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Vom Trödel bis zur Antiquität...
...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen gelegen.
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Bauernroman 1941
Autorin: Josefa Berens- Totenohl * Titel: Der Femhof Roman Verlag: Eugen Diederichs, Jena 1941 289 Seiten, Ganzleinen
* Biographie siehe unter den Fotos
Maße: 20,5x 13 cm Zustand: Buch sehr gut, private Widmung auf Vorsatz, Besitzereintrag auf Titelseite
Josefa Berens- Totenohl
(* 30.
März 1891 in Grevenstein, Sauerland; † 6.
Juni 1969 in Meschede) war
eine deutsche Schriftstellerin und Malerin. BiografieJosefa Berens
wurde als Tochter eines Schmieds geboren. Ihre Mutter starb bei der Geburt, sie
wuchs in Obhut ihrer Großeltern auf. 1911 trat sie in das Lehrerinnenseminar
in Arnsberg ein. Zunächst arbeitete sie bis Anfang der 1920er
als Lehrerin im Weserland, dann als Schriftstellerin, Malerin und Weberin
von Wandteppichen. Bereits um 1920 trat sie aus der katholischen
Kirche aus. 1923 zog sie nach Höxter-Godelheim, 1925 ins
sauerländische Gleierbrück (heute Ortsteil von Lennestadt). 1931
abonnierte sie den Völkischen Beobachter und trat
der NSDAP bei. Sie gab sich den Künstlernamen Josefa
Berens-Totenohl. Ende der
1920er Jahre schloss sie sich wie Maria Kahle, Christine
Koch und Heinrich Luhmann dem von Georg Hermann
Nellius gegründeten völkischen Sauerländischen
Künstlerkreis (SKK) an. Zu ihren
engen Freundinnen gehörten Christine Koch, die verherrlichende Gedichte auf
Hitler und die NSDAP schrieb, und Maria Kahle, aktives Mitglied des
antisemitischen Jungdeutschen Ordens, dann der NSDAP. Berens und ihr Milieu
waren ebenso heimat- wie ns-bewegt. Steffen Stadthaus von der
Literaturkommission des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe sieht sie gemeinsam
mit Maria Kahle als „politische Aktivistin“ in der völkischen Szene. Berens’
Roman Der Femhof und der Folgeroman Frau Magdlene erreichten
hohe Auflagen. Ihre nachfolgenden Romane Der Fels und Im
Moor waren weniger erfolgreich. Berens gilt als Vertreterin einer
völkischen Massenliteratur und als Protagonistin
nationalsozialistischer Blut-und-Boden-Literatur. Die Anregung zu ihrem
ersten Roman kam von dem befreundeten NS-Autor
und Thingspiel-Dichter Richard Euringer. In ihren
beiden Erfolgsromanen mischt
sie antisemitische mit antiziganistischen Passagen.
Negative Gegenspieler heroisch-germanischer Sauerländer Bauerngestalten sind
ein jüdisch-zigeunerischer „Mischling“ mit dem sprechenden Namen „Robbe“ und
die „schwarzen Völker“ der „Zigeuner“. „Jeder Einzelmensch“ erklärte Berens zu
dieser Disposition, „muß schlecht werden, der die Bindung an Volk und Heimat
verloren hat. Der Wert eines Volkes besteht darin, dass es bereit zum Opfer
ist. Für was aber soll der Jude opfern? Für was der Zigeuner, für was der
rastlose Robbe? So müssen diese Menschen zu den Feinden und Verderbern der
anderen werden.“ Seit sie 1935
mit dem Westfälischen Literaturpreis ausgezeichnet worden war, war
sie „verstärkt im NSDAP-Kulturbund“ tätig. 1941
erklärten sie und andere regionale Autoren wie Heinrich
Luhmann, Maria Kahle oder Fritz Nölle in der
NS-Zeitschrift Heimat und Reich, dem nationalsozialistischen
Zentralorgan der westfälischen Kultur- und Literaturpolitik, sich in einem
„Kriegsbekenntnis westfälischer Dichter“ zu „Soldaten des Wortes“. Berens
unternahm im sogenannten Dichtereinsatz zahlreiche Lesereisen für das
Propagandaministerium. Dabei trat sie vor allem vor
der Hitler-Jugend auf. Selbst aus apologetischer Sicht fällt die
Bewertung eindeutig aus: „Es muß hinzugefügt werden, daß Josefa Berens in ihren
Romanen der Idee Adolf Hitlers, das ‚Neue Deutsche Reich‘ auf dem Gedanken von
‚Blut und Boden‘ aufzubauen, literarisch Beistand leistet. ... Der Hof, der
Acker ist ein Geschenk Gottes, wer ihm dient, tut ‚Gottesdienst‘.“ Berens
versteckte noch in der Endphase des Regimes SS-Angehörige vor den
Alliierten und brüstete sich in ihrer Autobiographie damit. Den
nationalsozialistischen Terror leugnete sie und sah sich nach dessen Ende
ihrerseits als Verfolgte: „Ausgeplündert bis ins letzte hinein“ und „gequält“
worden seien „ihr Volk“ wie auch sie selbst „in dieser Zeit der wilden Not und
Verfolgung“. Gemeint war die Zeit, die auf den Nationalsozialismus folgte.
