Antik und Mühle Haarhäuser Str. 23 99869 Mühlberg Öffnungszeiten Mo- Fr. 8- 18 Uhr; auch Sa. 10- 16 Uhr (wenn wir zu Hause sind....besser vorher anrufen)
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Vom Trödel bis zur Antiquität...
...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen gelegen.
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Feldpostausgabe 1942
Autor: Hermann Löns * Titel: Das Lönsbuch Erzählungen, Tier- und Jagdgeschichten, Naturschilderungen Mit den Kriegsschilderungen: Mein Kamerad Löns von Max A. Tönjes Feldausgabe Verlag: Friedrich Gersbach, Bad Pyrmont (Hannover) 1942 197 Seiten, Paperback
Inhalt siehe Foto
* Biographie siehe unter den Fotos
Maße: 16,5x 11 cm Zustand: Bindung gut, ganz wenige Seiten etwas fleckig, insgesamt sonst gut.
Hermann Löns
(* 29. August 1866 in Culm, Westpreußen (heute
Chełmno in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern); † 26. September 1914
bei Loivre in der Nähe von Reims, Frankreich) war ein deutscher Journalist und
Schriftsteller. Schon zu Lebzeiten wurde Löns, dessen Landschaftsideal die
Heide war, als Jäger, Natur- und Heimatdichter sowie als Naturforscher und
-schützer zum Mythos. LebenSchule und AusbildungHermann Löns wurde als erstes von 14 Kindern
geboren. Seine Eltern waren der aus Westfalen stammende Gymnasiallehrer
Friedrich Löns und Clara Löns, geb. Cramer, eine Enkelin des Paderborner
Hofapothekers Franz Anton Cramer. Eines der Geschwister ist der Hundezüchter
Edmund Löns. Als Hermann ein Jahr alt war, wurde der Vater nach Deutsch Krone
versetzt. Dieser Ort liegt am südlichen Ausläufer des riesigen Wald- und
Heidegebietes „Tucheler Heide“. Dort wurde Hermann eingeschult und besuchte das
Gymnasium. 1884 wurde der Vater nach Münster versetzt, wo Hermann Löns nach
weiterem Schulbesuch 1887 das Abitur am Gymnasium Paulinum ablegte. Danach
begann er ein Studium der Medizin an der Universität Greifswald. Dort war er
Mitglied der schlagenden Studentenverbindung Turnerschaft Cimbria. Da
Löns die Studiengebühren nicht aufbringen konnte, wechselte er 1888 nach
Göttingen, wo er der Landsmannschaft Verdensia angehörte. 1889 kehrte er
auf Wunsch seines Vaters nach Münster zurück, wo er sich in Mathematik und
Naturwissenschaften einschrieb. Er verfolgte wissenschaftliche Interessen als
Weichtierkundler (Malakologe). Ehen1889 lernte Löns in Münster die Kellnerin
Elisabeth Erbeck (1864–1922) kennen, mit der er 1893 die Ehe einging. Nach fünf
Fehlgeburten seiner Ehefrau ließ er sich 1901 von ihr scheiden. Zum Scheitern
der Ehe sollen auch Löns’ Alkoholexzesse beigetragen haben. 1902 heiratete er
in Hannover seine Arbeitskollegin Lisa Hausmann (1871–1955). In ihr fand er
eine intellektuell ebenbürtige und selbstbewusste Partnerin, die als
Frauenrechtlerin galt. Durch die Heirat bekam Löns Zugang zu höheren Gesellschaftskreisen,
denn der Vater seiner Ehefrau, Gustav Hausmann, war ein bekannter Maler in
Hannover mit Kontakten zur Künstlerwelt. 1906 ging aus der Ehe ein Sohn, der
geistig und körperlich behinderte Dettmer (* 15. Juni 1906; † 1. März 1968),
hervor. 1909 verliebte sich Löns in Hanna Fueß, eine 20 Jahre jüngere Cousine
seiner Ehefrau. Seinen Vorschlag einer Ménage à trois mit Ehefrau und Geliebter
schlugen die Frauen aus. Als Löns 1911 nach Streitigkeiten von seiner Frau
verlassen wurde, verweigerte er trotzig Alimentezahlungen. Stattdessen setzte
er sich ab und irrte über ein Jahr durch Europa mit Stationen in Berlin, Davos,
Innsbruck, Wien, Zürich, Wiesbaden, Münster und Wesel. 1912 kehrte er nach
Hannover zurück, um mit der 24 Jahre jüngeren Ernestine Sassenberg (1890–1970)
zusammenzuleben. Offiziell war sie seine Haushälterin, wurde aber praktisch zu
seiner Lebensgefährtin. Ernestine Sassenberg war bereits in Bückeburg als
17-Jährige bei der Familie Löns als Kindermädchen angestellt gewesen. BerufslebenErste StationenSein Studium gab Löns 1890 vorzeitig auf, was
