Antik und Mühle

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Vom Trödel bis zur Antiquität...


...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen gelegen.

Über die A4 bestens zu erreichen.


Odyssee von Homer
Ausgabe um 1910




Herausgeber (Übersetzer): Johann Heinrich Voss *
Titel: Homers Odyssee

Verlag: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin o.J.

338 Seiten, Hartpappe

Mit 18 Illustrationen nach Zeichnungen von Bonaventura Genelli  * und ornamentalem Schmuck von J. V. Cissarz  *



* Biographien siehe unter den Fotos






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Maße: 23x 16 cm

Zustand: Buchrücken fast komplett gelöst, Bindung des Seitenkörpers aber sehr gut, Deckel gelockert und unten fleckig, Rückdeckel fleckig, Seiten sauber, Vorsatz Besitzereintrag


Johann Heinrich Voß


(* 20. Februar 1751 in Sommerstorf, Mecklenburg-Schwerin; † 29. März 1826 in Heidelberg) war ein deutscher Dichter. Bis heute berühmt ist er für seine Übertragungen von Homers Epen (Ilias, Odyssee) und anderer Klassiker der Antike.

Leben

Johann Heinrich Voß kam als unehelicher Sohn von Johann Heinrich Voß (1714–1778) und der Organistentochter Katharina Dorothea Karsten (1718–1798) in Sommerstorf bei Waren (Müritz) zur Welt. Seine Eltern heirateten kurz nach der Geburt ihres Sohnes im April 1751. Der Vater hatte als ehemaliger Kammerdiener viel von der Welt gesehen. Er ließ sich als Zolleinnehmer, Gastwirt und Schulhalter in Penzlin nieder. Der Großvater war ein aus der Leibeigenschaft entlassener Handwerker. Für Voß war diese Herkunft aus der untersten Gesellschaftsschicht zeitlebens prägend, besonders in seiner Beurteilung der Französischen Revolution und des Adels.

Voß wuchs als ältestes von fünf Geschwistern in Penzlin auf und besuchte dort von 1759 bis 1765 die Stadtschule. Sein Vater verarmte durch den Siebenjährigen Krieg. Dank finanzieller Unterstützung konnte Voß aber von Ostern 1766 bis 1769 die Gelehrtenschule in Neubrandenburg besuchen. Anschließend nahm er eine schlecht vergütete Hauslehrerstelle in Ankershagen an, weil er für ein Studium kein Geld hatte. Von dem Ortspastoren Ernst Theodor Johann Brückner ermutigt, sandte er 1771 erstmals eigene Gedichte für den Göttinger Musenalmanach ein. Mit dessen Begründer und Herausgeber Heinrich Christian Boie begann er einen Briefwechsel.

Göttingen

Auf Einladung von Boie besuchte Voß seit 1772 die Georg-August-Universität Göttingen. Hier studierte er unter schwierigen finanziellen Bedingungen Evangelische Theologie und Philologie, vor allem Gräzistik. Er wurde einer der Gründer und der führende Geist des ersten deutschen Dichterbundes, des berühmten Göttinger Hainbundes. Der Bund traf sich oft in seiner kleinen Stube in der Barfüßergasse.

Am 6. Juni 1774 wurde er Mitglied der Hamburger Freimaurerloge „Zu den drei Rosen“ und dort auch am 22. April 1775 mit Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg zum Meister erhoben. 1786 verließ er die Freimaurerei im Streit mit der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. In zwei Briefen begründete er dies damit, dass die „Geheimbündelei“ eine Täuschung sei; er glaube nicht an die vorgeblichen Ziele, und die „geheimen Oberen“ seien offensichtlich die Jesuiten – eine zu dieser Zeit häufig vertretene Verschwörungstheorie.

