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Vom Trödel bis zur Antiquität...
...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen gelegen.
Über die A4 bestens zu erreichen.
Abbe- Biographie, geschrieben von seinem Nachfolger 1919
Autor: Felix Auerbach * Titel: Ernst Abbe Sein Leben und Wirken Verlag: Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1919 48 Seiten, Heft, Frontispiz
Mit 16 Abbildungen
* Biographie siehe unter den Fotos
Maße: 22x 16 cm Zustand: Sehr gut. Bestens.
Felix Auerbach
(geboren 12.
November 1856 in Breslau; gestorben 26. Februar 1933 in Jena)
war ein deutscher Physiker. LebenAuerbachs
Vater, Leopold Auerbach, war ein angesehener Arzt und Professor
der Medizin an der Universität Breslau. Seine Mutter war
Arabella Auerbach, geb. Heß. Von ihr hatte er die Begabung und Liebe zur Musik
mitbekommen, die ihn sein Leben lang begleitet hat. Felix war das älteste Kind
von sechs Geschwistern. Der Chemiker Friedrich Auerbach (1870–1925)
und der Breslauer Pianist Max Auerbach (1872–1965) waren seine
jüngeren Brüder. Felix Auerbach
erhielt seine humanistische Ausbildung von 1865 bis 1873 auf dem Maria-Magdalenen-Gymnasium seiner
Heimatstadt. Nach dem Abitur begann er bereits im Alter von 16 Jahren mit dem
Studium an den Universitäten in Breslau, in Heidelberg bei Gustav
Robert Kirchhoff und in Berlin bei Hermann Helmholtz. Bei
ihm promovierte er im Jahre 1875. Der Titel seiner Dissertation Die
Natur der Vokalklänge zeigte das Interesse auch für die physikalischen
Grundlagen der Musik und die Akustik. Ab 1879 war Felix Auerbach am
physikalischen Institut der Universität Breslau Assistent bei Oskar Emil
Meyer und ab 1880 Privatdozent. Während seines Studiums in Heidelberg,
wurde Auerbach Mitglied der Verbindung Rupertia. 1883
heiratete er Anna Silbergleit (1860–1933), die später dem mitteldeutschen
Frauenbund vorstand und für das Frauenwahlrecht kämpfte. Die Ehe
blieb kinderlos. 1889 übernahm
Auerbach die von Ernst Abbe eingerichtete Professur für theoretische
Physik an der Universität Jena. Als Jude wurde ihm
eine ordentliche Professur zunächst verwehrt, erst 1923 wurde sie ihm
doch noch eingerichtet. Er wurde 1927 emeritiert. Ab 1906 bis etwa
1914 übernahm er zusammen mit seiner Schwägerin Käthe Auerbach (1871–1940) die
Erziehung der Kinder seines Bruders Max Auerbach, nämlich Klaus, Günther und
schließlich Johannes und Cornelia Auerbach (der späteren
Frau von Hanning Schröder). Auerbach war
bereits um 1914 ein Mäzen der Jenaer Kunstszene und auf Gesellschaften in
seinem Hause verkehrten zahlreiche Künstler, wie Erich Kuithan, Clara
Harnack (die Witwe von Otto Harnack), Reinhard Sorge, Eberhard
Grisebach und Botho Graef, der Förderer von Ernst Ludwig
Kirchner. In Jena unterstützte er auch die progressiven Bestrebungen des Jenaer
Kunstvereins und das Weimarer Bauhaus. Walter Gropius baute
1925 für Felix Auerbach und seine Frau ein Haus nach dem Prinzip „Baukasten im
Großen“. Das Haus Auerbach, wie es auch heute noch heißt, wurde
1995 restauriert. Bis 1933 war hier ein kulturelles Zentrum für Wissenschaftler
und Künstler gewesen. Außer Gropius zählten zu den häufigen Gästen und Freunden
der Auerbachs auch Max Bruch, Ida Dehmel und Richard Dehmel, Edvard
Munch, Henry van de Velde und Julius Meier-Graefe. Schon 1906
hatte Munch ein Porträt von Felix Auerbach gemalt. Auerbach begründete 1893 in
Jena den ersten Lawn-Tennis Club. Vor allem auf ihn sei „die Entfaltung des
Lawn-Tennis-Sports in Jena zurückzuführen“. Mit Adolf
