Vorwort
Den „Lebensraum“ für das deutsche Volk wollte Hitler erweitern. Winzig wurde dann sein letzter Lebensraum im „Führerbunker“ der Reichskanzlei. Er wurde wirklich so etwas wie seine „Katakombe“, also eine „unterirdische Anlage zur Beisetzung der Toten“. Beigesetzt wurde Hitler bekanntlich nicht, lebendig begraben hatte er sich schon vorher im Führerbunker - und auch das deutsche Volk hatte er mit sich begraben.
Man kann guten Gewissens in diesem Zusammenhang den Kommunisten Johannes R. Becher zitieren: „Auferstanden aus Ruinen“ ist Deutschland dann nach Hitler. Sowohl politisch als auch wirtschaftlich und vor allem moralisch. Zunächst nur im westlichen Teil, also in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Ruinen hatte Hitler geschaffen und hinterlassen. Mit Waffen Ruinen schaffen. So handelte er gegen die zivilisierte Menschheit, die dann ihre Waffen gegen ihn und eben auch das deutsche Volk richtete, richten mußte.
Dabei war die Außenwelt Deutschland schon so weit entgegengekommen, nicht zuletzt in bezug auf den Wunsch, den „Lebensraum“ des deutschen Reiches zu erweitem.
Die Nagelprobe war dabei weniger die militärische Besetzung des Rheinlandes im März 1936 als vielmehr der „Anschluß“ Österreichs im März 1918. Dieser war eher eine von den Österreichern begrüßte und von der Aussenwelt hingenommene Einverleibung. Um den Frieden zu retten, opferten die Westmächte Großbritannien und Frankreich im Herbst 1938 das
Sudetenland, das die Tschechoslowakei abgeben mußte. Was tat im März 1919 die Außenwelt nach dem Einmarsch Deutschlands in die „Resttschechei“? Nichts. Sie nahm auch die Gründung des deutschen Marionettenstaats Slowakei hin. Ebenfalls die Annexion des Memellandes.
AIs Hitler den Krieg gegen Polen begann, erklärten London und Paris
Deutschland zwar den Krieg - aber eingegriffen haben sie nicht. Vom
Angreifen ganz zu schweigen.