vermutlich auch auf seinen exzessiven Alkoholkonsum zurückzuführen war. Beides
führte zum Bruch mit seinen Eltern. 1891 wurde er bei der Zeitung „Pfälzische
Presse“ in Kaiserslautern eingestellt, aber bereits ein Jahr später wegen
Alkoholneigung und Unpünktlichkeit entlassen. Eine weitere kurze Station war
eine Zeitung in Gera. Hannover1892 ging er nach Hannover, wo ein Jahr später
seine Karriere als Journalist bei einer Tageszeitung begann. Zunächst arbeitete
er beim neu gegründeten „Hannoverschen Anzeiger“ (Vorläufer der Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung) des Verlegers August Madsack. Löns entwickelte sich zum
leidenschaftlichen und fähigen Journalisten, der sich vom freien Mitarbeiter zum
Chefredakteur hocharbeitete. Allerdings war ihm der Journalistenberuf nur
Broterwerb, während ihm die Nebentätigkeit der Schriftstellerei Herzenssache
war. Große Popularität als Zeitungsschreiber erlangte
er in Hannover durch seine satirische Lokalplauderei unter dem Pseudonym Fritz
von der Leine. 1902 und 1904 wechselte er zweimal zu weiteren Tageszeitungen in
Hannover. In dieser Zeit wurde er als erfolgreicher Journalist, Buchautor,
Dichter sowie als Naturliebhaber und Heidedichter bekannt. Er genoss breite
Anerkennung und verkehrte in angesehenen gesellschaftlichen Kreisen, galt aber
wegen seiner weißen Anzüge als Dandy. Von Hannover aus unternahm Löns ab 1893
erstmals Fahrten in die Lüneburger Heide. Um 1900 begann er Gedichte zu
schreiben, von denen viele vertont wurden, zur Zeit der Jugendbewegung
u. a. von Fritz Jöde, in neuerer Zeit von Knut Kiesewetter und Fiede Kay. Bückeburg1906 ging Löns nach Bückeburg, wo er als
Chefredakteur der Schaumburg-Lippischen Landes-Zeitung arbeitete. Er wollte die
hektische Großstadt Hannover verlassen und erhoffte sich in der Provinz mehr
Zeit und Ruhe für seine Romanprojekte, was sich als Irrtum herausstellte. In
Bückeburg geriet der temperamentvolle Dichter mit den auf das höfische Leben
des Fürstentums Schaumburg-Lippe ausgerichteten Vorgaben für seine Arbeit in
Konflikt. Er verbrachte einen großen Teil seiner Zeit in der Gaststätte „Zur
Falle“ beim Redigieren seiner Manuskripte. Das Gebäude ist noch heute eine
Traditionsgaststätte und war früher eine Bank. Das Bankhaus Heyne wurde in den
Jahren ab 1799 vom Großvater Heinrich Heines betrieben. Löns schied im Groll
aus Bückeburg und verfasste die bissige Satire Duodez, in der er am
Beispiel Schaumburg-Lippes über die Kleinstaaterei in Deutschland spottete. Wieder HannoverNach seinem Scheitern in Bückeburg und einer
Kündigung 1909 kehrte Löns wieder nach Hannover zurück, wo er ab diesem
Zeitpunkt als freier Schriftsteller arbeitete. In den 1910er Jahren verfasste
er verschiedene Kurzgeschichten und Erzählungen. Einige seiner bedeutenden
Werke verfasste er rauschartig in kürzester Zeit. In einem Schreibwahn schloss
er sich in seinem Zimmer ein und arbeitete tage- und nächtelang. Dies in
Kombination mit seinem Alkoholkonsum führte später zu einem Nervenzusammenbruch
und von Mitte Januar bis Mitte März 1910 zu einem Sanatoriumsaufenthalt in Bad
Zwischenahn. KriegsfreiwilligerKurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, Löns
hielt sich während der Mobilmachung in Ostenholz auf, meldete er sich 1914 als
Kriegsfreiwilliger. Nur durch Beziehungen gelang es ihm, als Soldat angenommen
zu werden, denn er hatte keinen Militärdienst abgeleistet, befand sich in
schlechtem gesundheitlichem Zustand und war bereits 48 Jahre alt. Löns kam als
Infanterist zum Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von
Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73 aus Hannover, dem später auch der
Schriftsteller Ernst Jünger als Leutnant angehörte. Löns’ Beweggründe für die
Kriegsteilnahme sind nicht bekannt; zu vermuten sind Patriotismus oder private Gründe.
