ANSICHTSKARTE - POSTKARTE  (B x H ca. 14 x 9 cm) OFFIZIELLE KARTE FÜR ROTES KREUZ, KRIEGSFÜRSORGEAMT KRIEGSHILFSBÜRO Nr. 74 als Künstlerkarte nach dem Original von Ernst Payer gem. 1914. Hier ein Scharfschütze der Tiroler Kaiserschützen im Winter. Eine interessante Karte für Sammler von Künstlerkarten aus dem Ersten Weltkrieg zur Ergänzung der Sammlung! Lesen Sie bitte mehr darüber weiter unten! 

Hinweis: die Bilder können manchmal ein wenig abgeschnitten, schief abgebildet oder mit Streifen sein - das kommt vom Scannen. Die Karte ist aber komplett in Ordnung, ansonsten ist es unter Zustand beschrieben!

Note: pictures can sometimes be a little bit cut off, or mapped wrong or with some stripes - that comes from scanning. The postcard is completely fine, otherwise it is described under condition!

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Artikelzustand / condition:  gebraucht, Erhaltung, Ecken + Kanten ganz leicht bestoßen und abgerieben / used, good condition, with very light damages at the edges.

Postalisch verwendet / postally used:  von Linz nachRied in Oberösterreich am 27.09.1916

Verlag / Foto / publisher:  wie oben beschrieben / like described above

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Detaillierte Information / detailed information:    


Ernst Payer (* 28. November 1862 in Eisenerz; † 23. April 1937 in Wien)

war ein österreichischer Genre- und Landschaftsmaler.

 

Leben

Payer studierte an der Landschaftlichen Zeichenakademie in Graz bei Hermann von Königsbrunn und ab 1880 an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Josef Mathias Trenkwald. 1884 erhielt er das Karl-Gsellhofer-Stipendium. Ab 1896 war Payer Mitglied des Wiener Künstlerhauses, Von 1900 bis 1905 war er Gründungsmitglied des Hagenbundes, danach wieder des Künstlerhauses. 1917 wurde er zum Professor berufen.

 

Bis etwa 1904 lieferte Payer Illustrationen für die Zeitschriften Die Zeit und Der liebe Augustin. Einige seiner Werke erschienen in Form von Postkarten. Er unternahm Studienreisen durch Dalmatien, Italien und Ungarn.


Kunstgruppe des Kriegspressequartiers

Die Mitglieder der Kunstgruppe standen von 1914 bis 1916 unter der Leitung von Oberst Wilhelm John, der ab 1909 auch Direktor des k.u.k. Heeresmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum) war; und von 1916 bis 1918 unter jener von Major Georg Sobicka. Von den mitwirkenden Malern und Bildhauern wurden unzählige Produkte wie Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Plakate, Künstlerpostkarten, Illustrationen, Plastiken und Skulpturen im Auftrag des KPQ erstellt. Die Künstler wurden zur künstlerischen Berichterstattung an die jeweiligen Kriegsschauplätze entsandt. Ihre Aufgabe war, "die für die Gegenwart wirksame Propaganda im In- und Ausland, um die Leistungen der Wehrmacht in das rechte Licht zu rücken, für die Zukunft aber die Beschaffung jenes Materials, dessen die Geschichtsschreibung und die nachträgliche Verherrlichung kriegerischer Großtaten durch die Kunst zur Ergänzung der schriftlichen Überlieferung dringend bedürfen". Die teils wehrpflichtigen, teils freiwillig mitarbeitenden Künstler hielten ihre Reflexionen vorwiegend an den jeweiligen Fronten fest, seltener im sicheren Hinterland. Sie waren durch schwarz-gelbe Armbinden mit den Aufdruck "Kunst" oder "Kriegspressequartier" gekennzeichnet und erhielten entsprechende Legitimationen.

