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Das Echo der Bilder : Ernst Jünger zu Ehren. SIGNIERT hrsg. von Heimo Schwilk

Schwilk, Heimo :

Das Echo der Bilder : Ernst Jünger zu Ehren. SIGNIERT


Stuttgart : Klett-Cotta 1990. 176 S. ; 22 cm Pp.

Sprache: Deutsch

ISBN: 3608957154
EAN: 9783608957150

Bestell-Nr: 278469

Bemerkungen: Kanten etwas berieben, Bleistiftbesitzeintrag, auf dem Vortitelblatt von einem der BEiträger, Rolf Schilling, signiert.- Beiträge von Gerd Bergfleth, Gerald Zschorsch, Wolfgang Winkel, Martin Mosebach, Uwe Wolff, Undine Gruenter, Ulrich Horstmann, Rolf Schilling, Ulrich Schacht, Heimo Schwilk, Klaus Modick, Gerd Holzheimer, Hanns-Josef Ortheil, Bernd Mattheus, Lutz Rathenow, Jürgen K. Hultenreich /// Rolf Schilling (* 11. April 1950 in Nordhausen am Harz) ist ein deutscher Dichter und Philosoph. Rolf Schilling ist ein Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Übersetzer von englischen, französischen und russischen Gedichten. Er lebt heute in Udestedt bei Erfurt. Nach Wehrdienst[1] bei der NVA und Philosophiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin war er bis 1977 am Institut für Marxismus-Leninismus der Technischen Hochschule in Ilmenau tätig. Seitdem konzentriert er sich auf seine schriftstellerische Tätigkeit. 1981 gründete er den Dichterbund ?Holdes Reich?.[2] In der DDR wurde keines seiner Bücher verlegt. Publikationen des zu DDR-Zeiten in seinem Heimatdorf Bielen wohnenden Schilling erfolgten durch den befreundeten Schriftsteller und Verleger Uwe Lammla zunächst in einfachen Privatdrucken und ab 1990 in dem eigens dafür gegründeten Arnshaugk Verlag in München, der später in Lammlas Heimatstadt Neustadt an der Orla umsiedelte. Zwischen 1980 und 1987 setzte das Ministerium für Staatssicherheit mehrere IMs auf Schilling an und kam zu dem Ergebnis, er zeige dichterisch ein ?überdurchschnittlich hohes Können? und sei politisch für die DDR ungefährlich.[3] Bei Schillings ersten Besuchen in Westdeutschland begleitete ihn seine Lebensgefährtin[4] Sylvia als ?Muse?, die bei Lesungen und Rezitationen zu seinen Füßen saß.[5] Nach seinen ersten Reisen 1989/90 äußerte er sich allerdings enttäuscht vom westdeutschen Lebensstil, beklagte ?die Uniformität des Lebens? und sah ?lauter Klischees und große Stupidität? im Denken.[6] Netzwerk Stephan Hermlin vermittelte Rolf Schilling Anfang der 1980er Jahre den Briefkontakt zu Ernst Jünger, den er nach dem Mauerfall auch persönlich kennen lernte.[7] Außerdem schrieb er sich mit Fritz Usinger und Oda Schaefer und begegnete nach 1989 auch anderen Künstlern der vorangegangenen Generation wie Arno Breker oder Leni Riefenstahl.[8] Heimo Schwilk besuchte ihn noch zu DDR-Zeiten in Bielen und entdeckte ihn für den Westen; über ihn lernte er Uwe Wolff kennen, der ihn bis heute verehrt.[5] In der gegenwärtigen Kunst- und Kulturszene nimmt Schilling einen eigenwilligen solitären Platz ein: Vom offiziellen Kulturbetrieb weitgehend unbeachtet, ist er seit Jahrzehnten Mittelpunkt eines Kreises von Freunden und Schülern, die ihn aufgrund seiner poetischen Formkunst, der mythisch-archaischen Bezüge seines äußerst artifiziellen Werkes und seiner unabhängigen Lebenshaltung verehren. Zu seinen jüngeren Freunden und Briefpartnern zählen u. a. Joachim Werneburg, Uwe Lammla, der Publizist Werner Bräuninger, der Schriftsteller und langjährige Inhaber des Telesma-Verlags Baal Müller und der Lyriker, Musiker und Grafiker Uwe Nolte. Aus der Freundschaft mit Letzterem resultieren zahlreiche gemeinsam veranstaltete Lesungen, ein viel beachtetes Orplid-Konzert in der Krypta des Leipziger Völkerschlachtdenkmals zu Pfingsten 2006[9] sowie das von Nolte produzierte Hörbuch ?Gesang überm Quell? mit Texten von Rolf Schilling. Ernst Jünger lobt in den Aufzeichnungen Siebzig verweht die ?mythisch-heraldische Haltung? Schillings. Mit Arno Breker, den er kurz vor dessen Tod persönlich traf, entstand das Gemeinschaftswerk ?Tage der Götter?, das zahlreiche Zeichnungen des Bildhauers schmückt. Breker widmete Schilling auf Anregung seines Editeurs Joe F. Bodenstein (Paris) für die Luxusausgabe der Publikation zusätzlich die signierte Original-Lithographie ?Orpheus mit der Harfe?, in Erinnerung an Jean Cocteau.