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Hübsche Geschichten Ausgabe 1993
Autor: Johann Peter Hebel * Titel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes Reihe: manesse im dtv Verlag:
Deutscher Taschenbuchverlag, München 1993 278 Seiten, Paperback
Herausgeber: Werner Weber *
Illustrationen: C. Stauber * und C. H. Schmolze *
Inhalt siehe Fotos
* Biographien siehe unter den Fotos
Maße: 15x 9 cm Zustand: sehr gut
Hebel
Johann
Peter Hebel (* 10. Mai 1760 in Basel; † 22.
September 1826 in Schwetzingen) war ein deutscher Schriftsteller,
evangelischer Geistlicher und Lehrer. Aufgrund seines
Gedichtbands Allemannische Gedichte gilt er gemeinhin als
Pionier der alemannischen Mundartliteratur. Sein zweites bekanntes
Werk sind zahlreiche, auf Hochdeutsch verfasste Kalendergeschichten. LebenKindheit und SchulzeitJohann Peter
Hebel wurde am 10. Mai 1760 in Basel geboren, wo seine Eltern im Sommer
im Patrizier-Haus Iselin arbeiteten. Seine Eltern wurden am 30. Juli
1759 in der Hauinger Dorfkirche getraut. Hebels Vater Johann Jakob, der aus
dem Hunsrück nach Südbaden gekommen war, starb bereits 1761 an
Typhus. Ebenfalls dem Typhus erlag Hebels jüngere Schwester Susanne, nur wenige
Wochen alt. Seine
Kindheit verlebte er zur Hälfte in der Stadt, zur anderen Hälfte in Hausen
im Wiesental, dem Heimatdorf seiner Mutter Ursula, in dem sein Vater im Winter
als Weber gearbeitet hatte. „Da habe ich frühe gelernt arm sein und
reich sein […] nichts haben und alles haben, mit den Fröhlichen froh sein und
mit den Weinenden traurig“, erinnerte sich Hebel später in einem Entwurf für
eine Predigt. Wie sich später in seinem Werk zeigte, war Hebel sowohl von
Erinnerungen an das städtische Basel als auch an das ländliche Wiesental geprägt. Ab 1766
besuchte Hebel die Volksschule in Hausen und ab 1769 die Lateinschule in Schopfheim (heutiges Theodor-Heuss-Gymnasium),
wo er ein Schüler von August Gottlieb Preuschen war. In den
Sommermonaten wurde er in der Gemeindeschule in Basel unterrichtet und ab dem
Jahre 1772 im dortigen Gymnasium am Münsterplatz. Als Hebel dreizehn war,
erkrankte seine Mutter schwer. Mit einem Ochsenkarren eilten Hebel und der
Hausener Vogt Johann Jakob Maurer nach Basel, um die Kranke nach Hausen zu
bringen. Sie starb jedoch unterwegs im Beisein von Hebel zwischen Brombach und Steinen. 1774 trat
Hebel ins Karlsruher Gymnasium illustre ein, wo er von Förderern
finanziell unterstützt wurde und als „Kostgänger“ unter anderem bei seinem ehemaligen
Lehrer und späteren Hofdiakon Preuschen und dessen Bruder, bei
Gymnasialprofessor Christof Mauritii, dem Staatsrechtler Philipp
Rudolf Stösser (1751–1825) und dem jungen Beamten Johann Nicolaus
Friedrich Brauer speiste. Hebel erbrachte am Gymnasium sehr gute
Leistungen, wurde 1776 in die Lateinische Gesellschaft der Markgrafschaft
Baden in Karlsruhe aufgenommen und schloss das Gymnasium 1778 ab. Als Lehrer in Hertingen und LörrachWährend
seines Studiums wurde er in Erlangen Mitglied im Amicistenorden. Nach
einem zweijährigen Theologiestudium (1778–1780) in Erlangen bestand
er im September 1780 in Karlsruhe die Examensprüfung und wurde im November
Kandidat für ein Pfarramt. Ein solches erhielt er jedoch nicht, sondern trat
stattdessen eine Stelle als Hauslehrer in Hertingen beim
dortigen Pfarrer Schlotterbeck an. Auf Wunsch Schlotterbecks wurde er nach zwei
Jahren ordiniert und betätigte sich auch in der Seelsorge in
Hertingen und Tannenkirch. Hebel nutzte seine Zeit in Hertingen
außerdem für ausgedehnte Wanderungen im badischen Oberland und bis in den
Hunsrück, die Heimat seines Vaters. 1783 wurde er
zum Präzeptoratsvikar (Hilfslehrer) am Pädagogium in Lörrach ernannt.