Vielmehr stellte sie sich als unpolitische Idealistin dar und Hitler als
jemanden, der auf überzeugende Weise dauerhaft Arbeit geschaffen habe: „Daß
Hitler so viele ehrliche Menschen damals, als die Arbeitslosigkeit groß war,
wieder an die Arbeit brachte, das konnte allein schon gläubig machen. Und sie
sind an der Arbeit geblieben, das wird heute nicht gesagt. Wer den Krieg zu
verantworten hat und alle die entsetzlichen Zerstörungen und Schrecknisse, weiß
ich nicht.“ Im Entnazifizierungsverfahren wurde
sie zunächst als „Aktivistin durch propagandistische Vorträge und
Schriftstellerei“ beurteilt und in die Kategorie III gestuft. In der Revision
erhielt sie die günstigere Einstufung IV („Mitläuferin“). Vorsitzender des
Ausschusses und ihr Verteidiger war der Lehrer und
Heimatschriftsteller Karl Broermann, der seinerseits als Verfasser
ns-ideologischer Unterrichtsmaterialien hervorgetreten war („Albert Leo
Schlageter, ein deutscher Held“; „Adolf Hitler. Mein Kampf“; „Aus Adolf Hitlers
Reden. Bearbeitet für die Jugend“). 1955 nahm
Berens am ersten, 1956 am zweiten Westfälischen Dichtertreffen in Schmallenberg
teil. Bei diesem Treffen kam es zum „Schmallenberger Dichterstreit“. Jüngere
Autoren wandten sich gegen die Mystifikation des Heimat-Begriffs im Allgemeinen
und gegen die völkische Blut-und-Boden-Literatur und das nationalsozialistische
Engagement vieler älterer Autoren im Besonderen. Die Kritik traf explizit auch
Josefa Berens. Die Schriftstellerin zog sich anschließend in die Privatsphäre
zurück. Nach ihrem
Tod 1969 wurde sie in Lennestadt-Saalhausen bestattet. Ihre
Bibliothek, die 1068 Bände umfasst, befindet sich heute im Stadtarchiv
Lennestadt. Ehrung, Kritik, Rücknahme·
1935: erste Empfängerin des alle zwei Jahre von 1935 bis 1943
vergebenen, mit 10.000 Reichsmark dotierten Westfälischen
Literaturpreises vor Maria Kahle, Karl Wagenfeld, Heinrich
Luhmann und Christine Koch ·
1956: Ehrung zum 65. Geburtstag durch den westfälischen
sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Fritz Steinhoff und
Würdigung von Berens-Totenohl als Preisträgerin des Westfälischen
Literaturpreises 1935 durch den Sprecher des Landschaftsverbands
Westfalen-Lippe ·
1991: Enthüllung einer Gedenktafel an Geburtshaus in Grevenstein
durch die Vertreter eines Freundeskreises In der Region
erfuhr Berens als Heimatdichterin und Erfolgsschriftstellerin noch lange hohe
Wertschätzung. „Ein rühriger, weithin über das Sauerland verstreuter
Freundeskreis“ stand ihr zur Seite. Zu ihrem 100.
