Antik und Mühle

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Vom Trödel bis zur Antiquität...


...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen gelegen.

Über die A4 bestens zu erreichen.



Berühmte Novelle

Ausgabe um 1940

 


 



Autor: Frhr. v. Eichendorff *
Titel: Aus dem Leben eines Taugenichts
Novelle
Verlag: Jugendherbergsverlag, Hilchenbach / Westfalen o.J.

96 Seiten, Paperback



Illustrationen: Erich Gruner  *




* Biographien siehe unter den Fotos


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Maße: 18,5x 12 cm

Zustand: Bindung sehr gut, Seiten sauber, Rücken unten kurzer Einriss, Einband bestoßen, Titelseite Besitzerinneneintrag
 


Frhr. v. Eichendorff


Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

Leben

Eichendorffs Eltern waren der preußische Offizier Adolf Theodor Rudolf Freiherr von Eichendorff (1756–1818) und dessen Frau Karoline geb. Freiin von Kloch (1766–1822). Seine Mutter stammte aus einer schlesischen Adelsfamilie, aus deren Besitz sie Schloss Lubowitz erbte. Das katholische Adelsgeschlecht der Eichendorff ist seit dem 17. Jahrhundert in Schlesien ansässig.

Joseph wurde von 1793 bis 1801 mit dem eineinhalb Jahre älteren Bruder Wilhelm von Eichendorff von Pfarrer Bernhard Heinke zu Hause unterrichtet. Es folgten neben umfangreicher Lektüre von Abenteuer- und Ritterromanen und antiken Sagen erste kindliche, literarische Versuche. 1794 reiste er nach Prag, 1799 nach Karlsbad und wieder nach Prag, danach hielt er seine Eindrücke von der Fahrt in ersten Aufzeichnungen fest. Mit dem 12. November 1800 begannen seine Tagebuchaufzeichnungen und die Abfassung einer Naturgeschichte mit eigenen Illustrationen.

Im Oktober 1801 begann für Joseph und Wilhelm der Besuch des katholischen Matthias-Gymnasiums in Breslau mit Internen-Wohnung im St.-Josephs-Konvikt (bis 1804). Den Besuch des Gymnasiums ermöglichte der Cousin des Vaters Johann Friedrich von Eichendorff durch finanzielle Zuschüsse, denn der Vater – zeitweilig Besitzer mehrerer Immobilien – hatte ein Jahr zuvor den geschäftlichen Ruin erlitten und war auf der Flucht vor seinen Gläubigern. Häufige Theaterbesuche und frühe Gedichte sind aus dieser Zeit bekannt. Auch die Jugendfreundschaft mit seinem Mitschüler Joseph Christian von Zedlitz wurde hier begründet. Von 1805 bis 1806 studierte Eichendorff in Halle Jura und besuchte dabei auch philologische Vorlesungen bei Friedrich August Wolf, Friedrich Schleiermacher und Henrich Steffens. Beim Besuch des Theaters in Bad Lauchstädt erlebte er ein Gastspiel von Goethes Weimarer Bühne. Eine Reise durch den Harz führte ihn weiter bis nach Hamburg und Lübeck. Im August 1806 kehrte Eichendorff nach Schloss Lubowitz zurück, wo er das gesellige Leben mit Bällen und Jagden in der Umgebung genoss.

Im Mai 1807 fiel die Entscheidung zur Fortsetzung des Studiums in Heidelberg, um nach der begonnenen Belagerung der benachbarten Stadt Cosel durch napoleonische und bayerische Truppen den kriegerischen Ereignissen zu entgehen. Heidelberg im neuen, dem napoleonischen Rheinbund zugehörigen Großherzogtum Baden lief nicht Gefahr angegriffen zu werden und in die Universität war nach 1803 viel investiert worden. Auch die Reiseroute wurde so gewählt, dass kriegerisch gefährdete preußische Gebiete vermieden wurden. Stattdessen wurde ein südlicher Umweg über Mähren, Österreich und Bayern gewählt. Die beiden Brüder brachen am 4. Mai 1807 auf und reisten über Linz, Regensburg und Nürnberg nach Heidelberg.

Rechtswissenschaftliche Vorlesungen hörte Eichendorff dort bei Anton Friedrich Justus Thibaut, besuchte aber u. a. auch jene bei Joseph Görres. Mit Achim von Arnim wurde er flüchtig bekannt; eine engere Freundschaft verband ihn mit dem Dichter Otto von Loeben („Isidorus Orientalis“). Zusammen mit den befreundeten Theologen Friedrich Strauß und Wilhelm Budde (1786–1860, Pseudonym „Astralis“) verbanden sie sich im „Eleusinischen Bund“ und tauschten ihre Dichtungen aus.

Im April 1808 unternahm Eichendorff eine von Görres initiierte Bildungsreise, die ihn über Straßburg nach Paris führte. Am 13. Mai reiste er von Heidelberg über Würzburg und Nürnberg nach Regensburg, wo er am 25. Mai 1808 ankam. Von dort ging die Reise weiter mit dem Postschiff auf der Donau nach Wien. Im Sommer kehrte er nach Lubowitz zurück, um dem Vater bei der Verwaltung der Güter zur Seite zu stehen. Seine erste Veröffentlichung erschien unter dem Pseudonym „Florens“, es war der Abdruck einiger Gedichte in Asts „Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst“. Um diese Zeit begann er auch mit der Niederschrift der Märchennovelle Die Zauberei im Herbste.

