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Vom Trödel bis zur
Antiquität...
...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten
Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen
gelegen.
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Großer Erfolg in der DDR: Geschichte um die Verantwortung zu einem Kind mit Behinderung Ausgabe 1978 ![](HTTPS://antikhaus-st-georg.de/ausrufer/buecher/maerz 24/buch_ld1.jpg)
Autorin: Roswitha Geppert * Titel: Die Last, die du nicht trägst Roman Verlag:
Mitteldeutscher Verlag, Halle und Leipzig 1978 315 Seiten, 6. Auflage, Paperback
Inhalt siehe Foto
72
* Biographie siehe unter den Fotos
Maße: 20x 12,5 cm Zustand: Bindung sehr gut, Seiten sauber, Einband bestoßen ![](HTTPS://antikhaus-st-georg.de/ausrufer/buecher/maerz 24/buch_ld2.jpg)
![](HTTPS://antikhaus-st-georg.de/ausrufer/buecher/maerz 24/buch_ld3.jpg)
![](HTTPS://antikhaus-st-georg.de/ausrufer/buecher/maerz 24/buch_ld1.jpg)
Roswitha Geppert
18. Juni 1943 (Leipzig) - 27. Oktober 2018 (Leipzig) KurzporträtDie Autorin stieß mit ihrem Roman "Die Last, die du nicht
trägst" 1978 eine gesellschaftliche Diskussion über den Umgang mit
Behinderten und die Pflege an, die große Nachwirkungen zeigte und bis heute
anhält. Biografie"Seit einer halben
Stunde bin ich schwanger", war der erste Satz eines Buches, das
DDR-Literaturgeschichte schrieb: "Die Last, die du nicht trägst"
(1978). Autorin Roswitha Geppert benannte konsequent und schonungslos die
Missstände bei der Betreuung von Behinderten im sozialistischen
Gesundheitswesen. In dieser von ihr eingenommenen "Stellvertreter-Funktion
in der Literatur" benannte sie öffentlich verschwiegene gesellschaftliche
Probleme und löste damit hitzig geführte Diskussionen und Debatten aus.
Roswitha Gepperts Roman zog eine Vielzahl weiterer Werke zum Umgang mit
Behinderten nach sich, unter anderem Elfriede und Wilhelm Thom "Rückkehr
ins Leben" (1979), Sibylle Muthesius"Flucht in die Wolken"
(1981), Gerda Jun "Kinder, die anders sind" (1981), Klaus
Möckel "Hoffnung für Dan" (1983). Hier hatte die
Literatur im wörtlichen Sinne ins Leben gegriffen, führte zu Aufmerksamkeit und
Änderungen. Auch wenn es manchmal scheint, die Zeit wäre stehen geblieben:
"Die Heime ähneln sich in der Atmosphäre, auch im Personal. Die Pfleger
opfern sich auf. Manche für sechzig Mark Taschengeld im Monat und freies Wohnen
und Essen. Die anderen für dreihundertachtzig Mark. Mehr wird nicht gezahlt.
Dreihundertachtzig Mark für zehn Stunden und mehr am Tag. Für einen Feierabend
ohne Kultur. Und keinen Bus ins Theater. Das Theater ist zu weit. Zum Lesen
fehlt die Kraft und für einen eigenen Fernseher das Geld. Dreihundertachtzig
Mark als Grundlohn - und davon kauft man noch Seife, Windelhosen, Wäsche und
Zuckerwerk - für die Kinder. Davon bezahlt man das Fahrgeld und die Miete in
einem Altbauhaus, wo man abends keine warme Stube vorfindet, keine Dusche, kein
Bad. Wer will da Pflegerin werden? Pfleger für geistig Behinderte - die
anstrengendste Arbeit, die ich kenne. Mit der Arbeit eines Stahlwerkers
vergleichbar. Nur, dass dieser Erfolge kennt. Prämien. Wer prämiert einen
Pfleger? Was geschieht, wenn niemand mehr Pfleger werden will?" Mit diesem Buch wurde Roswitha Geppert auf einem Schlag landesweit
bekannt und Ansprechpartnerin für Menschen in sozial gleicher Lage. So wirft
dieser Roman einen Schatten, der die anderen Werke der Autorin fast im Dunkeln
lässt. Roswitha Gepperts Veröffentlichungen sind vielfältig und nicht
ausschließlich an soziale Themen gebunden, zum Beispiel die "frehlischn
Geschichtn in säggssch" und deutsch - "Wie's Rodgehlchen in dn Himmel
gahm" (1998), "Mehr Licht in der Welt" (2001),
"anders" (2003), "Murkel, Quietsch & Co. - Eine
Katzengeschichte" (2007) oder "Märzenbecher und ich" (2007).
