FOTOGRAFIE als ANSICHTSKARTE (B/H ca. 14 x 8,5 cm) vom Bahnhof in Auer /Ora (Südtiroler Unterland) mit lustigen Bahnbeamten und 2 K.u.k. Soldaten. Auf der Rückseite sind die Namen der Personen vermerkt. Interessant für Heimatsammler und Sammler von Fotos aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, sowie für Sammler von Eisenbahnbauten in Tirol! Lesen Sie bitte mehr darüber weiter unten!
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Detaillierte Information / detailed information:
Auer (ital. Ora)
ist
eine Marktgemeinde mit 3859 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) im Südtiroler
Unterland in Italien. Das Dorf befindet sich etwa 18 Kilometer südlich von
Bozen an der linken Etschseite zwischen den Orten Branzoll im Norden und
Neumarkt im Süden. Der Markt liegt an der Brennerstraße und somit der
Hauptachse des Nord-Süd-Verkehrs. Von Auer aus führt eine Straße ins Fleimstal
und in der Nähe befindet sich eine Ausfahrt der Brennerautobahn. Bis 1963 war
der Ort Ausgangspunkt für die Fleimstalbahn.
Name
Der
Name Auer ist ersturkundlich im Jahr 1190 mit Conradinus de Aura, einem
Dienstmann der Edelfreien von Enn, bezeugt. Das Toponym entwickelte sich nach
Egon Kühebacher aus althochdeutsch ouwa mit Suffix -aro und bezeichnet ein
Gehöft an einer Aue (möglicher ‚Auerhof‘ als Urhof), was auf die Lage des Dorfs
am Verlauf des Schwarzenbachs verweist. Nach und nach entwickelte sich der Name
über Schreibungen wie Aura, Owra, Awer oder Aur zum modernen Ortsnamen Auer,
der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts durchsetzte.
Geografie
Auer
befindet sich im Unterland, wie ein Abschnitt des Etschtals im Süden Südtirols
von Bozen bis zur Salurner Klause genannt wird. Das Gemeindegebiet, insgesamt
11,82 km² groß, erstreckt sich größtenteils auf der orografisch linken
(östlichen) Talseite zwischen Branzoll im Norden und Neumarkt im Süden und
überschreitet lediglich im Südwesten Richtung Tramin mit einem kleinen
Teilstück die Etsch. Der verbaute Ortskern (220–280 m s.l.m.) liegt
hauptsächlich auf einem Schwemmkegel des Schwarzenbachs, der hier von Osten aus
den Fleimstaler Alpen und dem tief eingeschnittenen Holental kommend das
Unterland erreicht. Während die Gemeinde unmittelbar südlich des
Gemeindezentrums am Hügel von Castelfeder endet und dort an Montan grenzt,
dehnt sie sich nordwärts weit Richtung Pfatten und Branzoll über die vom Aurer
Graben entwässerten flachen Talgründe aus. Seine höchstgelegenen Punkte
erreicht Auer an den das Unterland ostseitig flankierenden Steilhängen des
Regglbergs, durch welche die Grenze zur Nachbargemeinde Aldein verläuft.
Geschichte
Auf der
Anhöhe der Leiterburg gab es bereits in grauer Vorzeit eine prähistorische
Wallburg. Auf den Hängen von St. Daniel am Kiechlberg fand man ur- und
frühzeitliche Gräberfelder. Die wenigen Funde aus der Römerzeit beschränken
sich auf Werkstätten im Bleiwinkel und Streufunde am Plattl.
Auer
war während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit Teil des Gerichts Enn und
wies mit der St.-Peters-Kirche seit dem 12. Jahrhundert auch den alten
pfarrlichen Mittelpunkt des Gebiets auf. Die Dorfsiedlung Auer tritt bereits im
15. Jahrhundert als eigenständig handelnder Personenverband hervor, wie eine
entsprechende Urkunde von 1463 mit der ausdrücklichen Nennung der „comunitas
ville Awer“ – der Gemeinschaft des Dorfes Auer – und ihrer Riegler
(Flurverwalter) bezeugt. Vom alten Wohlstand des Ortes zeugt bis heute eine
Reihe prächtiger Ansitze, wie etwa Fioreschy (Schloss Auer), Steinkeller,
Staffler und Baumgarten.
