den Straßenbau von Dornbirn nach Ebnit ab. 1927 wird die Straße, die durch das wildromantische Tal der Ebniterache, vorbei an der Rappenlochschlucht führt, fertiggestellt. Im gleichen Jahr kommt es zu einer schweren Brandkatastrophe, bei der Kirche, Schule und Pfarrhaus zerstört werden. Aufgrund dieser Katastrophe und dem teuren Straßenbau kommt die Gemeinde in schwere finanzielle Nöte und kann ihren Zahlungen nicht mehr nachkommen. Dies führt dazu, dass Ebnit im Jahr 1932 der Stadt Dornbirn einverleibt wird.
Ein weiteres, wesentliches Ereignis für das Dorf war der Einsturz der Rappenlochbrücke, die die Ebniter Ache in 70 m Höhe überspannte, im Mai 2011. Personen kamen damals nicht zu Schaden. Ursache waren Felsbewegungen im Bereich der Widerlager. Bis zur Errichtung einer Behelfsbrücke, die 44 Tage später freigegeben wurde, war Ebnit daher nur über Forststraßen anzufahren. Eine aufwendig im Fels verankerte, neue Brücke sollte ursprünglich 2020 fertig sein.
In der
Nacht vom 18. auf den 19. März 2020 ging ein 10000 m³ großer, erneuter
Felssturz unterhalb der Behelfsbrücke nieder. Diese blieb aufgrund ihrer tief
in den Fels hineinreichenden Verankerung zwar stehen, ist aber wegen der
Felsausbrüche direkt unter ihr labil und gesperrt worden. Nun sind
grundsätzlich überarbeitete Planungen zur Erschließung des Ebnits per Straße
notwendig geworden.
Pfarrkirche Hl. Maria Magdalena
In
Ebnit stand an dieser Stelle von circa 1351 bis 1377 ein Kloster der
Augustiner-Eremiten. Nach einem Brand 1508 erfolgte 1515 ein Neubau. 1927
zerstörte erneut ein Brand das Pfarrgebäude. 1928/29 erfolgte der Neubau nach
Plänen von Alfons Fritz.
Tourismus
Obwohl
der Ort ruhig mitten in den Bergen liegt, gibt es hier kaum Tourismus. Es gibt
lediglich zwei Gasthöfe (mit Fremdenzimmern), ein Feriendorf der
Kolping-Familie, ein Sportheim sowie einige wenige Privatvermieter. Ebnit ist
Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen.
Empfehlenswert
ist der Weg an den Hohen Freschen, der allerdings Trittsicherheit voraussetzt,
da der Weg über den steilen Binnelgrat führt. Über dem Bergdorf selbst ragen
die beiden Bergspitzen Große und Kleine Klara auf.
Wildromantisch
sind auch diverse Wege, die in die nahegelegenen Wälder führen. Von der Niedere
führt ein Wanderweg in das nahe gelegene Dorf Kehlegg (ebenfalls Gemeinde
Dornbirn).
Sehr beliebt sind auch die Wege in die nahegelegenen Schluchten, wie beispielsweise die Rappenlochschlucht oder die Alplochschlucht. Von hier aus ist es auch möglich, den Hausberg Dornbirns, den Karren, zu besteigen.
Im
Winter gibt es einen Schlepplift sowie einen kleinen Eislaufplatz.
Empfehlenswert ist eine Fahrt über die Straße von Dornbirn nach Ebnit. Außer
mit dem eigenen Auto ist dies mit einem Postbus der Linie 47 möglich, der
Dornbirn und Ebnit verbindet. Neben Dornbirn ist das Ebnit auch mit der Stadt
Hohenems über Emsreute verbunden, diese Verbindung ist jedoch nicht
verkehrstauglich ausgebaut und daher nur in Notfällen benutzbar.
Dornbirn
ist die
bevölkerungsreichste Stadtgemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg
und zugleich Sitz der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn. Die Stadt ist ein
wirtschaftliches Zentrum des westlichsten Bundeslandes und ein regionaler
Verkehrsknotenpunkt. Mit ihren 49.278 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) ist
Dornbirn die zehntgrößte Stadt Österreichs und die größte ohne eigenes Statut.