 

Die Künstler mussten von sich aus "malerisch wirksame und interessante Motive aus dem Leben des Krieges" finden. Die betreffenden Kommandos hatten sie zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass sie militärisch "Nützliches" schafften. Landschaftsmaler waren zur Zeichnung von Stellungen und Gefechtsfeldern "anzueifern". "Figurale Talente" hingegen, die sich zu Schlachtenmalern eigneten, sollten möglichst Gelegenheit zur Beobachtung von Kampfszenen erhalten. Die Zuteilung sollte hier vorzugsweise zur Artillerie erfolgen, um eine persönliche Gefährdung hintanzuhalten. Porträtisten waren zur Anfertigung von farbigen, mitunter auch Bleistiftskizzen, "der höheren Führer, besonders ausgezeichneter Offiziere und Mannschaftspersonen" zu verwenden. Als ungefähres Maß hatte gemäß den Vorschriften des KPQ zu gelten, dass für jede Woche Zuteilung zur Front eine Skizze, für je einen Monat Ruhe ein Bild abzuliefern war.

 

Es bewarben sich sehr viele Künstler um die Aufnahme ins KPQ, hochqualifizierte, ernsthafte Männer ebenso wie weniger qualifizierte, eher bescheidene Talente, und auch solche, die versuchten, über die Kunstgruppe dem Kriegsdienst an der Waffe zu entgehen. Die Aufnahmekriterien waren jedoch sehr streng und wurden es mit Fortschreiten des Krieges immer mehr, da der Front kein auch nur halbwegs tauglicher Mann entzogen werden sollte. Bei der Aufnahme wurde auch Wert auf Ausgewogenheit hinsichtlich der Herkunft gelegt, so sollten gleich viel Künstler der cisleithanischen wie der transleithanischen Reichshälfte entstammen.

 

Wehrpflichtige Kriegsmaler und Kriegsbildhauer mussten einen Teil der während ihrer Dienstleistung geschaffenen Werke dem Kommando des KPQ übergeben. Von dort aus wurden die Werke, je nach Eignung, dem k.u.k. Kriegsarchiv, dem k.u.k. Heeresmuseum oder höheren Militärbehörden zur dauernden Ausschmückung der Amtsräume zugewiesen.

Im KPQ, und hier vor allem in der Kunstgruppe, wurden völlig entgegen den militärischen Gepflogenheiten der Zeit auch Frauen aufgenommen. Die älteste von ihnen, die als Malerin unbekannt gebliebene Friederike („Fritzi“) Ulreich (1865-1936), selbst Offizierstochter, ging 1914 an die Südostfront nach Belgrad und malte dort die zerstörten Festungsanlagen und auch immer wieder Soldatenfriedhöfe und einzelne Gräber. Helene Arnau (1870-1958), Tochter eines Hofschauspielers, der in seiner Jugend an der Wiener Akademie Bildhauerei studiert hatte, malte von Februar bis Mai 1917 an der Kärntner Front. Die jüngste, Stephanie Hollenstein (1886-1944) verkleidete sich sogar als Mann, um mit den k.k. Standschützen ins Gefecht ziehen zu können.

Der Kunstgruppe unterstellt war die Bildersammelstelle, die ab dem Frühjahr 1916 in der Akademie der bildenden Künste Wien untergebracht war. Dort wurden die Bilder deponiert, verwaltet und registriert sowie für die diversen Kriegsbilderpräsentationen gerahmt. Bis Kriegsende kamen 33 Präsentationen mit über 9000 Werken im In- und im neutralen oder verbündeten Ausland zustande.

 

Die bekanntesten Kriegmaler in der Kunstgruppe des Kriegspressequartiers waren:

Albin Egger-Lienz, Anton Faistauer, Anton Kolig, Ferdinand Andri, Alexander Demetrius Goltz, Oskar Laske, Karl Friedrich Gsur, Ludwig Heinrich Jungnickel, Alexander Pock und Oskar Kokoschka. In der Dauerausstellung des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums befindet sich eine stattliche Anzahl an Gemälden zahlreicher Maler aus dem Kriegspressequartier.

 


Kaiserschützen

Die Landesschützen (ab dem 16. Januar 1917 Kaiserschützen) waren drei Regimenter Gebirgsinfanterie in Österreich-Ungarn während der k.u.k. Monarchie. Sie gehörten zur österreichischen Landwehr und nicht zur gemeinsamen Armee der k.u.k. Streitkräfte und führten daher die Bezeichnung k.k. (kaiserlich-königlich - nicht aber k.u.k.). In der Regel sollten nur Tiroler (Deutsch- und Welschtiroler) und Vorarlberger in die Landesschützen eingestellt werden.

