Authentischer Wikinger Germanen Armring aus Silberbronze mit  beeindruckenden Drachenkopfenden. Perfekt für LARP & Reenactment sowie als Schmuck.
Durchmesser : 60 - 65 mm Öffnung ca. 36 mm
25 g 

Als Wikinger werden die Angehörigen von schiffsreisenden, teilweise kriegerischen Personengruppen aus meist nordischen[1] Völkern des Nord- und Ostseeraumes während der Wikingerzeit (790–1070 n. Chr.) im mitteleuropäischen Frühmittelalter bezeichnet. Sie reisten bis ins Mittelmeer, nach Nordafrika, in den Nahen Osten und nach Nordamerika und hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die frühmittelalterliche Geschichte Skandinaviens, der Britischen Inseln, Frankreichs, Estlands und der Kiewer Rus.[2]

In der zeitgenössischen Wahrnehmung stellten die Wikinger nur einen kleinen Teil der skandinavischen Bevölkerung dar. Dabei können zwei Gruppen unterschieden werden: Die einen betrieben den ufernahen Raub zeitweise und in einem frühen Lebensabschnitt. Es waren junge Männer, die aus der heimatlichen Gebundenheit ausbrachen und Ruhm, Reichtum und Abenteuer in der Ferne suchten. Später ließen sie sich wie ihre Vorfahren nieder und betrieben die in ihrer Gegend übliche Wirtschaft. Von ihnen berichten die Sagas (Altnordische Literatur) und die Runensteine. Für die anderen wurde der ufernahe Raub zum Lebensinhalt. Ihnen begegnet man in den fränkischen, angelsächsischen und – für Wikingerstämme im Gebiet der heutigen Ukraine – ostslawischen sowie arabischen[3] Annalen und Chroniken. Sie kehrten bald nicht mehr in ihre Heimat zurück und waren in die heimatliche Gesellschaft nicht mehr integrierbar.

Ursprüngliche Siedlungsgebiete (violett) und Ausbreitung (hellblau) der Nordmannenwährend der Wikingerzeit (800–1050)

Das Wort Wikinger leitet sich vermutlich von dem altnordischen Substantiv víkingr (Maskulinum), oder fara i viking (auf Kaperfahrt gehen) ab, das „Seekrieger, der sich auf langer Fahrt von der Heimat entfernt“ bedeutet.[4] Das Femininum víking bedeutete zunächst nur die weite Schiffsreise,[5] später auch die „Kriegsfahrt zur See an entfernte Küsten“.[6] Allerdings ist dies bereits das Endstadium der Wortentwicklung. Das Wort ist älter als die eigentliche Wikingerzeit und bereits im angelsächsischen Wídsíð belegt.[7]

Hingegen nennen die Nachrichten über die Überfälle von Skandinaviern an den nordfränkischen Küsten zur Merowingerzeit wohl Seekönige, Seegauten und Seekrieger, aber niemals Wikinger.[8] Am Ende des 8. Jahrhunderts begann eine Serie von Plünderungszügen nach England, aber es dauerte bis zum Jahr 879, bis in der Angelsächsischen Chronik das Wort Wikingerim Kontext dieser kriegerischen Aktivitäten verwendet wurde. Danach kommt es nur dreimal vor, nämlich in den Aufzeichnungen für die Jahre 885, 921 und 1098.[9] Es handelte sich also nicht um einen gängigen Ausdruck, nicht einmal in der Zeit der dänischen Herrschaft über Teile Britanniens. Hinzu kommt, dass man mit Wikingerheute zwar Skandinavier meint, das Wort aber in der Bibelübersetzung und in der klassischen Literatur für Seeräuber ganz allgemein verwendet wurde.[9] Jedenfalls taucht der Begriff Wikinger auf schwedischen Runensteinen relativ spät auf, der feminine Ausdruck víking für den Wikingzug in der Zusammensetzung vestrvíking sogar erst zu einer Zeit, als die Raubfahrten nach Osten offenbar bereits eingestellt waren, denn das entsprechende Wort austrvíking gibt es nicht.[10]Auf dänischen Runensteinen ist Viking für den Beginn des 11. Jahrhunderts belegt.