1809 verlobte sich Eichendorff mit Aloysia von Larisch (1792–1855), genannt Luise, der siebzehnjährigen Tochter des in Pogrzebin im Kreis Ratibor ansässigen Gutsbesitzers Johann von Larisch.

Im November 1809 fuhr Eichendorff mit seinem Bruder nach Berlin, wo er Privat-Vorlesungen des Philosophen Fichte hörte und mit den Schriftstellern Arnim, Brentano und Kleist zusammentraf. Im Sommer 1810 setzte er das Studium der Rechte in Wien fort und schloss es 1812 ab.

Von 1813 bis 1815 nahm Eichendorff an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil, zunächst als Lützower Jäger, dann als Leutnant beim 3. Bataillon des 17. schlesischen Landwehr-Infanterie-Regiments in der verwüsteten Festung Torgau und schließlich wieder, nach seiner Heirat, im 1. Bataillon des (oberrheinischen) 2. Rheinischen Landwehr-Infanterie-Regiments beim Einzug in Paris. Er blieb bis Ende des Jahres 1815 bei den Besatzungstruppen und kehrte erst im folgenden Jahr nach Breslau zurück.

Im April 1815 hatte Eichendorff in Breslau Luise von Larisch geheiratet, noch im gleichen Jahr wurde sein erster Sohn Hermann geboren, 1817 der zweite Sohn Rudolf, 1819 die Tochter Therese, 1821 die Tochter Agnes, die jedoch im folgenden Jahr starb, und 1830 die Tochter Anna († 1832). Nach dem Tod von Eichendorffs Vater 1818 wurden die meisten der hochverschuldeten Güter der Familie bis auf Schloss Lubowitz und das Gut Sedlnitz verkauft. Eichendorff trauerte dem Verlust der Welt seiner Kindheit sein Leben lang nach.

Nachdem sich Eichendorff 1816 als Referendar in Breslau in den preußischen Staatsdienst begeben hatte, wurde er 1821 zum katholischen Kirchen- und Schulrat zu Danzig, 1824 zum Oberpräsidialrat zu Königsberg ernannt. Mit den Diensten für etliche preußische Ministerien siedelte die Familie 1831 nach Berlin um und verbrachte dort mehrere Sommer im Sommerhaus in der Kreuzbergstraße nahe dem Viktoriapark. 1841 wurde Eichendorff zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Nach einer schweren Lungenentzündung 1843 ging er 1844 in den Ruhestand. 1846 übersetzte er einige von Pedro Calderón de la Barcas religiösen Dramen.

Er zog mit seiner Frau Luise zu seiner Tochter Therese und deren Mann, dem preußischen Offizier Louis von Besserer-Dahlfingen. Nach dem Tode seines Bruders Wilhelm am 7. Januar 1849 erbte Eichendorff dessen Grundherrschaft Sedlnitz. Um den Unruhen der Revolution zu entkommen, reiste er 1849 von Dresden für ein paar Tage nach Köthen. Dort erwarb seine Tochter 1854 das Haus von Major Nicolaus Joseph von Holly-Ponienczecz. Die genauen Gründe für den Erwerb sind unklar, da sich die Tochter kaum in Köthen aufhielt und sich ihr Vater nach eigenem Bekunden als Hauseigentümer sah. Eichendorff fuhr im April 1855 erneut nach Köthen und hielt sich bis Oktober in seinem Haus auf.

Von 1856 bis 1857 lebte Eichendorff als Gast des Breslauer Fürstbischofs Heinrich Förster auf dessen Sommerresidenz Schloss Johannisberg bei Jauernig und war dort auch schriftstellerisch tätig. In seinem letzten Lebensjahrzehnt beendete Eichendorff seine literarische Arbeit und betätigte sich stattdessen publizistisch. In dieser Zeit entstand seine „Geschichte der poetischen Literatur“.

Eichendorff starb am 26. November 1857 um 17 Uhr mit 69 Jahren an einer Lungenentzündung.

Wertungen

Eichendorff wird zu den bedeutendsten und noch heute bewunderten deutschen Schriftstellern gezählt. Zahlreiche seiner Gedichte wurden vertont und vielfach gesungen. Seine Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts gilt als Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik.

Eichendorffs idyllische Schilderungen der Natur und des einfachen Lebens sind geprägt von einer einfachen Bildlichkeit und Wortwahl. Dahinter steckt jedoch ein vielschichtiges Geflecht aus metaphorischer Symbolik zur Deutung von Welt, Natur und Seele, das sich von reinem Nützlichkeitsdenken (Eichendorff schrieb im Zeitalter der beginnenden industriellen Revolution) abhebt.

Typisch für viele Werke Eichendorffs ist, dass sie aufgrund seiner eigenen starken Bindung zum Glauben häufig in einem religiösen Zusammenhang stehen. Anders als bei Clemens Brentano war Eichendorffs Katholizismus jedoch weder von Seelenqualen noch von einem besonderen missionarischen Eifer geprägt. Bemerkenswert ist auch, dass er – anders als so viele andere Romantiker unter dem Einfluss Fichtes – keiner nationalistischen Deutschtümelei verfiel, die andere Völker herabstufte, sondern das europäische Miteinander suchte. In Eichendorffs Werken und Selbstzeugnissen finden sich auch keine antisemitischen Ausfälle, wie sie bei seinen schriftstellerischen Zeitgenossen wie Brentano oder Achim von Arnim (die beide von Eichendorff geschätzt wurden) vorkamen, auch wenn Eichendorff (seiner Zeit entsprechend) gleichwohl Personen jüdischen Glaubens ausdrücklich noch zusätzlich zu ihren Namen als „Juden“ bezeichnete (gelegentlich mit Attributen wie „reich“ und „frivol“) und so eine gewisse Distanziertheit zum Ausdruck brachte.