Geburtstag sollte 1991 in die Mitte des Saalhauser Kurparks mit begleitender
Feier ein Gedenkstein gesetzt werden. Das verhinderte der Kultur- und
Denkmalpflegeausschuss mit der Begründung, „daß angesichts möglicher
Diskussionen um die Person, die ja in der nicht eindeutig geklärten
Vergangenheit aus der Zeit des Nationalsozialismus begründet sind,
besonders würdigende Veranstaltungen nicht angebracht sind.“ Zu ihren
Befürwortern gehörten der Vorsitzende der Sauerländer
Christine-Koch-Gesellschaft Dietmar Rost. Er versuche „unverhohlen“, so
die Kritik des Publizisten Gisbert Strotdrees in den 1990er Jahren,
„eine Nazi-Dichterin wieder salonfähig zu machen“. Ungeachtet
des NS-Aktivismus von Berens wurden Straßen nach ihr benannt. Zum Teil wurden
diese Benennungen in den letzten Jahren rückgängig gemacht, so 2013 in
Eslohe und 2014 in Lennestadt. Der Rat der Stadt beschloss, sämtliche
Straßenbezeichnungen, die in Gleierbrück an Josefa Berens-Totenohl
und deren Werke erinnern (Josefa-Berens-Straße, Femhofstraße, und
Frau-Magdlene-Straße), umzubenennen. In der Diskussion steht auch der
Gedenkstein an die Schriftstellerin. In Gleierbrück lebte und arbeitete
Berens in den Jahren 1925 bis 1969 in dem von ihr aus Preisgeldern finanzierten
Anwesen „Femhof“. Im „Haus des
Gastes“ in Lennestadt-Saalhausen betreut der Verein „Heimatstube
Saalhausen“ eine „Josefa-Berens-Stube“. Dort werden zurzeit noch eine Sammlung
ihrer Schriften, nachgelassenes Mobiliar, Bilder und textile Arbeiten
ausgestellt. Im Zuge der Umbenennung der an die Schriftstellerin erinnernden
Straßenbezeichnungen im Nachbarort Gleierbrück wurde die Josefa-Berens-Stube
Anfang 2014 für Besucher geschlossen.[20] Über die 1949
erscheinende Novellensammlung Der Alte hinterm Turm urteilte
die Literaturkritikerin Oda Schaefer: „Obwohl die Erde hier schwer rot und
westfälisch ist, bleiben die Bauern Papier. Vielleicht sollte man bei der
Lektüre einen Steinhäger trinken.“ In der neueren Forschung wird Berens
als typische NS-Dichterin rezipiert, deren Werk in hohem Maß ideologisch und
zudem von geringer sprachlicher Qualität sei. Der Literaturwissenschaft
gilt sie nach der Feststellung des Literaturportals Westfalen als „die Blut-
und Bodendichterin schlechthin“ (Hervorh. im Orig.). „Heimatliche Stimmen“
kämen jedoch zu einem anderen Urteil. Dazu zitiert das Literaturportal Dietmar
Rost mit der Einschätzung, Der Femhof und Frau Magdlen,
„ihre schweren und erschütternden Bauernromane“, seien „großartige epische
Dichtung, die der großen Erzählerin des Sauerlandes für immer einen Platz in
der westfälischen, in der deutschen Literaturgeschichte einräum[t]en“. Bei
ihren Aktivitäten im Nationalsozialismus habe es sich um eine „Verstrickung“
gehandelt. Sie beeinträchtige die große literarische Bedeutung
nicht. „Sicher“, so Rost, werde „eine spätere Zeit das Werk der heute
totgeschwiegenen eher, weil unvoreingenommener, würdigen können.“ Die Autoren
des Berens-Porträts des LWL-Portals „Westfälische Geschichte“ kommentieren
diese Aussage: Berens werde von der seriösen Literaturwissenschaft keinesfalls
„totgeschwiegen“, und es lasse sich darüber streiten, wer sie „voreingenommen“