Verbunden mit dieser Aufgabe war auch das Predigen in Grenzach; allerdings
war die Besoldung so karg, dass Hebel sie mit Nachhilfestunden aufbessern
musste. Mit dem Lörracher Schulleiter Tobias Günttert schloss Hebel
Freundschaft. Über ihn lernte er auch Gustave Fecht kennen, Güntterts
Schwägerin, mit der er eine lang andauernde platonische Beziehung führte
und der er zahlreiche Briefe schrieb. Hebel blieb sein Leben lang
unverheiratet, obgleich er in späteren Jahren die Schauspielerin Henriette
Hendel-Schütz sehr verehrte. Wechsel nach Karlsruhe1791 wurde er
als Subdiakon an das gymnasium illustre in Karlsruhe berufen,
was für ihn den Abschied von Südbaden bedeutete. Neben der Lehrtätigkeit am
Gymnasium predigte er in Karlsruhe auch gelegentlich bei Hofe, wobei er sich
großer Beliebtheit erfreute. Bereits 1792 wurde Hebel Hofdiakon, 1798
außerordentlicher Professor. Am Gymnasium unterrichtete er weiter mehrere
Unterrichtsfächer, darunter auch Botanik und Naturgeschichte. Hebel
unterhielt eine Pflanzensammlung, die er in einem umfangreichen Herbarium zusammengefasst
hatte. Er war ferner mit dem Botaniker Karl Christian Gmelin befreundet,
dessen Flora badensis alsatica er bezüglich der botanischen
(lateinischen und griechischen) Bezeichnungen und Diagnosen überarbeitete.
Gmelin seinerseits nahm in diesem Werk die Gewöhnliche Simsenlilie unter
dem Namen Hebelia allemannica (heute Tofieldia
calyculata) auf. 1799 wurde Hebel Ehrenmitglied der Jenaer mineralogischen
Gesellschaft und 1802 korrespondierendes Mitglied der „Vaterländischen
Gesellschaft der Ärzte und Naturforscher in Schwaben.“ In jungen
Jahren hatte Hebel Klopstock und Jung-Stilling gelesen,
später schätzte er vor allem Jean Paul und Johann Heinrich Voß. Sein Wunsch,
sich als Pfarrer um eine Pfarrei im Wiesental kümmern zu dürfen, wurde nicht
erfüllt. Wie groß dieser Wunsch war, zeigt sich darin, dass Hebel im Jahr 1820
eine Antrittspredigt für eine Landgemeinde verfasste und darin unter anderem
schrieb: „An einem friedlichen Landorte, unter redlichen Menschen als Pfarrer
zu leben und zu sterben, war alles, was ich wünschte, was ich bis auf diese
Stunde in den heitersten und in den trübsten Augenblicken meines Lebens immer
gewünscht habe.“[3] Stattdessen wurde Hebel, in seinen eigenen
Worten, „an einer unsichtbaren Hand immer höher hinan, immer weiter von dem
Ziel meiner bescheidenen Wünsche hinweggeführt“.[3] Zwar
erhielt er 1805 die Möglichkeit, die lutherische Pfarrei in Freiburg im
Breisgau zu übernehmen, lehnte dies allerdings auf Wunsch des Großherzogs Karl
Friedrich ab. 1808 wurde er
Direktor des Karlsruher Gymnasiums. Hebel blieb bis zu seinem Lebensende in
Karlsruhe, von gelegentlichen Reisen in andere Landesteile abgesehen. Das
heimatliche badische Oberland und seine ehemaligen Wirkungsstätten Hausen,
Schopfheim, Lörrach und Weil besuchte er 1812 ein letztes Mal. Ab 1815
klagte Hebel vermehrt über gesundheitliche Probleme, die sich in den folgenden
Jahren verschlimmerten. Wirken als Prälat und Abgeordneter1819 wurde
Hebel der erste Prälat der lutherischen Landeskirche und
dadurch Mitglied der ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Als
Abgeordneter widmete er sich, seinem Hintergrund entsprechend, vor allem der
Bildungs-, Kirchen- und Sozialpolitik. So unterstützte er unter anderem Anträge
zur Gründung eines Taubstummeninstituts und Blindenheims und für die bessere
Ausbildung der katholischen Geistlichen. Ein Wanderverbot für Handwerksburschen
dagegen lehnte er ab. Bei der Einweihung des Landtagsgebäudes in Karlsruhe
hielt Hebel die Festrede. 1820 erhielt Hebel zunächst das Ritterkreuz,
später auch das Kommandeurkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen. Bei der
Vereinigung der lutherischen und reformierten Landeskirche Badens zur
heutigen Evangelischen Landeskirche in Baden 1821 spielte Hebel
ebenfalls eine wichtige Rolle: Er setzte sich für eine gemeinsame Liturgie der
beiden Kirchen ein und war der erste Unterzeichner der die Vereinigung
beschließenden Unionsurkunde. Für sein Wirken bei der Vereinigung verlieh ihm
die Universität Heidelberg im gleichen Jahr den Ehrendoktortitel in
Theologie. Auch der neuen Evangelischen Landeskirche stand Hebel als
Prälat vor. TodIm September
1826 begab er sich auf eine Dienstreise, um in Mannheim und
Heidelberg Schulprüfungen abzunehmen. Nach den Prüfungen in Mannheim, wo er
bereits unter starken Schmerzen gelitten hatte, besuchte er den Gartenbaudirektor Johann
Michael Zeyher und seine Frau in Schwetzingen. Sein Gesundheitszustand