„Eichendorff ist kein Dichter der Heimat, sondern des Heimwehs, nicht des erfüllten Augenblicks, sondern der Sehnsucht, nicht des Ankommens, sondern der Abfahrt“, heißt es bei Rüdiger Safranski, der eine Wendung Theodor W. Adornos übernimmt und ergänzt.

Nachleben

Seit 1956 verleiht der Wangener Kreis, der auch das Eichendorff-Museum in Wangen im Allgäu initiierte, den Eichendorff-Literaturpreis.

Die von 1931 bis 2010 existierende Eichendorff-Gesellschaft widmete sich der Erforschung von Leben, Werk und Wirkung Eichendorffs.

Von 1935 bis 1943 wurde von der Stiftung F. V. S. (seit 1994 Alfred Toepfer Stiftung F. V. S.) der Joseph Freiherr von Eichendorff-Preis vergeben.

Mit der Eichendorff-Plakette ist die höchste staatliche Auszeichnung für Gebirgs- und Wandervereine in der Bundesrepublik Deutschland nach ihm benannt.

1999 wurde der Asteroid (9413) Eichendorff nach ihm benannt.

Das Eichendorff-Gymnasium in Koblenz, das Eichendorff-Gymnasium in Bamberg, ein Gymnasium in Ettlingen, die Eichendorff-Realschule in Köln-Ehrenfeld, die am Fuße des kühlen Grundes in Heidelberg-Rohrbach gelegene Eichendorff-Grundschule[9] oder die Eichendorff-Schule Offenburg und eine Förderschule in Bonn sind nur einige der Bildungseinrichtungen, die seinen Namen tragen.

In vielen Städten tragen Straßen den Namen von Joseph von Eichendorff.

Denkmäler

Deutschland

·                    Blaue Blume vor der Eichendorff-Grundschule in Berlin-Charlottenburg, erinnernd an das gleichnamige Gedicht

·                    Anlage am Philosophenweg in Heidelberg mit Gedenkstein, erinnert besonders an die unerfüllte Liebe zu K. (= Käthchen Förster, Tochter eines Rohrbacher Küfermeisters, 1807/08 in den Tagebüchern), die wahrscheinlich das Lied In einem kühlen Grunde inspirierte

·                    Gedenkstein auf dem Eichendorffplatz in Heidelberg-Rohrbach

·                    Gedenkstein auf den Eichendorffplatz im Göttinger Ostviertel

·                    Eichendorffbank in den Klausbergen von Halle (Saale) mit Blick auf die Burg Giebichenstein

·                    Bronzeplastik von Bernd Göbel am halleschen Saaleufer unterhalb der Burg Giebichenstein. Der junge Eichendorff ist als Schwimmer dargestellt, was sich auf die in seinen Tagebüchern geschilderten Badevergnügen in der Saale während seines halleschen Studienjahres bezieht.

·                    Eichendorff-Saal im Haus Schlesien, Königswinter

·                    Gedenkstein auf dem Holzberg bei Frankenried (Gemeinde Mauerstetten/Ostallgäu)

·                    Gedenkstein in der Eichendorff-Siedlung (Ostbevern), aufgestellt im Jahr 1998. Die Ostvertriebenensiedlung wurde 1951 in Eichendorff-Siedlung umbenannt, 1957 erweitert um 7 Nebenerwerbsstellen für Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten.

·                    Büste in der Walhalla bei Regensburg von Richard Knecht, aufgestellt im Jahr 1957 als 114. Büste

·                    Schlosspark in Roth

·                    Auf dem Seß in Kaiserslautern

·                    Eichendorff-Gedenkplakette aus Bronze am ehemaligen Brunnen in Walbeck-Geldern am Niederrhein (unveröffentlichtes Gedicht)Angaben teilweise lt. dem „Zentralregister der Preußischen Personen- und Kriegerdenkmäler“. Denkmal in Lubowitz und Neuerrichtung in Ratibor aus Anschauung.

·                    Gedenkstein in Weiden i.d.OPf. in der Konrad-Adenauer-Anlage

·                    Gedenkstein im Neckargemünder Ortsteil Rainbach

Polen

·                    Joseph-von-Eichendorff-Denkmal in Breslau (Hauptstadt der Provinz Schlesien) von Alexander Kraumann (Frankfurt am Main), errichtet 1911

·                    Eichendorff-Denkmal (Dębowiec) auf der Heinrichshöhe im oberschlesischen Eichhäusel, (heute Dębowiec)

·                    Büstendenkmal in Neisse von Ernst Seger (Berlin/Breslau), 1945 zerstört und 2002 originalgetreu rekonstruiert

·                    Eichendorff-Denkmal in Ratibor: Die 1909 enthüllte Statue des Bildhauers Johannes Boese zeigt den Dichter auf einem Baumstumpf sitzend, einen Finger in das auf seinen Knien liegende Buch gesteckt, den Blick in die Ferne gerichtet. Ende der 1990er Jahre wurde das Denkmal erneuert.

