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Vom Trödel bis zur Antiquität...
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Pädagoge und Schriftsteller Makarenko Ausgabe 1951
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Autor: A.S. Makarenko * Titel: Ausgewählte pädagogische Werke Artikel, Vorlesungen, Reden Verlag: Staatsverlag, Bukarest 1951 413 Seiten, Paperback, Frontispiz
Übersetzung: Werner Lorenz
Inhalt siehe Foto
* Biographie siehe unter den Fotos
Maße: 20,5x 15 cm Zustand: Bindung sehr gut, Seiten sauber, Einband 2 kleine Flecke und etwas bestoßen, Vorsatz und Titelseite Besitzerstempel Zentrale Verwaltungsschule Thüringen ![](HTTPS://antikhaus-st-georg.de/ausrufer/buecher/januar 23/buch_ap2.jpg)
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A. S. Makarenko
Anton Semjonowitsch Makarenko (russisch Антон Семёнович Макаренко,
wiss. Transliteration Anton Semënovič Makárenko; * 1. Märzjul./
13. März 1888greg. in Belopolje, Russisches Kaiserreich; †
1. April 1939 in Golizyno, Sowjetunion) war ein sowjetischer Pädagoge und
Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste Pädagoge der Sowjetunion. LebenMakarenkos Eltern waren Semjon Grigorjewitsch, ein
verbeamteter Eisenbahnarbeiter und Tatjana Michailowna, eine Soldatentochter
adeliger Herkunft. 1904 schloss Makarenko die städtische Schule in Krementschuk
mit Auszeichnung ab. Er absolvierte einen einjährigen pädagogischen Kurs und
arbeitete ab 1905 als Lehrer für Elementarschulen. Er unterrichtete an der
zweiklassigen Eisenbahner-Grundschule in Krjukow russische Sprache, Zeichnen
und technisches Zeichnen und ab 1911 an der Schule für Eisenbahnerkinder in
Dolinskaja. 1912 bis 1917 studierte Makarenko am pädagogischen
Lehrerbildungsinstitut in Poltawa. Von dort kehrte er nach Krjukow zurück, wo
er ab 1918 als Schulleiter tätig war. LeistungenIm Jahr 1920 beteiligte sich Makarenko an der
Neuorganisation der Schulen als Arbeitsschulen im Gouvernement Poltawa. Im
November des Jahres begann er – in einem vom eben beendeten Russischen
Bürgerkrieg zerstörten und von Hungersnot und marodierenden Banden geplagten
Gebiet – mit dem Aufbau eines Arbeitsheims für straffällig gewordene
Jugendliche, der späteren Gorki-Kolonie, benannt nach dem russischen
Schriftsteller Maxim Gorki. Anstelle einer früheren militärisch geführten
Jugendstrafkolonie entstand unter seiner Führung die erste koedukative
pädagogische Einrichtung dieser Art in der Sowjetunion. Die ersten Zöglinge
waren im Krieg verwaiste, verwahrlost aufgegriffene Kinder – junge Diebe,
Bandenmitglieder, Kindersoldaten, Kinderprostituierte. Im Jahr 1927 gründete
Makarenko weiterhin die Kolonie F. E. Dserschinski bei Charkiw, aus der
später das Werk hervorging, welches (bis heute) die bekannte Fotoapparat-Marke FED
herstellt. Die Kolonie war eine Einrichtung der von Felix Dserschinski
gegründeten sowjetischen Geheimpolizei Tscheka und entwickelte sich zur
Kaderschmiede für diese. Deshalb (und vielleicht auch weil er sich der Partei
und ihren Kämpfen fernhielt) überstand Makarenko die Stalinschen Säuberungen
wohl schadlos. Ab 1935 war Makarenko stellvertretender
Verwaltungsleiter der Arbeitskolonien des NKWD in Kiew und von 1937 bis zu
seinem Tod lebte er als freier Schriftsteller in Moskau. Im Jahr 1939 erhielt
er den Orden des Roten Banners der Arbeit der Sowjetunion. Im selben Jahr trat
er in die KPdSU ein und starb kurz darauf am 1. April 1939 während einer
Zugreise. Sein Grab befindet sich auf dem Nowodewitschi-Friedhof in Moskau. Pädagogisches WirkenMakarenko wurde vor allem für seine pädagogische
Arbeit als Heimpädagoge und Leiter der Gorki-Kolonie von 1920 bis 1928, der
Dserschinski-Kommune von 1927 bis 1935 sowie als Autor von Büchern und Artikeln