verschlechterte sich und er bekam hohes Fieber. Wie sich später bei der
Obduktion zeigte, litt er an Darmkrebs. Ärzte, die aus Schwetzingen,
Mannheim und Karlsruhe herbeigerufen wurden, konnten ihm nicht mehr helfen:
Hebel starb in der Nacht auf den 22. September 1826. Er wurde in Schwetzingen
beerdigt. Sein
Nachfolger als Prälat der badischen Landeskirche wurde Johannes Bähr. WerkAllemannische GedichteHebels literarisches
Schaffen begann Ende des 18. Jahrhunderts. 1799 besuchte er auf einer Reise
seine Wiesentäler Heimat. Nach der Rückkehr nach Karlsruhe schrieb er in den
folgenden beiden Jahren, inspiriert von der Sehnsucht nach seiner Heimat,
die Allemannischen Gedichte. Die 32 Gedichte „für Freunde
ländlicher Natur und Sitten“ waren im Wiesentäler Dialekt geschrieben. In Basel
fand Hebel jedoch keinen Verleger, der die Veröffentlichung eines Buches auf
Alemannisch wagte, und erst 1803 erschien der Gedichtband bei Philip Macklot in
Karlsruhe. Und auch für diese Veröffentlichung hatten Hebel und seine Freunde
einige Vorarbeit leisten müssen, denn der Verlag verlangte schon im Voraus eine
genügende Zahl von Vorabnehmern. Interessant ist ferner, dass die erste Auflage
der Gedichte nur unter den Initialen J.P.H. und mit einer Widmung an Hebels
Verwandte und Freunde in Hausen erschien. Als mögliche Gründe werden Scheu und
Bescheidenheit, aber auch Angst vor einem Misserfolg genannt. In den Allemannischen
Gedichten stellte Hebel Lebensart, Landschaft und Dialekt seiner
Heimat dar; vom Fluss Wiese über eine Beschreibung der Vorzüge
des Breisgaus bis hin zur Arbeit im Hausener Eisenwerk. Das
vielleicht bekannteste alemannische Gedicht ist Die Vergänglichkeit.
In dem Gedicht um Sterben und Vergehen erklärt der Vater (Ätti) dem Bueb anhand
der Burgruine Rötteln, wie dereinst selbst die in ihrer Herrlichkeit
dastehende Stadt Basel und sogar die ganze Welt verfallen wird. Hebel hat darin
auch eigene Erfahrungen vom Tod seiner Mutter verarbeitet: Das Gespräch
zwischen Ätti und Bueb findet auf einem
Karren auf der Straße zwischen Steinen und Brombach statt, also genau an der
Stelle und unter den Umständen, unter denen Hebel seine Mutter verloren
hatte. Den Allemannischen Gedichten war ein enormer
Erfolg beschieden – auf die anonyme Auflage von 1803 folgte schon ein Jahr
später eine neue, dieses Mal mit Nennung des Verfassers. Auch Hebels
Landesherr, Markgraf Karl Friedrich, war von den Gedichten offenbar
angetan. Hebel musste ihm mehrmals daraus vorlesen und bemerkte dabei die
genaue Ortskenntnis des Markgrafen: „Ich muß mich wundern, wie der Marggr. alle
Dörfer und Nester, Stauden und Hecken von Utzenfeld bis Lörrach
hervor kannte und immer sagen konnte: das ist das, und ia so ists.“ In den
folgenden Jahrzehnten erschienen weitere Auflagen in Aarau, Wien und
Reutlingen. Berühmte Dichter wie Jean Paul (1803) und Johann
Wolfgang von Goethe (1804) schrieben Rezensionen über die Gedichte. Hebel
selbst freute sich in einem Brief: „Ich kann in gewißen Momenten innwendig in
mir unbändig stolz werden, und mich bis zur Trunkenheit glücklich fühlen, daß
es mir gelungen ist unsere sonst so verachtete und lächerlich gemachte Sprache
classisch zu machen, und ihr eine solche Celebritat zu ersingen.“ Die Allemannischen
Gedichte zählen zu den häufig illustrierten Gedichten der deutschen
Literatur. Sie wurden unter anderem illustriert von Benjamin Zix (drei
Radierungen in der dritten Auflage der Gedichte), Sophie Reinhard, Julius
Nisle, Ludwig Richter und Kaspar Kögler. Die Zehn
Blätter nach Hebels Allemannischen Gedichten, componirt und radirt von Sophie
Reinhard (1820) wurden, ohne Nennung der Künstlerin, auf einer
Postkartenserie popularisiert (Verlag C. R. Gutsch, Lörrach, Hebelpostkarte Nr.
1–10). Einige Bilder zu den Gedichten finden sich zudem auf dem Notgeld von
Schopfheim. KalendergeschichtenHebels
zweites bekanntes Werk sind seine Kalendergeschichten, die er ab 1803 für
den Badischen Landkalender verfasste und besonders ab 1807 für
dessen Nachfolger, den Rheinländischen Hausfreund. Der alte
lutherisch-badische Landkalender hatte Anfang des 19. Jahrhunderts
Absatzschwierigkeiten, und Hebel war Mitglied einer Kommission, die
Verbesserungsvorschläge erarbeiten sollte. Im Laufe der Diskussionen wurde
Hebel schließlich Redakteur für den neuen Kalender, der den Namen Rheinländischer
Hausfreund trug und erstmals 1807 erschien. Eine der wichtigsten
Neuerungen des Hausfreundes war der vergrößerte Textteil, in
dem „lehrreiche Nachrichten und lustige Geschichten“ veröffentlicht wurden.