 

Geschichte

Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatten die Landesschützen einen rein bürgerlichen Charakter (Miliz). Im Jahre 1871 wurden im Rahmen der militärischen Organisation der Landwehr in Tirol zehn Bataillone errichtet, denen man aus historischen Gründen den Namen Landesschützen gab. Jedes Bataillon hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen, sowie zehn Reservebataillonen dienen. Im Jahre 1893 wurden die bestehenden zehn Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen Regiment I, II und III (Im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen.) Im Jahre 1903 wurde das III. Regiment wieder aufgelöst.

 

Ursprüngliche Einheiten

Die ursprüngliche Bezeichnung der Einheiten war wie folgt:

 

Nr.IUnterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz

Nr.II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck

Nr.III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst

Nr.IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran

Nr.V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen

Nr.VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck

Nr.VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz)

Nr.VIII Trient-Valsugana Landessschützenbataillon in Trient

Nr.IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva

Nr.X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz

 

Als in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) aufkam, boten sich hinsichtlich der historischen Entwicklung die Landesschützen förmlich an. Daher wurden im Jahre 1906 die beiden Landesschützen-Regimenter zur Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Regiment wurde 1909 zu vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe.

Während des ersten Weltkrieges kämpften die Landesschützen unter schweren Verlusten auf fast allen Kriegsschauplätzen.

 

Obwohl die Landesschützen laut Gesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften, hat man durch die schwammige Formulierung eben dieses Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa-Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten.

Nach der Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Front stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16.Jänner 1917 ernannte Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie gegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann.

 

Kriegseinsätze 1914-18

Im Laufe des Krieges kämpften die Landesschützen/Kaiserschützen auf den folgenden Kriegsschauplätzen:

 

Galizien

Lemberg, Grodek, Przemysl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen,

 

Serbien

 

Südtirol/Kärnten/Krain

Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, 12. Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler

 

Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil.

Das Kaiserschützen-Regiment Nr. I lag von südlich des Ortlers über den Tonale Pass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe)

Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft - Regiment II an der Zugna Torta - Regiment I im Val di Sole (Sulztal) und Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth)

 

Garnisonen der Landesschützen im August 1914

 

Landesschützenregimenter

k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps

Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Ala / IV. Baon (1913 errichtet) Rovereto

k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps

Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda

k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps

Garnison: Stab, IV. Baon Innichen / I. Baon Primör / II. Baon Predazzo / III. Baon Cortina d'Ampezzo

 

Reitende Tiroler Landesschützen-Division

Unter dem Namen "Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg" wurden 1871 zwei Kompanien aufgestellt, die 1874 in Eskadronen umbenannt wurden. 1894 erhielten die berittenen Schützen die Bezeichnung "Berittene Tiroler Landesschützen" und wurden 1912 nochmals in "Reitende Tiroler Landesschützen-Division" umbenannt. Die Division bestand aus drei Eskadrons.

 

Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka

Garnison: Trient


 

Die k.u.k. Kaiserschützen-Regimenter

Mit Befehl v. Calliano seiner Kaiserlichen Majestät Karl. I vom 16. Jänner 1917 erhielten die Landesschützen den Ehrentitel "Kaiserschützen".

 

Diese Auszeichnung hatte ihre Begründung in den besonderen Verdiensten und Leistungen bei der Verteidigung ihrer Heimat im ersten Weltkrieg. Mut Tapferkeit und letzter Einsatz im hochalpinen Gelände und eine uneingeschränkte Kameradschaft prägte diese Elitetruppe. Die Wurzeln der Kaiserschützen gehen allerdings weit zurück, hinein in die Zeit der napoleonischen Kriege (1702/03) und noch vorher, immer bereit die Verteidigung des Landes Tirol und das Wohl seiner Bevölkerung zu sichern. Zuerst im Verband bürgerlich organisierter Schützenkompanien, an der Seite der kaiserlichen Truppen. Ab 1871, mit dem neuen Landesverteidigungsgestz, kam es dann zur Aufstellung des militärischen Truppenkörpers "Landesschützen", die bis zum Jahre 1893 in 3 Tiroler Landesschützenregimenter zusammengefasst worden waren. Das Jahr 1906 war der Zeitpunkt, zu dem die Bestimmungen des Grenschutzdienstes an der österreichisch-italienischen Grenze im Trentino und Südtirol in Kraft traten. 1909 war die Stationierung dieser Regimenter in Trient, Bozen und Innichen abgeschlossen. Die Uniformierung bestand aus genagelten Bergschuhen, Wadenstutzen, Kniehose, Joppe und Pelerine, alles in hechtgrauer Farbe.