Hitler wurde das antisemitische Klima in Deutschland für Felix und
Anna Auerbach unerträglich. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten
nahmen sich beide das Leben. In seinem Abschiedsbrief hieß es, dass er nun
„nach fast 50-jährigem, wechselseitig beglückenden Zusammenleben“ in
vergangener Nacht „voller Heiterkeit das irdische Dasein verlassen“ habe. LeistungenFelix
Auerbach war ein vielseitiger Wissenschaftler, der den Blick für das Praktische
nie verlor. An der Universität Jena setzte er sich besonders für das
Lehrfach Experimentalphysik ein. Er beschäftigte sich mit dem Magnetismus,
der auch das Thema seiner Habilitationsschrift war. Und für die
Venezianische Akademie der Wissenschaften schrieb er eine Abhandlung über Hydrodynamik.
Er erforschte die Härte fester Stoffe und entwickelte 1890 ein Gerät zur
absoluten Härtemessung. Horst
Bredekamp bezog sich in der ZEIT darauf, dass der
Kunsthistoriker Ulrich Müller schrieb, dass der Jenaer Physikprofessor Felix
Auerbach „in zwei Schriften der Jahre 1906 und 1921 Einsteins Relativitätstheorie zu
erläutern verstand und insbesondere eine Reihe von Künstlern beeindruckte, weil
er sich über Jahrzehnte mit einer Physik der Künste beschäftigte.“ Paul
Klee und Wassily Kandinsky, die Gropius als Lehrer an das Weimarer
Bauhaus geholt hatte, waren zwei dieser Künstler. Er war
Mitarbeiter am Handbuch der Physik von Adolf Winkelmann.
Zusammen mit dem Physiker Wilhelm Hort (1878–1938) begann Felix Auerbach als
Siebzigjähriger mit der Herausgabe des Handbuchs der physikalischen und
technischen Mechanik (1927–1931, 7 Bde.). Neben seinen physikalischen
Arbeiten galt Auerbachs Interesse vor allem der Mathematik. Eine seiner
klassischen Schriften ist hier Die Furcht vor der Mathematik und ihre
Überwindung (1925). 1909 gab er das Taschenbuch für
Mathematiker und Physiker bei Teubner heraus (ab 1911 mit Rudolf
Rothe), das zuletzt 1913 erschien. In seiner
Arbeit Das Gesetz der Bevölkerungskonzentration beschreibt
Auerbach eine Gesetzmäßigkeit, die auf die breite Verteilung von Stadtgrößen
zurückzuführen ist und heute als Zipfsches Gesetz bekannt ist. Publikationen (Auswahl)·
Untersuchungen über die Natur des Vocalklanges. In: Annalen der Physik und Chemie. Ergänzungsbd. Band 8, 1877, S. 177–225 (Digitalisat). ·
Bestimmung der Resonanztöne der Mundhöhle durch Percussion. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 3, 1878, S. 152–157 (Digitalisat). ·
Tonhöhe einer Stimmgabel in einer incompressiblen
Flüssigkeit. In: Annalen der
Physik und Chemie. Band 3,
1878, S. 157–160 (Digitalisat). ·
Zur Grassmann’schen Vokaltheorie. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 4, 1878, S. 508–515 (Digitalisat). ·
Die Weltherrin und ihr Schatten. Ein Vortrag über Energie
und Entropie. G. Fischer, Jena 1902. ·
Akustik (= Handbuch der Physik 2), Leipzig
o. J. (2. Aufl. 1909). ·
Ektropismus und die physikalische Theorie des Lebens. Wilhelm Engelmann,
Leipzig 1910. ·
Die Grundlagen der Musik. J. A. Barth, Leipzig 1911. ·
Das Gesetz der Bevölkerungskonzentration. In: Petermanns
Geogr. Mitteilungen. 59, S. 73–76, 1913 (Digitalisat) ·
Die graphische Darstellung. Teubner, Leipzig
1914. (Die graphische Darstellung – Internet Archive) ·
Die Physik im Kriege. Gustav Fischer, Jena 1915. ·
Fernschrift und Fernspruch. Die Überwindung von Raum und
Zeit durch Elektrizität. Ullstein, Berlin 1916. ·
Ernst Abbe – Sein Leben, sein Wirken, seine Persönlichkeit. Akadem.