Hebel selbst verfasste jedes Jahr etwa 30 dieser Geschichten und hatte
somit maßgeblichen Anteil am großen Erfolg des Hausfreundes, dessen
Auflage sich auf rund 40.000 Exemplare verdoppelte. 1811 erschien
obendrein das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, eine
Sammlung der interessantesten Kalendergeschichten. Weitere Auflagen folgten
1816 und 1827. Hebels Geschichten erzählten Neuigkeiten, kleinere
Geschichten, Anekdoten, Schwänke, abgewandelte Märchen und Ähnliches.
Sie dienten der Unterhaltung, ließen den Leser aber auch eine Lehre aus dem
Text ziehen. Die wohl bekanntesten Kalendergeschichten Hebels sind Unverhofftes
Wiedersehen und Kannitverstan. Nach Ansicht Ernst
Blochs ist erstere „die schönste Geschichte der Welt“. 1815 kam es
jedoch zum Streit, da Hebels 1814 verfasste Kalendergeschichte Der
fromme Rat, die von Katholiken teilweise als anstößig empfunden worden
war, aus dem Kalender entfernt wurde. In der Folge trat Hebel als Redakteur
zurück und verfasste deutlich weniger Kalendergeschichten als in früheren
Jahren. Nur für den Kalender 1819 sprang er nochmals mit einer größeren
Anzahl von Beiträgen aus seiner Feder ein, um das Erscheinen des Rheinländischen
Hausfreundes in diesem Jahr zu ermöglichen. Biblische GeschichtenNach den
Kalendergeschichten engagierte sich Hebel sehr beim Entwurf für ein neues biblisches Schulbuch
für den evangelischen Religionsunterricht. Hebel fertigte ein Gutachten
an, in dem er für das neue Lehrwerk mehrere Kriterien aufstellte: Es sollte
einen klaren und einfachen Satzbau und eine spannende Erzählweise der biblischen
Berichte aufweisen und dabei das Alter der jugendlichen Leser – zwischen
zehn und vierzehn Jahren – berücksichtigen. Schließlich erhielt Hebel
selbst den Auftrag, ein solches Buch zu verfassen. In fünfjähriger Arbeit
entstanden die Biblischen Geschichten, die 1824 veröffentlicht
wurden und bis 1855 Lehrbuch waren. Auch die katholischen Behörden
fassten Hebels Bibelgeschichten positiv auf; eine leicht veränderte katholische
Schulbuchversion war bereits geplant und von Hebel abgesegnet, wurde dann
jedoch durch eine andere Bearbeitung verdrängt. Rezeption und ErbeRezeptionZu Hebels
Bewunderern zählten berühmte Literaten wie Johann Wolfgang von Goethe, Gottfried
Keller und Leo Tolstoi. Goethe, der sich selbst einmal an einem
Gedicht in alemannischer Mundart versucht hatte, lobte insbesondere
die Allemannischen Gedichte: Hebel habe, so Goethe, „auf die
naivste, anmutigste Weise durchaus das Universum verbauert“. Goethe wehrte
sich auch gegen Rufe, Hebels Gedichte zu übersetzen: „Einen solchen Dichter
muss man im Original lesen! Dann muss man halt diese Sprache lernen!“ Bei
einem Treffen mit Hebel im Oktober 1825 ließ sich Goethe von diesem aus
den Allemannischen Gedichten vortragen und schrieb später über
ihn, er sei „ein ganz trefflicher Mann“. Weitere Bewunderer Hebels waren
die Brüder Grimm. Mit Jacob Grimm kam es 1814 auch zu einem
Treffen in Karlsruhe. Hebel beeinflusste die Mundartlyrik jahrzehntelang,
direkt wie den Baselbieter Dichterpfarrer Jonas Breitenstein, der Hebel in
Titeln verschiedener Werke und Anthologien die Reverenz erwies oder indirekt,
indem er die Eignung der Mundart als dichterische Sprache etablierte. Besonders an
Hebels Werk hervorgehoben wird die Verbindung von Volkstümlichem mit tieferen
Aussagen und Gedanken. So lobte beispielsweise August Vilmar, Hebels Vergänglichkeit gebe
dem volksmäßigen Vordergrund einen Hintergrund, den man bei anderen
volkstümlichen Idyllendichtern vergeblich suche. Vilmar hob ferner Hebels
Naturbeschreibungen der Wiese und das Gedicht Sonntagsfrühe hervor,
insbesondere aber die Geschichten des Schatzkästleins: „Die
Erzählungen […] sind an Laune, an tiefem und wahrem Gefühl, an Lebhaftigkeit
der Darstellung vollkommen unübertrefflich und wiegen ein ganzes Fuder Romane
auf.“ Auch Theodor Heuss lobte an Hebels Werk, dass er die
bodenständige alemannische Sprache nicht zur Parodisierung und Vulgarisierung
nutzte, sondern sie zu „einem Werkzeug echten Dichtertums“ machte und ein Werk
schuf, in dem, so Heuss, „der Unterton des Bleibenden, des Gültigen, des
Ewigen, des Ewig-Menschlichen mitklingt“. Auch spätere
Autoren brachten Hebel hohe Wertschätzung entgegen. Charakteristisch hierfür
ist auch ein Zitat von Hermann Hesse: „Wir lesen, glaube ich, auch heut
noch in keiner Literaturgeschichte, dass Hebel der größte deutsche Erzähler
war, so groß wie nur Keller und viel sicherer und in der Wirkung reiner und
mächtiger als Goethe.“ Theodor W. Adorno rühmte Johann Peter Hebels Aufsatz Die
Juden als eines „der schönsten Prosastücke zur Verteidigung der Juden,
das deutsch geschrieben wurde“, und Elias Canetti beschrieb
in Die gerettete Zunge, welchen Stellenwert für ihn Hebels Schatzkästlein hatte:
„Kein Buch habe ich geschrieben, das ich nicht heimlich an seiner Sprache maß,
und jedes schrieb ich zuerst in der Kurzschrift nieder, deren Kenntnis ich ihm
allein schulde.“ Marcel Reich-Ranicki schrieb: „Hebels Geschichten
gehören zu den schönsten in deutscher Sprache“ und nahm das Schatzkästlein in
seinen Kanon der deutschen Literatur auf. Ebenfalls Teil des Kanons
ist Die Rose, eines der wenigen hochdeutschen Gedichte Hebels.