Der Ursprung des Wortes ist folglich umstritten. Das germanische vík bezeichnet eine „große Bucht, in der das Ufer zurückweicht“, nach einigen Forschern also die ursprünglichen Siedlungsplätze der Wikinger.[11] Die Zurückführung auf diese Wurzel ist aber unwahrscheinlich, weil das Anlaufen von Buchten und das Siedeln in Buchten eine übliche Vorgehensweise war und nichts, was spezifisch die Wikinger auszeichnete.[12] Die Wikinger ließen sich in aller Regel auf Inseln nieder: so auf der Île de Noirmoutier in der Loiremündung (Loire-Normannen), auf der Insel vor Jeufosse (heute: Notre-Dame-de-la-Mer) und der „île d'Oissel“ in der Seine (Seine-Normannen), auf der Insel Camargue im Flussdelta der Rhone, der Halbinsel Walcheren im niederländischen Zeeland, der Isle of Thanet, der Isle of Sheppey und anderen mehr, insbesondere aber auf den Orkney-Inseln westlich und nördlich von Schottland und jenen in der Irischen See (Isle of Man) bzw. auf Groix (wo jeweils Bootgräber gefunden wurden).

Eine weitere Theorie leitet den Terminus Wikingervom lateinischen Wort vīcus ab, das eine Ortschaft bezeichnet.[13] Dabei wird auf die vielen Städtenamen verwiesen, die auf -wik enden. Das feminine Abstraktum víking ist damit aber nicht zu erklären. Häufig wird auf Vik als alte Bezeichnung für den Oslofjord verwiesen. Es seien also ursprünglich Seeräuber aus Vik gewesen.[14] Dies wird überwiegend für unwahrscheinlich gehalten, da Leute aus Vik als Seeräuber nirgends besonders in Erscheinung getreten sind.[15] Die neuere Forschung stellt für eine akzeptable Herleitung die von Munch[16] entwickelte Bedingung auf, dass mit ihr auch das feminine Abstraktum víking für „Wikingerzug“ als Parallelentwicklung erklärt werden kann.[17] Diese Bedingung können die genannten Erklärungen nicht erfüllen.

Es wird auch erwogen, dass die Wurzel nicht im Skandinavischen, sondern im Anglo-Friesischen zu suchen sei, da es bereits in altenglischen Glossaren aus dem 8. Jahrhundert auftrete; in diesem Fall erscheint eine Ableitung von altenglisch wíc „Lagerplatz“ (aber auch „Wohnstätte, Dorf“, letztlich ebenfalls aus lateinisch vīcus „Dorf, Anwesen“ entlehnt) wahrscheinlich.[18] Auch diese Herleitung kann das feminine Abstraktum nicht erklären. Andere Wortherleitungen gehen von vikva „von der Stelle rücken, bewegen, sich bewegen“ oder víkja (von norwegisch vige „weichen“) aus. Hierzu gehört das Wort vík im Ausdruck róa vík á „eine Kurve rudern, beim Rudern vom Kurs abkommen“.[19][20]Afvík hat die Bedeutung „Abstecher“.[21] Das feminine Wort víking wäre dann eine Abweichung vom rechten Kurs. Synonym dazu wird in den Texten auch úthlaup „die Fahrt, das Auslaufen von Land“ verwendet. úthlaupsmaðr heißt auch Wikinger und úthlaupsskip Seeräuberschiff. Víkingr wäre dann wiederum einer, der von zu Hause entweicht, sich also in der Fremde aufhält, auf eine weite Seereise geht.[22] Diese Herleitung hat keine allgemeine Zustimmung gefunden, weil sie von einem zu hohen Abstraktionsniveau ausgeht.

Ein neuer Erklärungsversuch bezieht das Wort vika in die Überlegungen ein. Dieses Wort lebt im deutschen Wort „Woche“ fort und hat sowohl eine zeitliche als auch räumliche Bedeutung: Es handelt sich um die Strecke, die eine Rudermannschaft bis zum Wechsel an den Riemen rudert. Altwestnordisch ist vika sjóvar eine Seemeile. Daraus wird der Vorschlag entwickelt, dass víkingr ein Wechsel- oder Schichtruderer ist und das Abstraktum víking „das Rudern in Schichten“ bedeutet.[23] Das Fehlen eines ursprünglichen maskulinen Substantivs aus dem Wort vika wird damit erklärt, dass das feminine Wort víking zuerst da gewesen sei und víkingreine sekundäre Ableitung dazu. Diese Erklärung ist in der Diskussion und hat sich noch nicht durchgesetzt. Über die Herkunft des Wortes Wikinger besteht letztlich keine Einigkeit.