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Erlebnisbericht WK II:
" Landser  # 402 "
* Todesmarsch in den Rücken des Feindes *
der verwegene Fernspähtrupp zur Krim...
ohne Jahr, ca 1960er Jahre

gelesenes Heft, Papier nach-
gedunkelt, sonst guter Zustand


Im Heft:
Landser schreiben für Landser !
2 S. Brücke bei Les Essarts fällt in unsere Hand
2. S. Stoßtrupp über den Lowatfluß
2 S. Kradmelder bewahrt Batallionvor Einschließung


Sinferopol! -
Es dunkelte, als wir die Stadtgrenze erreichten. Da der Oberzahlmeister mit seiner Nachschubkolonne zu einer anderen Dienststelle mußte als wir, trennten wir uns. Es war ein recht freundlicher Abschied. Der Grund: Ich verzichtete darauf, einen Gefechtsbericht über den Partisanenüberfall zu machen. Der Herr Oberzahlmeister freute sich, ich ersparte mir Arbeit. Der erste Eindruck, den wir gewannen, als wir das Weichbild der erreichten, war überwältigend. Die Straßen voller Menschen; deutsche Soldaten und viele russische Zivilisten. Unter den Russen sahen wir auffallend hübsche, meist junge Mädchen. Keine Uniformität der Kleidung, keine schäbige Armut, wie wir sie aus dem Mittelabschnitt der Rußlandfront gewohnt waren. Diese Frauen trugen vernünftige Kleidung, manchmal sogar schicke Kostüme, Pelzmäntel und — Seidenstrümpfe. In der Tat. Es gab im südlichsten Zipfel der Sowjetunion seidenbestrumpfte Frauenbeine. Ein Grund mehr, nicht nur einmal hinzusehen. Wer wie wir nur die nackte Not Rußlands gesehen hatte, kann sich unsere grenzenlose Verwunderung vorstellen. Nein, dieses Gesicht Rußlands kannten wir noch nicht. Und die Stadt selbst? Ich erinnere mich nicht, große Kriegsverwüstungen gesehen zu haben. Keine Trümmerberge, keine Stukkatrichter oder straßenweit zerstörte Häuser. Vielleicht da und dort mal einen ausgehobenen Schützengraben. Aber in ihm wucherte längst knietief das Gras. Eine Stadt wie im tiefsten Frieden! Wären nicht die zahllosen deutschen Soldaten gewesen, man hätte meinen können, sich im neutralen Ausland zu befinden. Auffallend auch die stattlichen, weißgemauerten Häuser. Es waren villenähnliche Gebäude. Wie in Sewastopol fielen uns auch hier viele patriarchalische Gestalten im Straßenbild auf: Tataren. Sie erinnerten uns wieder einmal daran, daß wir an der Schwelle zum Orient standen. In der Stadt herrschte reger Verkehr. Lange LKW-Kolonnen blockierten, von Süden kommend, minutenlang die Kreuzungen, verstopften die Plätze, wurden aber rasch von resoluten Feldgendarmen wieder in Fluß gebracht. Immer dann, wenn uns ein „Halt" zwang, zu stoppen, erregten wir beträchtliches Aufsehen. Sowohl bei den Russen, die uns mit neugierigen oder mißtrauischen Blicken streiften, als auch bei den Landsern. Sie belagerten unsere Spähwagen und bestürmten uns mit Fragen. Woher wir kamen, wohin wir wollten, warum ich denn eine Marineuniform trüge, und was weiß ich noch alles. Ihr neugieriges Interesse ist leicht erklärbar. Die militärische Lage auf der Halbinsel Krim spitzte sich in jenen Tagen — Dezember 1943 — bedrohlich zu. Täglich erwartete die VI. Armee den russischen Großangriff auf dem Perekop. Kein Wunder also, wenn unsere martialisch aussehenden Panzerspähwagen die Phantasie der Landser erhitzte. Wahrscheinlich dachten sie, wir wären das Vorauskommando einer Panzerdivision und somit...









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