Handlung
Paris im Jahr 1986: Der junge, promiskuitive Jean wird mit seiner HIV-Infektion konfrontiert, dem Ergebnis seiner ungeschützten Ausflüge in das Pariser Homosexuellenmilieu. Doch der attraktive Jean lebt sein Leben wie bisher weiter und denkt weder daran, seinen sexuellen Hunger zu zügeln, noch Safer Sex zu betreiben. Er trinkt, lacht und verschweigt das Testergebnis seiner neuen Liebe, der leidenschaftlichen 17-jährigen Laura, bei der er Klarheit über seine Bisexualität erfährt, sowie dem schwulen Samy, den er heimlich begehrt. In der Dreiecksbeziehung kämpft Laura bedingungslos um den sterbenskranken Jean, der durch seine Freundin über seine sexuellen Eskapaden hinaus den Wert der Liebe zu verstehen beginnt.
Wilde Nächte
Les nuits fauves, F 1992
Seine wilde Lebensgier lässt den bisexuellen Filmemacher Jean (gespielt von Regisseur Cyril Collard) nicht zur Ruhe kommen. Während er turbulente Beziehungen mit der 17jährigen Laura (Romane Bohringer) und einem spanischen Rugbyspieler (Carlos López) unterhält, gibt er sich nachts anonymen Exzessen am Seineufer hin. Er weiß, dass seine Tage gezählt sind, denn der 30jährige ist bereits an Aids erkrankt. — Collards autobiographisches Debüt ist ein flammendes Plädoyer für die Lust am Leben und den Mut zur Kompromisslosigkeit in der Liebe. Die schonungslose Direktheit seiner Sprache wurde 1992 als bahnbrechend empfunden. Kurz, bevor »Les nuits fauves« mit vier Césars ausgezeichnet wurde, starb Collard an den Folgen von Aids. Unter den vielen magischen Momenten seines Films gibt es einen besonders schönen, in der er und sein Rugbyspieler sich zu dem Song »Lifelines«, der schon verdammt nach David Bowie klingt, unter der Dusche näherkommen.