Sterne über der Moldau
Exzellente Ohrringe im Archäologischen Stil aus Gold & Perlen, Prag um 1875
Beschreibung
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Formen des Schmucks der klassischen Antike noch unbekannt. Weder in der Renaissance, noch im Klassizismus hatten Ausgrabungen echten Schmuck des Altertums hervorgebracht. Die Entwürfe dieser Epochen waren lediglich Annäherungen an ein Ideal gewesen, das man sich aus anderen Zusammenhängen wie der Architektur oder der Skulptur erschließen musste. Mit der Entdeckung echten etruskischen Schmucks ab den 1820er Jahren in Italien änderte sich dies schlagartig. Prinzessin Alexandrine von Canino etwa war dafür bekannt, gern einige auf ihrem Landsitz bei Rom gefundene original etruskische Schmuckstücke zum Neid ihrer Freundinnen zu tragen. Doch die Zahl der Stücke, die ja alle Zufallsfunde waren, bleib gering und originalen, Jahrtausende alten etruskischen Schmuck konnte weiterhin nur ein Bruchteil der Damen besitzen. Daher begannen die Goldschmiede jener Jahre schon bald, Schmuckstücke nach nun endlich bekannten antiken Formen herzustellen. Besonders Pio Castellani aus Rom und seine Söhne taten sich hier hervor und gestalteten Schmuck, der ab der Mitte des Jahrhunderts zu einem in ganz Europa bekannten Markenzeichen und einer wahren Mode wurde. Doch auch im übrigen Europa wurden ihre Arbeiten, die man schnell unter dem Begriff des „archäologischen Stils“ bekannt machte, mit Interesse aufgenommen und mit den Formen der eigenen Geschichte verschmolzen. Das hier vorliegende Paar exzellenter Ohrringen ist aus genau dieser Mode in den Jahren um 1875 in Prag entstanden. Die Grundform des Entwurfes ist ein Kreis aus Gold, dessen eingetiefter Mitte ein kleiner Stern aufgelegt ist. Seine sechs Zacken sind mit schwarzem Email akzentuiert vor dem sich eine schimmernde Perle im Zentrum wunderbar abhebt. Feine Gravuren zieren die matt glänzenden Flächen und kleine Goldkügelchen schmücken den Rand. Fransen aus Goldröhren sind den Ohrringen angehängt und verleihen dem Ohrschmuck ein prachtvolles Aussehen. Die Technik, mit welcher vor allem die Kügelchen scheinbar so leicht befestigt sind ist hoch komplex. Das Verfahren der sog. Granulation, das in der Antike bekannt war, sich aber im Mittelalter verloren hatte, konnte erst nach jahrzehntelangen Versuchen im 19. Jahrhundert wiederentdeckt werden. Die Ohrringe sind so nicht nur ein erfolgreicher Versuch darin, Schönheit und Geschichte zu vereinen – sondern zugleich auch Meisterleistungen zeitgenössischer Handwerkstechnik.
Größe und Details
| Material: | Zwei natürliche Perlen (Halbperlen), jeweils 2,4 mm Durchmesser Schwarzes Email Gold 585/000, entspricht 14 Karat, zus. Feinvergoldung |
| Stempel: | Marke von Österreich-Ungarn Fuchskopf „4“, Stadtbuchstabe „C“ für Prag sowie Herstellermarke „DW“ auf den Rückseiten |
| Größe: | Mit Bügeln und Abhängungen 5,1 cm hoch, max. 2,0 cm breit |
| Gewicht: | Zus. 7,2 g |
| Zustand: | Sehr gut. Die abgehängten Quasten eines Ohrrings mit kleinen Knicks und Verfärbungen |
| Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
| Objekt-Nr.: | 16-0491 |
Unser Versprechen
Wir möchten, dass Sie zu 100% zufrieden sind! Daher begutachten, beschreiben und fotografieren wir alle unsere Schmuckstücke mit größter Sorgfalt.
Bei unseren Bewertungen des antiken Schmucks können Sie sich auf unsere jahrelange Erfahrung im Handel sowie unsere Expertise als studierte Kunsthistoriker verlassen. Als Mitglied in verschiedenen Händlerorganisationen sowie der britischen Society of Jewellery Historians haben wir uns hier zu größter Exaktheit verpflichtet. In unseren Beschreibungen weisen wir stets auch auf etwaige Altersspuren und defekte hin, die wir auch in unseren Fotos nicht verbergen - damit Sie, wenn unser Paket zu Ihnen kommt, keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen.
Sollten Sie aus irgendeinem Grund doch einmal nicht zufrieden sein, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf und wir finden umgehend eine gemeinsame Lösung. Unabhängig davon können Sie innerhalb von 30 Tagen jeden Artikel zurückgeben und wir erstatten Ihnen den vollen Kaufpreis.
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