Tilly am Lech zum Tod verwundet 1632 n.Chr.


Original Holzstich von 1862 (kein Reprint)




Blattgröße ca. 26,5 x 20 cm, rückseitig unbedruckt.

Zustand: Blatt altersbedingt leicht fleckig, ansonsten gut - siehe Scan!

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Dokumentation:
Johann T’Serclaes von Tilly, auch Johannes T’Serclaes von Tilly bzw. Jean T’Serclaes von Tilly (* Februar 1559 auf Schloss Tilly im Herzogtum Brabant; † 30. April 1632 in Ingolstadt) war ein Graf, der während des Dreißigjährigen Kriegs als oberster Heerführer sowohl der Katholischen Liga als auch ab 1630 der kaiserlichen Armee fungierte. Johann T’Serclaes Tilly wurde im Februar 1559 auf Schloss Tilly, Gemeinde Villers-la-Ville in Brabant, 30 km südöstlich von Brüssel im heutigen Belgien geboren, das seit 1522 Teil der Spanischen Niederlande war. Sein Vater war Martin T’Serclaes auf Montigny und Balatre († 1597), Seneschall der Grafschaft Namur, General und kaiserlicher Hofkriegsrat. Seine Mutter Dorothea von Schierstedt war Tochter Meinhards des Älteren von Schierstedt, eines königlich ungarischen Hofmarschalls, und der Dorothea von Gersdorff. Seine Eltern hatten am 12. Oktober 1552 in Görzke geheiratet. Die Familie der T’Serclaes de Tilly war ein altes niederländisches Adelsgeschlecht vom Stammhaus Tilly im Herzogtum Brabant, das mit Johann dem Älteren T’Serclaes auf Tilly († 1473) eine ununterbrochene Stammreihe begann. Johanns Großvater väterlicherseits war Jakob T’Serclaes auf Montigny († 1555), Erb-Seneschall der Grafschaft Namur, Ehemann der Maria de Bossime (Bossimel) auf Balatre, Tochter des Sieur de Bossimel, eines Erb-Seneschalls der Grafschaft Namur und der Mabille de Crehen. Johann hatte drei Geschwister: Margareta († 1634), in erster Ehe verbunden mit Jobst Heinrich von Witzleben, Vicomte d’Upigny; in zweiter Ehe mit Edmund Freiherr von Schwarzenberg auf Bierset. Eine weitere Schwester, Maria, starb 1642.[1] Sein älterer Bruder war Jakob T’Serclaes de Tilly (* Schloss Tilly, um 1555; † vor 1626), Erb-Seneschall der Grafschaft Namur, der mit Johann am 13. September 1622 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde.[2] Jakob war verehelicht mit Dorothea Gräfin von Ostfriesland, Tochter des Maximilian Graf von Ostfriesland, dessen Vater Graf Johann I. von Ostfriesland und dessen Mutter Dorothea eine Tochter Kaisers Maximilian I. war. Die Gemahlin des Maximilian Graf von Ostfriesland war Barbara de Lalaing, Gräfin von Hochstraden. Jakobs Sohn und Johanns Neffe, Werner T’Serclaes Graf von Tilly zu Breitenegg (* um 1595; † 30. Januar 1651), erhielt nach dem Tod von Johann T’Serclaes von Tilly dessen Besitz in Bayern und das böhmische Inkolat. Deren Nachfahren waren: Ernst Emmerich T’Serclaes Graf von Tilly († 22. April 1675), in erster Ehe verehelicht mit Klara Katharina Gräfin von Lamberg, in zweiter Ehe mit Maria Anna Theresia Freiin von Hasslang. Der Sohn aus erster Ehe, Anton Ferdinand Johann T’Serclaes Graf von Tilly, starb unverehelicht 1663 auf einer Reise nach Venedig. Ferdinand Lorenz Franz Xaver T’Serclaes Graf von Tilly starb am 30. Januar 1724 als letzter männlicher bekannter Namensträger unverehelicht. Seine Schwester, die letzte der bayerischen Linie derer von Tilly, Maria Anna Katharina von Tilly-Montfort, welche 1692 Anton Graf von Montfort (* 1635; † 1706) ehelichte, starb am 21. Juli 1744 auf Schloss Tilly in Breitenbrunn (Oberpfalz). Elisabeth Appolonia Gräfin von Tilly (* vor 1629; † Prag, Pfarrei Maria Schein am 14. August 1653); in erster Ehe verehelicht mit Christoph Ferdinand Popel Freiherr von Lobkowitz, auf Bilin, Landeshauptmann der Festung Glogau, Präsident der Schlesischen Kammer, dann Obersthofmeister und Statthalter im Königreich Böhmen, in zweiter Ehe 