Am 24. August 1914 beginnt für Löns die militärische Ausbildung in der
Infanteriekaserne in Hannover am Waterlooplatz, heute Sitz der Wasser- und
Schifffahrtsdirektion Mitte. Löns wollte direkt an die Front und lehnte den ihm
angebotenen Dienst als Kriegsberichterstatter in den rückwärtigen Linien beim
Stab ab. Bereits am 2. September 1914, als aus Frankreich eine Ersatzkompanie
angefordert wurde, marschierte er mit 600 Soldaten von der Kaserne zum Bahnhof
Möhringsberg. Am Abend des 7. September überquerte er mit dem 73.
Füsilier-Regiment die französische Grenze und erreichte die Gemeinde Anor. Sein
Kriegstagebuch wurde erst 1986 zufällig in einem amerikanischen Archiv
gefunden. In den stichwortartigen Notizen beschrieb Löns die Grausamkeit des
Krieges und verband diese mit lebhaften Naturbeobachtungen aus dem
Schützengraben. Am 15. September notiert er im Tagebuch: „Überall Feuer, nah und fern. Turteltaube schwingt
sich in Baum am Weg, da Granaten sie aus dem Wald verjagt.“ Die verlustreiche Marneschlacht hatte gerade zwei
Wochen vor dem Eintreffen von Löns an der Front stattgefunden. Nach knapp einem
Monat Kriegsdienst, am 26. September 1914 gegen 5:30 Uhr fiel Löns, vermutlich
durch Herzschuss, bei einem Sturmangriff gegen französische Truppen bei der
Zuckerfabrik von Loivre im Département Marne, etwa 10 km nördlich von
Reims. Erst in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 1914 konnte Löns während
einer Kampfpause in einem Einzelgrab bestattet werden. Begräbnisse in FrankreichÜber den Verbleib der sterblichen Überreste von
Löns gibt es unterschiedliche Darstellungen. Im Stellungskrieg des Ersten
Weltkriegs wurden Gefallene wegen des feindlichen Feuers oft nur notdürftig in
Granattrichtern verscharrt. Das war auch bei Löns nach Aussagen seiner Kameraden
der Fall. Fünf Tage nach seinem Tod erledigte dies ein Begräbniskommando in dem
zum Niemandsland gewordenen Gebiet. Der Kompaniechef fertigte eine Skizze von
Löns' ungefährer Grabstelle an und versandte sie an Freunde des
Schriftstellers. 1918 wurde ein deutsches Kommando zur Suche nach dem Löns-Grab
in die Gegend geschickt. Anhand der Lageskizze errichtete es ein Kreuz mit
einer Widmung für Löns – ob es die richtige Grabstelle war, blieb fraglich.
1919 wurden die Gebeine an dem mittlerweile umgestürzten Kreuz ausgegraben und
in einem nahe gelegenen Militärfriedhof beigesetzt. In den 1920er Jahren wurden
die Überreste in ein Massengrab eines Soldatenfriedhofs in Loivre umgebettet. Einer anderen Darstellung zufolge wurden die
sterblichen Überreste von Löns erst im Januar 1933 von einem Bauern beim
Pflügen auf einem Acker bei Loivre gefunden. Die Gebeine wurden sofort in einem
Einzelgrab in Loivre bestattet. Beim Skelett fand sich eine Erkennungsmarke,
die erst 1934 in Berlin als die von Löns identifiziert wurde. Kritischen
Meinungen zufolge gab es auch hier Unstimmigkeiten, da die Marke nicht
einwandfrei Löns zugeordnet werden konnte. Begräbnisse in
DeutschlandNach der (angeblichen) Identifizierung der
Erkennungsmarke von Löns 1934 wurden die 1933 in Loivre in einem Einzelgrab
bestatteten Gebeine auf Anordnung Hitlers unverzüglich in Frankreich exhumiert
und nach Deutschland überführt. Dabei war nicht sicher geklärt, ob diese
sterblichen Überreste wirklich die von Hermann Löns waren. Eine