Die Bedeutung
der Stadt entwickelte sich erst relativ spät Ende des 19. Jahrhunderts mit dem
Aufblühen der Textilindustrie, die Dornbirn rasch zur größten Gemeinde zwischen
Alpenrhein und Arlberg machte.
Geografische Lage
Dornbirn liegt
in Vorarlberg, dem westlichsten Bundesland Österreichs, im Bezirk Dornbirn auf
437 Metern Höhe im Rheintal am Fuße des Bregenzerwaldgebirges und damit am
Rande der Ostalpen. Dornbirn ist Teil des Ballungsraums Rheintal und
zehntgrößte Stadt Österreichs. Der mit Abstand wichtigste Dornbirner Fluss ist
die Dornbirner Ach, die das Ortsgebiet in zwei Hälften und teilt und damit auch
die Grenze einiger Stadtbezirke bildet.
Stadtbezirke Dornbirns
Markt, Hatlerdorf,
Oberdorf, Haselstauden, Rohrbach, Schoren
Entgegen einer
weit verbreiteten Meinung ist Dornbirn nicht aus ehemals eigenständigen Dörfern
zusammengewachsen, sondern war immer eine einzige Gemeinde, deren
Siedlungsgebiete allerdings sehr zerstreut waren und mit den heutigen Bezirken
1 bis 4 aus vier nicht zusammenhängenden Teilen bestand. Diese „Viertel“ hießen
damals noch Niederdorf, Hatlerdorf, Oberdorf und Haselstauden. Erst 1902 wurden
diese vier Bezirke offiziell mit ihren heutigen Namen zu Stadtbezirken erklärt.
Heute gibt es ein zusammengewachsenes Stadtgebiet, das sich vor allem in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch westlich der Bahnlinie stark
ausgebreitet hat. In diesen Gebieten entstanden so teilweise die Bezirke
Rohrbach und Schoren, welche erst 1994 zu eigenen Stadtbezirken ernannt wurden.
Ortsteile
Die Bevölkerung
der Stadt konzentriert sich hauptsächlich auf das Kerngebiet im äußersten
Nordwesten des Gemeindegebiets. Jedoch finden sich besonders an den Berghängen
im Osten der Stadt noch zahlreiche kleinere Orte, welche als Bergparzellen
bezeichnet werden. Zu diesen zählen unter anderem Watzenegg und Kehlegg, die
besonders wegen ihrer Hanglage und den Blick ins Rheintal hohe
Grundstückspreise aufweisen. Außerdem gehören auch Winsau, Heilgereuthe und
zahlreiche andere Häuseransammlungen im östlichen Berggebiet zur Stadt
Dornbirn. Die herausragendste Parzelle Dornbirns ist das Walserdorf Ebnit, das
ehemals eine eigenständige Gemeinde war und 1932 aufgrund finanzieller Probleme
der Stadt Dornbirn einverleibt wurde. Das Ebnit ist zugleich auch das
südlichste und östlichste ganzjährig bewohnte Gebiet Dornbirns und bildet damit
das Zentrum des von Gebirge und Wald geprägten südöstlichen Gemeindegebiets.
Nachbargemeinden
Aufgrund der
Größe des Gemeindegebiets von Dornbirn hat die Stadt zahlreiche Grenzen zu
anderen Gemeinden. Von den 15 Nachbargemeinden Dornbirns gehören neun zum
politischen Bezirk Bregenz (Lauterach, Wolfurt, Schwarzach, Bildstein,
Alberschwende, Schwarzenberg, Reuthe, Mellau und Damüls) und vier zum Bezirk
Feldkirch (Laterns, Zwischenwasser, Viktorsberg und Fraxern). Außerdem grenzen
die beiden anderen Gemeinden des Bezirks Dornbirn (Hohenems und Lustenau) an
das Gemeindegebiet der Stadt, welche die einzige Kommune im Bezirk ist, die
keine Staatsgrenze als Gemeindegrenze hat. (Angabe der Gemeinden im
Uhrzeigersinn, im Norden beginnend.)