Auer
gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zur Grafschaft Tirol und damit zu
Österreich-Ungarn. Innerhalb Tirols war Auer dem Gerichtsbezirk Neumarkt
zugeordnet, der wiederum Teil des Bezirks Bozen war. Mit dem Vertrag von
Saint-Germain kam Auer 1920 zusammen mit dem Großteil Tirols südlich des
Alpenhauptkamms zu Italien. Als 1927 auf diesen ehemals österreichischen
Gebieten die beiden Provinzen Bozen und Trient entstanden, wurde Auer wie auch
einige andere umliegende Gemeinden der mehrheitlich italienischsprachigen
Provinz Trient zugeschlagen. Erst 1948 wurde Auer in die Provinz Bozen bzw.
Südtirol eingegliedert.
2022
wurden in Auer zwei Stolpersteine verlegt, die an die örtlichen Opfer des
Holocaust erinnern.
Wichtige
Persönlichkeiten besuchten Auer
1551:
Der Elefant Soliman kehrte im Gasthaus „In der Ilben“ (heutiges Hotel Elefant)
ein. Er war ein Geschenk des Königs Johann III. von Portugal an seinen Neffen,
den damaligen Erzherzog Maximilian in Wien. Der Elefant kam mit seinen
Begleitern und machte „In der Ilben“ Rast, um sich für die Weiterreise nach
Wien zu stärken.
In der
Hotelhalle des heutigen Hotels Elefant (Bezeichnung ab 1826) hängt zur
Erinnerung eine Tafel mit dem Spruch: „Einst kam ein großer Elefant vom Süden
her in unser Land. In diesem Haus da kehrte er ein und aß und trank viel guten
Wein. Gesättigt froh und heiter, zog er dann wieder weiter“.
1765:
Kaiser Franz I. begab sich mit seiner Gemahlin Kaiserin Maria Theresia nach
Innsbruck, um die Hochzeit ihres Sohnes Erzherzog Leopold vorzubereiten.
Kaiserin Maria Theresia verblieb in Innsbruck, während Franz I. seiner
Schwiegertochter, der spanischen Infantin Maria Ludovica, entgegen reiste. Ihr
Zusammentreffen fand im Abrahamhof (heutiges Postamt) statt.
Die
Sage
Untergang
der Goldenen Stadt Auer
„An der
Stelle des heutigen Dorfes Auer stand einst eine große Stadt, die wegen ihrer
Schönheit und ihres Reichtums die ‚Goldene Stadt‘ genannt wurde. Da die
Bewohner jedoch einen ausschweifenden und lasterhaften Lebenswandel führten,
beschloss Gott die Stadt zu vernichten. Eines Tages erschien dem einzigen
gottesfürchtigen Jüngling ein Engel und überbrachte ihm die Botschaft, er solle
am nächsten Morgen sich auf den Berg begeben, dann werde er die Wunder des
Herrn sehen. Er tat wie ihm aufgetragen. Alsbald öffneten sich die Schleusen
des Himmels und er wurde Zeuge wie die sündhafte Stadt in den Fluten versank –
nur einzig und allein die Peterskirche blieb wunderbarerweise verschont.“
(Auszug aus: Landeskundlicher Wanderführer für Auer Aldein-Neumarkt-Montan-Truden-Altrei,
Verkehrsverbund Auer) Heute erinnert das Fresko von Robert Scherer am Gebäude
der Sparkasse an die Sage.
Sehenswürdigkeiten
Besonders
sehenswert sind die engen verwinkelten Gassen mit ihren oftmals beidseitigen
übermannshohen Natursteinmauern.
