Satirische Souvenirmedaille

35,5 mm 19,2 g

Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen (* 2. Mai 1892 im Breslauer Vorort Kleinburg[1]; † 21. April 1918 bei Vaux-sur-Somme, Département Somme) war ein deutscher Offizier und Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Er erzielte in diesem Krieg als einzelner Pilot die höchste Zahl an Luftsiegen. Richthofen wurde weltweit zu einem der bekanntesten Piloten, an den bis in die Gegenwart Filme, Bücher und andere Medien erinnern. Beinamen wie Roter Baron gehen auf seine adlige Abstammung und den roten Signalanstrich seiner Flugzeuge zurück.

Zum Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Richthofen mit seinem Regiment an der russischen Grenze eingesetzt und nach wenigen Tagen an die Westfront verlegt. Von Diedenhofen aus überschritt sein Regiment die Grenze zu Luxemburg und marschierte anschließend durch Belgien. Während dieser Zeit unternahm er verstärkt Patrouillenritte zur Aufklärung hinter den feindlichen Linien. Am 1. September 1914 wurde er als Nachrichtenoffizier zur 4. Armee versetzt, die nach den Grenzschlachten vor Verdun lag. Um der Monotonie des Stellungskrieges zu entgehen, beantragte Richthofen am 1. Januar 1915 seine Versetzung. Er wurde am 15. Januar als Ordonnanzoffizier der 18. Infanterie-Brigade zugeteilt. Da diese Tätigkeit sich zumeist im rückwärtigen Gebiet hinter der Front abspielte, hatte er Zeit, seiner Leidenschaft als Jäger nachzugehen. Auch hier fühlte er sich unterfordert.


Sein Tatendrang veranlasste ihn schließlich, sich zur Fliegertruppe versetzen zu lassen.[4] Er trat am 30. Mai 1915 seine Ausbildung als Beobachter bei einem Lehrgang in der Flieger-Ersatzabteilung 7 in Köln an, absolvierte dort einen 30-tägigen Lehrgang und dann einen 14-tägigen praktischen Lehrgang in Großenhain nahe Dresden. Am 21. Juni 1915 wurde Richthofen zur Feldflieger-Abteilung 69 kommandiert, die an der Ostfront in der Nähe von Lemberg im Einsatz war und den Auftrag hatte, Aufklärungsflüge über russische Truppenbewegungen in Russisch-Polen und Galizien durchzuführen. Bei den Aufklärungsflügen bekämpfte Richthofen mehrfach russische Frontsoldaten in ihren Stellungen.


Im August 1915 folgten seine Verlegung von der Ost- an die Westfront und seine Kommandierung zur Brieftauben-Abteilung Ostende. Diese Einheit führte eine Tarnbezeichnung und war in Wirklichkeit das erste Kampfgeschwader der OHL, dessen Zweck darin bestand, Bombenangriffe gegen England zu fliegen. Da die Reichweite der zur Verfügung stehenden Bomber vom Typ AEG G nicht ausreichend war, mussten sich die Flieger mit Einsätzen im Kanal sowie im französischen Hinterland begnügen. Im September 1915 beantragte Richthofen seine Versetzung zur Brieftauben-Abteilung Metz. Auf der Eisenbahnfahrt nach Metz lernte er im Speisewagen Oswald Boelcke kennen.


Am 21. April 1918 hob Richthofen mit einem Fokker-Dr.I-Dreidecker und neun anderen Piloten vom Flugplatz Cappy ab. Die Gruppe verwickelte sich in einen Luftkampf mit den Sopwith Camels der No. 209 Squadron RAF, angeführt von dem Kanadier Arthur Roy Brown. Als sich der junge kanadische Leutnant Wilfrid May vom Kampfgeschehen entfernte, jagte Richthofen ihm nach.[10] Als Brown sah, dass May in Schwierigkeiten war, setzte er sich im Sturzflug hinter Richthofen und schoss aus großer Entfernung einige Feuerstöße, die höchstwahrscheinlich fehlgingen. Während Richthofen May über die britischen Linien verfolgte, wurde er von drei australischen MG-Schützen beschossen. Getroffen von einer Kugel, die von rechts unten in seinen Oberkörper eingedrungen war, landete Richthofen nahe der australischen Stellung, unweit der französischen Gemeinde Corbie. Die Stelle ist unter den Koordinaten 49° 55′ 50,9″ N, 2° 32′ 29,9″ O zu finden. Er starb kurz nach Ankunft der australischen Soldaten. Sein kaum beschädigter berühmter Dreidecker wurde von Souvenirjägern zerlegt.


Manfred von Richthofen hatte in seiner Karriere bei der Fliegertruppe 80 bestätigte Luftsiege erzielt.[11] Am Tage seines Todes hatte der Bericht des deutschen Generalstabes seinen 79. und 80. Luftsieg gemeldet.[12] Er wurde am 22. April von britischen Soldaten mit vollen militärischen Ehren beerdigt.