1774 übernahm Voß von Boie die alleinige Redaktion des Musenalmanachs, den er bis 1800 herausgab, von 1780 bis 1788 zusammen mit Leopold Friedrich Günther von Goeckingk. Sein Studium brach er ohne Abschluss ab. Ebenfalls 1774 trat Voß mit Boies jüngster Schwester Ernestine (1756–1834) zunächst brieflich in Kontakt und reiste dann im Frühling 1774 nach Hamburg und Flensburg, um sie und den Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock kennenzulernen sowie weitere wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Wandsbek und Otterndorf

Voß zog nach Wandsbek in die Nachbarschaft von Klopstock und Matthias Claudius. 1777 heiratete er Ernestine. In diesen Jahren arbeitete Voß vor allem an der Odyssee-Übersetzung in deutschen Hexametern.

1778 erhielt Voß durch Vermittlung von Johann Georg Büsch die Stelle als Rektor der Lateinschule in Otterndorf an der Elbmündung. Er schätzte das für diese Zeit ungewöhnlich freie und liberale Land Hadeln, dessen Hauptort Otterndorf war und dessen Bewohner schon im Mittelalter Wert auf eine Lateinschule für die Bürger der Stadt und Bauern der Umgebung gelegt hatten.

Im Spätsommer 1781 erkrankten Voß und seine gesamte Familie schwer am Marschenfieber. In dem Gedicht An den Wind (1780) hatte Voß schon die schlechte Wasserqualität in Otterndorf beschrieben. Diese Stadt, direkt an der Unterelbe im Einmündungsbereich des Stromes in die Nordsee gelegen, hatte ein Grundwasser mit sehr hohem Salzgehalt. Deshalb wurde oft das Trinkwasser aus höheren Gebieten, der Geest in der Wingst oder dem Westerberg, durch Fuhrgespanne für ca. 1 Taler pro Fass geliefert. Das konnten sich aber nicht alle Menschen leisten. 1782 verließ Voß mit seiner Familie den Ort.

Eutin

Auf Vermittlung seines Hainbund-Freundes Friedrich Stolberg übernahm Voß 1782 die Stellung als Rektor des Gymnasiums in Eutin (der heutigen Johann-Heinrich-Voß-Schule). Er wohnte hier nach kürzeren Aufenthalten in der Wasserstraße und im provisorischen Rathaus, das wenig später zum Witwenpalais (Eutin) umgebaut wurde, seit dem 1. Mai 1784 im „Voß-Haus“. 1786 wurde er Hofrat. Voß unternahm während der Zeit in Eutin vielfältige Reisen und knüpfte Kontakte mit Gleim, Goethe, auch Wieland und Herder. Unter anderem empfing er Klopstock, Claudius, Jens Baggesen, Wilhelm von Humboldt und Friedrich Heinrich Jacobi als Besucher. Die Jahre in Eutin wurden seine produktivste Zeit, deren Ende durch das Zerwürfnis mit Friedrich von Stolberg eingeleitet wurde. Um die beiden Freunde herum sammelte sich der sogenannte Eutiner Kreis. 1802 ersuchte Voß um seine Versetzung in den Ruhestand.

Jena und Heidelberg

Von 1802 bis 1805 weilte er als Privatier in Jena. Sein Sohn Heinrich war 1804–1806 als Professor am dortigen Wilhelm-Ernst-Gymnasium Weimar tätig. Obwohl Goethe ihn in seiner Nähe zu halten wünschte, folgte er der Berufung durch die Regierung des neu entstandenen Großherzogtums Baden zur Übernahme einer hochdotierten Professur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Die Sinekure ermöglichte es ihm, sich bis zu seinem Tod völlig seinen literarischen Arbeiten, Übersetzungen und antiquarischen Forschungen zu widmen. In dieser Zeit polemisierte er bereits als Sprecher eines aufgeklärten, freiheitlichen Luthertums heftig gegen die Romantiker, die ihrerseits an ihm Kritik übten. Als Gäste konnte er unter anderem Goethe, Baggesen, Jean Paul und Barthold Georg Niebuhr begrüßen. Außerdem pflegte er seine Kontakte auf weiteren Reisen.

1808 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Bayerische und 1814 in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

Johann Heinrich Voß starb 1826 und wurde auf dem St.-Anna-Friedhof in Heidelberg beigesetzt. Seine Gebeine wurden später auf den Heidelberger Bergfriedhof umgebettet. Auf seiner Grabstätte in der Abteilung D befindet sich eine originalgetreue Nachbildung des Familiengrabmals mit der Widmungsinschrift seiner Witwe Ernestine Voß.