Die St. Peterskirche ist am südlichen Ortseingang an
der Nationalstraße SS12 (ital. Via Nazionale) in Richtung Neumarkt gelegen. Da
sie erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird, dürfte der Sakralbau
das älteste Bauwerk der Gemeinde darstellen. In seiner jetzigen Form handelt
sich um einen gotischen Bau aus dem 15. Jahrhundert mit romanischem Kirchturm
des 12. Jahrhundert. Aufgrund häufiger Überschwemmungen liegt die Pfarrkirche
etwa fünf Meter tiefer als das umliegende Gelände.
Die Marienkirche befindet sich im
verkehrsberuhigten, höher gelegenen Ortszentrum.
Das Biotop Castelfeder
Der
Castelfederberg liegt südlich oberhalb zwischen Auer und Montan. Auf ihm finden
sich prähistorische, römische und frühmittelalterliche Siedlungsspuren.
Wirtschaft
Auer
hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. So wurden
Kulturgrund und Waldgebiete für drei Industriezonen geopfert. Außerdem wuchs
mit der Einwohnerzahl natürlich auch der Bedarf an Wohnungen. Zugleich erfuhr
auch der Verkehr längs der beiden Staatsstraßen eine enorme Zunahme. War Auer
einst ein gemütliches Apfel- und Weinbauerndorf, so ist es heute ein
geschäftiges Dienstleistungs- und Industriezentrum.
Soldatenfriedhof
Ab 1916
waren für die Bauarbeiten der Fleimstalbahn vor allem russische und serbische
Kriegsgefangene eingesetzt worden. In Auer war während des ersten Weltkrieges
zudem ein Militärlazarett eingerichtet worden. Für die ums Leben gekommenen
Soldaten und für die während der Bauarbeiten verstorbenen Kriegsgefangenen,
wurde an der Stelle des heutigen Soldatenfriedhofes eine Begräbnisstätte
errichtet.
Auch
während des zweiten Weltkrieges wurde der Friedhof zur letzten Ruhestätte der
Gefallenen. Die während der Kämpfe an der Dolomitenfront verstorbenen Soldaten
der österreichisch-ungarischen Monarchie wurden später exhumiert und in die
Friedhöfe ihrer Nation umgebettet. Bis 2003 wurde der Friedhof vom Südtiroler
Kriegsopfer-und Frontkämpferverband betreut und verwaltet. Seitdem übernimmt
die Schützenkompanie Auer diese Aufgabe.
Persönlichkeiten
Sepp
Thaler (1901–1982), Komponist
Ora
(ted. Auer)
è un comune di 3.427 abitanti della Provincia Autonoma
di
Il toponimo è attestato come Aura nel 1190 e deriva
probabilmente dal latino ora ("margine") o forse da un tema preromano
aur- che ha una certa diffusione sull'arco alpino.
Situata in fondovalle, sulla sinistra orografica
dell'Adige, presso la confluenza
È servita da una stazione ferroviaria (fuori paese),
nella quale fermano anche Intercity. Per recarsi in Val di Fassa o in Val di
Fiemme si passa solitamente da Ora (ss.48), anche venendo da Trento, in quanto
le strade sono meglio percorribili che non quelle della Val di Cembra.
Negli ultimi anni il comune di Ora ha visto un forte
incremento
Die Geschichte Südtirols
umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des heutigen Südtirol von der
Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Eine eigenständige, vom größeren Tiroler
Kontext abgetrennte Geschichte Südtirols begann mit der Besetzung der Region
durch italienische Truppen im November 1918. Aufgrund des von Österreich-Ungarn
am 3. November 1918 mit Italien geschlossenen Waffenstillstandsabkommens und
dem Vertrag von Saint-Germain zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges
und der neu geschaffenen Republik Österreich fiel Südtirol 1919 an das
Königreich Italien und wurde zu dessen nördlichster Provinz.
