Antik
und
Mühle Haarhäuser Str. 23 99869 Mühlberg Öffnungszeiten Mo- Fr. 8- 18
Uhr; auch Sa. 10- 16 Uhr (wenn wir zu Hause sind....besser vorher
anrufen)
01749518751
Vom Trödel bis zur
Antiquität...
...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten
Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen
gelegen.
Über die A4 bestens zu
erreichen.
Spiele um 1920
Autor: Bruno Rüger * Titel: Was spielen wir ? Untertitel: Eine Beschreibung der interessantesten Gesellschaft-, Brett- und Geduldspiele für eine Person, zwei oder mehr Spieler Verlag:
Hachmeister & Thal, Leipzig o.J. 63 Seiten, Paperback
Mit 15 Abbildungen
Inhalt siehe Foto
* Biographie siehe unter den Fotos
Maße: 16,5x 12 cm Zustand: sehr gut.
Bruno
Rüger
(* 14.
Juli 1886 in Radebeul; † 24.
September 1972 in Dresden) war ein deutscher Go-Spieler
sowie Go-Lehrer und -Autor und Herausgeber der Deutschen
Go-Zeitung. LebenEin Leben im Dienst des Go-SpielsBruno Rüger
war wahrscheinlich der wichtigste Verbreiter des asiatischen
Brettspiels Go in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg. Er selbst
lernt das Spiel 1912 durch ein Einführungsbuch des Grazer
Universitätsprofessors Leopold Pfaundler (1839–1920) kennen. Um 1914
wird er zum Kriegsdienst eingezogen, kommt aber nicht an die Front und hat so
Zeit, seinen Kameraden Go beizubringen. Obwohl selbst noch Anfänger, schreibt
Rüger 1916 eine Anleitung, die in einer Auflage von 10.000 Stück in der Miniatur-Bibliothek-Reihe erscheint.
Die Reaktionen auf dieses Werk ermutigen ihn, privat mit der Produktion von
Go-Spielen mit Spielsteinen aus Pappe zu beginnen, die er in alle Welt
versendet. 1918
korrespondiert Rüger mit Leopold Pfaundler über dessen Buch und über die 1909
von Pfaundler ins Leben gerufene Deutsche Gozeitung, die allerdings
nur ein Jahr Bestand hatte. Ein Jahr später trifft er einen gewissen Wagner (†
22. Januar 1922), der – ohne darum gebeten worden zu sein – Sponsor des
Go-Spiels in Deutschland wird. Mit Wagners finanzieller Hilfe nimmt Rüger ab 1.
Januar 1920 die Publikation der Deutschen Gozeitung erneut
auf. 25 Jahre führt er die Zeitung durch die schwere Zeit der Inflation und
des Zweiten Weltkrieges. Inflationsbedingt steigt der Preis der Zeitung
bis auf über 100.000 Mark. Das Geld ist beim Eintreffen bei Rüger zumeist schon
wertlos, so dass er mehrere Millionen Mark Verlust macht. 1923 hat die Zeitung
mit 113 ihre höchste Abonnentenzahl. 1921 erhält
Rüger von Dr. Tsutsumi aus Japan seine ersten japanischen Go-Bücher in
japanischen Kanji, versteht aber nur die Diagramme und Numeralia,
nicht die Kommentare. Der
fremdsprachengewandte Wiener Realschullehrer Dr. Eduard Nonnenmacher unterstützt
Rüger später bei der Übersetzung von japanischen Go-Texten für dessen
Publikationen. In seiner
Funktion als Schriftführer des Dresdner Schachvereins erfährt er im gleichen
Jahr von der Go-Begeisterung Emanuel Laskers und lädt diesen nach Dresden
ein, wo er ihm 20 Mark für eine Partie anbietet. Auch Laskers Cousin Eduard
Lasker wird vom Go-Fieber erfasst und verbreitet es später in den USA. Rüger
führt 1922 ein eigenes System zur Bewertung der Spielstärken in Deutschland
ein. Nachkriegszeit in der DDRNach dem Ende
des Zweiten Weltkriegs bemüht sich Bruno Rüger schnellstmöglich um den
Wiederaufbau des Go-Lebens in Ostdeutschland. 1950 entwickelt sich in Dresden
eine kleine Spielgemeinschaft. Rüger ist jahrelang der stärkste Spieler in der
DDR. Neben seiner aktiven Laufbahn widmet er sich vor allem der Förderung des
Nachwuchses. 1961 findet
im Leipziger Opernhaus das erste Go-Treffen in der DDR statt, welches von Rüger
mitorganisiert wird. Das Treffen, bei dem zahlreiche DDR-Spitzenspieler zugegen
sind, wird zu einer wichtigen Bestandsaufnahme des Go-Sports in der DDR. Am 21. und
22. März 1964 wird in Berlin die Kommission Go im Deutschen Schachverband der
DDR gegründet, deren erster Vorsitzender Rüger ist. Aus Altersgründen gibt er
dieses Amt aber bereits 1966 wieder ab. Die Go-Spalte in der Zeitschrift SCHACH
führte er noch bis 1969 weiter. Am 22.