(gerichts-)medizinische Untersuchung (z. B. des Zahnstatus) durch Ärzte,
die Löns behandelt hatten, wurde nicht durchgeführt. Die Bestattung des Dichters sollte wegen seines
Bezuges zur Lüneburger Heide in diesem Gebiet stattfinden. Die Suche nach einem
geeigneten Platz bereitete erhebliche Schwierigkeiten. Das ursprünglich bei den
Sieben Steinhäusern geplante Begräbnis kam nicht infrage, da nach damals noch
geheim gehaltenen Plänen dort der Truppenübungsplatz Bergen eingerichtet werden
sollte. Ein Grab am Wilseder Berg wurde aus Naturschutzgründen abgelehnt, da es
sich zu einem stark besuchten Pilgerort entwickelt hätte. Die Löns-Witwe Lisa
drohte an, die Gebeine vor dem Hauptbahnhof Hannover auszustellen mit dem
Schild: „Wir wollten Hermann Löns in der Heide beisetzen, aber es findet
sich dort kein Platz für ihn.“ Mit der Angelegenheit „Löns-Bestattung“
waren neben örtlichen Verwaltungseinrichtungen auch höhere Parteistellen der
NSDAP und höchste Vertreter des NS-Regimes befasst, z. B. Hermann Göring,
Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Reichswehrminister Werner von Blomberg und sogar
Adolf Hitler. Wegen der ungeklärten und peinlichen Angelegenheit
des Beisetzungsortes entführten SA-Angehörige den Sarg 1934 in einer Nacht- und
Nebelaktion aus der Friedhofskapelle in Fallingbostel und beerdigten ihn an der
Straße Soltau-Harburg an einer Wacholder-Baumgruppe beim Ort Barrl auf einem
Privatgrundstück von Gauleiter Telschow. Die mit der SA rivalisierende
Reichswehr grub den Sarg rund ein Jahr später wieder aus und bestattete ihn in
einer als würdevolle Zeremonie inszenierten Veranstaltung am 2. August 1935 bei
Walsrode. Das Datum war bewusst gewählt, denn es war der Jahrestag des Beginns
des Ersten Weltkriegs. Dem Lönsgrab beigegeben wurde eine Kupferhülle mit einem
von Hitler unterzeichneten Dokument. Als Begräbnisort fand sich ein
Heidegelände bei Walsrode, der Tietlinger Wacholderhain. Den Grund und Boden
stellte der Landwirt und Lönsverehrer Wilhelm Asche zur Verfügung. Dort stand
bereits ein Löns-Denkmal von 1929. 1962 erklärte der Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge, dass nicht absolut sicher sei, dass sich im heutigen Grab
bei Walsrode die sterblichen Überreste von Hermann Löns befinden. HeidedichterHermann Löns gilt als Heide-Dichter und
Heimatschriftsteller. Er selbst war Stadtmensch und Intellektueller. Als
Reaktion auf die aufkommende Verstädterung zu Beginn des industriellen
Massenzeitalters hing sein Herz am kargen Sandboden der Heide und ihren Bauern.
Er wohnte wochenlang in seiner Jagdhütte im Westenholzer Bruch. Von dort ging
er auf die Pirsch in Wald, Heide und Moor und verfasste mehrere seiner Werke.
Unter anderem In der Jagdbude aus Mein grünes Buch, oder Der
Porst aus Mein buntes Buch. Viele Werke beinhalten Tier- und
Jagdgeschichten sowie Landschaftsschilderungen. Seine Prosa ist von
Natureindrücken geprägt. Dass die Jäger zu Hegern wurden, wird auf die
Aktivitäten des passionierten Jägers Hermann Löns zurückgeführt. Seinen
Schriften kann man entnehmen, dass ihm lebende Wildtiere wichtiger waren als
die tote Jagdbeute. Löns setzte sich 1911 für die Gründung des Naturparks
Lüneburger Heide ein, des ersten deutschen Naturparks. Heute gründet sich der Fremdenverkehr in der
