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Original Autogramm Hubert Fichte (1935-1986) /// Autograph signiert signed signee

Fichte, Hubert :

Original Autogramm Hubert Fichte (1935-1986) /// Autograph signiert signed signee


Zettel

Sprache: Deutsch

Bestell-Nr: 290270

Bemerkungen: Kleiner Zettel mit aufmontiertem Zeitungsfoto von Hubert Fichte bildseitig mit schwarzem Stift signiert mit eigenhändigem Zusatz "Für Eugen Maier mit herzlichen Grüßen" /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Hubert Fichte (* 21. März 1935 in Perleberg; ? 8. März 1986 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und Ethnograph. Er gilt als Vordenker von Queer Studies und postkolonialer Forschung.[1] Hubert Fichte wurde 1935 im Krankenhaus Perleberg als unehelicher Sohn von Dora Fichte, einer protestantischen Stenotypistin, und Erwin Oberschützki, einem jüdischen Händler, geboren[2][3]. Kurze Zeit später traten die Nürnberger Gesetze, die sexuelle Beziehungen zwischen sogenannten Ariern und Juden als ?Rassenschande? unter Strafe stellten, in Kraft.[1] Wenige Wochen nach der Geburt zog die Familie in das großelterliche Miethaus im Hamburger Stadtteil Lokstedt, Beethovenallee. Dora Fichte war berufstätig, deswegen wurde ihr Sohn meist von der Großmutter erzogen. Der Vater musste wegen des zunehmenden Antisemitismus ins Exil nach Schweden flüchten. Nachdem der Großvater eine Kuhkoppel erworben hatte, wohnte Fichte im Haus Karlstraße 30 (heute Julius-Vosseler-Straße) in Lokstedt. Während des Zweiten Weltkriegs kam Hubert Fichte im Rahmen der Kinderlandverschickung im Jahr 1941 nach Steingriff (Oberbayern), einem heutigen Ortsteil von Schrobenhausen, wo er anschließend von 1942 bis 1943 ein Jahr in einem Waisenhaus verbringen musste. Kurz vor dem Beginn der Operation Gomorrha, die vom 25. Juli bis zum 3. August 1943 dauerte, war Fichte gemeinsam mit seiner Mutter nach Hamburg zurückgekehrt. Nach den Luftangriffen wurde die Familie nach Liegnitz (Schlesien) evakuiert. Bereits kurz nach Kriegsende 1946 trat Fichte als Kinderdarsteller in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus, Thalia Theater und in den Hamburger Kammerspielen auf. 1948 spielte er - neben der Hauptdarstellerin Lil Dagover - eine Rolle in dem Film Die Söhne des Herrn Gaspary[4] in der Regie von Rolf Meyer. 1949 lernten sich Fichte, Hans Henny Jahnn und Hans-Herman Rief kennen. 1950 begann Fichte mit dem Schauspielstudium bei Helmuth Gmelin und trat in dessen Theater im Zimmer auf. In diesem Jahr begann die Freundschaft mit der Fotografin Leonore Mau (1916-2013). Es folgte in der Biographie Hubert Fichtes ein Jahrzehnt, bis ungefähr 1959, 1960, in dem er verschiedene Auslandsreisen unternahm und in dem er sich immer wieder in Frankreich aufhielt. Um 1953 herum arbeitete er zeitweilig als Schafhirte in der Provence, 1954 war er verantwortlich für eines der Lager von Abbé Pierre im Camp de la Pomponette an der Marne, Ende der 1950er Jahre war er wiederum in der Provence in der Landwirtschaft tätig. Zwischenzeitlich hatte er von 1955 bis 1957 im norddeutschen Holstein ein Landwirtschaftsstudium absolviert und 1958 im schwedischen Järna die Landwirtschaft in einem Heim für schwererziehbare Kinder geleitet.