Das Schatzkästlein wurde außerdem in die ZEIT-Bibliothek
der 100 Bücher aufgenommen. Patrick Roth verfasste
mit seinem Essay Johann Peter Hebels Hollywood oder Freeway ins Tal von
Balzac (1995) eine weitere Hommage an Hebel: Der Text erzählt von der
Selbstfindung des jungen Roth als deutscher Schriftsteller in Amerika und
beginnt mit einer Autofahrt durch Los Angeles und der auf Band gelesenen
Lieblingsgeschichte Roths: „‚Unverhofftes Wiedersehen‘. Von Hebel so erzählt,
daß man glauben lernt, alles Geliebt-Verlorene eines Tages doch noch
wiederzusehen.“ Der
Schriftsteller und Literaturwissenschaftler W. G. Sebald interpretiert
in seinem Essay Es steht ein Komet am Himmel – Kalenderbeitrag zu Ehren
des rheinischen Hausfreunds die Kalendergeschichten als tiefste
emotionale Momente. Hebels Sprache kehre sich nach innen und der Erzähler lege
uns beinahe spürbar seine Hand auf den Arm: „Hebel löst sich aus dem
Zusammenhang des Lebens und begibt sich auf jene höhere Warte, von der aus man
[…] hinübersieht in das entfernte gelobte Land der Menschen, jene Heimat eben,
in der […] noch keiner gewesen ist.“ VertonungenHebels
Gedichte sind seit ihrem ersten Erscheinen oft vertont worden. Der
hauptsächlich als Kirchenmusiker tätige Martin Vogt publizierte vor
1814 Vertonungen der wichtigsten Allemannischen Gedichte, die 2019
neu herausgegeben worden sind. Der Musiker Uli Führe hat selbst
Texte von Hebel vertont; zu seinem Repertoire gehören aber auch neu entdeckte
Vertonungen von Johann Benjamin Groß. Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte
1844 Hebels Neujahrslied. Eine moderne Tonsprache
sprechen Thüring Bräms Liederzyklus Vergänglichkeit und
weitere Gedichtvertonungen. Gesellschaften und MuseenDem Leben und
Werk Hebels widmen sich unter anderem der Hebelbund Lörrach, der Hebelbund
Müllheim und die Basler Hebelstiftung. Das Hebelhaus in
Hausen im Wiesental, ein Heimat- und Literaturmuseum, erinnert an den Dichter.
Das Museum am Burghof (jetzt Dreiländermuseum) Lörrach ist eine weitere
wichtige literarische Gedenkstätte an Johann Peter Hebel. Es präsentierte zu
Hebels 250. Geburtstag die interaktive Ausstellung „Johann Peter Hebel –
Bewegter Geist, bewegtes Leben“. EhrungenZu Hebels
Ehren wurde 1936 der Johann-Peter-Hebel-Preis gestiftet. Der Preis
wird vom Land Baden-Württemberg alle zwei Jahre an Schriftsteller, Übersetzer, Essayisten,
Medienschaffende oder Wissenschaftler vergeben, die durch ihr publizistisches
Werk dem alemannischen Sprachraum oder Johann Peter Hebel verbunden
sind. Verleihungsort des mit 10.000 Euro dotierten Preises ist Hausen im
Wiesental, wo jedes Jahr am 10. Mai das Hebelfest stattfindet. Die
Gemeinde Hausen verleiht obendrein jedes Jahr die Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette an
Persönlichkeiten aus der Oberrheinregion. 1926 wurde
das Lörracher Pädagogium, Hebels einstige Wirkungsstätte, in Hebel-Gymnasium umbenannt.