Lüneburger Heide auch auf den Mythos Hermann Löns. Nach seinem Tod war Löns
nicht vergessen: Seine Natur- und Tiergeschichten wurden gelesen, seine Lieder
wurden gesungen, einige Gedichte auswendig gelernt, Jäger, Naturschützer und
Wanderfreunde verehrten ihn. Er war ein früher Verfechter des Naturschutzes und
war so Wegbereiter des heutigen Umweltschutzes. Einzelne seiner Werke wurden auch für das Kino
adaptiert. Der Heimatfilm „Rot ist die Liebe“ (1956) ist eine Verfilmung seines
erfolgreichen Romans „Das zweite Gesicht“. Die Hauptfigur in dem
melodramatischen Film, ein Poet und Schriftsteller, weist autobiographische
Züge von Löns auf. In der Filmhandlung ist die Hauptfigur zwischen Ehefrau und
früherer Freundin hin- und hergerissen und zieht sich in seine Hütte in der
Heide zurück. Der sehr populär gewordene Kinofilm „Grün ist die
Heide“ (1951), ebenfalls aus dem Heimatfilmgenre, beruht auf Motiven von
Hermann Löns. Weitere Verfilmungen unter diesem Titel, die auch in der
Lüneburger Heide spielen, gab es 1932 und 1972. Besondere Bekanntheit erlangten
seine vertonten Gedichte, die später als Heidelieder beinahe den Status von
Volksliedern erlangten, so wie das Abendlied (Rose Marie) mit der
Melodie von Fritz Jöde. WerkDie Romane „Der letzte Hansbur“ (1909), „Dahinten
in der Heide“ (1910) und „Das zweite Gesicht“ (1912) waren seinerzeit sehr
populär und gehörten zu den erfolgreichsten Neuerscheinungen dieser Jahre. Sein
Erfolgsroman „Der Wehrwolf“ (1910) gewann in der Zeit des Nationalsozialismus
noch an Zuspruch, da er gut zur Ideologie der damaligen Zeit passte.Er
beschreibt den Partisanenkampf eines niedersächsischen Bauerndorfes im
Dreißigjährigen Krieg gegen Landstreicher, Marodeure und die schwedische
Soldateska. Die Gesamtauflage aller Löns-Bücher wird
gegenwärtig auf rund 10 Millionen Ausgaben geschätzt. Löns setzte ab 1905 unter seine Unterschrift
häufig das Zeichen der Wolfsangel, das aus diesem Grunde der „Verband der
Hermann-Löns-Kreise“ heute in seinem Logo führt. Prosa
- Mein grünes Buch.
(1901) Schilderungen
- Mein braunes Buch.
(1907) 21 Erzählungen aus der Heide.
- Der letzte Hansbur.
(1909) Bauernroman aus der Lüneburger Heide.
- Dahinten in der
Heide. (1909) Niedersächsischer Roman.
- Mümmelmann.
(1909) Ein Tierbuch.
- Der Wehrwolf.
(1910) Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg
- Das zweite Gesicht.
(1911) Eine Liebesgeschichte
- Der zweckmäßige
Meyer. (1911) Ein schnurriges Buch. 20 Humoresken aus dem Naturleben
- Kraut und Lot.
(1911) Ein Buch für Jäger und Heger.
- Da draußen vor dem
Tore. (1911) Heimatliche Naturbilder.
- Haidbilder.
(1912) Neue Folge von Mein braunes Buch.
- Auf der Wildbahn.
(1912) Jagdnovellen
- Mein buntes Buch.
(1913) Naturschilderungen.
- Goldhals.
(1914) Ein Tierbuch für die Jugend.
- Widu. (1917)
Ein Tierbuch
- Die Häuser von
Ohlenhof. (1917) Roman eines Dorfes
- Aus Wald und Heide.
(1920) 12 Erzählungen für die Jugend
- Aus Forst und Flur.
Vierzig Tiernovellen
Lyrik
- Mein goldenes Buch.
(1901) Gedichtband
- Mein blaues Buch.
(1909) Balladen und Romanzen
- Der kleine
Rosengarten. (1911) Gedichtband
- Auf der Lüneburger
Heide Text aus dem Gedichtband Der kleine Rosengarten. – Vertonung
Ludwig Rahlfs
- Junglaub.
Lieder und Gedichte (entstanden zwischen 1884 und 1890, posthum erschienen
1919)
- Erwartung.
Gedichte
- Das Scheiden.