Familie

Aus seiner Ehe mit (Marie Christine) Ernestine stammten fünf Söhne, von denen jedoch der älteste, Fritz, als Kind starb. Von den weiteren Kindern wurde Hans Voß ein bekannter Architekt, während Heinrich und Abraham ebenfalls Philologen wurden und das Werk des Vaters fortführten. Der Sohn Wilhelm wurde Arzt in Eutin.

Der Sohn Abraham wurde nach Johann Abraham Peter Schulz benannt, einem Freund des Vaters.

Wirken

Übersetzungen

Voß war ein Mann von bemerkenswerter geistiger Unabhängigkeit und kraftvoller Sprache. In erster Linie sind es die Übersetzungen der großen Epen Homers, denen er seinen Platz in der deutschen Literatur verdankt. Seine Übersetzungen zeigen nicht nur profunde Gelehrsamkeit und Kenntnis der antiken Sprachen und Verskunst, sondern auch vollendete Beherrschung der deutschen Sprache.

Die berühmtesten seiner Übersetzungen sind die der homerischen Epen Ilias und Odyssee. Am bekanntesten wurde seine Übersetzung der Odyssee, die 1781 „auf Kosten des Verfassers“ erschien und deren einprägsame, bildhafte Sprache Generationen deutscher Leser mit Homer vertraut machte. 1793 erschien der ganze Homer, die Ilias und die Odyssee in überarbeiteter Form. Durch Voß’ Übersetzung der Ilias wurde Goethe zu dem unvollendeten Werk Achilleis angeregt. Voß übersetzte auch Hesiod, Theokrit, Bion und Moschos, Vergil, Ovid, Horaz, Tibull, Properz und andere klassische Dichter. Von Tibull bereitete er eine kritische Ausgabe vor.

Außerdem übersetzte er Antoine Gallands französische Übertragung der Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht (1782–1785); die erste deutsche Fassung überhaupt. 1818 bis 1829 veröffentlichte er in neun Bänden eine Übersetzung der Dramen William Shakespeares, die er mit Hilfe seiner Söhne Heinrich und Abraham angefertigt hatte, die ebenfalls Gelehrte und befähigte Übersetzer waren.

Voß’ Verdienste um die Übersetzung der Klassiker fasste sein Zeitgenosse August Thieme in eine Strophe seines Gedichtes Weihe aus dem Jahre 1809:

„Der biedre Voß, von dessen Silberwage
Es Hella, Hella, durch Germanien klingt;
Der bei der Füsse gleichem Wechselschlage
Streng um den Strophentanz den Zügel schlingt,
Und aus der Sprache Grüften hoch zu Tage
Uns unermeßlich reiche Schätze bringt. –
O, viele nennen sich die Eingeweihten,
Doch er nur ist der Fürst der deutschen Saiten!“

Eigene Gedichte

Voß schrieb neben Idyllen, Elegien, Oden und Lieder auch satirische Gedichte und Epigramme. In den Jahren 1785 bis 1795 veröffentlichte er in zwei Ausgaben eine Sammlung eigener Gedichte, die er später erweiterte. Die beste seiner poetischen Arbeiten ist wohl sein idyllisches Gedicht Luise (1795), in dem er mit viel Erfolg versuchte, zeitgenössisches deutsches Geistesleben und Gefühl in den Formen klassischer (antiker) Poesie auszudrücken, also unter anderem, wie schon bei den Homer-Übersetzungen, in Hexametern. Goethe regte er dadurch zu dessen Vers-Epos Hermann und Dorothea an, das 1797 erschien (siehe auch Goethes Reineke Fuchs von 1793, ebenfalls in Hexametern).

Der bekannte Trinkspruch „Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang“ sind die beiden letzten Zeilen aus seinem Gedicht "An Luther".

Theoretische Schriften

In den Mythologischen Briefen (zwei Bände, 1794) und in seiner Antisymbolik (zwei Bände, 1824–1826), die er in Opposition zu Friedrich Creuzer (1771–1858) schrieb, und in anderen Schriften trug Voß Wesentliches zum Studium der Mythologie bei.