[5] 1961 unternahm er gemeinsame Reisen mit Leonore Mau. Beide gründeten 1963 eine Wohngemeinschaft im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Im selben Jahr las Fichte auf der Tagung der Gruppe 47 in Saulgau das Anfangskapitel seines Romans Das Waisenhaus. In dieser Zeit entstand Fichtes Freundschaft mit Fritz J. Raddatz. Gedenktafel an der ABC-Straße in Hamburg zur Erinnerung an das Szenelokal Die Palette (2018) Das Szenelokal Palette in der Hamburger ABC-Straße war ab den fünfziger Jahren bis 1964 ein legendärer Treffpunkt von Bohemiens, Gammlern und Hafenarbeitern, dem Hubert Fichte mit seinem Roman Die Palette von 1968 ein literarisches Denkmal gesetzt hat. 1971 studierte Fichte die afrobrasilianischen Religionen in Bahia. Von dort reiste er nach Argentinien zu Jorge Luis Borges und nach Chile zu Salvador Allende. 1972 hielt Fichte sich in Haiti auf. Es folgten von 1973 bis 1974 Reisen nach Tansania, Äthiopien, Trinidad und in die Dominikanische Republik. Die später von ihm selbst als ?Ethnopoesie? zusammengefassten Werke wie Xango (1976) und Petersilie (1980) verließen dabei die lyrische Perspektive nicht. Eher einer Ethnografie des Inlands verpflichtet sind seine St.-Pauli-Interviews, die zuerst 1972 unter dem Titel Interviews aus dem Palais d?Amour etc. dann 1978 erweitert unter dem Titel Wolli Indienfahrer erschienen sind, ebenso seine Interviews mit Hans-Peter Reichelt (Hans Eppendorfer. Der Ledermann spricht mit Hubert Fichte, 1977).[6] Parallel zu Fichtes ethnografischen Büchern erschienen die Fotobände Xango und Petersilie - gemeinsam mit der Fotografin Leonore Mau. 1974 begann Hubert Fichte die auf neunzehn Bände angelegte Geschichte der Empfindlichkeit, die unvollendet blieb und ab 1987 aus dem Nachlass als Fragment veröffentlicht ist. Der letzte Band, Die zweite Schuld, wurde vom Autor mit einer Sperrfrist von 30 Jahren versehen, ist aber trotzdem bereits 2006 erschienen. In diesem Band erzählt Fichte von der Zeit im Literarischen Colloquium in Berlin 1963/64, wobei Interviews mit Joachim Neugröschel, Elfriede Gerstl, Walter Höllerer und Hermann Peter Piwitt verwendet sind. Außer als Verfasser seines literarischen, in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen veröffentlichten Werks war Fichte seit Mitte der 1960er Jahre auch immer wieder als Radioautor tätig. Für mehr als 40 Radioproduktionen - Hörspiele und Features -, spätere freie Bearbeitungen seiner Romane nicht einmal mitgerechnet, schrieb er die Textvorlagen. Hierbei war insbesondere die enge Zusammenarbeit mit dem Hörspielregisseur Peter Michel Ladiges wichtig.[7] Zu seinen prägenden Einflüssen gehörten Marcel Proust, Hans Henny Jahnn und Jean Genet. Fichtes Verhältnis zu Jahnn - und dessen Einfluss auf die Entdeckung der eigenen Homosexualität - hat er im Roman Versuch über die Pubertät (1974) dargestellt. In den letzten Jahren seines Lebens wohnte Hubert Fichte in einem Einfamilienhaus im Stadtteil Hamburg-Othmarschen. Fichte starb 1986 kurz vor seinem 51. Geburtstag im Hafenkrankenhaus Hamburg an den Folgen von Aids. Er wurde auf dem Nienstedtener Friedhof beigesetzt. Hubert-Fichte-Preis Seit 1995 verleiht die Stadt Hamburg im Gedenken an Fichte den Hubert-Fichte-Preis für besondere literarische Leistungen. Asteroid Nach Fichte ist der Hauptgürtel-Asteroid (3475) Fichte (ursprünglich ?1972 TD?) benannt, den Lubo? Kohoutek am 4. Oktober 1972 vom Observatorium Hamburg-Bergedorf entdeckte /// Standort Wimregal PKis-Box90-U010

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