Bei Texten über Südtirol ist der historische Zusammenhang zu beachten:
Bis 1918 und darüber hinaus bezeichnete Südtirol oftmals sämtliche Landesteile
Tirols südlich des Brenners, insbesondere auch das heutige Trentino.
Vorgeschichte
Im Mittelalter, schon seit etwa dem 8. Jahrhundert, gehörte das von
Bajuwaren, Langobarden und Rätoromanen besiedelte Tirol bis an die Poebene
heran zum Herzogtum Bayern. Von den Grafen von Tirol, von der Bozner-Meraner
Gegend ausgehend geeint, fiel es auf Grund eines Erbvertrages 1363 von den
Meinhardinern an das Haus Habsburg, und wurde Habsburgisches Erbland. Der Raum
von der Bodenseegegend bis an Gardasee und Tauern war als Gefürstete Grafschaft
Tirol im bis 1806 bestehenden Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation
integriert, und ab dem 14./15. Jahrhundert als Oberösterreich, dann als Tirol
mit den Vorlanden bzw. Tirol mit Vorarlberg Territorium und zunehmend
Landesteil der Habsburgermonarchie, die sich ja aus dem Römisch-deutschen Reich
hinaus auch nach Osten und Südosten erstreckte. 1804 bis 1867 war Tirol Teil
des Kaisertums Österreich, mit einer Unterbrechung in den napoleonischen
Koalitionskriegen, von 1805 bis 1814, als das Land zum neuen Königreich Bayern,
ab 1810 zu kleineren Teilen auch zu den napoleonischen Satellitenstaaten
Königreich Italien und den Illyrischen Provinzen gehörte. 1867–1918, als
Kronland in den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern
(Cisleithanien), war es Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war das Königreich Italien Mitglied im
Dreibund und so Verbündeter des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns. Da
der Dreibund ein Defensivbündnis war, sah sich Italien nach der
österreichisch-ungarischen Kriegserklärung an Serbien jedoch nicht verpflichtet
in den Krieg einzutreten und erklärte sich zunächst für neutral. Die
italienische Regierung unter Ministerpräsident Antonio Salandra verfolgte aber
– wie auch andere Mächte – expansionistische Kriegsziele (siehe auch Irredentismus).
Nach Zustimmung des Russischen Reiches zum italienischen Wunsch, auch slawisch
besiedelte Gebiete zu annektieren, um die Adria zum Mare Nostrum zu machen, und
auf die Italien von Seiten seiner Vertragspartner gegebene Zusicherung hin,
nach dem Sieg u. a. den südlichen Teil Tirols bis zum Brennerpass annektieren
zu können, schlossen die Triple Entente und Italien am 26. April 1915 den
Geheimvertrag von London, mit dem Italien seinerseits zum Kriegseintritt auf
Seiten der Entente innerhalb eines Monats verpflichtet wurde, woraufhin das
Königreich Italien Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 den Krieg erklärte. Im
Londoner Geheimvertrag hatte Italien somit von seinen künftigen Bündnispartnern
erstmals die Zusicherung erhalten, nach dem Sieg mit internationaler
Unterstützung über die ursprünglichen Ziele des zunächst auf
italienischsprachige Gebiete außerhalb des italienischen Staatsgebietes
konzentrierten Irredentismus hinausgreifend nicht zum italienischen
Sprachgebiet zählende Territorien zu annektieren.
Italien führte von 1915 bis 1918 einen blutigen Gebirgskrieg. Unter
anderem gelangen in elf Materialschlachten am Isonzo nur bescheidene Erfolge,
während man in der Zwölften Isonzoschlacht eine schwere Niederlage einstecken
musste. Erst nach der militärischen Hilfe der Alliierten und den zunehmenden
Versorgungs- und Nationalitätenproblemen in der österreichisch-ungarischen
Armee gelang die Wende, symbolisiert in der Schlacht von Vittorio Veneto (oder
“Dritte Piaveschlacht”) – vom 24. Oktober 1918 bis zum 3. bzw. 4. November 1918
in Nordostitalien –, die zum Waffenstillstand von Villa Giusti bei Padua und
zur Niederlage Österreich-Ungarns führte.
