Rituale gelten als zutiefst traditionell. Sie bewahren gesellschaftlicheStrukturen, Mythen und überkommene Handlungsmuster oft auch dann noch,wenn deren ursprünglicher Sinn schon längst abhanden gekommen ist.Gerade in Ägypten, wo mythenbezogene Ritualsprüche über Jahrtausendeüberliefert wurden, ist dies nur allzu greifbar. Gleichzeitig ist aberauch bekannt, daß Rituale erfahrungsgesättigte, performative undkommunikative Ereignisse darstellen, die stetig verändert und an sichwandelnde Kontextfaktoren angepaßt werden. Dies spiegelt sich nicht nurim Umgang mit den Ritualpräskripten und im Rahmen ihrer redaktionellenBearbeitung in der Antike, sondern auch im archäologischen Befund wider.Insbesondere in den Nekropolen zeugen die jeweilige Anlage der Gräber,ihr Dekorationsprogramm sowie eine Vielzahl von materiellenHinterlassenschaften, die in direktem Zusammenhang mit dem Kultvollzugvor Ort standen, von der Adaption und Modifikation althergebrachterRituale. Die Beiträge der Heidelberger Tagungsakten suchen diesenbesonderen Umständen Rechnung zu tragen und untersuchen den Umgang derAlten Ägypter mit ihren Ritualen dezidiert unter dem Gesichtspunkt derVeränderung. Dabei greifen die philologische und die archäologischeFachexpertise ineinander.
Rituale gelten als zutiefst traditionell. Sie bewahren gesellschaftliche Strukturen, Mythen und uberkommene Handlungsmuster oft auch dann noch, wenn deren ursprunglicher Sinn schon langst abhanden gekommen ist. Gerade in Agypten, wo mythenbezogene Ritualspruche uber Jahrtausende uberliefert wurden, ist dies nur allzu greifbar. Gleichzeitig ist aber auch bekannt, dass Rituale erfahrungsgesattite, performative und kommunikative Ereignisse darstellen, die stetig verandert und an sich wandelnde Kontextfaktoren angepasst werden. Dies spiegelt sich nicht nur im Umgang mit den Ritualpraskripten und im Rahmen ihrer redaktionellen Bearbeitung in der Antike, sondern auch im archaologischen Befund wider. Insbesondere in den Nekropolen zeugen die jeweilige Anlage der Graber, ihr Dekorationsprogramm sowie eine Vielzahl von materiellen Hinterlassenschaften, die in direktem Zusammenhang mit dem Kultvollzug vor Ort standen, von der Adaption und Modifikation althergebrachter Rituale; Die Beitrage der Heidelberger Tagungsakten suchen diesen besonderen Umstanden Rechnung zu tragen und untersuchen den Umgang der Alten Agypter mit ihren Ritualen dezidiert unter dem Gesichtspunkt der Veranderung. Dabei greifen die philologische und die archaologische Fachexpertise ineinander.