über diese Arbeit bekannt. Der Roman Ein Pädagogisches Poem über die
beiden Heime gilt als das Hauptwerk Makarenkos. Der erste Teil wurde 1925
begonnen und 1933 beendet, der zweite 1934 und der dritte 1935 beendet. Später
bekam der Roman den Zweittitel Der Weg ins Leben, ursprünglich der Name
des ersten abendfüllenden sowjetischen Tonfilms (Der Weg ins Leben (Putjowka
w schisn)), der 1931 unter Regie von Nikolai Ekk nach einem Drehbuch von
Makarenko und mit ehemaligen Zöglingen als Schauspielern in der
Dserschinski-Kommune gedreht wurde. Makarenko entwickelte eine Form der
Kollektiverziehung mit dem Ziel der Erziehung einer allseitig entwickelten
Persönlichkeit zunächst auf der Grundlage der Theorien von Jean-Jacques
Rousseau, Johann Heinrich Pestalozzi und anderer humanistischer Denker. Er
beabsichtigte eine Erziehung ohne die Gewalt der Prügelstrafe und ohne
hierarchische Autorität seitens der Lehrer. Die Erziehung basierte auf einer
Einheit von verinnerlichter Disziplin, Selbstverwaltung und nützlicher Arbeit.
Die Autorität des Erziehers beruhte auf seiner Achtung vor dem Kind, seiner
absoluten Aufrichtigkeit gegenüber den Zöglingen und auf festem Vertrauen in
den Menschen. Makarenko war weniger Theoretiker denn Pragmatiker und Realist.
Sein Handeln richtete sich vor allem nach der situativen Gegebenheit, der von
ihm erfassten Intention seines Gegenübers und dem gesunden Menschenverstand. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit Makarenkos
bestand in der Resozialisierung der verwahrlosten Jugendlichen. In den 1930er
Jahren wurde seine Erziehung stark von sozialistischer Pädagogik stalinscher
Vorgaben geprägt. Dem Jugendverband Komsomol kam mit der Zeit eine zentrale
Rolle zu. Die Disziplin wurde zusätzlich durch ein hierarchisches System
gesichert, in dem der Neuling zunächst keine persönlichen Freiheiten hatte,
aber durch ein persönlich für ihn verantwortliches Vollmitglied der Kommune betreut
wurde. Jedes Vollmitglied konnte bei Fehlverhalten durch Kollektivbeschluss
jederzeit wieder auf den rechtlosen Status des Neuankömmlings zurückgestuft
werden. Das eigentliche Sagen in der Kolonie hatte die Komsomol-Gruppe, in der
Mitglied zu werden eine besondere Ehre war, die man sich durch Wohlverhalten
und besondere Leistungen verdienen musste. Makarenko hielt sich bei den
kollektiv gefällten Urteilen zurück und griff nur mäßigend und immer zu Gunsten
des Delinquenten ein, wenn es ihm notwendig erschien. Die Jugendlichen bekamen
regelmäßigen Schulunterricht, arbeiteten in den Werkstätten und auf dem Feld
und bewirtschafteten so selbstständig die Kolonie. Die Erzieher lebten alle in
der Kolonie, jedoch in von den Schlafräumen für die Jugendlichen getrennten
Zimmern. Sie aßen mit den Jugendlichen dieselbe Kost im gemeinsamen Speisesaal,
arbeiteten am Bau der Häuser und in der Wirtschaft mit und gestalteten mit den
Jugendlichen gemeinsam die Abende durch Spiele, Lesungen, Theateraufführungen
und Gespräche. Makarenkos Erziehungsprinzip lautete: „Ich fordere Dich, weil
ich Dich achte“ Makarenkos Lagererziehungssystem ist dadurch
charakterisiert, dass es keine unveräußerlichen Rechte des Einzelnen beim
Eintritt in das Erziehungskollektiv kennt und ein Erststatus als Rechtloser
vergeben wird. Erst durch konformes Verhalten ist ein hierarchischer Aufstieg
und die Erlangung von Rechten innerhalb der Lagergesellschaft möglich. Rechte
konnten durch konformes Verhalten erlangt werden, welche aber jederzeit wieder
aberkannt werden konnten. Rezeption im WestenBereits seit 1968, während des Kalten Kriegs,
befasste sich eine Hochschullehrer-Arbeitsgruppe an der Universität Marburg in
der Forschungsstelle für Vergleichende Erziehungswissenschaft mit Fragen der
Pädagogik Makarenkos. Werke (Auswahl)
- Der Weg ins Leben.