Gedichte
Zeichnungen, Malereien
und SkizzenHermann Löns war nicht nur Dichter und
Schriftsteller, sondern auch Zeichner und Maler. Bereits in seinen Jugendjahren
hielt er Pflanzen und Tiere in Skizzen fest. Insgesamt zeichnete und malte Löns
in den Jahren von 1907 bis 1914 mehr als 85 farbige Bildpostkarten. Ferner
existieren andere Zeichnungen, Einbandentwürfe für seine Bücher und
illustrierte Briefe. Auch in seinem Kriegstagebuch befinden sich mehrere
Skizzen. Rezeption im
NationalsozialismusEinige der Schriften von Hermann Löns weisen
nationalistische Anklänge auf. Deswegen lag es für die Nationalsozialisten
nahe, ihn als einen ihrer Vordenker zu vereinnahmen. Und so stellten sie ihn in
ihre „germanische Tradition“. Löns’ Matrosenlied wurde schon im Ersten
Weltkrieg zur Mobilisierung im Seekrieg gegen England genutzt. Neu vertont von
Herms Niel und betitelt als Engelland-Lied wurde es während des Zweiten
Weltkriegs propagandistisch für den Angriff auf Großbritannien (siehe auch:
Unternehmen Seelöwe und Luftschlacht um England) eingesetzt: Unsre
Flagge und die wehet auf dem Maste, Sie
verkündet unsres Reiches Macht, Denn wir
wollen es nicht länger leiden, Daß der
Englischmann darüber lacht. […] Denn
wir fahren gegen Engeland, Engeland. Als 1934 die (angeblichen) Gebeine von Hermann
Löns in Frankreich gefunden wurden, stilisierten die Nationalsozialisten ihn
zum Nationalhelden. Das Begräbnis 1935 in der Lüneburger Heide bei Walsrode
organisierte die Wehrmacht als groß ausgerichtete Veranstaltung. Sie diente
gleichzeitig zur Würdigung der Kriegsfreiwilligen, zu denen auch Löns gehörte. Neuere RezeptionAuf dem Live-Album n’Abend widmet Ulrich
Roski sein Lied „Abend in der Heide“ dem, „wie böse Zungen behaupten, zu Recht
verstorbenen Heimatdichter Hermann Löns“. Löns-KritikPersonZur Person Hermann Löns gibt es Anwürfe, die ihn
als Trinker und Frauenfeind beschreiben:
- „Weiber sind keine
Vollmenschen, denn sie haben keine Seele, sondern nur einen Uterus.“
- „Ein Mann wie ich
braucht jede sieben Wochen eine andere Geliebte.“
Der Bückeburger Mediziner Kantorowisz erklärte in
einem gerichtlichen Attest, er habe Löns wegen „schwerer nervöser Störungen“
und eines „krankhaften Wandertriebs“ behandelt. Der Patient leide zudem an
„periodischer Trunksucht“ (Quartalstrinker). Seine nationalistische Einstellung mit
antisemitischen Anflügen bekundete er freimütig: „Ich bin Teutone hoch vier. Wir haben genug mit
Humanistik, National-Altruismus und Internationalismus uns kaputt gemacht, so
sehr, daß ich eine ganz gehörige Portion Chauvinismus sogar für unbedingt nötig
halte. Natürlich paßt das den Juden nicht …“ Der Löns-Kritiker Thomas Dupke (siehe Literatur)
ist der Auffassung, dass Löns’ spätere Vereinnahmung durch die
Nationalsozialisten nicht ohne sein eigenes Zutun zu Lebzeiten kam, da er sich
häufig sozialdarwinistisch und rassisch-völkisch äußerte. Aber er hatte auch Humor, wie in vielen Werken zu
lesen ist. Kostprobe zum Hamster in Der Geizhalz: „Das waren so die Gedanken, die der Wind durch die
Nase des Hamsters in sein beschränktes Gehirn hineinwehte, und bedächtig ging
er daran, sie in Taten auszuführen. Erst rupfte er die Hungerblümchen aus,
weidete die Blattrosen des Rapünzchen ab, zerknabberte darauf einige
Löwenzahnherzblätter und zerschrotete dann Weizenpflanzen, Luzerneschössen und
Kleesprossen und stopfte sich die Backentaschen so voll damit, daß sie wie zwei
Wurstzipfel auf seinem Rücken lagen, während ihm eine Menge Weizenblätter
zwischen den langen Raffzähnen herausstanden, so daß er gar nicht mehr so
würdevoll aussah wie vorher … u.s.w. …“ NaturschützerLöns-Kritiker Thomas Dupke (siehe Literatur) sieht
in Löns’ Engagement für den Naturschutz keine ökologischen Motive im heutigen
Sinne, sondern Vaterlandsliebe. Natur war für ihn Rassenschutz, Kraftressource
für das deutsche Volk und Volksgesundheitsbrunnen. WerkEinige Kritiker bemängeln, dass in den Jagd- und
Tiergeschichten von Löns die Natur vermenschlicht wird, z. B. bekommen im
Werk Mümmelmann die Hasen Vor- und Zunamen. Der Germanist Hans-Albrecht Koch urteilte in einer
Rezension vernichtend über das Werk von Hermann Löns: „Banalste Gedichte, von denen einige durch
Vertonung überlebt haben, und Provinzprosa, die der Blut-und-Boden-Literatur
zumindest vorgearbeitet hat und für die der Ausdruck Kitsch noch ein
Euphemismus ist: nicht viel anders wird wohl jeder, der über einigen
literarischen Geschmack verfügt, das Werk von Hermann Löns charakterisieren.“ – Hans-Albrecht
Koch GedenkenGedenkstättenNach Löns’ Tod entstanden zu seiner Erinnerung
zahlreiche Gedenkstätten. Die erste war ein Denkmal von 1921 auf dem Wietzer
Berg bei Müden in der südlichen Lüneburger Heide. Nach seiner Bestattung bei
Walsrode entstanden ab 1935 vermehrt Lönsdenkmäler überall in Deutschland −
nicht nur in der Lüneburger Heide −, meist von örtlichen Jägerschaften
errichtet. In Deutschland, Österreich und weiteren Ländern sind es mittlerweile
(2006) rund 140 Stätten. Die Stadt Walsrode nennt sich seit 1935 Hermann-Löns-Stadt.