Er betätigte sich auch als Fürsprecher des Rechts auf Religionsfreiheit. Zu einer Zeit, als zahlreiche deutsche Romantiker zur römisch-katholischen Kirche konvertierten, trat er durch einen aufsehenerregenden Artikel im Sophronizon (1819), einer von Heinrich Eberhard Gottlob Paulus herausgegebenen Zeitung, hervor, in dem er sich gegen den 1800 erfolgten Übertritt seines ehemaligen Freundes Friedrich Leopold Graf zu Stolberg zum Katholizismus wandte. Mit weiteren Schriften gegen Stolberg und Creuzer wollte Voß allerdings auch die gegen Vernunft und Protestantismus gerichteten, in seinen Augen politisch rückschrittlichen, Aberglauben, Mystik und Mittelalter glorifizierenden Tendenzen der Zeit der Romantik insgesamt angreifen. Insofern war Voß in seinen philosophischen, gesellschaftlichen und politischen Anschauungen einer der konsequentesten Vertreter der deutschen Aufklärung und Spätaufklärung. Seine Arbeiten verursachten eine Fülle von Gegenschriften, aber auch zustimmender Äußerungen.

Ehrungen

Gedenkstätten

Das Haus, in dem Rektor Voß in Otterndorf wohnte, ist heute ein Voß-Museum. Auch Teile von ständigen Ausstellungen in anderen Museen und Sonderausstellungen sind seinem Leben und Werk gewidmet.

Im März 2019 eröffnete im früheren Rektorhaus in Penzlin, in dem Voß einst die Schulbank drückte, als „Johann-Heinrich-Voß-Haus“ ein Literaturhaus mit Stadtbibliothek, Touristinformation und einer ständigen Ausstellung mit dem Titel „Johann Heinrich Voß. Ein Grieche aus Mecklenburg.“

Eine Bronzebüste von Voß wurde 1883 am Gymnasium von Eutin aufgestellt (heute die Carl-Maria-von-Weber-Schule, eines der beiden Gymnasien in Eutin neben der Johann-Heinrich-Voß-Schule). Weitere Voß-Büsten stehen unweit der Stadtkirche am Marktplatz von Penzlin sowie an der Südseite der Severikirche in Otterndorf.

Voß als Namensgeber

Seinen Namen tragen der Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung, der jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen wird, sowie der alle drei Jahre verliehene Johann-Heinrich-Voß-Preis für Literatur und Politik.

In mehreren Städten wurden Straßen, Wege oder Plätze nach Johann Heinrich Voß benannt (unter anderem in Bremen, Geestemünde, Göttingen, Neubrandenburg, Otterndorf). Auch Schulen sind nach ihm benannt (in Eutin, Neubrandenburg, Penzlin, Otterndorf).

Der am 11. Oktober 1990 entdeckte Asteroid (23473) Voss wurde nach ihm benannt.

Auch die Pflanzengattung Vossia Wall. & Griff. aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) ist nach ihm benannt.

Schriften

· Die Leibeigenschaft. In: Musen-Almanach. 1776.

· Luise. Ein ländliches Gedicht in drei Idyllen. Nicolovius, Königsberg 1795 (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).

· Luise. Ein ländliches Gedicht in drei Idyllen. Ausgabe letzter Hand, J. Müller, Leipzig 1861 (Digitalisat)

· Zeitmessung der deutschen Sprache. Beilage zu den Oden und Elegien. Nicolovius, Königsberg 1802.

· Abriß meines Lebens. Fröbel, Rudolstadt 1818; Nachdruck: Wald, Karben 1996.

· Briefe. Hrsg. von Abraham Voß. Drei Bände. Brüggemann, Halberstadt 1829–1833; Nachdruck: Olms, Hildesheim 1971.

· Sämmtliche poetische Werke. Hrsg. von Abraham Voß. Müller, Leipzig 1835.