Heute wird das Gebäude vom Dreiländermuseum genutzt, in dessen
Hebelsaal der Hebelbund Lörrach auch seine Veranstaltungsreihe
„Literarische Begegnungen“ durchführt. Auch in Pforzheim und in Schwetzingen sind
die dortigen Gymnasien nach ihm benannt. Mehrere Grundschulen – überwiegend in
Südbaden, aber auch in Mannheim, Essen und in Berlin – sowie viele Straßen
im deutschen Sprachraum tragen seinen Namen. 1889
richteten die Eigentümer des Feldberger Hofs eine neue Hebelstube
ein. Sie gewannen Sebastian Luz, den Raum mit zwölf volkstümlichen
Schwarzwaldbildern auszuschmücken. Hebel-Denkmäler
befinden sich unter anderem im Karlsruher Schlosspark, in
Basel, Hausen, Schopfheim und im Hebelpark Lörrach. Das
Johann-Peter-Hebel-Denkmal in Lörrach schuf der Bildhauer Wilhelm Gerstel. Die Evangelische
Kirche in Deutschland hat einen Gedenktag für Hebel im Evangelischen
Namenkalender am 22. September eingerichtet. 2001 wurde
der Asteroid (19970) Johannpeter nach ihm benannt. Schwetzingen
ehrt Johann Peter Hebel durch das Hebelgedenken und den Hebeltrunk. Schriften·
Allemannische Gedichte. Für Freunde ländlicher Natur und
Sitten. Karlsruhe
1803. (anonym) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
(zweite Auflage 1804 mit Verfasserangabe) o
Allemannische Gedichte. Für Freunde ländlicher Natur und
Sitten. Poésies Alémaniques. Pour les amis de la nature et des mœurs rurales. Traduit par Raymond
Matzen.
Zweisprachige Ausgabe alemannisch/französisch Morstadt Verlag, Kehl
am Rhein 2010, ISBN 978-3-88571-362-3. o
Allemannische Gedichte für Freunde ländlicher Natur und
Sitten. Nach
der Ausgabe von 1851. Mit 95 Holzschnitten von Ludwig Richter. Harenberg,
Dortmund (= Die bibliophilen Taschenbücher. Band 42). ·
Der Rheinländische Hausfreund. Kalendergeschichten
über mehrere Jahrgänge (1803–1811) o
Kalendergeschichten. Carl Hanser, München 1999. ·
Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Cotta, Stuttgart
1811. (Zusammenstellung der Kalendergeschichten mit wenigen
Auslassungen und Umstellungen) (Digitalisat und Volltext im Deutschen
Textarchiv) o
Aus dem Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes. Mit Illustrationen
von K. F. Schulz. Vitales, Furth im Wald 2001, ISBN 3-934774-93-8. o
Schwänke aus dem Rheinländischen Hausfreund. Hrsg. von Hubert
Göbels. Mit Illustrationen von Carl F. Schulz. Harenberg, Dortmund
(= Die bibliophilen Taschenbücher. Band 87). ·
Biblische Geschichten. Für die Jugend bearbeitet. Cotta, Stuttgart
1824. Bd.1 online, Bd.2 ·
Briefe. Herausgeber Wilhelm Zentner, 2 Bände. Müller, Karlsruhe
1957. ·
Poetische Werke. Nach den Ausgaben letzter Hand und der
Gesamtausgabe von 1834 unter Hinzuziehung der früheren Fassungen. Winkler, München
1961. ·
Excerpthefte, herausgegeben von Hansgeorg
Schmidt-Bergmann und Julie Freifrau Hiller von Gaertingen. Schriften des
Museums für Literatur am Oberrhein, Karlsruhe 2010, ISBN 978-3-7650-8585-7. ·
Glück und Verstand. Minutenlektüren. Herausgegeben von
Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Franz Littmann. Hoffmann & Campe, Hamburg
2009, ISBN 3-455-40232-1. ·
Sämtliche Schriften. o
Bd. II/Bd.III: Erzählungen und Aufsätze. C. F. Müller, Karlsruhe
1990. o
Bd. V: Biblische Geschichten. C. F. Müller, Karlsruhe 1991, ISBN
3-7880-9805-8. o
Bd. VI/Bd. VII: Predigten und Predigtentwürfe. Stroemfeld,
Frankfurt am Main/Basel 2010, ISBN 978-3-87877-534-8. o
Bd. VIII: Theologische Schriften. Stroemfeld, Frankfurt am
Main/Basel 2013, ISBN 978-3-87877-537-9. ·
Gesammelte Werke: Kommentierte Lese- und Studienausgabe in
sechs Bänden. Wallstein, Göttingen 2019. ISBN 978-3835332560. Literatur·
Wilhelm Altwegg: Johann Peter Hebel. Verlag
Huber, Frauenfeld/Leipzig 1935. ·
Basler Hebelstiftung (Hrsg.): Johann Peter Hebel: Wesen,
Werk, Wirkung. GS-Verlag, Basel 1990, ISBN 3-7185-0101-5. Darin
unter anderem: o
Lieselotte Reber-Liebrich: Die biblischen Erzählungen. S.