·                    Eichendorff-Steindenkmal in Ratibor-Hohenbirken am Rande des Aussichts-Waldes, welcher im östlichen Teil Ratibors und westlichen Teil der Gemeinde Kornowatz und angrenzend an die Ortschaft Pogrzebin, aus der Luise von Larisch, die Ehefrau Eichendorffs stammt. Das Denkmal ist ein 2006 errichtetes Replikat des ursprünglich am 26. November 1907 erbauten Eichendorff-Denkmals und wurde am selben Ort platziert.

·                    Monument im Schlosspark von Sedlnitz, errichtet 1932

·                    Büstendenkmal in Lubowitz

·                    Gedenkstein in Langenzersdorf am Bisamberg im Bereich des Falkenbergs, der sogenannten „Eichendorff-Höhe“ Zone 33U, 602342 / 5352239 (48,31506° N, 16,3804° O)

·                    Büstendenkmal auf der Ludwigshöhe bei Ebersberg

·                    Replikat in Breslau, im Botanischen Garten, enthüllt am 13. Mai 2012. Es handelt sich um ein originalgetreues Replikat des 1911 errichteten Denkmals, das ursprünglich im Scheitniger Park in Breslau stand und 1945 zerstört wurde. Das heutige Monument wurde von Stanisław Wysocki (einem Breslauer) geschaffen und von der Deutsch – Polnischen Gesellschaft der Universität Wrocław gestiftet.

·                    Gedenkstein auf der Heinrichshöhe bei Prudnik (Neustadt) in Oberschlesien

Medaillenporträts

·                    o. J.: einseitiger Bronzeguss, 110 mm. Medailleur: Karl Seckinger (1897–1978)

·                    1957: einseitiger Eisenguss, 20 cm. Medailleur: Peter Lipp (1902–1975). Gießerei Buderus.

Werke

Gedichte

·                    In einem kühlen Grunde (1807/08 in Heidelberg-Rohrbach)

·                    Die RiesenAnklänge (1808)

·                    Lied (1810)

·                    Abschied (1810)

·                    Zwielicht (1812)

·                    Das zerbrochene Ringlein oder auch Untreue (1813)

·                    Morgengebet (1814)

·                    Die zwei Gesellen (1818)

·                    Der frohe Wandersmann (Wem Gott will rechte Gunst erweisen, 1822)

·                    Der Abend (1826)

·                    Sehnsucht (1834)

·                    Schöne Fremde (vor 1834)

·                    Wünschelrute (1835)

·                    Lichtlein im Walde (1836)

·                    Begegnung (1837)

·                    Mondnacht (1837)

·                    Das Bilderbuch (1837)

·                    Der Einsiedler (1838)

·                    Eldorado (1841)

·                    Stimmen der Nacht (1841)

·                    In Danzig (Dunkle Giebel, hohe Fenster, 1842)

·                    Lockung

·                    Zauberblick

·                    Frühlingsmarsch

·                    Abschied (O Täler weit, o Höhen)

·                    Waffenstillstand der Nacht

·                    An die Waldvögel

·                    In der Fremde

·                    Auf einer Burg

·                    Echte Liebe

·                    Die Blätter fallen

·                    Der Soldat

·                    Wanderlied der Prager Studenten

·                    An der Grenze

·                    Heimweh

·                    Herbst

·                    Nachtzauber

·                    Ständchen

·                    Bei Halle

·                    Bei einer Linde

·                    Der Gärtner

·                    Waldgespräch

·                    Frische Fahrt

·                    Durcheinander

·                    Wunder über Wunder

·                    Frisch auf!

·                    Der Jäger Abschied

·                    Allgemeines Wandern

·                    Nachts

·                    Die Nachtblume

·                    Meeresstille

·                    Der Glücksritter

·                    Der Nachtvogel

·                    Frühlingsnacht

·                    Kurze Fahrt

·                    Lockung

·                    Neue Liebe

·                    Schifferspruch

·                    So oder so

·                    Der Kehraus

·                    Winternacht

·                    Vöglein in den sonn’gen Tagen

·                    Trost

·                    An meinem Geburtstage

·                    Reiselied

·                    Der stille Grund

·                    Die Nacht

·                    Lieber alles

·                    Die Stillen

·                    Der letzte Gruß

·                    Erinnerung

·                    Weihnachten

·                    Frühlingsgruß

·                    Der Morgen

·                    Todeslust

·                    Frühlingsfahrt

·                    Wahl

·                    Die blaue Blume

·                    Frau Venus

·                    Die Sperlinge

·                    Wandernder Dichter

·                    Der Blick

·                    Abendrot

·                    Der Unbekannte

·                    Verschwiegene Liebe

Gedichtsammlungen

·                    Joseph von Eichendorff: Liebesgedichte, herausgegeben von Wilfried Lutz, Insel Verlag, Frankfurt/Main und Leipzig 2000, ISBN 3-458-34291-5

Romane

·                    Ahnung und Gegenwart (1815) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)

·                    Dichter und ihre Gesellen (1834) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)

Novellen und Erzählungen

·                    Die Zauberei im Herbste (1808) (Märchen)

·                    Das Marmorbild (1819) (Ausgabe von 1826) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)

·                    Aus dem Leben eines Taugenichts (1826) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)

·                    Viel Lärmen um nichts (1832)

·                    Auch ich war in Arkadien (1834)

·                    Das Schloß Dürande (1837)

·                    Unstern (1839)

·                    Die Entführung (1839)

·                    Die Glücksritter (1840)

·                    Eine Meerfahrt (1841)

·                    Ein Auswanderer (Erstdruck 1857)

Epen

·                    Julian (1853)

·                    Robert und Guiscard (1855)

·                    Lucius (1857)

Theaterstücke

·                    Krieg den Philistern (1824)

·                    Ezzelin von Romano (1828)

·                    Meierbeths Glück und Ende (1828)

·                    Der letzte Held von Marienburg (1830)

·                    Die Freier (1833)

Trivia

Der Schriftsteller Bernhard Spring verfasste mit Folgen einer Landpartie (2010) und Die verschwundene Gräfin (2011) zwei historische Romane um Joseph von Eichendorff.