1661 mit Wilhelm Albrecht Graf von Kolowrat-Krakowsky, auf Teinitzl, Oberstburggraf in Prag. Die Söhne eines weiteren Neffen von Johann T’Serclaes von Tilly, nämlich von Johann Werner, Herrn von Montigny usw., Seneschall von Namur († 1669), waren der Generalfeldmarschall Albert Octave t’Serclaes de Tilly, der zum Fürsten ernannt wurde, und der Feldmarschallleutnant Claude Frédéric t’Serclaes van Tilly. Nach seiner Ausbildung an einer Jesuitenschule wählte Tilly die Soldatenlaufbahn. Als gebürtiger Untertan der spanischen Krone trat er zunächst in deren Kriegsdienste, wo er unter Alessandro Farnese (1545–1592) das Kriegshandwerk erlernte. Später wechselte er unter die lothringische Fahne, 1598 zur kaiserlichen Armee. Er kämpfte 1600 als Oberstleutnant in Ungarn unter General Giorgio Basta gegen Aufständische und in den Türkenkriegen gegen die Osmanen; 1601 stieg er zum Generalfeldwachtmeister auf und wurde Obrist eines Wallonenregiments. 1604 erhielt er die Ernennung zum Feldzeugmeister, im Jahr darauf jene zum Feldmarschall. Unter Ernennung zum Generalleutnant übertrug ihm 1610 Herzog Maximilian I. von Bayern die Führung der ligistischen (d. h. zur katholischen Liga gehörenden) Heereskontingente sowie die Reorganisation des bayerischen Heerwesens. Im November 1630 erhielt Tilly neben seinem Kommando als Heerführer der katholischen Liga die Ernennung zum Generalleutnant der kaiserlichen Truppen. Damit trat er die Nachfolge Wallensteins an, der im August als kaiserlicher Generaloberstfeldhauptmann abgesetzt worden war. Trotz der gesteigerten Machtfülle besaß Tilly jedoch nie die militärische Entscheidungsfreiheit eines Generalissimus, wie sie Wallenstein innegehabt hatte (und der sie nach Tillys Tod, 1632, erneut innehatte); Tilly blieb stets den Weisungen der Kriegsräte in Wien und München unterworfen. Beim Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) begann für Tilly eine steile Karriere als Feldherr der Katholischen Liga. Er kämpfte am 8. November 1620 in der Schlacht am Weißen Berg gemeinsam mit dem kaiserlichen Feldmarschall Charles Bonaventure de Longueval und unterwarf das westliche Böhmen mit der Eroberung von Pilsen im März 1621. Dann wandte er sich mit einem Söldnerheer gegen Graf Peter Ernst II. von Mansfeld, der die evangelischen Pfälzer Stammlande (zunächst die Oberpfalz) gegen den kaiserlich-bayerisch-katholischen Gegenschlag verteidigte. Nachdem Tilly im Sommer 1621 monatelang von Mansfeld bei Waidhaus im Oberpfälzer Wald aufgehalten worden war,[4] folgte er seinem Gegner im Herbst 1621 in die Rheinpfalz nach. Am 27. April 1622 wurde Tilly in der Schlacht bei Mingolsheim von Peter Ernst II. von Mansfeld geschlagen, besiegte dann aber den Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach am 6. Mai in der Schlacht bei Wimpfen. Am 20. Juni triumphierte er in der Schlacht bei Höchst über Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und eroberte Heidelberg, Mannheim und Frankenthal (Pfalz). Es folgte ein erneuter Sieg über den „tollen Halberstädter“ am 6. August 1623 in der Schlacht bei Stadtlohn. Daraufhin gab Bayerns Herrscher, Maximilian I. (seit Februar 1623 Kurfürst) dem bis dahin ohne Besitz gebliebenen Tilly am 2. Mai 1624 die Oberpfälzer Grundherrschaft über Preitenegg mit dem Markt Breitenbrunn als Lehen (ab 1635 Reichsgrafschaft Breitenegg). Zunächst blieb Tilly mit seinem Heer in Niedersachsen, wo er die gewaltsame Restitution (Rekatholisierung) der evangelisch-lutherischen Bistümer und Klöster an die katholische Kirche und die Jesuiten ins Werk setzte und den niedersächsischen Reichskreis zum Kampf zwang. Er belagerte und eroberte in dieser Zeit mehrere Städte. Am 30. Maijul. / 9. Juni 1626greg. ergriffen Tillys hungernde Söldner plündernd und mordend von der Stadt Münden Besitz.