Demographie
Zum Zeitpunkt seiner Annexion war das heutige Südtirol von einer großen
deutschsprachigen Mehrheit besiedelt. Laut der Volkszählung von 1910, in der
zwischen vier Sprachgruppen unterschieden wurde, sprachen 89 % deutsch, 3,8 %
ladinisch und 2,9 % italienisch bei insgesamt 251.000 Einwohnern.
Zwischenkriegszeit (1918–1939)
Das Königreich Italien war 1882 dem Zweibund (Deutschland und
Österreich-Ungarn) beigetreten; dieser wurde dadurch zum Dreibund. Diese
Allianz war jedoch instabil, denn Italien betrieb mit dem Irredentismus eine
expansionistische Politik, die vor allem auf italienisch besiedelte Gebiete
unter österreichisch-ungarischer Herrschaft zielte. Die k.k. Monarchie
ihrerseits sprach ihre expansionistischen Ziele auf dem Balkan nicht wie von
den Dreibundbestimmungen vorgesehen mit Italien ab, etwa in der Bosnischen Annexionskrise
von 1908 oder bei der österreichisch-ungarischen Kriegserklärung an Serbien vom
28. Juli 1914.
De jure zerbrach das Bündnis 1915, als Italien nach der Unterzeichnung
des geheimen Londoner Vertrages im Mai 1915 den Dreibundvertrag kündigte und
wenig später auf der Seite der Triple Entente in den Ersten Weltkrieg eintrat.
Die Entente-Mächte hatten Italien die „Brennergrenze“ und andere Gebiete
zugesichert, um Italien zum Kriegseintritt zu bewegen.
Nach dem für Österreich-Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg wurden das
vornehmlich deutschsprachige Südtirol ebenso wie das vornehmlich
italienischsprachige Welschtirol im November 1918 von Italien besetzt. Dennoch
arbeiteten alle 15 in der Reichsratswahl 1911 (nur von Männern) gewählten
Reichsratsabgeordneten aus dem deutschen Sprachgebiet Tirols vom 21. Oktober
1918 bis zum 16. Februar 1919 in der Provisorischen Nationalversammlung für
Deutschösterreich mit, darunter sieben Abgeordnete aus Südtirol wie Atanas von
Guggenberg, Emil Kraft und Ämilian Schöpfer. Parallel hierzu wurde am 4.
November 1918 in Bozen ein provisorischer Nationalrat für Deutsch-Südtirol
gebildet, der mit der Ermächtigung des Tiroler Nationalrates sämtliche
Regierungsbefugnisse übernahm und am 16. November sogar die Unteilbare Republik
Südtirol proklamierte. Bald nach der Besetzung Südtirols durch italienische
Truppen wurde diese politische Körperschaft der Deutsch-Südtiroler aufgelöst.
Die am 16. Februar 1919 abgehaltene Wahl der Konstituierenden
Nationalversammlung Deutschösterreich konnte im Wahlkreis Deutsch-Südtirol nur
von etwa einem Zehntel der Wahlberechtigten, nämlich im Bezirk Lienz,
vorgenommen werden. Deshalb beschloss die Nationalversammlung am 4. April 1919,
für die nicht repräsentierten Gebiete proportional nach den in Nord- und
Osttirol vorliegenden Wahlresultaten acht weitere auf den Wahllisten der
Parteien geführte Kandidaten in die Nationalversammlung einzuberufen. Sie wurden
am 24. April 1919 in Wien angelobt. Es handelte sich um fünf Mandatare der
Tiroler Volkspartei, zwei Sozialdemokraten und einen Deutschfreiheitlichen.