· Johann Heinrich Voß. Werke in einem Band. Ausgewählt und eingeleitet von Hedwig Voegt. Aufbau-Verlag, Berlin 1983.

· Gedichte. Auswahl und einführende Texte von Klaus Langenfeld. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2001.

· Die kleinen Idyllen. Mit einer Einführung zum Verständnis der Idyllen und einem Nachwort herausgegeben von Klaus Langenfeld. Akademischer Verlag Heinz, Stuttgart 2004.

· Ali Baba und vierzig Räuber. Erzählungen aus Tausend und eine Nacht. Hrsg. von Ernst-Peter Wieckenberg. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-61608-2.

Literatur

· Heinrich Döring: Johann Heinrich Voß. In: Neuer Nekrolog der Deutschen Bd. (1826), S. 171–204 (Digitalisat).

· Wilhelm Herbst: Johann Heinrich Voß. 3 Bände. Leipzig 1872–1876 (Reprint: Lang, Bern 1970).

· Friedrich Heussner: Johann Heinrich Voß als Schulmann in Eutin. Festschrift zum hundertjährigen Gedenktage seiner Ankunft daselbst. Struve, Eutin 1882.

· Franz Muncker: Voß, Johann Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 334–349.

· August Sauer (Hrsg.): Johann Heinrich Voß. Spemann, Berlin 1886 (Reprint: Niemeyer, Tübingen 1974, DNB 750486767).

· Hermann Bräuning-Oktavio: Silhouetten aus der Wertherzeit. Aus dem Nachlaß von Johann Heinrich Voß und Carl Schuberts Silhouettenbuch. Wittich, Darmstadt 1926, DNB 579240010.

· Heinrich Alexander Stoll: Johann Heinrich Voß. 2 Bände. Union-Verlag, Berlin 1962/1968.

· Hanns Zimmermann: ... und so spazierte ich anhand der Luise durch Alt-Malente. (Zu Voß' Idylle Luise). Struve, Eutin 1973.

· Günter Häntzschel: Johann Heinrich Voß. Seine Homer-Übersetzung als sprachschöpferische Leistung. (= Zetemata Bd. 68). Beck, München 1977. XVII, 283 S.

· Klaus Langenfeld: Johann Heinrich Voß. Mensch, Dichter, Übersetzer (= Eutiner Bibliothekshefte. Bd. 3). Struve, Eutin 1990, DNB 910182795.

· Christoph Prignitz: Voß, Johann Heinrich. Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 772–774 (PDF).

· Frank Baudach, Günter Häntzschel (Hrsg.): Johann Heinrich Voß (1751-1826). Beiträge zum Eutiner Symposium im Oktober 1994. (= Eutiner Forschungen, Bd. 5). Struve, Eutin 1997. ISBN 978-3-939643-15-9

· Frank Baudach (Hrsg.): Ein Mann wie Voß … Ausstellung zum 250. Geburtstag von Johann Heinrich Voß. Edition Temmen, Bremen 2001, ISBN 3-86108-537-2.

· Inka Tappenbeck (Hrsg.): Johann Heinrich Voß (1751–1826). Idylle, Polemik und Wohllaut. Niedersächsische Staatsbibliothek, Göttingen 2001, ISBN 3-930457-21-0.

· Mathias Brandstädter: Wahn und Mittelmaß? Eine Analyse des Vossischen Erregungspotenzials und der polemischen Tiefenstruktur der „Antisymbolik“. In: Kultur & Gespenster. Bd. 4, 2007, S. 38–54.

· Christian Begemann: Johann Heinrich Voß. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindler Bd. 17. Vil–Z (= Kindlers Literatur Lexikon. Band 2). Metzler, Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, S. 101 f.

· Frank Stückemann: Georg Christoph Friedrich Gieselers Kriegslied der Deutschen gegen die Neufranken. Ein Gegengesang zu Johann Heinrich Voß’ Hymnus der Freiheit. In: Vossische Nachrichten. Nr. 11 (Dezember 2014), S. 33–44.