[5] Kurz darauf ließ er Göttingen belagern und beschießen, um Lösegeld zu erpressen. Harzer Bergleute zwang er, die Leine umzuleiten, und er versuchte, alle Wasserzufuhren zu sperren. Anfang August 1626 war die Belagerung erfolgreich abgeschlossen und Tilly konnte als Sieger einziehen. Am 27. August 1626 schlug er das Heer des Dänenkönigs Christian IV. in der Schlacht bei Lutter am Barenberge. Nachdem schon 1627 der kaiserliche Feldherr Wallenstein die dänischen Festlandterritorien, Schleswig-Holstein und Jütland, besetzt hatte, zwangen Tilly und Wallenstein den Dänenkönig schließlich am 12. Maijul. / 22. Mai 1629greg. zum Abschluss des Friedens von Lübeck. In seiner Doppelrolle als ligistischer und kaiserlicher militärischer Oberbefehlshaber seit 1630 setzte er die Durchführung des Restitutionsedikts in Norddeutschland durch. 1631 fand die Einnahme Neubrandenburgs unter grausamem Gemetzel statt. Da seine Truppen nicht schlagkräftig genug waren, um weiter ungefährdet vorzugehen, vereinigte Tilly den größten Teil seines Heeres mit den Truppen von Gottfried Heinrich zu Pappenheim, die die mit den Schweden verbündete Stadt Magdeburg belagerten, eroberten und zerstörten. Danach überschritt Tilly an der Fähre Westerhüsen die Elbe und bezog im Freihof des Dorfes Westerhüsen Quartier. Es gelang ihm aber nicht, das Vordringen des schwedischen Königs Gustav II. Adolf von der Provinz Pommern nach Westen zu verhindern. Am 20. Mai 1631 eroberte Tilly Magdeburg. Ein Brand verwandelte die Stadt in einen Trümmerhaufen. Die Verwüstungen gingen so weit, dass Magdeburg als Sinnbild für Zerstörung und Grausamkeit mit dem Begriff „Magdeburgisieren“ in die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges einging. Bei der Erstürmung Magdeburgs, den anschließenden Gewaltexzessen und Bränden verloren 20.000 (nach einigen Quellen 30.000) Bürger ihr Leben, wobei besonders die Truppen von Gottfried Heinrich zu Pappenheim wüteten. Nach der Katastrophe wurden von den einst 35.000 Einwohnern noch 449 gezählt. Dieses als Magdeburger Hochzeit bezeichnete Massaker gilt als das größte und schlimmste des Dreißigjährigen Krieges und bildete damit zugleich einen Wendepunkt in der Kriegsführung. Die Ereignisse lösten eine bis dahin nicht da gewesene Gewalteskalation im weiteren Kriegsverlauf aus. Tilly war gegen Ende der Schlacht bei Breitenfeld verwundet worden und konnte sich nach Halberstadt retten. Die Reste des von Pappenheim im zähen Rückzugskampf geretteten Heeres sammelten sich ebenfalls in Halberstadt, wo es Tilly gelang, weitere Verstärkungen an sich zu binden. Bereits Ende September 1631 war ein neues Heer mit 25.000 Mann einsatzbereit.[12] Mit dem neuen Heer brach Tilly nach Bayern auf, das nach dem weiterhin erfolgreichen Vormarsch des schwedischen Heeres nach Süden bedroht war. Am 9. März 1632 besiegte das neue Ligaheer unter seinem Befehl in der Schlacht bei Bamberg schwedische Einheiten unter dem Befehl des Feldherrn Gustaf Graf Horn. Am 15. April 1632 erfuhr das Liga-Heer in der Schlacht bei Rain am Lech erneut eine schwere Niederlage gegen Gustav Adolf beim Versuch, den Übergang des schwedischen Heeres über den Lech zu verhindern. Tilly war schon am Beginn der Schlacht schwer verwundet nach Ingolstadt gebracht worden. Dort starb Tilly einige Tage später, angeblich mit dem Namen der Stadt Regensburg auf den Lippen, die er als das nächste Ziel der Schweden vermutete. Bevor Tilly starb, hatte er Nachricht von der erneuten Berufung Wallensteins zum Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres bekommen. Tilly richtete noch ein Glückwunschschreiben an Wallenstein. Den alten Regimentern seines Ligaheeres hinterließ Tilly 60.000 Taler.
Quelle: Wikipedia