Dieser historische Token( 1967 Restrike)  zeigt den Heiligen Joachim aus dem Jahr 1520. Der Token ist ein interessantes Sammlerstück. Ein toller Fund für Münzsammler und alle, die sich für die Geschichte Europas interessieren. Ideal als Ergänzung und historisches Anschauungsobjekt. Oder für  Reanactment und LARP.

Historischer neuer Souvenir Token 
41 mm 26 g Bronze

Joachimstaler (Schreibweise bis 1901 Joachimsthaler: „der aus Joachimsthal Stammende“) ist die Bezeichnung für einen frühneuzeitlichen Guldengroschen. Er ist benannt nach dem Prägeort Sankt Joachimsthal in West-Böhmen. 1519 wurden die ersten Groschen geprägt, 1528 jedoch wurde die Prägung wieder eingestellt.

Die überregionale Bedeutung des Joachimstalers, im Deutschen zu Taler verkürzt, zeigt sich an der Übernahme des Wortes in andere Sprachen.[1] Dabei wurde jeweils nur die eine Hälfte des Wortes übernommen. Aus dem zweiten Bestandteil des Wortes leiten sich ab tschechisch tolar, polnisch talar, italienisch tallero, niederländisch daalder und englisch dollar. Aus dem ersten Wortbestandteil Joachimleiten sich ab italienisch Joachimico, französisch Jocondales, polnisch Joachimik, russisch Jefimok.

Die Prägung der Joachimstaler wurde durch die Grafen Schlickspätestens 1519 veranlasst. Bisher hatten die Grafen das in den Bergen um Sankt Joachimstal gewonnene Silber an die NürnbergerHandelshäuser Welser und Hans Stützl exportiert. Jedoch ließ sich aus gemünztem Silber ein bedeutend höherer Gewinn erzielen ließ als mit ungemünztem Silber. Die sächsischen Herzöge waren bereits frühzeitig über die Pläne der Grafen Schlick informiert.

Offiziell erlaubte der böhmische Landtag in einem Beschluss vom 9. Januar 1520 den Grafen Schlick die Prägung „größerer Groschen im Wert des rheinischen Goldguldens, seiner Hälfte und seines Viertels“.

König Ludwig II. von Böhmen bestätigte die Schlickschen Privilegien für Joachimsthal, ließ aber das Münzprivileg unberücksichtigt.[4] Der König hatte die Schlickschen Münzprägungen nie genehmigt, sondern nur geduldet.

Mehrere zeitgenössische Quellen sprechen sich doch für das Jahr 1519 als Beginn der Prägetätigkeit aus. Die ersten Münzen sollen in den Kellergewölben der Burg Freudenstein geschlagen worden sein. In diesem Zusammenhang werden die Münzmeister Stephan Gemisch, Nürnberg, und Utz Gebhart, Leipzig, genannt. So vermerkte Johannes Mathesius, Theologe und Lateinlehrer in Joachimsthal, in seiner Chronica der Keyserlichen freyen Bergstadt Sanct Joachimsthal ... für das Jahr 1519: „Diß Jar hat man hie erstlich die alten Jochimstaler gemüntzet“.[5] Auch Georgius Agricola und Johannes Miesel sprachen sich für das Jahr 1519 als Prägebeginn aus. Der Arbeit Miesels aus dem 18. Jahrhundert gebührt besonderes Gewicht, da der Autor die damals noch vorhandene handgeschriebene Chronik des BerghauptmannsHeinrich von Könneritz verwenden konnte. Auch in einem Schreiben vom 28. Februar 1520 der sächsischen Herzöge heißt es: „... und die Slicken eine newe Muntz ufzurichten und zu muntzen zu lassen bedacht, nemlich Groschen, die Gulden, halbe Gulden und ein Ort gelden sollen.“ (Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar)

Ab spätestens 21. Juni 1520 werden die Münzen im Haus des Kunz Eirolt geschlagen und sein Haus zur Münze umgebaut. Mit diesem Datum schreibt Stefan Schlick den sächsischen Fürsten: „Und nachdem ich Stephan Schlick fur mich, meine lieben Bruder, mein und ir Erben und Nachkommen itzunder aigene Muntz zu schlahen angehoben ...“ (Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar). Das „itzunder angehoben“ kann nur sagen, dass man nicht schon seit Jahren, sondern wohl erst seit Monaten münzt.

Im weiteren Verlauf des Schreibens vom 21. Juni 1520 bittet Stefan Schlick den sächsischen Kurfürsten darum, dass die Joachimstaler auch in Sachsen „ganghaftig“ sein sollen, und zwar mit dem Verweis, dass sie „uf der Fürsten von Sachsen Schrot und Korn“ geprägt seien. Friedrich der Weise entspricht am 3. Juli 1520 dieser Bitte.