 

Die Feldmütze war mit einem Federschmuck, dem bekannten Spielhahnstoß versehen. Als besonderes Abzeichen zierte den aus grünem Egalisierungstuch gefertigten Parolis das Edelweiß. Die Kompaniestärke betrug im Frieden 110 Mann. Um diesen Stand halten zu können, musste neben Tirol und Vorarlberg auch auf die Ergänzungsbezirke Salzburg und Oberösterreich, zeitweise aber auch auf den Wiener Korpsbereich zurückgegriffen werden. Acht volle Jahre versahen die Landesschützen ihren Dienst an ihren Grenzabschnitten im hochgebirgigen Gelände, bis 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach. Als Italien im Mai 1915 Österreich den Krieg erklärte, standen die Landesschützenregimenter noch auf Russischen Kriegsschauplätzen in Galizien, in Polen und in den Karpaten. Nur die Besatzung der Grenzbefestigungen blieb zurück. Zu ihrer Verstärkung wurden Einheiten der k.u.k. Gendarmerie, der österr.-ung. Finanzwache und zahlreiche Freiwilligen-Formationen in Eilmärschen an die Alpenfront beordert, nicht zuletzt Tiroler Standschützen und ortskundige Alpinisten, so wie der schneidige Sepp Innerkofler aus Sexten einer von ihnen war. So konnte der Feind in der entscheidenden Zeit hingehalten werden bis im Juni 1915 die 3 Regimenter wieder in ihrer Heimat Tirol eintrafen, um erfolgreich in den Abwehrkampf einzugreifen. Die Schwerpunkte ihrer Einsätze lagen am Tonale, im Etschtal, auf der Zugna-Torta im Vallarsa, am Monte Corno, auf Laverone, auf Ortigera am Col di Lana und am Monte Piano in den Dolomiten. Sie kämpften im ewigen Eis des Ortlers und machten die Durchbruchsschlacht bei Flitsch (1917) und den Vorstoß durch Oberitalien bis zur Grappa mit.

 

1915 war in Schärding die Ausbildungseinheit des Kaiserschützenregiments Nr. III aus Innichen untergebracht. Der Mannschaftshöchsstand ds Kaiserschützenregiments erreichte einmal an die 7.000 Mann! Zu dieser Zeit musste der letzte Platz in der Stadt belegt werden, was aber Dank dem Verständnis, der Opferwilligkeit, vor allem aber der Militärfreundlichkeit der Bevölkerung von Schärding möglich war. Der Kommandant dieser Einheit war Oberstleutnant Rudolf Kenzian. Die ausgebildeten Kontingente dieses Landesschützenregimentes wurden in regelmäßigen Abständen vor ihrem Transport an die Front auf dem Stadplatz "feierlich verabschiedet". Das Verhältnis zwischen dem Militär und der Schärdinger Bevölkerung war sehr gut. Oberst Kenzian, inzwischen "Edler von Kenzianhausen", wurde zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Als Grund für diese hohe Auszeichnung wurde die musterhafte Disziplin der Soldaten sowie die mannigfaltigen Arbeitseinsätze der Truppe an der Innlände, beim Kanalbau im Grüntal und bei der Errichtung der Friedhofsmauer hervorgehoben, ohne deren Mithilfe dies nicht möglich gewesen wäre. Ihm zu Ehren besteht noch heute eine Straßenbezeichnung unter dem Namen "Kenzianweg" im Grüntal.

 

Zur bleibenden Erinnerung an das Kaiserschützenregiment Nr. III - Innichen in Schärding hat der Kaiserschützenbund für Wien und Niederösterreich im Jahre 1974 an der ehemaligen Burgmauer, am heutigen Hessen-Rainer-Platz, eine große geschliffene Ehrentafel aus Granit errichtet. Der Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im Jahre 1918 brachte die unverschuldete Gefangennahme großer Teile der Kaiserschützenregementer und ihre Auflösung. 