Werkausgaben

·                    Sämtliche Werke des Freiherrn Joseph von Eichendorff. Historisch-kritische Ausgabe. Begründet von Wilhelm Kosch und August Sauer, fortgeführt und herausgegeben von Hermann Kunisch (†) und Helmut Koopmann, Max Niemeyer Verlag, Tübingen.

o                               HKA I/1: Gedichte. Erster Teil. Text. Hrsg. von Harry Fröhlich und Ursula Regener (1993).

o                               HKA I/2: Gedichte. Erster Teil. Kommentar. Aufgrund von Vorarbeiten von Wolfgang Kron hrsg. von Harry Fröhlich (1994).

o                               HKA I/3: Gedichte. Zweiter Teil. Verstreute und nachgelassene Gedichte. Text. Hrsg. von Ursula Regener (1997).

o                               HKA I/4: Gedichte. Zweiter Teil. Verstreute und nachgelassene Gedichte. Kommentar. Hrsg. von Ursula Regener (1997).

o                               HKA III: Ahnung und Gegenwart. Hrsg. von Christiane Briegleb und Clemens Rauschenberg (1984).

o                               HKA IV: Dichter und ihre Gesellen. Hrsg. von Volkmar Stein (2001).

o                               HKA V/1: Erzählungen. Erster Teil. Text. Hrsg. von Karl Konrad Polheim (1998).

o                               HKA V/2: Erzählungen. Erster Teil. Kommentar. Hrsg. von Karl Konrad Polheim (2000).

o                               HKA V/3: Erzählungen. Zweiter Teil. Fragmente und Nachgelassenes. Hrsg. v. Heinz-Peter Niewerth (2006).

o                               HKA V/4: Erzählungen. Dritter Teil. Autobiographische Fragmente. Hrsg. von Dietmar Kunisch (1998).

o                               HKA VI/1: Historische Dramen und Dramenfragmente. Text und Varianten. Hrsg. von Harry Fröhlich (1996).

o                               HKA VI/2: Historische Dramen und Dramenfragmente. Kommentar. Hrsg. von Klaus Köhnke (1997).

o                               HKA VIII/1: Literarhistorische Schriften I. Aufsätze zur Literatur. Aufgrund der Vorarbeiten von Franz Ranegger hrsg. von Wolfram Mauser (1962).

o                               HKA VIII/2: Literarhistorische Schriften II. Abhandlungen zur Literatur. Aufgrund der Vorarbeiten von Franz Ranegger hrsg. von Wolfram Mauser (1965).

o                               HKA IX: Literarhistorische Schriften III. Geschichte der poetischen Literatur Deutschlands. Hrsg. von Wolfram Mauser (1970).

o                               HKA XI: Tagebücher. Hrsg. von Franz Heiduk und Ursula Regener (2006)

o                               HKA XII: Briefe 1794–1857. Text. Hrsg. von Sibylle von Steinsdorff (1993).

o                               HKA XV/1: Übersetzungen I. Erster Teil. Graf Lucanor von Don Juan Manuel. Geistliche Schauspiele von Don Pedro Calderón la Barca I. Hrsg. von Harry Fröhlich (2003).

o                               HKA XV/2: Übersetzungen I. Zweiter Teil. Geistliche Schauspiele von Don Pedro Calderón la Barca II. Hrsg. von Harry Fröhlich (2002).

o                               HKA XVI: Übersetzungen II. Unvollendete Übersetzungen aus dem Spanischen. Hrsg. von Klaus Dahme (1966).

o                               HKA XVIII/1: Eichendorff im Urteil seiner Zeit I. Dokumente 1788–1843. Hrsg. von Günter und Irmgard Niggl (1975).

o                               HKA XVIII/2: Eichendorff im Urteil seiner Zeit II. Dokumente 1843–1860. Hrsg. von Günter und Irmgard Niggl (1976).

o                               HKA XVIII/3: Eichendorff im Urteil seiner Zeit III. Kommentar und Register.Hrsg. von Günter und Irmgard Niggl (1986).

o                               HKA II: Epische Gedichte.

o                               HKA VII: Dramen II. Satirische Dramen und Dramenfragmente. Hrsg. von Harry Fröhlich.

o                               HKA X: Historische und politische Schriften. Hrsg. von Antonie Magen

o                               HKA XIII: Briefe an Eichendorff. Hrsg. von Sibylle von Steinsdorff.

o                               HKA XIV: Kommentar zu den Briefen (Band XII und Band XIII). Hrsg. von Sibylle von Steinsdorff.

o                               HKA XVII: Amtliche Schriften. Hrsg. von Hans Pörnbacher.

·                    Joseph von Eichendorff, Werke, 6 Bde. (Bibliothek deutscher Klassiker) Hrsg. von Wolfgang Frühwald. Deutscher Klassiker-Verlag, Frankfurt am Main 1985–1993.

Literatur

·                    Theodor W. Adorno: Zum Gedächtnis Eichendorffs. In: ders.: Gesammelte Schriften. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Band 11: Noten zur Literatur. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-29311-7 (Ursprünglich verfasst zum hundertsten Todestag 1957. Erschienen in den „Akzenten“ 1958, 1. Heft.).