würdige. „Daß sich der Autor überdies des Zuspruchs einer ‚späteren Zeit‘
sicher weiß, dürfte wiederum für sich sprechen.“ Schriften·
Mutzpeter. Märchen (1933) ·
Der Femhof, Roman (1934) ·
Frau Magdlene, Roman (1935) ·
Das schlafende Brot, Gedichte (1936) ·
Eine Dichterstunde, zusammengestellt von Kurt
Ziesel (1937) ·
Die Frau als Schöpferin und Erhalterin des Volkstums. Rede (1938) ·
Einer Sippe Gesicht. Epos (1941) ·
Der Fels, Roman (1943) ·
Im Moor, Roman (1944) ·
Heimaterde (1944) ·
Der Alte hinterm Turm, Dorfgeschichten (1949) ·
Die Stumme, Roman (1949) ·
Die goldenen Eier, Kindermärchen (1950) ·
Das Gesicht (1950) ·
Antwort der Herzen, Anthologie (1951) ·
Die Liebe des Michael Rother. Novelle (1951) ·
Westfalen. Land der roten Erde. Bildband (1956) ·
Die heimliche Schuld. Roman (1960) ·
Das Haus am Wege. Roman (1962) Daneben
verfasste sie auch die Einleitung zu Helmut Domkes Westfalen. Land der
roten Erde (1955). Literatur·
Christian Adam: Lesen unter Hitler: Autoren, Bestseller,
Leser im Dritten Reich. Galliani, Berlin 2010, ISBN 978-3-86971-027-3,
S. 288ff. ·
Peter Bürger: Der völkische Flügel der sauerländischen
Heimatbewegung. Über Josefa Berens-Totenohl, Georg Nellius, Lorenz Pieper und
Maria Kahle – zugleich ein Beitrag zur Straßennamen-Debatte. Eslohe
2013, S. 7–27 und 70–72. PDF-Datei ·
Christine Koch-Mundartarchiv in Zusammenarbeit mit dem
Kreisheimatbund Olpe (Hrsg.): Josefa Berens-Totenohl (1891–1969).
Nationalsozialistische Erfolgsautorin aus dem Sauerland. Forschungsbeiträge
von Peter Bürger, Reinhard Kiefer, Monika Löcken, Ortrun Niethammer, Ulrich Friedrich
Opfermann und Friedrich Schroeder (daunlots. internetbeiträge des
christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe, nr. 70), Eslohe 2014,
siehe: [11] ·
Eva-Maria Gehler: Weibliche NS-Affinitäten. Grade der
Systemaffinität von Schriftstellerinnen im „Dritten Reich“, Würzburg 2010 ·
Ortrun Niethammer: Josefa Berens-Totenohl als Propagandistin der
nationalsozialistischen Kulturpolitik, in: Westfälische Forschungen,
42 (1992), S. 346–359 ·
Ortrun Niethammer: Josefa Berens-Totenohl (1891–1969). In: Literatur
von nebenan. In Zusammenarbeit mit dem Literaturbüro NRW e.V.,
Düsseldorf, und unter Mitarbeit von Manfred Bosch herausgegeben von
Bernd Kortländer, Bielefeld 1995, S. 4–48. ·
Ulrich Friedrich Opfermann: „Zigeuner“ auf der Heimatbühne. Eine
Sauerländer Erfolgsautorin und ihr Hauptwerk, in: Karola Fings /
Ulrich Friedrich Opfermann (Hrsg.), Zigeunerverfolgung im Rheinland und
in Westfalen. 1933–1945. Geschichte, Aufarbeitung und Erinnerung, Paderborn
2012, S. 301–314 ·
Gisbert Strotdrees: Bestseller-Autorin des „Dritten
Reiches“. Josefa Berens-Totenohl. In ders.: Es gab nicht nur die
Droste. Sechzig Lebensbilder westfälischer Frauen. Münster 1992, S. 134–136
Hannes Tuch, Klaus Peter Wolf (Bearbeitung): Mein Denken an Dich.
Biografie der Josefa Berens-Totenohl. Haag und Herchen, Frankfurt am Main
2000, ISBN 3-89846-000-2 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Verkauf von Gebrauchtwaren erfolgt nach den Grundsätzen der Differenzbesteuerung (§ 25a UStG). Ein gesonderter Ausweis der Mehrwertsteuer erfolgt nicht.
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