[10] Die Buchpremiere mit einer öffentlichen Lesung des Dichters fand 1991 in dem von Brekers Freundeskreis eröffneten Museum Europäische Kunst auf Schloss Nörvenich bei Düren im Rheinland statt.[11] Außer Brekers Museum besuchte Schilling auch dessen Figuren-Atelier.[12] Richtung Die Gedichte von Rolf Schilling sind vorwiegend von mythologischen Themen inspiriert und im Aufbau metrisch exakt. Er legt größten Wert auf die Strenge der Form und sieht gerade darin den künstlerischen Gehalt seiner Dichtung.[1] Eine Ausstellung zu vergessenen DDR-Literaten im Literaturhaus Berlin 2006 charakterisierte die Arbeit der Gruppe ?Holdes Reich? als elitären Versuch, eine ?Traum- und Gegenwelt zum herrschenden Verfall? der DDR-Realität herzustellen.[2] Meist fehlen aktuelle politische Bezüge in Schillings Texten. Dennoch wird er politisch seit langem der ostdeutschen rechten Szene zugeordnet und einer faschistischen Ausdrucksform geziehen. So habe er sich bei seinem Auftritt auf einem Konzert von Orplid in Leipzig zum Jahrhundert-Dichter stilisieren lassen und zeichne in seinen Lesebeiträgen die Kontur eines zukünftig edlen, reinen Deutschlands.[9] Der Dichter ist in Schillings Verständnis eine nationale Figur, ?denn er lebt von der Sprache und Mythologie seines Volkes?.[1] Beobachter der rechten Szene bezeichnen ihn deswegen auch als ?völkischen Dichter?.[13] Rüdiger Sünner bezieht Schilling hingegen schon wegen seines künstlerischen Niveaus nicht in das von ihm vorgestellte unseriöse Spektrum rechtsgerichteter Esoteriker und neuheidnischer Splittergruppen ein. Zwar suche auch Schilling in deutschen Mythen eine geistige Bindung an das Nationale und befürworte in bestimmten Fällen auch eine hierarchische Ordnung. Dennoch gebe es bei ihm keine heimliche Verklärung und kein Kokettieren mit nationalsozialistischem Gedankengut. Schilling sehe im von ihm thematisierten ?Urmythos der Deutschen? auch kein Versprechen politischer Herrschaft oder rassischer Dominanz, sondern ein geistiges Reich, das niemals Realität werden soll, sondern in der Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit, zwischen Traum und Realität verbleibt.[14] Als existenzielle ?Grundmächte?, die das mythische Dasein bestimmen und durch das Opfer die Überwindung von Zeit und Tod ermöglichen, betrachtet Schilling neben dem Kultus die Liebe, die Kunst und den Krieg.[15] Uwe Wolff, der das Werk Schillings vorbehaltlos bejaht, sieht in ihm in erster Linie den Anarchen, der sich von Reaktionen der Außenwelt radikal abschottet und unbeirrt seinen Weg geht. Stefan George, dessen Dichtung Wolff mit der von Schilling verglichen hatte, habe dagegen immer ein ?Meister in der Mitte eines Kreises sein? wollen und sei deshalb persönlich schwer mit Schilling in Bezug zu setzen.[5] Schilling selbst sieht sein Ideal vom ?Dichter als Sänger? als ?archaischen Traum? weder bei George noch bei Rilke oder Baudelaire verwirklicht, sondern bei dem englischen Skandaldichter A. C. Swinburne, dessen Poems and Ballads (1866) seine dichterische Entwicklung zu DDR-Zeiten begleitet haben.[16] /// Standort Wimregal HOM-04745 ISBN 9783608957150

Schlagworte: Belletristik, Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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