 

Der Ruf diese tapferen Kaiserschützenregimenter lebte nach dem 1. Weltkrieg im Bundesheer der 1. Republik weiter im Landesschützenregiment Hall in Tirol und ab 1939 im Gebirgsjägerregiment Nr. 136 der Deutschen Wehrmacht, das bis zum Jahre 1945 die alte Regimentsfahne führte. Auch im 2. Bundesheer der Republik setzte ich die Traditionspflege der Kaiserschützen fort und wird derzeit vom Stabsbataillon 6 der 6. Jägerbrigade in Innsbruck-Kranebitten wahrgenommen.

 

Quelle: Festschrift 140 Jahre OÖ. Kameradschaftsbund Stadtverband Schärding,

Autor: Konsulent Reg.-Rat Josef Gruber



Erster Weltkrieg (1914-1918)

Seine Ursachen reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück; 1882 schlossen sich Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien zum Dreibund zusammen, dem ab 1907 die Entente mit Frankreich, Großbritannien und Russland gegenüberstand. Neben den Konflikten zwischen Frankreich und Deutschland (nach dem Krieg von 1870/71) sowie Großbritannien und Deutschland (Rüstungswettlauf zur See, afrikanische Kolonialfrage) verschärften sich nach 1903 die Spannungen zwischen Serbien, Russland und Österreich-Ungarn. Der Panslawismus, die serbischen Territorialansprüche auf dem Balkan sowie die Annexion der 1878 okkupierten ehemaligen osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina 1908 durch Österreich-Ungarn und schließlich die Balkankriege von 1912 und 1913 spitzten die gesamteuropäischen Rivalitäten im Balkanraum zu.

 

Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand durch eine serbisch-nationalistische Studentengruppe in Sarajewo am 28. 6. 1914 veranlasste Österreich-Ungarn am 23. 7. 1914 zu einem Ultimatum an Serbien. Dabei wurde die Mitwirkung Österreichs an den Ermittlungen gegen die Hintermänner gefordert. Die moderate serbische Antwort wurde als unbefriedigend betrachtet und führte am 28. 7. 1914 zur Kriegserklärung an Serbien, das bereits am 25. 7. 1914 mit der Mobilmachung begonnen hatte. Am 31. 7. 1914 begannen Österreich-Ungarn und Russland mit der Generalmobilmachung. Deutschland erklärte am 1. 8. 1914 Russland und am 3. 8. 1914 Frankreich den Krieg und drang mit seinen Truppen in das neutrale Belgien ein. Am folgenden Tag kam es zur Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland. Die österreichisch-ungarische Kriegserklärung gegenüber Russland erfolgte am 6. 8. 1914; Montenegro hatte bereits am 5. 8. 1914 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Am 11. 8. erklärte Frankreich und am Tag darauf Großbritannien Österreich-Ungarn den Krieg, am 28. 8. auch Belgien; die österreichische Kriegserklärung an Japan erfolgte am 23. 8. Italien berief sich auf die Satzung des Dreibundvertrags, wonach es nur einem Defensivbündnis angehöre, und blieb neutral.

 

In einer ersten Mobilisierungswelle wurden bis September 1914 etwa 1,3 Millionen Mann zur k. u. k. Armee einberufen (zusätzlich zur Friedensstärke von 415.000 Mann), eine weitere Million Soldaten wurden bis Jahresende aufgestellt. Für die militärischen Operationen war der Chef des Generalstabs, F. Graf Conrad von Hötzendorf bzw. ab 1. 3. 1917 A. Arz von Straußenburg) zuständig; Armee-Oberkommandierender war Erzherzog Friedrich (bis 1. 12. 1916, danach bis zum Waffenstillstand am 3. 11. 1918 Kaiser Karl I.).

 