In ihr und der näheren Umgebung gibt es mehrere Gedenkstätten:
- Löns-Denkmal von 1929
im Tietlinger Wacholderhain, einer parkähnlichen Heidelandschaft
- Löns-Grab von 1935 unter
einem Findling im Tietlinger Wacholderhain nahe dem Löns-Denkmal (siehe
Foto oben: Begräbnisse in Deutschland)
- Löns-Jagdhütte im
Westenholzer Bruch, etwa drei Kilometer südwestlich des Ortsteils
Westenholz. In der Hütte hielt sich Hermann Löns zwischen 1898 und 1914
häufig und lange auf.
- Löns-Zimmer im
Heidemuseum Walsrode mit Einrichtungsgegenständen aus seinem Nachlass und
einer Werksammlung
- Bronzeplastik des
Hermann Löns in Lebensgröße am Heidemuseum von 2006
Auf dem Löns-Denkmal im Tietlinger Wacholderhain
steht: „Laß Deine Augen offen sein,
Geschlossen deinen Mund
Und wandle still, so werden dir
Geheime Dinge kund.“ – Hermann Löns: Mümmelmann und
andere Tiergeschichten. Kapitel 1, zweiter Absatz des Gedichtes höret Im Naturpark Schönbuch bei Ammerbuch-Entringen
gibt es im Gewann Steingart einen Hermann-Löns-Brunnen, der von einer
Freundesgruppe um den Künstler Ugge Bärtle Mitte der 1920er Jahre errichtet
wurde. Der Lönsstein nordwestlich von Pulkau im
Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich ist ein mit einem bronzenen Bildnis von
Löns versehener Stein und befindet sich knapp südlich des Heidberges im
Landschaftsschutzgebiet Oberes Pulkautal und ist zu Fuß leicht erreichbar. Der
Pulkauer Lehrer und Schulrat Egon Geier, selbst Dichter, richtete im Jahr 1932
die Gedenkstätte in dem der Lüneburger Heide, der hauptsächlichen
Wirkungsstätte von Löns, ähnlichen Heidegebiet ein und seit 1961 trifft sich
regelmäßig ein kleiner Kreis zu einer Feierstunde. 48.7173515.83532410 NamensträgerWegen des besonderen Bezugs von Löns zu Walsrode
hat der Verband der Hermann-Löns-Kreise in Deutschland und Österreich
e. V. hier seinen Sitz. Er befindet sich im Heidemuseum Rischmannshof
in der Hermann-Löns-Straße. Vorläufer des Verbandes waren Vereinigungen, wie
der 1920 in Bayern gegründete „Hermann-Löns-Bund“ und der 1921 gegründete
„Lönsbund Celle“. In Deutschland tragen etwa 600 Straßen und rund 80
Plätze sowie ungefähr 125 Schulen den Namen des Dichters. In Hannover wurde
zwischen 1936 und 1939 der fast 90 ha große Hermann-Löns-Park angelegt, ein
Parkgelände mit typisch niedersächsischer Landschaftsprägung. Weitere
Löns-Parkanlagen gibt es in Braunschweig und Apolda. Auch Jagdverbindungen
wurden nach dem Dichter benannt, z. B. die „AJV Hermann Löns“ in Münster. Im
Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus gibt es das „Hermann-Löns-Stadion“
(Fußballstadion mit einer Kapazität von 10.165 Plätzen). In Bergisch Gladbach
wurde das Gelände der bis 1996 bestehenden Hermann-Löns-Kaserne (Sitz
des Wachbataillons) zum Neubaugebiet „Hermann-Löns-Viertel“. Es bietet rund
1.200 Einwohnern Wohnraum und so genanntem „ruhigem Gewerbe“ Raum. Ein weiteres
nach Löns benanntes Viertel ist der in Eschweiler liegende Hermann-Löns-Anger.