53–66. o
Rudolf Suter: Hebel der Kalendermann. S. 39–52. o
Beat Trachsler: Ich bin von armen, aber frommen Eltern
geboren … – Biographische Skizze, S. 9–24. ·
Friedrich Wilhelm Bautz: HEBEL, Johann Peter. In: Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN
3-88309-032-8, Sp. 619–624. ·
Hans Bühler: Das Geburtshaus von Johann Peter Hebel am
Totentanz. In: Basler Stadtbuch 1966, S. 7-12. ·
Theodor Engelmann: Acht Hebelbriefe. In: Basler
Jahrbuch 1927, S. 174-191. ·
Rainer Fürst: Sammelrezensionen von Neuerscheinungen
(2008–2010) zu Johann Peter Hebel. In: Zeitschrift für die
Geschichte des Oberrheins 159 (2011), S. 782–788. ·
Albert Gessler: Hebelhaus und Hebeldenkmal. In: Basler
Jahrbuch 1901, S. 210-258. ·
Jürgen Heizmann: "'Ist der Mensch ein wunderliches Geschöpf'.
über den Dichter und Kalendermann Johann Peter Hebel." In: die
horen 234 [2009], S. 69–93. ·
Julia Hiller von Gaertringen; Hansgeorg Schmidt-Bergmann: Anleitung
zum Selberdenken: Johann Peter Hebels „Excerpthefte“. [Begleitband zur
Ausstellung der Badischen Landesbibliothek und des Museums für Literatur am
Oberrhein], Karlsruhe: Braun; Leinfelden-Echterdingen: DRW-Verl. Weinbrenner,
2010. ·
Rolf Max Kully: Johann
Peter Hebel privat. Zentralbibliothek Solothurn, 2011. (Veröffentlichungen der
Zentralbibliothek Solothurn. Kleine Reihe 1) ·
Rolf Max Kully: Johann Peter Hebel: Leben und Werk. Töpfergesellschaft
Solothurn, 2006. (Mitteilungen der Töpfergesellschaft Solothurn. Neue Folge 7) ·
Rolf Max Kully: Johann Peter Hebel. Mit
Werkverzeichnis und Literaturangaben. J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung,
Stuttgart 1969. (Sammlung Metzler 80) ·
Franz Littmann: Alles andere als naiv. Warum wir Johann Peter
Hebels 250. Geburtstag feiern. In: Momente – Beiträge zur Landeskunde
Baden-Württemberg (2010) 3, S. 36–39. ·
Franz Littmann: Johann Peter Hebel. Humanität und
Lebensklugheit für jedermann. Sutton Verlag, Erfurt 2008, ISBN
978-3-86680-332-9. ·
Ralph Ludwig: Der Erzähler. Wie Johann Peter Hebel ein
literarisches Schatzkästlein schuf. Wichern-Verlag, Berlin 2010, ISBN
978-3-88981-286-5. ·
Richard Nutzinger: Hebels Lebensfahrt in Berichten,
Geschichten und Gedichten. Rombach, Freiburg (o. J.) [1962]. ·
Norbert Oellers: Johann Peter Hebel. In Benno von
Wiese (Hrsg.): Deutsche Dichter der Romantik, 2., überarbeitete
Auflage, Berlin 1983, S. 57–87. ·
Kurt Schleucher: Kannitverstan und das Welttheater, Umgang
mit Hebel, Eduard Roether Verlag, Darmstadt, 1985, ISBN 3-7929-0147-1 ·
Bernhard Viel: Johann Peter Hebel oder Das Glück der
Vergänglichkeit. Eine Biographie. C. H. Beck, München 2010, ISBN
978-3-406-59836-4. ·
Rainer Wunderlich Verlag (Hrsg.): Über Johann Peter Hebel. Rainer
Wunderlich Verlag, Tübingen 1964. ·
Wilhelm Zentner: Hebel,
Johann Peter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).
Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3,
S. 165–168 (Digitalisat).
Werner
Weber
(* 13.
November 1919 in Huttwil; † 1.
Dezember 2005 in Zürich) war
ein Schweizer Journalist und Literaturwissenschaftler.
Leben
Werner Weber
wurde als Sohn eines Werkmeisters in Huttwil geboren und wuchs
in Winterthur auf. Er studierte Literatur-
und Kunstwissenschaft an der Universität Zürich und
promovierte dort 1945 mit Die Terminologie des Weinbaus in der
Nordostschweiz und im Bündner Rheintal.
Danach war
Weber Gymnasiallehrer in Winterthur, bis er 1946 als Redaktor
zur Feuilletonabteilung der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)
kam. Von 1951 bis 1973 war Weber Feuilletonchef der NZZ. Während seiner Zeit
bei der Neuen Zürcher Zeitung förderte er junge Talente
wie Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Erika
Burkart und Hermann Burger.
Ab 1973 bis
1987 war Weber Professor für Literaturkritik an der Universität
Zürich und zwischen 1980 und 1992 Verwaltungsratspräsident der Neuen
Schauspiel AG in Zürich.
Er schrieb,
seit seiner Zeit als Lehrer, Essays und Bücher
über Dichtung sowie über bildende Kunst.
