Historischer Token : ideal als Anschauungsobjekt mit geschichtlichem Hintergrund oder zur Ergänzung der Sammlung.    

Historischer neuer Souvenirtoken

40 mm 24,1 g

Pferderennen (Pferderennsport) ist ein Pferdesport, bei dem die Pferde so schnell wie möglich eine bestimmte Strecke zurücklegen müssen. Pferderennen gehören zu den ältesten (organisierten) Sportarten der Menschheit. Sie dienen primär der Zuchtauslese (Pferdezucht), sowie der Unterhaltung. Sowohl das Englische Vollblut als auch die Traber verdanken ihre Zucht den Erfordernissen der Rennbahn. Der dortige harte Ausleseprozess führt zu Leistungsmerkmalen, die auch in der Zucht anderer Pferderassen höchst willkommen sind (z. B. Gesundheit, Widerstandsfähigkeit, Adel in der Erscheinung und im Bewegungsablauf).

Galopprennen in München-Riem

Pferderennen haben eine lange Geschichte. Es gab sie in verschieden antiken Kulturen auf der ganzen Welt. Archäologische Untersuchungen belegen Pferderennen im alten Griechenland, Babylonien, Syrien und Ägypten.

Im 4. Jahrhundert vor Christus beriet der chinesische Stratege Sun Bin den General Tian Ji, der vom Kaiser zu einem Pferderennen in drei Läufen herausgefordert worden war, folgendermaßen: Tian Ji sollte gegen das beste Pferd des Kaisers sein schwächstes Tier einsetzen und gegen das zweitbeste kaiserliche Pferd sein stärkstes. Gegen das schwächste Pferd des Kaisers setzte Tian Ji sein mittleres Tier. Tian Ji gewann zwei der drei Läufe. Dem beeindruckten Kaiser erklärte er, er habe den Sieg dem Rat Sun Bins zu verdanken.[4]

Pferdesportwettbewerbe, Hippische Agone, gab es bei verschiedenen athletischen Spielen im antiken Griechenland. Bei den Leichenspielen zu Ehren seines im Kampfe gefallenen Freundes Patroklos veranstaltete Achill ein großes Pferderennen (Ilias, XXIII.Gesang). Bei den Olympischen Spielen der Antike wurde 680 v. Chr. das erste Wagenrennen mit Viergespannen über ungefähr 13 km ausgetragen. Im Laufe der Zeit kamen weitere Wagenrennen-Disziplinen über kürzere Distanzen, mit Zweigespannen und das Rennreiten hinzu.[5]

Im Römischen Reich waren Pferderennen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Rennställe, die Zirkusparteien, gewannen im römischen Reich und dem späteren Oströmischen Reichzunehmend auch politische Bedeutung. Die Zirkusparteien entstanden bereits in der römischen Kaiserzeit, wobei zunächst vier gleichberechtigte Rennställe mit ihren Anhängern existierten: Grün, Blau, Rot und Weiß. In der Spätantike (284 bis 641 n. Chr.) hatten die beiden großen Parteien der Blauen und Grünen „Dependancen“ in all jenen Großstädten, die über einen Circus oder ein Hippodrom verfügten.

Nach dem teilweisen Zusammenbruch des Oströmischen Reiches im 7. Jahrhundert wurden fast nur noch in der Hauptstadt Konstantinopel(Byzanz, heute Istanbul) Wagenrennen veranstaltet. Der Einfluss der Zirkusparteien beschränkte sich ab dieser Zeit auf Konstantinopel. Von der Spätantike bis in das 9. Jahrhundert war ein erheblicher Teil der Stadtbevölkerung von Byzanz in ihnen organisiert. Sie erlangten politischen Einfluss, da sie das Volk über die Teilnahme an den Spielen, Theater und Wagenrennen im Hippodrom von Konstantinopel mobilisieren konnten.

In der nordischen Mythologie werden Pferderennen beschrieben, wie der Kampf zwischen Odin und dem Riesen Hrungnir. Sie streiten, wer von ihnen beiden das schnellere Ross besitze. Odin gewinnt zwar auf Sleipnir den Wettkampf, aber Hrungnirs Pferd Gullfaxi ist immerhin so schnell, dass es nach Asgard stürmt, wo Hrungnir eingeladen von den Göttern an einem Gelage teilnimmt.

Auch die Araber trugen mit ihren Pferden Rennen über größere Distanzen aus. Arabische Pferdezeichnen sich noch heute durch besonders gute Ausdauer aus und sind im Distanzsport sehr erfolgreich.

Im Mittelalter werden Pferderennen unter Heinrich II. (1154–1170) erwähnt.[6] Es gibt Hinweise auf Pferdewetten im Jahre 1522.[7] Der Begriff Jockey für Rennreiter ist etwa ab 1660 gebräuchlich.[8]

Das Palio di Siena findet seit 1633 statt.[9] In der Neuzeit wurde von der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts bis 1882 der Karneval in Rom mit Pferderennen beendet. Dabei liefen fünfzehn bis zwanzig reiterlose Pferde die lange, gerade Via del Corso entlang.[10]

Im 18. Jahrhundert wurden Pferderennen unter europäischen Aristokraten immer beliebter. Das älteste Pferderennen in England ist das St. Leger Stakes, das seit 1776 ausgetragen wird. Mit der Entwicklung des Pferderennsports entstand die Rasse der englischen Vollblüter.