Die Konstituierende Nationalversammlung musste am 21. Oktober 1919 den
im September 1919 von Staatskanzler Karl Renner gezwungenermaßen
unterzeichneten Vertrag von Saint-Germain (damals als Diktat von Saint-Germain
bezeichnet) ratifizieren. Damit wurde der gegen den Willen der dortigen
Bevölkerung eingetretene Verlust Südtirols von Österreich akzeptiert. Die
Gebiete südlich des Brenners wurden am 10. Oktober 1920 vom Königreich Italien
formalrechtlich annektiert.
Die italienische Annexion widersprach dem Prinzip der nationalen
Selbstbestimmung, das der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson zuvor in
seinen Vierzehn Punkten als alliiertes Kriegsziel verkündet hatte, denn die
heutige Autonome Provinz Bozen – Südtirol war laut Volkszählung von 1910 zu 89
% von Deutschen bewohnt. Namentlich Wilsons Punkt 9 legte ausdrücklich fest,
dass „eine Neuregelung der Grenzen Italien entlang klar erkennbarer nationaler
Grenzen durchgeführt werden soll“. In Österreich, vorwiegend in Innsbruck,
wurden als Solidaritätsbekundung Straßen und Plätze nach Südtiroler Orten
umbenannt (vgl.: Südtiroler Platz). Ähnliches geschah auch im Deutschen Reich,
hauptsächlich in Bayern.
Die deutschsprachigen Gebiete südlich des Brenners wurden mit dem
vormaligen Welschtirol (Trentino) zu einer mehrheitlich italienischsprachigen
Verwaltungseinheit namens Venezia Tridentina (weitgehend deckungsgleich mit der
heutigen Region Trentino-Südtirol) vereint.
König Viktor Emanuel III. hatte in seiner Thronrede am 1. Dezember 1919
versichert, der neuen Provinz eine „sorgfältige Wahrung der lokalen
Institutionen und der Selbstverwaltung“ zuzugestehen. Am 15. Mai 1921 konnten
die Südtiroler zum ersten Mal an den Wahlen zum römischen Parlament teilnehmen.
Der Deutsche Verband, eine gemeinsame Liste aus Tiroler Volkspartei und
Deutschfreiheitliche Partei, erreichte 90 % der Stimmen im Lande und konnte
vier Sitze in der Abgeordnetenkammer erlangen. Die Sozialdemokraten gingen
hingegen leer aus. Die Abgeordneten Eduard Reut-Nicolussi, Karl Tinzl,
Friedrich von Toggenburg und Wilhelm von Walther machten sich für Südtirol
stark, aber sämtliche Autonomiebestrebungen wurden aufgrund der sich dramatisch
verändernden politischen Lage enttäuscht.
1921 kamen Schlägertrupps der italienischen Schwarzhemden auch nach
Südtirol, wo sie vornehmlich Überbleibsel und Symbole der ihr „verhassten
Doppelmonarchie“ (etwa Doppeladler) zerstörten. Höhepunkt dieser Szenen war der
sogenannte Bozner Blutsonntag, ein Übergriff auf einen Trachtenumzug in Bozen
am 24. April 1921, bei dem der Marlinger Lehrer Franz Innerhofer ermordet
wurde. Am 2. Oktober 1922 zogen 700 italienische Faschisten nach Bozen und
besetzten das Rathaus unter den Augen der Polizeikräfte, die dagegen nicht
einschritten.
Mit der Machtergreifung des Duce Benito Mussolini begann für die
Südtiroler die Italianisierungsphase. Die Zwangsmaßnahmen trugen vor allem die
Handschrift von Ettore Tolomei, einem Nationalisten aus dem Trentino, der sich
die Italianisierung Südtirols zur Lebensaufgabe gemacht hatte. Am 15. Juli 1923
präsentierte er im Stadttheater Bozen sein Programm zur Assimilierung
Südtirols. Ab 1923 wurden sämtliche Orts- und Flurnamen italianisiert und die
Verwendung des Namens Tirol verboten. Bereits 1916 hatte Tolemei den Prontuario
herausgegeben, eine Liste, in der die Ortsnamen ins italienische übertragen
wurden, teilweise schlichte Übersetzungen der gebräuchlichen deutschen Namen.