November 1971 verleiht der japanische Go-Bund Nihon-Kiin Rüger
den Okura-Preis für besondere Verdienste um die Verbreitung des Go-Spiels.
Neben Rüger erhält auch der West-Berliner Fritz John ein ehrendes
Handschreiben und die goldene Go-Anstecknadel. Rüger
verstirbt am 24. September 1972 nach kurzer, schwerer Krankheit 86-jährig in
Dresden. Ihm zu Ehren
wurde 1980 das Bruno-Rüger-Gedenkturnier ins Leben gerufen – ein DDR-Jugend-
und Nachwuchsturnier, welches jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr
durchgeführt wurde. Bruno Rügers
Bruder Alfred war ebenfalls ein aktiver Go-Spieler, der
in Berlin-Neukölln lebte und in den frühen 1960er Jahren, selbst bereits
hochbetagt, regelmäßig auf den Spielabenden des Berliner Go-Clubs anzutreffen
war. Das Rügersche Klassensystem1922 führt
Rüger auf der Grundlage des japanischen Einstufungssystems eine eigene
Wertungsskala mit 50 Klassen ein (später durch den Leipziger Go-Lehrer Erwin
Parchwitz auf 120 Klassen erweitert), welche noch bis etwa 1977 in der
DDR gültig war (in West-Berlin und in der Bundesrepublik begann die
Umstellung etwa zehn Jahre früher) und dann vom Dan-/Kyu-System abgelöst wurde.
Das Rügersche Klassensystem hatte den Vorteil, die Vorgabe, die der schwächere
Spieler zum Ausgleich für die Stärkedifferenz erhält, genauer bestimmen zu
können. Die Anzahl der Vorgabesteine berechnete sich nach der Formel
"(Klassendifferenz+1)*0,5", ein japanischer Dan-/Kyu-Grad umfasst
also zwei Rügersche Grade. "Halbe" Vorgabesteine bedeuteten 5 Punkte
"Komi" (Punktegutschrift). Dieser Vorteil, welcher insbesondere beim
Spiel mit niedriger Vorgabe von Gewicht ist, wurde zugunsten der
internationalen Vergleichbarkeit aufgegeben. Dan-/Kyu-Grade
von Amateuren hatten folgende Entsprechung (dazu einige Beispiele von Graden
aus der DDR 1977) Klasse 1 – 7 Profibereich Klasse 8 – 9 6. Dan Klasse 10 – 11 5. Dan Klasse 12 – 13 4. Dan Klasse 14 – 15 3. Dan (Manfred Soller, Karl-Heinz Vogel) Klasse 16 – 17 2. Dan (S. Steffens, Rudolf Erfurth, Wolfgang John, S. Unger) Klasse 18 – 19 1. Dan (P. Passow) Klasse 20 – 21 1. Kyu (M. Arnold) Klasse 22 – 23 2. Kyu (P. Blechschmidt) Klasse 24 – 25 3. Kyu (Dr. U. Sachsenweger) ... Klasse 30 – 31 6. Kyu (E. Parchwitz) ... Klasse 120 Totalanfänger Einige
damalige Einstufungen (ohne exakte zeitliche Zuordnung) waren: Klasse 23 Felix Dueball Klasse 26 Bruno Rüger Klasse 27 Sprague Klasse 29 Alfred Rüger (Bruder von Bruno Rüger) Klasse 45 W. Noack Werke (Auswahl)·
Buch Das Go-Spiel, 1920 mit finanzieller Hilfe von
Wagner publiziert. ·
Interessante Go-Partien, Berlin 1925, als Ergänzung seines
Go-Lehrbuchs erschienen. ·
Anleitung zur Eröffnung von Go-Spielen, 1928. ·
Wichtige Joseki beim Vorgabespiel, 1929. ·
Das Vorgabespiel beim Go. Behandlung der wichtigsten Joseki
und ausführliche Beschreibung von Vorgabe-Eröffnungen, 1930. ·
Das Go-Spiel, 1937/38, vier Bände unter Mithilfe von
Dr. Eduard Nonnenmacher. ·
Rätsel, Jux und Zauberei. Ein fröhliches Beschäftigungsbuch. Illustrationen
von Johannes Lebek. Hofmeister, Leipzig 1958 (2. Auflage, 1962). Literatur·
Okura-Preis 1971 an Bruno Rüger in den
Go-Mitteilungen von SCHACH 3/1972. ·
Die Go-Freunde trauern um Bruno Rüger, Nachruf in SCHACH
11–12/1972. ·
Manuskripte zur Geschichte des Go in der DDR, Stefan Unger 2008. ·
Geschichte des Go in Europa 1880–1945 unter besonderer
Berücksichtigung von Leipzig und Umgebung (Memento vom 28. September
2007 im Internet Archive)
·
Geschichte des Go in der DDR
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Verkauf von Gebrauchtwaren erfolgt nach den
Grundsätzen der Differenzbesteuerung (§ 25a UStG). Ein gesonderter Ausweis der
Mehrwertsteuer erfolgt nicht.
|