Das Buch von Ferdinando Bologna berichtet über fast vierhundert Jahre italienischer
Malerei des Mittelalters, von den ersten selbständig originalen Versuchen im neunten Jahrhundert in Benevent bis hin zu Cimabue, seinen Zeitgenossen und Nachfolgern, ja bis zu den Anfängen Giottos. Selbst innerhalb der umfänglichen italienischen Literatur über die mittelalterliche Malerei stellt Bolognas Arbeit ein Novum dar. Es ist wohl eines der wenigen modernen wissenschaftlichen Werke über diese Epoche, das gleichzeitig eine beschreibende Geschichte der Malerei ist, die Problematik der Kunst des Mittelalters hervorhebt, die sich daraus ergebenden Fragen in neuartig wissenschaftlicher Weise beantwortet und damit zu Wertungen und Ergebnissen kommt, die das alte Bild über die mittelalterliche italienische Malerei in vielen Fällen korrigieren.
In Deutschland sind seit der speziellen Arbeit von Vitzthum und Volbach Anfang der zwanziger Jahre und den grundlegenden, aber mehr allgemeineren Arbeiten von Grabar und Schrade in neuester Zeit kaum systematische Schriften zur mittelalterlichen italienischen Malerei erschienen, so daß Bolognas Buch nicht nur in der allgemeinen Unterrichtung eine Lücke schließt, sondern auch auf dem Gebiet der Forschung der deutschen Kunstwissenschaft den neuesten Stand übermittelt.
Es kommt noch hinzu, daß dieses Buch dem Leser Gelegenheit gibt, über hundert bedeutende Kunstwerke dieser Epoche in großen farbigen Tafeln reproduziert zu finden,  vorwiegend Fresken, Miniaturmalereien und Altarbilder, Werke zumeist außerhalb der Museen, die sich größtenteils nicht im Lichte der Öffentlichkeit befinden.