Auch die deutschen Familiennamen der Bevölkerung waren darin bereits übersetzt.
Zwischen 1923 und 1925 wurde Italienisch zur einzig zugelassenen Amts-
und Gerichtssprache; sämtliche deutschsprachigen Zeitungen wurden verboten, mit
Ausnahme der faschistischen Alpenzeitung, die erstmals 1926 und bis 1943
erschien. Ab 1927 durften die Dolomiten und einige andere Zeitschriften aus dem
(damals) kirchlichen Verlagshaus Athesia wieder erscheinen.
Zudem stand Südtirol ab 1924 unter Militärprotektorat; Gebäude durften
nur nach Zustimmung der Militärs errichtet werden.
Im Zuge der faschistischen Schulreform von 1923 wurde in den folgenden
Schuljahren an allen Schulen die deutsche Sprache verboten. Kirchliche Schulen
mussten sich ebenfalls fügen oder schließen. Einzig die Knabenseminare
Vinzentinum in Brixen und Johanneum in Dorf Tirol konnten aufgrund der
Lateranverträge von 1929 in deutscher Sprache weiterarbeiten.
Da Proteste der deutschen Südtiroler keine Wiederzulassung der deutschen
Sprache brachten, suchte man neue Formen, die Muttersprache an die Kinder
weiterzugeben. Im Schuljahr 1925/26 nahmen deutsche Geheimschulen
(Katakombenschulen) ihre Tätigkeit auf.
1927 wurde die Venezia Tridentina geteilt, es entstanden die
mehrheitlich italienischsprachige Provinz Trient (allerdings unter Einschluss
einiger deutschsprachiger Gemeinden des Grenzgebiets, etwa im Unterland) und
die mehrheitlich deutschsprachige Provinz Bozen. Das Siedlungsgebiet der
Ladiner war nun auf die drei Provinzen Bozen, Trient und Belluno aufgeteilt.
Zehn Jahre nach Kriegsende wurde 1928 in Bozen ein Siegesdenkmal
errichtet, ein Monument typischer Herrschaftsarchitektur des italienischen
Faschismus, das dem italienischen Sieg im Ersten Weltkrieg gewidmet wurde.
Forderungen nach Beseitigung dieses Diktaturerbes führten nicht zu seinem
Abbruch, so dass es von italienischen Neofaschisten als „Wallfahrtsort“ genutzt
werden konnte, ehe es 2014 umgestaltet und zum Ort einer historischen
Dauerausstellung über Faschismus und Nationalsozialismus umfunktioniert werden
konnte. Denkmäler aus der österreichischen Kaiserzeit wurden hingegen zerstört
bzw. abgetragen.
1928 begann die zweite Phase der Italianisierungspolitik. Da die
bisherigen Bemühungen zur Ausmerzung der deutschen Sprache in Südtirol nicht
von großem Erfolg gekrönt waren, wurde in Bozen ein eigenes Industriegebiet zur
Ansiedlung italienischer Betriebe angelegt. Firmen erhielten großzügige
Subventionen und Steuerbegünstigungen, wenn sie Niederlassungen für zuziehende
Arbeiter in Bozen errichteten. So wurde innerhalb weniger Jahre die
Einwohnerzahl Bozens durch italienische Zuwanderer vervielfacht: die Bevölkerung
wuchs von 30.000 Einwohnern zur Jahrhundertwende auf zwischenzeitlich bis zu
120.000.
In dieser Zeit wurde auch der Südtiroler Alpenwall errichtet.
(aus Wikipedia)
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