Obwohl die Mittelmächte keinen gemeinsamen Kriegsplan ausgearbeitet hatten, begannen die deutschen Truppen nach dem "Schlieffenplan" mit dem Großteil ihrer Armeen eine Offensive über Belgien nach Nordfrankreich, mit dem Ziel, Paris im Westen zu umfassen und einen Großteil des französischen Heers und des britischen Expeditionskorps einzukesseln; danach wollte man mit den österreichisch-ungarischen Truppen das russische Heer besiegen. Doch schon ab Mitte September 1914, nach dem Abwehrerfolg der Alliierten in der Schlacht an der Marne, kam der deutsche Vormarsch zum Stillstand. Ab Ende Oktober entstand von der Küste Flanderns bis an die Schweizer Grenze eine durchgehende Front, die im Wesentlichen bis Sommer 1918 unverändert blieb, nur unter ungeheuren Opfern konnten von beiden Seiten in Materialschlachten (Verdun, Somme, Ypern, Cambrai) Geländegewinne erzielt werden. Die österreichisch-ungarischen Armeen trugen die Hauptlast des Kampfs gegen Russland, wobei schon nach wenigen Wochen klar war, dass der russische Aufmarsch wesentlich schneller in Gang kam als angenommen. Zu der quantitativen Überlegenheit kam die zum Teil hervorragende Ausrüstung der russischen Verbände. Die Herbstschlachten 1914 in Galizien brachten dem k. u. k. Heer enorme Verluste (zirka 500.000 Gefallene, Vermisste und Gefangene), trotz einiger gelungener Operationen (Krasnik, Komarow, Limanowa) gingen weite Teile Galiziens (Verlust Lembergs, Einschließung von Przemyśl) verloren, und es kam zum Rückzug auf den nordöstlichen Karpatenbogen.

 

Auch die österreichisch-ungarischen Balkanstreitkräfte hatten die Kampfkraft des serbischen Heeres erheblich unterschätzt und konnten in 3 Offensiven Serbien nicht erobern. Ende 1914 standen beide Gegner, durch hohe Verluste erschöpft (jeweils über 220.000 Mann), wieder in der Ausgangsstellung vom August 1914, und ein rasches Kriegsende war nicht absehbar.

 

Durch die türkischen Kriegserklärung an Russland und Frankreich am 29. 10. 1914 und diejenige Großbritanniens an die Türkei am 5. 11. 1914 wurde der gesamte vorderasiatische Raum zum Kriegsschauplatz, auf dem auch deutsche und österreichisch-ungarische Truppen zum Einsatz kamen, in Ostasien (Kriegserklärung Japans an Deutschland am 23. 8. 1914) und in den deutschen Kolonien Afrikas hatte bereits im Sommer 1914 der Krieg begonnen und damit weltweiten Charakter angenommen.

 

Während es an der Balkanfront bis zum Herbst 1915 zu keinen größeren militärischen Auseinandersetzungen kam, eroberten die Mittelmächte, die ihre Truppen an der Ostfront nach den schweren Winterschlachten in den Karpaten (Kapitulation der Festung Przemyśl mit 120.000 österreichisch-ungarischen Soldaten am 23. 3. 1915) verstärkt hatten, durch ihre Offensive vom 2. 5. 1915 (Durchbruch von Tarnów-Gorlice) ganz Galizien sowie große Teile Polens und Weißrusslands und brachten damit dem russischen Heer schwere Niederlagen bei.

 

Italien, dessen Ansprüche auf jene Gebiete der Donaumonarchie mit Angehörigen der italienischen Volksgruppe immer stärker wurden, lehnte einen österreichisch-ungarischen Kompromissvorschlag zur Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach dem Abschluss des Londoner Vertrags am 3. 5. 1915 kündigte Italien am 4. 5. den Dreibundvertrag und schloss sich mit der Kriegserklärung vom 23. 5. den Alliierten an. Die k. u. k. Kriegsmarine hielt bis Sommer 1918 die weit überlegenen alliierten Seestreitkräfte von einer großen Offensive an der Adria und einer Landung in Dalmatien ab, konnte aber die Sperre der Straße von Otranto nicht durchbrechen. Der Seekrieg wurde von beiden Seiten mit leichten Einheiten bzw. (wie in der Nordsee) durch die Mittelmächte mit U-Booten geführt. Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg ab 1917 brachte zwar der alliierten Handelsschifffahrt vorerst hohe Verluste, der damit verbundene Kriegseintritt der USA trug aber letztlich mit zur Niederlage der Mittelmächte bei.

 

Zu Land wurde nach der italienischen Kriegserklärung eine rund 600 km lange Südwestfront gebildet, an der sich von der Schweizer Grenze (Stilfser Joch) in den hochalpinen Regionen bis zu den Julischen Alpen ein Stellungskrieg entwickelte, der nach Süden bis in das westliche Vorfeld von Triest reichte. War der Gebirgskrieg durch extreme topographische Bedingungen gekennzeichnet, so standen die 11 Isonzoschlachten zwischen Juni 1915 und September 1917, in denen die italienischen Armeen den Durchbruch nach Triest und in das Laibacher Becken verfehlten, den Materialschlachten an der Westfront in nichts nach. In der 12. Isonzoschlacht ab 24. 10. 1917 (Durchbruch von Flitsch-Tolmein) gelang österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen die Eroberung Venetiens, bis italienische Verbände, unterstützt von britischen und französischen Divisionen, im November eine neue Front entlang der Piave errichteten.