·                    Richard Alewyn: Eine Landschaft Eichendorffs und Eichendorffs Symbolismus. In: Ders.: Probleme und Gestalten. Insel, Frankfurt am Main 1974.

·                    Veronika Beci: Joseph von Eichendorff. Biografie. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2007, ISBN 3-538-07238-8.

·                    Helmut Bernsmeier: Joseph von Eichendorff. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-015221-6 (= Universal-Bibliothek; 15221; Literaturwissen für Schule und Studium).

·                    Anne Bohnenkamp, Ursula Regener (Hrsg.): Eichendorff wieder finden. Joseph von Eichendorff 1788–1857. Katalog zur Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift. Gleichzeitig: Aurora. Jahrbuch der Eichendorff-Gesellschaft 66/67. Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt 2007. ISBN 978-3-9811109-4-4. (Großformat mit reichhaltigem Bildmaterial)

·                    Otto Eberhardt: Figurae. Rollen und Namen der Personen in Eichendorffs Erzählwerk. Königshausen und Neumann, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8260-4439-7.

·                    Otto Eberhardt: Eichdendorffs Dichtersprache. Wörter, Wendungen, Motive. Ein Lexikon. Königshausen und Neumann, Würzburg 2018, ISBN 978-3-8260-6608-5.

·                    Wolfgang Frühwald (Hrsg.): Joseph von Eichendorff. Leben und Werk in Texten und Bildern. Insel, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-458-32764-9 (= Insel-Taschenbuch 1064).

·                    Armin Gebhardt: Eichendorff. Der letzte Romantiker. Tectum, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8535-7.

·                    Martin Hollender: Die politische und ideologische Vereinnahmung Joseph von Eichendorffs. Einhundert Jahre Rezeptionsgeschichte in der Publizistik (1888–1988). Lang, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-631-31254-7 (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 1)

·                    Klaus Köhnke: „Hieroglyphenschrift“. Untersuchungen zu Eichendorffs Erzählungen. Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3-7995-1805-3 (= Aurora-Buchreihe; 5).

·                    Hermann Korte: Das Ende der Morgenröte. Eichendorffs bürgerliche Welt. Lang, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-8204-9650-5 (= Historisch-kritische Arbeiten zur deutschen Literatur; 6).

·                    Hermann Korte: Joseph von Eichendorff. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50568-1 (= rororo; 50568; Rowohlts Monographien).

·                    Klaus-Dieter Krabiel: Tradition und Bewegung. Zum sprachlichen Verfahren Eichendorffs. Kohlhammer, Stuttgart 1973, ISBN 3-17-235061-4 (= Studien zur Poetik und Geschichte der Literatur; 28).

·                    Hermann Kunisch: Eichendorff, Joseph Carl Benedikt Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 369–373 (Digitalisat).

·                    Eberhard Lämmert: Eichendorffs Wandel unter den Deutschen. Überlegungen zur Wirkungsgeschichte seiner Dichtung. In: Hans Steffen (Hrsg.): Die deutsche Romantik. Poetik, Formen und Motive. Göttingen 1967 (Kleine Vandenhoeck-Reihe 250 S), S. 219–252 (E: Festschrift für Richard Alewyn. Köln 1967).

·                    Thomas Lick: Eichendorff-Bibliographie. Forschungsliteratur zu Leben und Werk Joseph von Eichendorffs 1926–1995. Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 1998, ISBN 3-89590-053-2.

·                    Rolf Krafft Ligniez: Das Bild des Dichters in Eichendorffs Lyrik. Herbert Utz Verlag, München 2003, ISBN 3-8316-0296-4.

·                    Robert Mühlher: Lebendige Allegorie. Studien zu Eichendorffs Leben und Werk. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-2028-7.

·                    Wolfgang Nehring: Spätromantiker. Eichendorff und E. T. A. Hoffmann. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-01219-5.

·                    Stefan Nienhaus: Eichendorffs Wiederholungsstil. Eine Untersuchung des Erzählwerks. Kleinheinrich, Münster 1991, ISBN 3-926608-70-6 (= Münstersche Beiträge zur deutschen und nordischen Philologie; 9).

·                    Heinz Ohff: Joseph Freiherr von Eichendorff. Stapp, Berlin 1983, ISBN 3-87776-162-3 (= Preußische Köpfe; 13).

·                    Judith Purver: Eichendorff, Joseph (Karl Benedikt), Frh. von, Pseud. Florens. In: Walther Killy (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 1. Auflage. Band 3: Ebinger–Gierke. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-23163-6, S. 49.

·                    Franz Xaver Ries: Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff. Duncker und Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-08673-2 (= Schriften zur Literaturwissenschaft; 11).

·                    Theresia Sauter Bailliet: Die Frauen im Werk Eichendorffs. Bouvier, Bonn 1972, ISBN 3-416-00813-8 (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- u. Literaturwissenschaft; 118).

·                    Günther Schiwy: Eichendorff. Der Dichter in seiner Zeit. Eine Biographie. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46673-7.

·                    Volkmar Stein: Joseph von Eichendorff. Ein Lebensbild. Bergstadtverlag Korn, Würzburg 2001, ISBN 3-87057-242-6.

·                    Paul Stöcklein: Joseph von Eichendorff. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 16. Auflage. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-499-50084-1 (= Rowohlts Monographien; 84).