Auszeichnungen
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1956: Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis
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1967: Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik
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1968: Carl-Heinrich-Ernst-Kunstpreis
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1974: Kulturpreis der Stadt Winterthur
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1980: Preis der Goethe-Stiftung für Kunst und Wissenschaft, Zürich
·
1988: Preis des Schweizer Buchhandels
·
1989: Johann-Jakob-Bodmer-Medaille
Literatur
·
Tobias Hoffmann-Allenspach: Werner Weber. In: Andreas
Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3,
Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 2055. C. Stauber
Carl
Stauber (* 3.
November 1815 in Amberg; † 24.
November 1902 in München) war ein
deutscher Genremaler, Illustrator, Karikaturist, Radierer und Lithograf. LebenCarl Stauber
studierte Malerei seit dem 11. November 1835 an der Königlichen Akademie
der Künste in München bei Peter von Cornelius, Heinrich Maria
von Hess und Julius Schnorr von Carolsfeld. Nach dem Studium blieb er
in München und war von 1844 bis 1893 Mitarbeiter der Fliegenden Blätter. Carl Stauber
schuf (zusammen mit Carl Hermann Schmolze) Illustrationen zu Hebels Schatzkästlein
des rheinischen Hausfreundes, Stuttgart 1846 (Cotta), sowie Radierungen
zu Georg Scherers Alte und Neue Kinderlieder. Literatur·
Georg Kaspar Nagler: Die Monogrammisten (…). Band V.
Georg Franz’sche Buch- und Kunsthandlung, München 1879, S. 63 Nr.
317; digital.ub.uni-duesseldorf.de.
·
Stauber, Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der
Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich
Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens.
E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 493.
C. H. Schmolze
Carl
Hermann Schmolze, auch Carl Heinrich Schmolze oder Schmolzé (* 11.
April 1823 in Zweibrücken; † 31. Juli 1859 in Philadelphia),
war ein deutscher Genremaler, Illustrator und Dichter demokratischer Gesinnung. LebenSchmolze,
Sohn eines königlichen Notars, machte zunächst eine dreijährige Lehre bei einem
Maler in Metz und studierte ab dem 24. Oktober 1840 Malerei an
der Königlichen Akademie der Künste in München. In München wurde er
auch ab deren erstem Jahrgang 1845 Mitarbeiter der Fliegenden Blätter.
Schmolze schuf zusammen mit Carl Stauber Illustrationen zu
Hebels Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes (Cotta,
Stuttgart 1846). Er war 1848 Mitbegründer der demokratischen
Satirezeitschrift Leuchtkugeln. Er beteiligte
sich aktiv an der Revolution von 1848/49. 1848 wurde er Mitglied des
Künstler-Freikorps in München, anschließend tat er sich in seiner Heimat
in der Pfalz hervor. 1849 musste er emigrieren und ging über Paris nach London,
studierte ein Jahr an der Kunstakademie in Antwerpen, wanderte nach
den Vereinigten Staaten aus und ließ sich in Philadelphia nieder.
Hier gründete er einen Deutschen Künstler-Verein und schrieb und zeichnete für
demokratische Zeitschriften. Er starb im Alter von 36 Jahren. Literatur·
Ferdinand Moras: Carl Heinrich Schmolze, eine
Lebens-Skizze. Der Deutsche Künstler-Verein, die Namenlosen. Zwei Vorträge
gehalten vor dem Deutschen Pionier-Verein zu Philadelphia. Philadelphia
1885 (hathitrust.org). ·
Hyacinth Holland: Schmolzé, Karl Heinrich. In: Allgemeine
Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot,
Leipzig 1891, S. 60 f. ·
Schmolze, Carl Hermann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der
Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix
Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann,
Leipzig 1936, S. 179. ·
Karl Fischer: Ein Zweibrücker Maler und Demokrat.
Selbstportrait von Karl Hermann Schmolzé im Pfälzischen Museum in Speyer. In: Pfälzischer
Merkur. Zweibrücker Zeitung. 206 (1968), Nr. 88. ·
Martin Baus: Der Revoluzzer mit dem Pinsel. Carl Hermann
Schmolze kämpfte im 19. Jahrhundert mit Feder, Pinsel und als Soldat für ein
demokratisches Deutschland. In: Pfälzischer Merkur. Ausgabe
Pfalz-Saar Nr. 175 vom 31. Juli 2009, S. 22. ·
Martin Baus: „Ernsthafter Maler“ mit Zweibrücker Wurzeln.
Carl Hermann Schmolze verewigte beispielsweise George Washington. In: Pfälzischer
Merkur. Ausgabe Pfalz-Saar. Nr. 80 vom 6./7. April 2013,
S. 16. ·
Martin Baus: Carl Hermann Schmolze in der Revolution 1849. In: Saarpfalz,
Blätter für Geschichte und Volkskunde. Ausgabe 2017/4, S. 9–20. ·
Nr. 197 Carl Hermann Schmolze. In: Georg
Kaspar Nagler: Die Monogrammisten. …. Band 2: CF–GI. Georg
Franz, München 1860, S. 68 (books.google.de mit Monogramm). ·
Carl Hermann Schmolze. In: Fliegende Blätter. (Illustrationen, digitale-bibliothek.de).
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