 

Auf der Balkanhalbinsel waren am 6. 10. 1915 eine österreichisch-ungarische und eine deutsche Armee zum Großangriff gegen Serbien angetreten, dessen Eroberung mit Hilfe von 2 bulgarischen Armeen (Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte am 11. 10. 1915) gelang. Eine alliierte Truppenlandung bei Saloniki am 5. 10. verletzte die Neutralität Griechenlands, konnte aber die Besetzung Serbiens und Montenegros bis Jänner 1916 nicht verhindern. Die Front auf dem Balkan stabilisierte sich in Nordalbanien und entlang der bulgarisch-griechischen Grenze und geriet erst wieder in Bewegung, als Rumänien am 27. 8. 1916 zu den Alliierten übertrat und seine Armeen in Siebenbürgen eindrangen. In den nächsten 4 Monaten gelang es österreichisch-ungarischen, deutschen und bulgarischen Truppen, das rumänische Heer entscheidend zu schlagen und das Land fast vollständig zu besetzen. Am 29. 6. 1917 trat Griechenland auf alliierter Seite in den Krieg ein.

 

An der Ostfront hatte das russische Heer im Sommer 1916 noch einmal große Erfolge gegen die Mittelmächte erzielt (Brussilow-Offensive 4. 6.-29. 8. 1916), doch führten die enormen Verluste und die wirtschaftliche Notlage im Hinterland zur Revolution vom 12. 3. 1917 (Februarrevolution). Sie brachte eine bürgerliche Regierung an die Macht, die noch bis zur bolschewistischen Oktoberrevolution im November 1917 Russland im Lager der Alliierten beließ; am 9. 3. 1918 schloss die neue russische Regierung in Brest-Litowsk Frieden mit den Mittelmächten.

 

In den Kriegsjahren 1916 und 1917 hatte sich die Versorgungslage in der Habsburgermonarchie dramatisch verschlechtert. Während die Rüstungsindustrie ständig ihre Produktion steigerte, zeigten sich bei den Rohstoffen erste Engpässe, und in der Textilproduktion mussten qualitative Abstriche gemacht werden. Bei der Lebensmittelversorgung ging man ab 1916 zu einer immer rigoroseren Zwangsbewirtschaftung über (Ausgabe von Brot- und Mehlkarten im April 1915, 1916 folgten Milch-, Fett- und Kartoffelkarten). Bereits ab Februar 1915 hatte man versucht, über die Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt die Getreidevergabe zentral zu steuern. Die Verteilung von Agrarprodukten aus der ungarischen Reichshälfte konnte bis Kriegsende nicht befriedigend gelöst werden, Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit der Zivilbevölkerung nahmen ab Ende 1917 erschreckende Ausmaße an.

 

1916 begann sich auch die innenpolitische Lage zu verschärfen. Die Ermordung des Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh durch Friedrich Adler am 21. 10. 1916 zeigte die Widerstände gegen die autoritäre Regierung. Die nationalistischen Spannungen nahmen zu und wirkten sich in Massendesertionen vor allem tschechischer Regimenter an der Ostfront und in wirtschaftlich motivierten Massenstreiks im Jänner 1918 aus. Der Tod Kaiser Franz Josephs I. am 21. 11. 1916 zeigte sehr bald, dass mit dem Verschwinden dieser Symbolfigur auch die Bindung der Bevölkerung an die Dynastie schwächer wurde, zumal es Kaiser Karl I. nicht gelang, die innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu lösen und den Krieg trotz zahlreicher Friedensbemühungen (Sixtus-Affäre) zu beenden.