Berglandschaft
Durch ihre Lage
am Rande der Ostalpen und des Bregenzerwaldgebirges kann die Stadt Dornbirn
mehrere Bergspitzen über 1.500 und sogar 2.000 m Höhe in ihrem Gemeindegebiet
nennen. Die markantesten sind dabei der 976 m hohe Karren, welcher durch eine
Drahtseilbahn erschlossen ist und als Hausberg Dornbirns gilt, sowie der
Staufen (1.465 m ü. A.). Außerdem sind bei Wanderern die 1.830 m hohe
Mörzelspitze und der Hohe Freschen, der 2.004 m hoch ist, beliebt. Der höchste
Berg im Gemeindegebiet ist die eher unscheinbare Sünser Spitze mit 2.062 m. Die
meisten Bergspitzen im Gemeindegebiet sind durch gut ausgeschriebene und
gepflegte Wanderwege erreichbar; dazu gibt es auch spezielle Wanderkarten.
Bestimmt wird das Bergbild Dornbirns durch den sogenannten First, die Bergkette
zu der unter anderem genannte Mörzelspitze, der Hohe Freschen sowie die
Sünserspitze gehören und die an klaren Tagen noch von Friedrichshafen aus zu
sehen ist.
Flüsse und Gewässer
Die
Gewässerkarte des Dornbirner Gemeindegebiets wird von der Dornbirner Ach
beherrscht, dem Hauptfluss Dornbirns. Die Ach ist einer der wichtigsten
Entwässerungsflüsse im vorderen Bregenzerwald und zudem Abfluss für zahlreiche
größere und kleinere Bäche in der Dornbirner Berglandschaft. Die zahllosen
Flüsse und Bäche, die sich der Dornbirner Ach während ihres Verlaufs vom
südlichsten bis zum nördlichsten Punkt des Dornbirner Gemeindegebiets
anschließen, haben größtenteils keinen Namen. Der Fallbach ist der einzige
Bach, der nicht direkt der Dornbirner Ach zufließt, sondern zuerst in den
Rheintal-Binnenkanal fließt. Seen gibt es in Dornbirn nur wenige, zwei der
bekanntesten sind der Sünser See und der Staufensee-Stausee. In ihrem Verlauf
durchfließt die Dornbirner Ach auch die Alploch- und Rappenlochschlucht, zwei
Jahrtausende alte Schluchten, die heute touristisch ausgebaut und begehbar
sind.
Natur
Karren (976 m):
der Hausberg von Dornbirn, südöstlich der Stadt gelegen. Auf den Karren führt
eine Drahtseilbahn, welche die Besucher den Höhenunterschied von ca. 520 m
überwinden lässt. Am bewaldeten Gipfel befindet sich ein Panoramarestaurant.
Von hier aus kann man den Gipfel des Staufen besteigen oder entlang einem
Waldlehrpfad zum Staufensee absteigen.
Rappenlochschlucht,
Staufensee und Alploch: beliebtes Ausflugsziel südöstlich von Dornbirn. Die
beiden Schluchten werden von der Dornbirner Ach durchflossen und zählen zu den
größten Schluchten in den Ostalpen. Die beiden Klammen sind seit 1890 begehbar.
Im kleinen Becken dazwischen liegt der Staufensee, der in demselben Jahr als
Wasserreservoire für das Elektrizitätswerk einer Spinnerei in der Ortschaft
Gütle angelegt wurde. Benannt ist der See nach dem Berg Staufen (1465 m), der
sich über der Westseite der Schlucht erhebt.
Architektur
Das junge Stadtbild Dornbirns ist geprägt vom Baustil des 19. und 20. Jahrhunderts. Dennoch sind gerade die älteren Bauwerke Dornbirns architektonisch interessant. Diese befinden sich zum einen direkt am Marktplatz, mit dem Wahrzeichen Dornbirns, dem Roten Haus sowie der St. Martinskirche. Weitere historisch bedeutsame oder architektonisch interessante Bauwerke sind die Pfarrkirchen der anderen Stadtbezirke und Ortsteile.
Das ehemalige Hotel Rhomberg
erbaut 1877,
war lange Zeit ein wichtiges gesellschaftliches Zentrum der Stadt. Sein
heutiges Aussehen erhielt es im Jahre 1901 durch den damals in Dornbirn
lebenden Jugendstilarchitekten Hanns Kornberger. Durch eine fachgerechte
Sanierung erhielt das Gebäude vor einigen Jahren wieder seinen ursprünglichen
Glanz zurück.
Stadtpfarrkirche St. Martin (1839 – 1840)
Diese Kirche
wird im Volksmund auch Dorfer- oder Markterkirche genannt. Die St.