·                    Martin Wettstein: Die Prosasprache Joseph von Eichendorffs. Form und Sinn. Artemis, Zürich 1975, ISBN 3-7608-0378-4 (= Zürcher Beiträge zur deutschen Literatur- und Geistesgeschichte; 43).


Erich Gruner


Louis Erich Gruner (* 14. November 1881 in Leipzig; † 30. Dezember 1966 ebenda) war ein deutscher Grafiker, Maler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist.

Erich Gruner schuf das Logo der Leipziger Messe GmbH, das sowohl als überdimensionales, durchfahrbares Einfahrtstor an der Alten Messe, am Messeturm am Eingang des neuen Messegeländes im Norden Leipzigs, als auch als markantes drehendes Werbesignet auf dem Wintergartenhochhaus in Leipzigs Stadtmitte zu finden ist.

Leben

Gruner war der Sohn des Leipziger Kaufmanns Louis Gruner. Er studierte von 1900 bis 1905 an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Schon ab 1902 war er in der Meisterklasse, und 1903 schloss er das Studium ab. Von 1903 bis 1904 leistete er in Leipzig den Militärdienst ab. Dabei zeichnete und malte er nebenbei, um das Geld für einen Aufenthalt in Paris zu verdienen. Ab 1905 war er mit einem Stipendium der Stadt Leipzig in Paris und arbeitete an der Academie des Beaux Arts. Mit Jean-Paul Laurens hatte er dort nur flüchtigen Kontakt. "Das war kein Lehrmeister für mich, zu dem ich Vertrauen fassen konnte". Auch Henri Matisse, dem er begegnete, sagte ihm nicht zu. Im Atelier Bachet lernte Gruner Georg Walter Rössner kennen. Sie befreundeten sich und unternahmen zusammen eine Studienfahrt durch Frankreich, auf die Insel Jersey, nach Belgien und Holland. Danach ging Gruner wieder nach Leipzig. 1909 erhielt er ein Stipendium der Kröplerschen Stiftung und ging mit Hugo Steiner-Prag auf Studienfahrt nach Lissabon und nach Spanien. 1920 wandert er mit Valerian Tornius und Heinrich Houben über die Alpen nach Italien.

In Leipzig erhielt Gruner dank guter Kontakte zur Kaufmannschaft viele Aufträge. Er bediente die ganze Bandbreite der Gebrauchsgrafik und wurde einer der meistbeschäftigten Gebrauchsgrafiker der Stadt, betätigte sich aber erfolgreich auch als freier Maler und Grafiker, u. a. mit einer Anzahl grafische Zyklen.

Gruner war künstlerischer Berater des Leipziger Messeamts. Im Jahr 1917 (in anderen Quellen wird das Jahr 1920 genannt) schuf er das Logo MM für „Mustermesse“, zwei aufeinander ruhende Großbuchstaben. Das Kürzel findet sich bis heute im Logo der Leipziger Messe GmbH und auf dem Messeturm am Eingang des Messegeländes im Norden Leipzigs, sowie als markantes drehendes Werbesignet auf dem Wintergartenhochhaus in der Leipziger Stadtmitte. Gruner gründet 1918 und leitete dann beim Leipziger Verlag Meissner & Buch die bedeutende Mappen-Edition von Originalgrafik „Drucke der Wahlverwandten“.

Erich Gruner entwarf eine Reihe Briefmarken der DDR zum Thema Leipziger Messe (1949–1961).

Gruner war maßgeblich an der Gestaltung des Festumzugs zur 500-Jahr-Feier der Universität Leipzig sowie an der künstlerischen Gestaltung der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik im Jahr 1914 und der Internationalen Pelzfach-Ausstellung im Jahr 1930 in Leipzig beteiligt. Für Letztere schuf er auf „gigantischen, zwischen silbernen Gestängen hängenden Segeln 74 Kürschnerwappen aller Zeiten aus den verschiedenen Städten und Ländern des In- und Auslandes“ sowie ein 0,80 × 8,80 Meter großes Gemälde, das Hauptbild des Saales.

Ab 1. Januar 1931 war er Leiter der neu errichteten Leipziger Kunstgewerbeschule, an der er erstmals in Deutschland Bühnenbildgestaltung als Lehrfach einführte. Erich Gruners grafisches Gesamtwerk umfasst eine Vielzahl von Arbeiten in unterschiedlichen Techniken (Radierungen, Lithografien, Holzschnitte, Linolschnitte und Zeichnungen), meist thematisch zusammengefasst in Zyklen oder seriellen Mappenwerken. Nach der kriegsbedingten Zerstörung und endgültigen Schließung der Kunstgewerbeschule im Jahre 1946 arbeitete er bis zu seinem Tod als freier Künstler.

Gruner war im Laufe seiner Karriere auf vielen Ausstellungen vertreten. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und an mindestens zehn großen Ausstellungen beteiligt, darunter mehrere Große Leipziger Kunstausstellungen und 1939 die Große Deutsche Kunstausstellung in München. Auf dieser erwarb Hitler Gruners Ölgemälde Aprilnachmittag.

In der DDR gehörte Gruner dem Verband Bildender Künstler an.

Er war seit 1911 mit Katharina „Käthe“ Gruner (gebürtige Katharina Meyer, Tochter eines Fabrikanten aus Leipzig, ansässig in Kleinsteinberg) verheiratet. Der Ehe entstammten zwei Kinder. Die Ehefrau führte nach Gruners Tod seine Jahrzehnte umfassenden Tagebücher weiter (heute im Bestand der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden). Erich Gruners Bruder war der Architekt Walter Gruner (1883–1961).

