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Kai Hermann
" die Revolte der Studenten "
von Benno Ohnesorg bis Kommune I
Paperback-Ausgabe von Wegner Verlag
1967 mit 152 Seiten im guten Zustand
KLAPPENTEXT:
Kai Hermann - Geboren am 29. 1. 1938 in Hamburg. Studium der Germanistik, Geschichte und Soziologie in Tübingen, Hamburg und Vancouver (British Columbia). Einjähriger Studienaufenthalt in Kanada und USA. Freiberufliche journalistische Tätigkeit während des Studiums. Seit 1963 in der politischen Redaktion der ZEIT. Theodor-Wolff-Preis (»für hervorragende journalistische Leistungen«) 1964 und 1966. Seit 1966 Berliner Korrespondent der ZEIT. Am 2. Juni 1967 wurde in Westberlin der Student Benno Ohnesorg von einem Polizeibeamten erschossen. Der Konflikt zwischen den Studenten der Freien Universität und ihrer Stadt war als Straßenschlacht ausgetragen worden, hatte ein Todesopfer und mehr als fünfzig Verletzte gefordert. Die Ereignisse des 2. Juni enthüllten eine Krise, die keineswegs — wie bis dahin meist angenommen — das Werk einer radikalen studentischen Minorität war. Politische Führung, Polizei, Presse, Öffentlichkeit und selbst die Justiz demonstrierten nach dem 2. Juni gegenüber einer oppositionellen Minderheit offen eine Haltung, die mit demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien unvereinbar scheint. Der Senat setzte für einige Tage Grundrechte außer Kraft und machte, ohne die Untersuchungsergebnisse abzuwarten, die Studenten für die Ereignisse alleinverantwortlich. Die den Berliner Zeitungsmarkt beherrschende Springer-Presse unterdrückte und verfälschte in einer zentral gelenkten Nachrichtenpolitik Informationen über die Ereignisse. In einem Teil der Bevölkerung herrschte Pogromstimmung gegenüber der Studentenschaft. Was am 2. Juni und danach geschah, war keine Kette unglücklicher Fehler und Zufälle, sondern vorläufiger Höhepunkt einer langjährigen Entwicklung. Die Demonstrationen in der Bundesrepublik von zehntausenden Studenten nach den Berliner Ereignissen machten deutlich, daß sich an anderen Universitäten eine ähnliche Entwicklung anbahnt. Studentenproteste in anderen Ländern der westlichen Welt zeigen freilich, daß der Konflikt kein deutsches Problem ist. Zwischen Berkeley und Berlin – in London, Zürich oder Paris – protestieren die Studenten mit gleichlautenden Parolen, motivieren ihr Unbehagen mit den selben Argumenten. Vor allem die Studentenrevolte von Berkeley, die die Vereinigten Staaten erregte, ist in vielem vergleichbar mit den Berliner Ereignissen. Welches sind die Ursachen des immer lauter aber auch artikulierter werdenden Protests der Studenten? Was ist der Inhalt ihres Protests? Wer sind ihre geistigen Väter? Wie reagiert die Gesellschaft auf die radikale Opposition einer Minderheit in ihrer Mitte? Ihre Revolte ist ein Aufstand gegen den Liberalismus...
INHALT:
1 Die Schlacht vor der Oper 9
Schlagstock frei 9
Krumme Straße 66/67 11
Notstand 13
2 Die Geschichte der FU -
Vom Hotel Esplanade zur Oper 20
Die Gegenuniversität 20
Die angepaßte Universität 23
Die Vorhut der Rebellen 24
Das Urerlebnis 27
Der mißverstandene Skandal 28
Der Fall Kuby 30
Der Fall Krippendorff 32
Freiheit von der Politik? 36
Belagerungszustand 39
Vom Polizei- zum Justizskandal 42
Elf kleine Oswalds 47
3 Die studentische Opposition 52
Opas Marx ist tot 52
Der neue Prophet 57
Die radikale Minderheit 63
Die radikalere Minderheit 67
Die Kommune I 71
4 Von Berkeley bis Berlin 76
Die Schlacht um Sproul Hall 76
Gleiche Ursachen – gleiche Wirkung 78
Reaktion und Revanche 81
Von London bis Tokio 83
5 Der Aufstand gegen den Liberalismus 88
Das neue Lumpenproletariat 88
Die ungehorsamen Musterschüler 91
Die laute Generation 93
Religion der Negation 96
Wider die Multiversität 98
Die SDS-Internationale 104
Sanfte Gewalt 106
Sturm auf den Apparat 110
Außerparlamentarisch – Antiparlamentarisch 115
6 Chancen und Gefahren 120
7 Anhang: Dokumentationen 123
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