In der Wedemark liegt die zu Resse gehörende Lönssiedlung mit der Straße
Lönswinkel. Ebenfalls in Resse liegt der Heidegasthof Löns. 2006 gab die Österreichische Post zum 140.
Geburtstag von Hermann Löns eine Sondermarke mit dem Nominalwert von
0,55 € heraus. Sie zeigt die bronzene Hermann-Löns-Statue in Walsrode. Löns-Archiv1939 wurde in Hannover die
Hermann-Löns-Gesellschaft e. V. gegründet, die sich zum Ziel gesetzt
hatte, Erinnerungsstücke und Literatur des „Heide“-Dichters und Journalisten
Hermann Löns zusammenzutragen. Den Aufbau des Archivs finanzierte hauptsächlich
die Stadt Hannover, sodass 1941 das Archiv in „Städtisches Hermann-Löns-Archiv“
umbenannt wurde. Am 12. Januar 1967 übernahm das Kulturamt der
Stadt Hannover den gesamten Bestand des Vereins. Die Stadtbibliothek erhielt
zahlreiche Handschriften, Bücher von und über Löns, Bilder sowie eine Reihe von
Erinnerungsstücken. Die Bilder und Erinnerungsstücke wurden an das Historische
Museum in Hannover abgegeben. Die Literatur- und Manuskriptsammlung ging
endgültig in den Besitz der Stadtbibliothek Hannover über. In der Folgezeit wurden die Bestände des Archivs
durch das Zusammenziehen von vorhandenen Bibliotheksbeständen, Übernahmen und
Leihgaben von anderen Institutionen, durch Geschenke von Privatpersonen und
Ankäufe kontinuierlich ergänzt. Als letzte große Schenkung übernahm das
Löns-Archiv im Mai 2007 die Autografensammlung des Löns-Sammlers Karl-Heinz
Beckmann aus Ascheberg-Herbern. Literatur
- Martin Anger: Hermann
Löns. Schicksal und Werk aus heutiger Sicht, Braunschweig 1986, ISBN
3-923722-20-6
- Oskar Ansull: Himmel,
welch ein Land! Eine Sichtung, Literatur & Landkreis, darin
ausführliche kritische Darstellung von Hermann Löns im Landkreis Celle
- Rolf Brunk: Anmerkungen
zu Hermann Löns, Hermannsburg 2006, ISBN 978-3-937301-39-6
- Wilhelm Deimann: Der
Künstler und Kämpfer. Eine Lönsbiographie und Briefausgabe, Hannover
1935. OCLC 3443931
- Thomas Dupke: Hermann
Löns. Mythos und Wirklichkeit, Hildesheim 1994, ISBN 3-546-00086-2
- Thomas Dupke: Mythos
Löns. Heimat, Volk und Natur im Werk von Hermann Löns, Wiesbaden 1993,
ISBN 3-8244-4140-3
- Rainer Kaune: Hermann
Löns – Naturfreund, Dichter, Umweltschützer. Lahr 1994, ISBN
3-87729-632-7
- Rainer Kaune: Lieben,
Leben, Leiden. Hermann Löns in Hannover, Schaumburg-Lippe und der
Lüneburger Heide, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-473-7
- Fritz Klein: Hermann
Löns, Die schönsten Erzählungen und Zeichnungen, Hannover 1985, ISBN
3-87706-197-4
- Hermann
Knottnerus-Meyer: Der unbekannte Löns, Jena 1928
- Uwe Kothenschulte: Hermann
Löns als Journalist, Dortmund 1968
- Rudolf Radler: Löns, Hermann. In: Neue Deutsche
Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987,
ISBN 3-428-00196-6, S. 51–54 (Digitalisat).
- Michael Schulte: Der
andere Hermann Löns, Düsseldorf 1983
- Heinrich Thies: Mein
Herz gib wieder her. Lisa und Hermann Löns, Springe 2016
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Verkauf von Gebrauchtwaren erfolgt nach den Grundsätzen der Differenzbesteuerung (§ 25a UStG). Ein gesonderter Ausweis der Mehrwertsteuer erfolgt nicht.
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