· Hans-Joachim Kertscher, Andrea Rudolph: Johann Heinrich Voß. Einst in Penzlin daheim – heute in der deutschen Literatur zu Hause (= Kulturwissenschaftliche Beiträge. Quellen und Forschungen. Hrsg. von Andrea Rudolph und Ute Scholz. Bd. 8). Dettelbach 2014, ISBN 978-3-89754-457-4.



Bonaventura Genelli 


(* 28. September 1798 in Berlin; † 13. November 1868 in Weimar, auch Buonaventura Genelli) war ein deutscher Maler und Grafiker mit italienischen Vorfahren.

Leben und Werk

Bonaventura Genelli war der erste von vier Söhnen des Landschaftsmalers Janus Genelli. Die Familie Genelli war mit Carl von Brühl befreundet und suchte diesen auch in Seifersdorf (Wachau) auf. Carl von Brühl übernahm 1803 die Patenschaft von Bonaventura. Er erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater und besuchte seit 1814 die Berliner Akademie, wo er unter anderem von Gottfried Schadow und Johann Erdmann Hummel unterrichtet wurde. Auch Friedrich Bury nahm sich dort seiner an. Den entscheidenden Einfluss aber empfing er durch seinen genialen Onkel, den Architekten Hans Christian Genelli. Er wurde ein Zeichner antik-mythologischer Themen und ein Porträtmaler.

Von 1822 bis 1832 weilte er in Rom, wo er Kontakte zu den dort lebenden deutschen Künstlern pflegte und sich dem Studium antiker Dichter und italienischer Renaissancekünstler widmete. Namentlich schloss er sich dort Joseph Anton Koch und Maler Müller an, und Asmus Jakob Carstens wurde sein Vorbild. Er entwickelte bald eine sehr bedeutende Produktionskraft, kam jedoch im Übermaß der Schaffenslust nicht zu ausgereiften Schöpfungen, zumal er der Ölmalerei ablehnend gegenüberstand.

Aus bedrängten Verhältnissen rief ihn 1832 ein Auftrag von Hermann Härtel nach Leipzig, wo er dessen Römisches Haus mit Fresken mythologischen Inhalts dekorieren sollte, doch war er dieser Aufgabe nicht gewachsen. Er führte nur zwölf Zwickelgemälde aus, die Liebesgötter bei verschiedenen Spielen zeigten, und hatte für den Plafond des Saals nur Skizzen geliefert, als er sich mit dem Auftraggeber entzweite und die Arbeit unterbrach.

Verzweifelt ging Genelli 1836 nach München, wo er seitdem seinen Wohnsitz hatte, um dort künstlerische Aufträge zu finden. Doch daraus wurde lange Jahre nichts. Er war vor allem Zeichner; seine teils in Aquarell ausgeführten, teils mit der Feder entworfenen Zeichnungen fanden zwar manchen Bewunderer, aber selten Abnehmer und füllten nur seine eigenen Mappen.

So war das Vierteljahrhundert seines Aufenthalts in München eine trübe und entbehrungsvolle Zeit für ihn. Anklang fanden später dann vor allem seine Illustrationen zu mythologischen Themen aus der klassischen Literatur. So entstanden damals auch jene zyklischen Kompositionen, die später als Stiche vervielfältigt worden sind: so die Umrisszeichnungen zu Homer in 48 Blättern (von Hermann Schütz gestochen); die Umrisse zu Dantes „Göttlicher Komödie“ (36 Blätter, von Schütz gestochen); das Leben einer Hexe (10 Blätter, von Merz und Gonzenbach gestochen, mit Text von Ulrici); das Leben eines Künstlers (24 Kompositionen, gestochen von Merz, Gonzenbach u. a.) und das Leben eines Wüstlings, das letztere in mehrfachen Wiederholungen (lithographiert von G. Koch).

Zu den Merkmalen dieser Werke zählen eine von altgriechischem Geiste getränkte Sinnlichkeit, titanische Kraft, ein grandioses, freilich oft überkühnes und ausschweifendes Formgefühl und ein die rhythmische Schönheit beherrschendes Kompositionstalent.

Ebenso zahlreich waren die einzelnen Blätter, die zum großen Teil aus seinem Nachlass in die Wiener akademische Sammlung (284 Blätter) gelangt sind.