Martins-Kirche wird 1130 erstmals erwähnt. Die Kirche in ihrer heutigen Form
stellt mindestens den fünften Bau an nahezu derselben Stelle dar. Der aktuell
bestehende Kirchenbau wurde von Staatsbaumeister Martin Ritter von Kink in den
Jahren 1839 bis 1840 erbaut und stellt einen Verschnitt aus Klassizismus und
Historizismus dar. Der heimische Künstler Josef Huber schuf 1923 an der
Eingangswand das Fresko „Die vier letzten Dinge“ und im Jahr darauf das Mosaik
„Einzug in Jerusalem“ im flachen Giebel. Es ist ein Bau mit Rundapsis und frei
stehendem Ostturm mit Giebelspitzhelm.
Kirche Maria, Königin des Friedens in Watzenegg (1985 – 1986)
Dieser Bau von
Wolfgang Ritsch, Siegfried Wäger und Rudolf Wäger kann als Prototyp der
Vorarlberger Holzbauweise der 1980er Jahre angesehen werden.
Rotes Haus (1639)
An der Stelle des ehemaligen Dornbirner Pfarrhofs erbauten im Jahr 1639 Michael Danner und Verena Rhomberg den Gasthof Zum Engel. Im Jahr 1954/55 ließ es der Nachfahre der Erbauer, August Rhomberg vom Architekten Franz Hoffenscher renovieren.
Geschäftshaus Luger (1901 – 1902)
An diesem Umbau
der späteren Jugendstilarchitekten zeigt sich deutlich, wie eng Jugendstil und
Nationalromantik in Vorarlberg verbunden waren.
EBNIT
„Jenseits des
Gebirges, drei Stunden vom Ems, liegt ein Dorf und eine Kirche in der Wildnis,
das Ebnit genannt“, heißt es in der Emser Chronik von 1616. Damals zählte die
kleine Walsersiedlung etwa 70 Bewohner, gut 150 Jahre später waren es doppelt so
viele.
Ritter Ulrich
I. von Ems stiftete im hinteren Hochtal der Dornbirnerach ein Klösterchen der
Pauliner-Eremiten, das keinen dauernden Bestand hatte. Erfolgreicher war die
Ansiedlung von drei Walserfamilien 1351. Die Kolonisten im Ebnit verloren zwar
im 16. Jahrhundert ihre „Walserfreiheiten“, ihr kleines Dorf entwickelte sich
auch in Leibeigenschaft der Hohenemser Grafen. Von 1600 bis 1770 verdoppelte
sich die Bevölkerung auf 147 Einwohner.
Die Koch- und Haushaltungsschule
1892 erwarb der
Fabrikant Viktor Hämmerle das alte Schulhaus und ließ es in den Jahren zwischen
1893 und 1898 umbauen. Am 12. Februar 1894 begannen im adaptierten Schulgebäude
die ersten Kurse der "Koch- und Haushaltungsschule".
Anna Maria Wehinger (* 2. Juni 1853 in Gestratz; † 4. Mai
1922 in Dornbirn)
war Tochter des
Augustin Kirchmann „Bei Franzebube im Ried“. Sie leitete ab 1889 eine der
ersten Koch- und Haushaltungsschulen im deutschsprachigen Raum und verfasste
das nicht nur historisch bekannte „Dornbirner Kochbuch“.
Werk
Die für ihre
Kochkunst bekannte Wehinger führte in den 25 Jahren ihres Wirkens in Dornbirn
82 mehrwöchige Tageskurse und 70 Abendkurse durch. 1924, zwei Jahre nach ihrem
Tod, gab ihr Sohn Josef Wehinger die letzte Ausgabe ihres dann schon über 1000
Rezepte enthaltenden Bestsellers heraus. Ihre Rezepte sind Zeugen der Zeit, in
dem sie einen Eindruck über das Leben in der Region um die Jahrhundertwende
geben, aber in der Mehrzahl auch Köstlichkeiten für die moderne Küche. Das
Kochbuch wurde zuletzt 2008 in einer erweiterten Auflage neu aufgelegt. (Das
Dornbirner Kochbuch, Köstlichkeiten der Vorarlberger Küche, 1038 Rezepte der
Anna Maria *Wehinger, Neuausgabe, ergänzt und überarbeitet von Susanne Neier,
ISBN 978-3-8370-4716-5, Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt).