Ihre Drehbücher wurden vom Fernsehen akzeptiert, jedoch nicht immer umgesetzt:
"Die Tochter" (1981), "Kein Fest wie jedes andere" (US 1989)
oder "Tolerantes Ehepaar sucht..." (1990). Auch hat sie Texte aus dem
Englischen ins Deutsche übertragen: George Moore "Esther Waters"
(1976) oder Kitty Hart-Moxon "Wo die Hoffnung erfriert - Überleben in
Auschwitz" (2001). Ihr Märchenstück "Das Jammerschloss" erlebte
2002 in Teterow seine Uraufführung. Theaterwissenschaft hatte die 1943 in Leipzig geborene Autorin in
ihrer Heimatstadt studiert. Bis 1969 war sie am Leipziger Schauspiel engagiert
und heiratete den Schauspieler Fred-Arthur Geppert. Ihren Beruf gab Roswitha
Geppert auf, um ihr schwerstbehindertes Kind zu pflegen. Die eigene Biografie
bildete die Vorlage für ihren Bestseller "Die Last, die du nicht
trägst" (11. Auflage 1995) und dessen Fortsetzung "Das Lächeln kehrt
zurück" (1998). Seit 1972 arbeitete sie als Autorin freiberuflich, war
aber auch als Behindertenpflegerin, Forstarbeiterin, Stadtverordnete und
Schöffin tätig. Gesellschaftlich aktiv blieb sie immer. Roswitha Geppert war
Gründungsmitglied des Förderkreises Freie Literaturgesellschaft und
organisierte maßgeblich Sponsoren für den Sächsischen Literaturfrühling -
Lesewochen, die es bis heute gibt. Sie engagierte sich in ihrem Stadtgebiet,
dem Waldstraßenviertel. Beim Sachsenradio hatte sie ihre eigene Sendung
"Kummerecke", wo sie private und intime Ratschläge gab und Zuversicht
vermittelte. Und für ihr künstlerisches Schaffen erhielt sie auch staatliche
Anerkennung und eine Studienreise durch Italien. "Wenn man Roswitha Geppert begegnete, fielen gleich ihre
großen sprechenden Augen auf. Sie schaute staunend und prüfend auf die Welt,
auf Wunder und Kümmernisse. Und sie schrieb darüber, nicht naiv, sondern
mitfühlend, nicht in zynischer Draufsicht, sondern unmittelbar. Ihre
Aufmerksamkeit galt den Hilfebedürftigen, den Nichtwahrgenommenen. Bittere
Erfahrungen ließen sie nicht verbittern. Sie setzte ihren entwaffnenden Humor
dagegen, ihre Lebensklugheit, ihren unbändigen Willen." (Grit Kurth). Werke·
Die Last, die du nicht trägst
(Halle/Leipzig 1978) ·
Die Tochter (1981) ·
Kein Fest wie jedes andere (US 1989) ·
Tolerantes Ehepaar sucht... (1990) ·
Das Lächeln kehrt zurück (Leipzig 1998) ·
Wie's Rodgehlchen in dn Himmel gahm
(Leipzig 1998) ·
Mehr Licht in der Welt (2001) ·
anders (2003) ·
Murkel, Quietsch & Co. - Eine
Katzengeschichte (2007)
·
Märzenbecher und ich (2007)
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