Erst 1859 erhält er einen Ruf des Großherzogs Karl Alexander nach Weimar, wo er in freier Tätigkeit seine Kunst ausüben konnte. Mit seiner Übersiedelung nach Weimar endete seine materielle Not, aber in der Hauptsache auch seine Erfindungskraft, denn er war jetzt vorzugsweise damit beschäftigt, schon früher gefertigte Kompositionen für Graf Adolf Friedrich von Schack in München in Öl auszuführen. Bis zu seinem Lebensende – er starb am 13. November 1868 in Weimar – arbeitete er für den Grafen. Befreundet war Genelli unter anderem mit dem italienischen Kunsthistoriker Giovanni Morelli.

Familie

Am 14. April 1834 heiratete Bonaventura Genelli in Schkeuditz die Lehrerstochter Caroline Kübler (1808–1880). Sie hatten die Tochter Gabriele (1836–1879), die Schauspielerin wurde, den Sohn Camillo (1840–1867), der Zeichner und Maler wurde und die Tochter Laetitia (1844–1899), die den großherzoglichen Sekretär in Weimar, John Marshall, einen Bruder des Malers James Marshall, heiratete.

Werke

Malerei

·                    WeimarWandmalereien im Niobidensaal des Neuen Museum (Berlin), ausgeführt durch Wilhelm Peters (um 1850):

o                               Die Erziehung des Achilles durch Chiron

o                               Orpheus in der Unterwelt

o                               Prometheus

o                               Dädalus fertigt die Flügel für Ikarus an

·                    Raub der Europa, 1860

·                    Herakles Musagetes, vor Omphale seine Taten singend

·                    Abraham, welchem Engel die Geburt Isaaks verkünden, (1862)

·                    Lykurgos, von den Bacchantinnen in den Tod gehetzt, (1863)

·                    Vision des Hesekiel, (1864)

·                    Theatervorhang (1864–1866), Öl auf Leinwand, 236 × 320,5 cm, Schackgalerie, München

·                    Bacchus unter den Musen, (1868)

·                    Bacchus, an den Seeräubern Rache nehmend, (unvollendet)

Illustrationen (Auswahl)

Zeichnungen und grafische Folgen mit mythologischen und historischen Themen:

·                    Illustrationen zu Homer: Ernst Förster (Hrsg.): B. Genelli's Umrisse zum Homer. Cotta, Stuttgart 1866 (Digitalisat).

·                    Jason und Medea rauben das Goldene Vlies (s. auch Digitalisat)

·                    Illustrationen zu Dantes Göttlicher Komödie. In: Karl Witte (Hrsg.): Dante Alighieri. Die göttliche Komödie. Askanischer Verlag, Berlin 1921 (532 S.).

Literatur

·                    Dante und Buonaventura Genelli. In: Die Gartenlaube. Heft 9, 1866, S. 133, 134 (Volltext [Wikisource]).

·                    Friedrich Pecht: Genelli, Buonaventura. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 562–566.

·                    Helmut Börsch-Supan: Genelli, Giovanni Bonaventura. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 184 f. (Digitalisat).

·                    Hans Ebert, Bonaventura Genelli. Leben und Werk. Weimar 1971.


J. V. Cissarz


Johannes Joseph Vincenz Cissarz (* 22. Januar 1873 in Danzig; † 22. Dezember 1942 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Maler, Graphiker, Zeichner, Innenarchitekt, Plakat- und Buchkünstler und Gestalter von Kunsthandwerk.

Leben

Cissarz studierte von 1891 bis 1894 an der Kunstakademie Dresden bei Leon Pohle und Hermann Freye. 1895 wurde er für ein Jahr Meisterschüler des belgischen Historienmalers Ferdinand Pauwels. Nach dem Studienende wurde er 1897 als selbständiger Graphiker in Dresden tätig. Sein erstes eigenes Werk war ein Altargemälde. Daneben wurde er durch Gebrauchsgraphiken, wie Firmengraphiken, Schutzmarken und Bildplakate bekannt, die zu den ersten ihrer Art in Deutschland zählten. Ferner gestaltete er mehrere Publikationen des 1896 gegründeten Verlags Eugen Diederichs mit Buchgraphiken.