Beispiel aus dem Antiquariat:
Wehinger, Anna:
„Dornbirner Kochbuch. 850 selbsterprobte Kochrezepte für gewöhnlichen und
besseren Haushalt, nebst zwei vierwöchentlichen Speisezetteln und einer
Anleitung zur Erlernung der Kochkunst“, sechste, vermehrte und verbesserte
Auflage, textlich unveränderter Nachdruck der Ausgabe, Friedrich Rusch
(Dornbirn:, 1912); Verlag Hugo Sedlmayr (Dornbirn, 1995).
Hämmerle, Viktor (* 27. 2. 1855, Dornbirn, † 4. 3. 1946,
Dornbirn)
Industrieller,
Textilfabrikant
Viktor Hämmerle wurde am 27. Februar 1855 als eines von 12 Kindern von Franz Martin Hämmerle, dem bedeutenden Vorarlberger Textilfabrik-Gründer, in Dornbirn geboren.
Er studierte in
München und war Mitglied des Waffenkorps "Rhenopalatia" (Rheinpfalz).
Nach dem Studium trat er 1875 in den väterlichen Betrieb ein, drei Jahre später
wurde er Gesellschafter. Seine Haupttätigkeit lag vor allem auf dem Gebiet der
Spinnerei.
Viktor Hämmerle und seine Brüder Otto, Theodor und Guntram traten in die väterlichen Fußstapfen und bauten das Unternehmen weiter zu einem renommierten Großbetrieb aus.
Daneben
entwickelte Viktor Hämmerle eine Vielzahl von politischen, kulturellen und
sozialen Aktivitäten: so gehörte er u.a. von 1888 bis 1907 der Dornbirner
Gemeindevertretung bzw. dem Stadtrat an.
Er stiftete Lehrmittel, vergrößerte die Sammlungen der Schulen und gründete 1889 die Koch- und Haushaltungsschule sowie eine Nähschule in Dornbirn; hier wurde auch die erste öffentliche Bibliothek eingerichtet und ein Leseverein gegründet.
Technische Innovationen faszinierten ihn besonders: so konnte Kaiser Franz Joseph I. 1881 das erste Telefon der Donaumonarchie zwischen der Spinnerei Gütle und dem Hauptbüro der Firma F. M. Hämmerle in Betrieb nehmen.
Auf Viktor
Hämmerles Vorschlag hin wurde 1898/99 das Elektrizitätswerk Ebensand errichtet,
das den Strom für die elektrische Bahn von Dornbirn nach Lustenau erzeugte.
Auch der Ausbau des Straßennetzes und der Wasserbau waren ihm wichtige
Anliegen.
Er schuf Einrichtungen, die heute noch die größte Stadt Vorarlbergs prägen: den großzügig angelegte Villengarten in seinem privaten Domizil (mit exotischen Gewächsen, Palmen- und Gewächshäusern), den damals höchsten Springbrunnen Europas (60 m) in Gütle, einen Aussichtsturm am Karren-Plateau, kühne Weganlagen in der Schlucht "Rappenloch", die diese erst der Allgemeinheit zugänglich machten und damit eine der größten Fremdenverkehrsattraktionen im Lande wurden.
1901 heiratete er Luise Scheffer, Tochter eines Münchner Generalmajors.
Ob die finanzielle Unterstützung, die der betagte Viktor Hämmerle in den 1930er Jahren den Nationalsozialisten gewährt haben soll, politischer Überzeugung entsprang oder der Wahrung von Firmeninteressen dienen sollte, ist nicht geklärt. In der Bevölkerung genoss Viktor Hämmerle durch sein Mäzenatentum immer große Sympathien.
Kommerzialrat
Viktor Hämmerle starb am 4. März 1946 im hohen Alter von 90 Jahren.
Die Firma F. M. Hämmerle Textil gehört zu den ältesten Unternehmen im Land; lange Zeit war es eines der Flaggschiffe der Textilindustrie Österreichs.
Auszeichnungen,
Ehrungen (Auswahl):
Ehrenbürger der
Stadt Dornbirn, 1935
Quelle: ©
Stadtarchiv Dornbirn
(aus Wikipedia)