Weitere Mitgliedschaften

·                    Vorsitzender des Leipziger Künstlerbundes

·                    Deutscher Künstlerbund[5]

·                    Deutscher Werkbund

·                    Verein Leipziger Jahresausstellung

Nachlass

Ein Teil seines Nachlasses befindet sich im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Seine umfangreichen Tagebücher über den Zeitraum von Jahrzehnten sind im Bestand der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden, die sie auf einer Auktion erworben hat.

Werke (Auswahl)

Druckgrafik

·                    Meppen Bocksbarts nächtliches Floherlebnis und Traum (10 Lithographien; 1920 im Verlag Meissner & Buch, Leipzig, als bibliophiles Buch mit den Originallithografien, Mappenmaß 41 × 31,5 cm, Auflage 180)

·                    Kriegstagebuch (zwölf Holzschnitte)

·                    Krieg (15 Ätzradierungen; 1922 im Verlag E. A. Seemann, Leipzig, als Mappe mit den Originalradierungen, Mappenmaß 41 × 31,5 cm, Auflage 100)

·                    Eva (sechs Kupferstiche)

·                    Kavaliere (zehn Lithografien)

·                    Träumereien (acht Lithografien)

·                    Tod des Antichrist (zwölf Lithografien)

Plakatentwürfe

·                    Arnold Schönberg. Gurrelieder (Konzert in der Alberthalle, 1914)

·                    Helft, daß wir den Siegeslorbeer erringen. Zeichnet die Kriegsanleihe (1917)

·                    Kaiser- und Volksdank für Heer und Flotte (1917)

·                    Künstlerredoute Schauspielhaus – Wohltätigkeitsfest Centraltheater (1921)

·                    Leipziger Messe Frühjahr 1948 (1948)

Buchillustrationen

·                    Carl Chun: Der historische Festzug anläßlich der Jubelfeier des 500jährigen Bestehens der Universität zu Leipzig. J. J. Weber, Leipzig, 1909

·                    Martin Andersen Nexø: Sonnentage. Reisebilder aus Andalusien. Merseburger, Leipzig, 1909

·                    Julius Zeitler (Hrsg.): Zunftliederbuch. Gesellige Lieder nach schönen Weisen für Buchdrucker, Buchbinder, Buchhändler und das ganze Buchgewerbe zu Singen im Zunfthaus auf der Bugra. Georg Merseburger, Leipzig, 1914

·                    Arno Holz: Des berühmbten Schäffers Dafnis sälbst verfärtigte auffrichtige und Reue mühtige Riesen-Bussthräne (mit Richard Winckel). Meissner & Buch, Leipzig, 1918

·                    Valerian Tornius: Schöne Seelen Studien über Männer und Frauen. Klinkhardt & Biermann, Leipzig, 1920

·                    Paul Graener nach Christian Morgenstern: Galgenbruders Lied an Sophia, die Henkersmaid. Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1924 (Partitur). u. a.

·                    Max Halbe: Die Auferstehungsnacht des Doktors Adalbert. Osternovelle. Jahresgabe der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, 1928

·                    Ina Seidel: Reneé und Rainer. Gesellschaft der Bibliophilen, Leipzig, 1928

·                    Karl Stieler: Ein Winteridyll und Lieder eines fahrenden Schülers. Deutsche Buchgemeinschaft GmbH Berlin, 1930

·                    Nina E. Rakovskaja: Unsere Haustiere. SWA-Verlag, Berlin, 1949

·                    Nikolai Nikolajewitsch Miklucho-Maklai: Tamo. Russische Reisetagebücher. SWA-Verlag, Berlin, 1950

Publikation Gruners

·                    Erich Gruner: Judas. Selbstverlag. Leipzig 1912

·                    Deutsche Buchkünstler und Gebrauchsgrafiker der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Erich Gruner. Verlag des Deutschen Buchgewerbevereins, Leipzig, 1924

Varia

·                    Von Erich Gruner sind aus dem Jahr 1919 Entwürfe überliefert, die die Bergkirche Beucha mit einer von Gruner gestalteten Innen-Ausmalung der Kirche zeigeb. Das Projekt wurde nicht verwirklicht. Der Publizist Lutz Heydick würdigte Erich Gruner und sein Schaffen mit einem Bild-Vortrag am 19. September 2019 in der Bergkirche Beucha.

Literatur

·                    Arndt Beyer: Erich Gruner. In: Das Plakat. Mitteilungen des Vereins der Plakatfreunde. Bd. 5 (1914), Heft 3, o. S. (Digitalisat).

·                    C. K.: Erich Gruner. In: Gebrauchsgraphik, Jg. 5 (1929), Heft 2, S. 19–24 (Digitalisat).

·                    Lutz Heydick: Der Leipziger Maler Erich Gruner – Seine Kleinsteinberger Sommer und Bilder. Sax-Verlag, Beucha und Markkleeberg 2017, ISBN 978-3-86729-210-8.

·                    Gruner, Erich. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 146–147 (Textarchiv – Internet Archive).

·                    Gruner, Erich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 325.

·                    Unsterblich durch Doppel-M. Erich Gruner zum 125. Geburtstag. In: Deutsche Briefmarken-Zeitung. Ausgabe 23/2006, S. 38 f.

·                    Anneliese Hübscher: Gruner, Erich. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 63, Saur, München u. a. 2009, ISBN 978-3-598-23030-1, S. 478.

·                    Gruner, Erich. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 292

 

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