Er gehörte zu den frühesten künstlerischen Mitarbeitern der Deutschen Werkstätten Hellerau. Als solcher gestaltete er Tapeten und Zimmereinrichtungen. Beispielsweise entwickelte er in enger Zusammenarbeit mit Karl Schmidt-Hellerau 1898 den ersten Schrank aus Sperr- bzw. Schichtholz. Um 1900 war er für die Altdeutsche Weberei Stein und Mull in Alsfeld tätig, die Textilmuster verwendete er 1904 auch als Buchschmuck.

Von Mai 1903 bis Oktober 1906 war er Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie. Für die Ausstellung der Künstlerkolonie 1904 in Darmstadt gestaltete Cissarz neben dem Ausstellungsplakat und dem umfangreichen Katalog auch drei komplette Zimmereinrichtungen. Ein großes Wandbild von ihm "Drei Frauen am Meer" schmückt den Blauen Salon im Dippelshof bei Darmstadt.

Für die Weltausstellung in St. Louis entwarf Cissarz 1904 ein Gemälde zur 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, das seinen Platz im Musikzimmer des Deutschen Hauses fand und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Im Oktober 1906 erfolgte seine Berufung als Lehrbeauftragter für Buchausstattung an den Lehr- und Versuchswerkstätten des Vereins Württembergischer Kunstfreunde in Stuttgart. Ab 1908 war Johann Vincenz Cissarz Mitglied im Deutschen Künstlerbund. 1909 wurde er Professor an der heutigen Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Cissarz nahm 1914 an der Leipziger Bugra teil und erhielt dort den Großen Preis für seine grafische Arbeit. Von 1916 bis 1933 war er Leiter der Meisterklasse für freie Malerei am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Dort unterrichtete er weiter bis 1939. 1937 wurde er für seine Mitarbeit am Olympischen Dorf Berlin ausgezeichnet.

Sein Sohn war der Lagerstättenkundler Arnold Cissarz (1900–1973).

Werke

·                    Bilderfolgen vom Rhein und der Mosel. Offenbach: Klingspor-Museum, (1906)

Literatur

·                    Cissarz, Johann Vincenz. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 7: Cioffi–Cousyns. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 14 (Textarchiv – Internet Archive).

·                    Gustav E. Pazaurek: Johann Vincenz Cissarz. In: Das Plakat, Jg. 8 (1917), Heft 3, S. 171–179 (Digitalisat).

·                    Autor: Cissarz, Johann Vincenz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 444.

·                    Latein von Professor J. V. Cissarz, Stuttgart 1913. In: Wolfgang Kermer (Hrsg.): Zwischen Buch-Kunst und Buch-Design. Buchgestalter der Akademie und ehemaligen Kunstgewerbeschule in Stuttgart: Werkbeispiele und Texte. Edition Cantz, Ostfildern-Ruit 1996, ISBN 3-89322-893-4, S. 53.

·                    Graham Dry, Buchkunst in Dresden. In: Jugendstil in Dresden – Aufbruch in die Moderne. Hrsg. Gisela Haase u. a., Staatliche Kunstsammlungen, Kunstgewerbemuseum Dresden 1999, S. 130-6, mit Katalog der ausgestellten Bücher.

·                    Henriette Stuchtey: Cissarz, Johann Vincenz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 19, Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-22759-0, S. 300.

·                    Dresdner Geschichtsverein e.V.: Gartenstadt Hellerau. Der Alltag einer Utopie. Sandstein, Dresden 1997, ISBN 3-910055-42-7, S. ?.

·                    Ulrich Schulte-Wülwer: Künstlerinsel Sylt. Heide 2009, S. 162.

·                    Graham Dry. Nietzsche-Kult und das Recht auf neue Schönheit. Peter Behrens und die Verlagseinbände der Darmstädter Künstlerkolonie 1899–1914. In: Einband-Forschung. Nr. 38, hrsg. Staatsbibliotk zu Berlin, April 2016, S. 66–75.

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