 

Der Kriegseintritt der USA am 6. 4. 1917 (die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn erfolgte erst am 7. 12. 1917) brachte eine weitere Überlegenheit der Alliierten, die sich allerdings erst im Frühjahr 1918 auswirkte, und ein aktives politisches Eingreifen in die Kriegszielpolitik. Die "14 Punkte" von US-Präsident W. Wilson für eine gerechte europäische Nachkriegsordnung betrafen die Habsburgermonarchie massiv: Grenzberichtigungen gegenüber Italien nach nationalem Besitzstand, die autonome Entwicklung der Völker Österreich-Ungarns und die Räumung der besetzten Balkanstaaten waren darin vorgesehen. Vorstufe war die Anerkennung des tschechischen Exil-Nationalrats in Paris als Regierung eines befreundeten Staates am 29. 6. 1918.

 

Die Hoffnungen, die die Mittelmächte auf den Friedensschluss im Osten gesetzt hatten, erfüllten sich nicht. Die Lebensmittellieferungen aus der Ukraine blieben weit hinter den Erwartungen zurück und konnten den Bedarf der Armeen und des Hinterlands nicht decken.

 

Die am 15. 6. 1918 begonnene Piaveoffensive des k. u. k. Heeres scheiterte ebenso wie die letzte Offensive des deutschen Heeres an der Westfront (21. 3. 1918). Auf dem Balkan wurden am 26. 9. 1918 die Bulgaren zur Kapitulation gezwungen; im Nahen Osten standen die türkischen Streitkräfte vor der Auflösung. Da der militärische und wirtschaftliche Zusammenbruch absehbar war, entschloss sich Kaiser Karl am 14. 9. 1918 zu einer Friedensnote an die Alliierten. Als diese abgelehnt wurde, begann mit großer Schnelligkeit der Zerfall der Donaumonarchie. Bereits am 6. 10. 1918 wurde in Zagreb ein "Südslawischer Nationalrat" gebildet, am 21. 10. 1918 konstituierte sich in Wien die Provisorische Nationalversammlung für "Deutsch-Österreich", am 28. 10. 1918 wurde in Prag der tschechoslowakische Staat proklamiert, während einen Tag später die Vereinigung der südslawischen Gebiete mit Serbien und Montenegro verkündet wurde; das Völkermanifest Kaiser Karls vom 16. 10. 1918 blieb ohne Wirkung.

 

Die am 24. 10. 1918 losbrechende Offensive der Alliierten an der Piave führte zu Auflösungserscheinungen in der k. u. k. Armee, da nun auch mehrheitlich ungarische Verbände die Front verließen. Der am 3. 11. 1918 abgeschlossene Waffenstillstand von Villa Giusti (bei Padua) sollte erst am 4. 11. in Kraft treten, gleichwohl befahl das k. u. k. Armee-Oberkommando die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen. Dadurch gelang es den italienischen Verbänden, bis 11. 11. 1918 noch 356.000 Angehörige der k. u. k. Armee gefangen zu nehmen. Italienische Verbände rückten bis 20. 11. 1918 nach Nordtirol vor, während bayerische Truppen noch versuchten, eine neue Südfront gegen Deutschland, die aufgrund der im Waffenstillstand geforderten alliierten Bewegungsfreiheit innerhalb der Monarchie drohte, zu verhindern; an der Westfront musste Deutschland am 11. 11. 1918 einem Waffenstillstand zustimmen.

 

Kaiser Karl I. legte am 4. 11. 1918 die Befehlsgewalt über das Armee-Oberkommando nieder (Nachfolger H. von Kövess), verzichtete am 11. 11. auf seinen Regierungseinfluss und enthob die letzte kaiserliche Regierung ihres Amts. Am 12. 11. 1918 erfolgte die Ausrufung der "Republik Deutsch-Österreich" vor dem Parlament in Wien (Erste Republik).

 

Der für Österreich-Ungarn 1563 Tage dauernde Erste Weltkrieg hatte dem k. u. k. Heer mehr als 1 Million Tote und dauernd Vermisste (davon verstarben rund 400.000 in russischer, rund 50.000 in serbischer und mehr als 30.000 in italienischer Gefangenschaft), 1,943.000 Verwundete und 1,2 Millionen Kriegsgefangene, die oft erst nach Jahren heimkehrten, gekostet. Die Kriegskosten sollen zirka 90 Milliarden Kronen betragen haben, die Staatsverschuldung war von Juli 1914 bis November 1918 von 13 auf 72 Milliarden Kronen gestiegen, die Inflation betrug 1914-24 1400 %. Die Verarmung weiter Bevölkerungsteile, verbunden mit tief greifenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen (Erste Republik), war die Folge.




(aus Wikipedia)

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