Verlagsgesellschaft, Leipzig 1918. ·
Wörterbuch der Physik. Walter de Gruyter, Berlin und
Leipzig 1920. ·
Raum und Zeit, Materie und Energie, Eine Einführung in die
Relativitätstheorie, Leipzig: Dürr’sche Buchhandlung 1921 ·
Entwicklungsgeschichte der Modernen Physik: Zugleich eine
Übersicht ihrer Tatsachen, Gesetze und Theorien. Julius Springer,
Berlin 1923. ·
Das Zeisswerk und die Carl-Zeiss-Stiftung in Jena. Gustav Fischer,
Jena 1925, 5. Auflage. ·
Die Methoden der Theoretischen Physik. Akad. Verlagsges.,
Leipzig 1925. ·
Lebendige Mathematik. Eine allgemeinverständliche Einführung
in die Schau- und Denkweise der niederen und höheren Mathematik. Ferdinand Hirt,
Breslau 1929. Literatur·
Ruth Kisch-Arndt: A
Portrait of Felix Auerbach by Munch. In: The Burlington Magazine. Bd. 106, Nr.
732 (März 1964), S. 131–133. ·
Ulrich Müller: Fläche, Raum, Zeit: Felix Auerbach und Paul
Klee. In: Bildwelten des Wissens. Kunsthistorisches Jahrbuch
für Bildkritik. Bd. 1, 2003, 2; S. 44–53. ·
Carl Graf von Klinckowstroem: Auerbach,
Felix. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).
Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6,
S. 433 (Digitalisat). ·
DBE, Deutsche Biographische Enzyklopädie. Bd. 1. ·
Jahresbericht 1873 des Gymnasiums St. Maria-Magdalena zu Breslau. ·
Cornelia Schröder-Auerbach: Eine Jugend in Jena. In Jürgen
John/Volker Wahl (Hrsg.): Zwischen Konvention und Avantgarde:
Doppelstadt Jena - Weimar. Weimar 1995. ·
Friedrich Bolay: Johannes Ilmari Auerbach, Joannès Ilmari,
John I. Allenby 1899–1950. Eine Autobiographie in Briefen. A & V
Woywod, Bad Soden am Taunus 2004, ISBN 3-923447-08-6. ·
Meike Werner: Moderne in der Provinz: kulturelle
Experimente im Fin de Siècle Jena. Wallstein Verlag, Göttingen
2003, ISBN 3-89244-594-X. ·
Maike Bruhns: Kunst in der Krise. 2. Ausgabe,
Seite 42–45. Dölling und Galitz, München u. Hamburg 2001, ISBN
3-933374-95-2. ·
Martin S. Fischer, Barbara Happe: Das Haus Auerbach von
Walter Gropius mit Adolf Meyer. Wasmuth, 2004, ISBN 3-8030-0635-X.
·
Auerbach, Felix. In: Salomon Wininger: Große
jüdische National-Biographie. Band 1. Czernowitz, 1925, S. 187. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Verkauf von Gebrauchtwaren erfolgt nach den Grundsätzen der Differenzbesteuerung (§ 25a UStG). Ein gesonderter Ausweis der Mehrwertsteuer erfolgt nicht.
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