Das im Hauptversorgungsnetz fließende Trinkwasser kann hauptsächlich durch das Rückfließen von verunreinigter Flüssigkeit aus direkt angeschlossenen Anlagen stark belastet werden.
Dieses als “Flussrichtungswechsel” bezeichnete Phänomen kommt vor, wenn:
a) der Druck im öffentlichen Wasserleitungsnetz niedriger ist als der im Nebenkreis bestehende Druck (umgekehrte Druckverhältnisse).
Diese Situation kann eintreten, wenn eine Rohrleitung des öffentlichen Wasserleitungsnetzes bricht, oder bei starkem Wasserverbrauch eines anderen Verbrauchers am Netz.
b) sich im Nebenkreis eine Druckerhöhung (Gegendruck) ergibt, z.B. durch Zufluss von gepumptem Brunnenwasser.
Angesichts der Gefährlichkeit dieses Phänomens und der Vorschriften der einschlägigen Bestimmungen muss vor der Installation eines Systemtrenners je nach Anlagentyp
und Eigenschaften des enthaltenen Mediums geprüft werden, wie hoch das Verunreinigungsrisiko durch das Zurückfließen von Wasser ist.
Anhand dieser vom Planer und vom zuständigen Wasserversorgungsamt vorgenommenen Risikoeinschätzung wird die am besten geeignete Sicherheitseinrichtung ausgewählt,
die im Wasserleitungsnetz an jeweils diejenigen Stellen anzubringen ist, an denen das Risiko eines gesundheitsgefährdenden Rückfließens besteht.
Diesen Schutz kann ein Systemtrenner gewährleisten, der an den kritischen Stellen im Wasserkreislauf, in der Regel an der Eintrittsstelle des Wassers aus dem öffentlichen
Wasserleitungsnetz oder auch innerhalb eines Wasserleitungsnetzes, angebracht wird.