Viertel und halbe Taler waren und sind selten. 1520 wurden auch wenige Doppel- und sogar Dreifachtaler geprägt. Im Jahre 1526 auch zu 1 ½ Gulden (43,27 g). Ein solches Stück wurde im Mai 2012 in Prag (AUREA Numismatika Praha) versteigert.[6]

1525 kam es wegen eines Aufstandes der Joachimsthaler Knappschaftzu negativen Auswirkungen auf die Prägetätigkeit. Dieser Aufstand war eingebettet in den Deutschen Bauernkrieg und führte auch in anderen Bergstädten zu großen Plünderungen.

Ab 1526 wurden Joachimstaler wohl auch in einer zweiten Münzstätte geprägt, möglicherweise in Schlaggenwald (Horní Slavkov).

1526 nahm Graf Stefan Schlick an der Schlacht bei Mohács gegen das osmanische Herr teil, von der er nicht zurückkehrte. Nach seiner Todeserklärung 1528 bewirkte Ferdinand I., dass der Landtag zu Budweis das Münzprivileg für den Joachimstaler wieder ihm als neuem böhmischen König zuerkannte. Dieses war ohnehin unter Vorbehalt des königlichen Regals gewährt worden. Die Erben von Stefan Schlick münzten in der Folge eines Vergleichs nur noch als Verweser im Namen des Königs, d. h. mit seinem Wappen und Namen.

1516 wurden beim Ort Conradsgrün, wo ein unbedeutender Bergbau betrieben wurde, große Silbervorkommen entdeckt. „Bevor ist um dieses Thal große Wildnis gewesen, darin die Meißner und Schlackenwerther gebaut. An dem Platze, wo jetzt der Predigtstuhl stehet, war ein Wiesenfleck, wo mancher Bär erschossen worden – Am Brodmarkte eine Mühle und wo die beiden Wasser zusammenfließen ein Hammer. Die Gegend der Wiese hieß Konradsgrün.“[6]Daraufhin wurde der Ort 1517 in Anlehnung an die Bergstadt Sankt Annaberg in „Sankt Joachimsthal“ umbenannt. 1518 erschien in Leipzig die erste gedruckte eigene Bergordnungfür Sankt Joachimsthal. 1520 erhielten die Grafen Schlick, deren Pfandbesitz Joachimsthal war, das Münzprivileg und Joachimsthal wurde vom böhmischen König Ludwig II. zur freien Bergstadt erhoben.[7] Über der Stadt lag Burg Freudenstein. Die vermutlich erstmals bereits 1519 geschlagenen Joachimstaler gaben später dem Taler und dem Dollar ihren Namen.[8]

Die reiche Ausbeute machte die Grafen Schlick zu einem der reichsten Adelsgeschlechter Böhmens. Seit 1517 hatte Graf Stefan Schlickmit seinen Brüdern das Oberregiment über das „Thal“. Er war, seit der Schlacht von Mohács1526 vermisst, nominell bis 1528 Herr von Joachimsthal. Nach Stephans Todeserklärung bewirkte der habsburgische neue böhmische König Ferdinand die Rücknahme des unter Vorbehalt des königlichen Regals gewährten Münzprivilegs. Die Schlicks münzten in der Folge nur noch als Verweser im Namen des Königs, der Joachimstaler wurde nach 1528 nicht mehr geprägt.

Der Münzmeister Utz Gebhard war von 1527 bis 1530 in Joachimsthal tätig. Seine bekannten talerförmigen Amulettmedaillen, die Pesttaler, wurden im Talergewicht geprägt. Auch Pesttaler-Teilstücke und Pesttaler im Mehrfachtalergewicht stammen von ihm.

1533 erreichte der Silberbergbau mit 241.875 Talern seine größte Ausbeute, im folgenden Jahr hatte die Stadt 18.200 Einwohner in 1200 Wohnhäusern und über 900 Bergwerke mit ca. 100 zugehörigen Gebäuden, in denen 9200 Bergleute arbeiteten. Im Zuge dieses schnellen Wachstums war es wiederholt zu Aufständen der Bergleute gekommen, so bereits – mit friedlichem Ausgang – 1517.[9]Ein weiterer folgte 1523.[10] Als es zum Aufstand von Sankt Joachimsthal 1525 kam, boten die Schlicks 2500 Bewaffnete auf, um die Ordnung wiederherzustellen.

Seit 1523 hatten die Schlicks in Joachimsthal die Reformationeingeführt. Im Schmalkaldischen Krieg 1546–1547 standen sie daher auf protestantischer Seite gegen Habsburg, Joachimsthal war zeitweilig von verbündeten sächsischen Truppen besetzt. Nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Mühlberg verloren die Schlicks Joachimsthal an Habsburg.

Für das Jahr 1563 sind die stattlichen Zahlen von 109 Eheschließungen und 396 Kindstaufen vermerkt,[11] dann begann mit der zunehmenden Erschöpfung der Silbervorkommen ein Niedergang der Stadt: 1584 waren nur noch 200 Bergleute im Silberbergbau beschäftigt, die Ausbeute betrug 1579 nur noch 6450 Taler.