Der zweite Band einer ,Geschichte professioneller Kontrolle' untersucht das frühneuzeitliche (16./17. Jahrhundert) Hexen-Problem als klerikal-juristische Konstruktion. In einer noch immer mental religiös geprägten Übergangszeit entsprach diese Hexen-Problematik den ersten Schritten einer weltlichen, städtisch wie frühabsolutistischen Ordnungspolitik, in der sich die ,Kultur' einer entstehenden Elite von derjenigen des Volkes zu scheiden begann. Eine Geschichte, die vom klerikalen Beginn im 14. Jahrhundert über die beiden Formen der ,normal ländlichen' Hexerei sowie der inquisitorischen Massen-Verfolgungen bis hin zu deren Ende im 18. Jahrhundert reicht.



Prof. Dr. Stephan Quensel ist Jurist und Kriminologe. Bis zu seiner Pensionierung 2002 war er Professor auf dem Lehrstuhl für Resozialisation und Rehabilitation im Studiengang Soziologie der Universität Bremen.