Ein pädagogisches Poem, (Volltext unter Педагогическая поэма,
1933–1935). Aufbau Berlin 1971
- Verfilmung: Der Weg
ins Leben (1931)
- Buch für Eltern,
Roman, (Книга для родителей, 1937)
- Flaggen auf den
Türmen, (Флаги на башне, 1938) Aufbau, Berlin 1973
- Vorträge über
Kindererziehung Volk und Wissen. Berlin 1970
- Eine Auswahl.
Verlag das europäische Buch. Berlin (West) 1974
- A.S. Makarenko
Werke (5 Bd.) Volk und Wissen, Berlin 1970–1974
- Götz Hillig und
Siegfried Weitz, (Hrsg.): Makarenko – Werke (20 Bd.)
Universität Marburg
LiteraturBiographisches
- J. S. Balabanowitsch: Anton
Semjonowitsch Makarenko. Ein Abriß seines Lebens und Schaffens. Verlag
Neues Leben. Berlin. 1953.
- Valentin Bejlinson: A.
S. Makarenko in Moskau. Die beiden letzten Lebensjahre, in: JahrBuch
für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft II/2007.
- Götz Hillig, Siegfried
Weitz (Hrsg.): Makarenko. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1979.
- Götz Hillig: „Sie
konnten zusammen nicht kommen...“ Wie die Brüder Makarenko in den
1930er-Jahren versuchten, ihre erzwungene Trennung zu überwinden, in:
Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft
III/2008.
- Franz Hofmann: Anton
Semjonowitsch Makarenko, Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1980.
- Manfred Franz: A.
S. Makarenko, der Hauspädagoge des sowjetischen Staatssicherheitsdienstes,
und sein Konzept der kommunistischen Kollektiverziehung. In: Mothes et
al.(Hg.): Beschädigte Seelen: DDR-Jugend und Staatssicherheit. Ed.
Temmen 1996.
- Isabella Rüttenauer: A.
S. Makarenko. Ein Erzieher und Schriftsteller in der Sowjetgesellschaft.
Herder, Freiburg im Breisgau 1965.
Zum Werk Makarenkos
- I. A. Kairow, L. J.
Gordin, P. T. Frolow: Ideen Makarenkos in der Schule und Gegenwart,
Volk und Wissen, Berlin 1980.
- Johannes-Martin Kamp: Kinderrepubliken.
Geschichte, Praxis und Theorie radikaler Selbstregierung in Kinder- und
Jugendheimen. Leske+Budrich, Opladen 1995, ISBN 3-8100-1357-9 Kapitel
20: Makarenko u. a. in Russland und der Ukraine (S. 467–544).
- Götz Hillig: Die
Arbeitskommune der OGPU in Bolševo. Genese und pädagogische Konzeption,
in: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung,
Heft III/2006.
- Friedemann Lüpke: Pädagogische
Provinzen für verwahrloste Kinder und Jugendliche. Eine systematisch
vergleichende Studie zu Problemstrukturen des offenen Anfangs der
Erziehung. Die Beispiele Stans, Junior Republic und Gorki-Kolonie.
Würzburg: Ergon 2004, ISBN 3-89913-350-1.
- Alexander Bolz, Edgar
Günther: Makarenko heute. Volk und Wissen Berlin 1973.
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