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Vom Trödel bis zur
Antiquität...
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Vom letzten deutschen Bürgermeister in Stettin
1958
Autor: Ernst Wiesner * Titel:Man nannte mich Ernst Untertitel: Ein Veteran der Arbeiterjugendbewegung erzählt sein Leben Verlag:
Neues Leben, Berlin 1958 333 Seiten, Halbleinen, Schutzumschlag
Illustrationen: Kurt Zimmermann *
Inhalt siehe Fotos
* Biographien siehe unter den Fotos
Maße: 21x 15,5 cm
Zustand: Buch sehr gut, Vorsatz mit Widmung FDJ Betriebsgruppe DN Weimar, Umschlag oben Gebrauchsspuren
Ernst Wiesner
(* 17.
April 1897 in Weimar; † 16.
Oktober 1968 in Schwerin) war ein
deutscher Politiker (KPD/SED) und Journalist. Er war im Sommer
1945 der letzte deutsche Bürgermeister von Stettin.
Leben
Der Sohn
eines Tischlers besuchte die Volksschule in Weimar und machte eine Lehre
als Buchbinder. Als Jugendlicher schloss sich Wiesner 1914
der SPD an. Bereits mit Beginn des Ersten
Weltkriegs orientierte er sich politisch weiter nach links und trat aus der
SPD aus. 1917 zum Kriegsdienst eingezogen, verweigerte er dort jedoch nach
eigenen Angaben den Kampfeinsatz. Er wurde verhaftet und von einem
Militärgericht zum Tode verurteilt. Im Oktober 1918 aus dem Gefängnis befreit,
ging er wieder nach Weimar und wurde dort Mitglied des Arbeiter- und
Soldatenrates.
1919 wurde
Wiesner Mitglied der neu gegründeten Kommunistischen Partei
Deutschlands (KPD). Er gehörte 1920 dem Zentralkomitee
des Kommunistischen Jugendverbands an. Er bekämpfte als
Kommunist engagiert die Weimarer Republik, ging 1922 in die Illegalität
und lebte von 1927 bis 1930 mit seiner Lebensgefährtin Lucie Rebentisch in
der Sowjetunion. In Moskau war er 1927 im Büro
der Kommunistischen Jugendinternationale tätig.
Nach einer
Amnestie kehrte er 1930 nach Deutschland zurück und war
in Stettin Redakteur der kommunistischen Zeitung Volkswacht.
Anschließend diente er seiner Partei als Agitator in Vorpommern.
Nach der Machtergreifung durch die NSDAP 1933 arbeitete
Wiesner in Stettin illegal für die KPD. Im Februar 1933 wurde Wiesner
festgenommen und saß bis zum Sommer 1934 im Zuchthaus. 1935 wurde er erneut
festgenommen und bis 1939 inhaftiert, unter anderem im KZ
Börgermoor. Im August 1944 wurde er im Rahmen der „Aktion Gitter“ nochmals
verhaftet, konnte aber aus dem Straflager Deutsch Krone fliehen und
bis Kriegsende in Stettin untertauchen.
Gegen Ende
des Zweiten Weltkriegs kam Wiesner nach Stettin zurück. Die Stadt war
vor ihrer Besetzung durch die Rote Armee am 26. April 1945 von der
Bevölkerung ganz überwiegend verlassen worden. Ab Mai 1945 jedoch kehrten
Stettiner in ihre Stadt zurück. Wiesner bemühte sich, von der sowjetischen
Besatzungsmacht als Bürgermeister von Stettin eingesetzt zu werden. Der
sowjetische Stadtkommandant setzte jedoch am 3. Mai 1945 zunächst Erich
Spiegel (1919–1984) als Bürgermeister ein. Wiesner arbeitete in der
Stadtverwaltung mit, wurde 1. Sekretär der Ortsgruppe Stettin der KPD und
erreichte es dann, am 26. Mai 1945 Bürgermeister zu werden.
Als
Bürgermeister von Stettin sah sich Wiesner einer katastrophalen Lage gegenüber.
Die überwiegend zerstörte Stadt war auf sich gestellt, eine Einbindung in die
übergeordnete Verwaltung erfolgte nicht. Die drängendsten Probleme waren die
Lebensmittelversorgung der zurückkehrenden Bevölkerung und deren Schutz vor
Plünderungen, insbesondere durch Sowjetarmisten. Unter Wiesner gelangen
Schritte zur Normalisierung des Lebens. Am 5. Juli 1945 jedoch übergab die
sowjetische Besatzungsmacht die Stadt Stettin an den polnischen Staat.
Wiesner wurde seines Amtes enthoben und musste Stettin verlassen.
Anschließend
war Wiesner kurzzeitig Bevollmächtigter für den Ernteeinsatz in Vorpommern. Von
August bis Dezember 1945 war er Oberbürgermeister von Schwerin,
anschließend hauptamtlicher Parteifunktionär der KPD und nach der 1946
erfolgten Zwangsvereinigung von SPD und KPD dann hauptamtlicher
Parteifunktionär der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED). Von 1949 bis 1952 war er Landrat des Landkreises
Güstrow. Von 1952 bis 1964 war er Parteisekretär und Redakteur der Schweriner
Volkszeitung, des Organs der Bezirksleitung Schwerin der SED.
Wiesner starb
im Alter von 71 Jahren in Schwerin.
Auszeichnungen
·1962 Orden Banner der Arbeit
Veröffentlichungen
·Man nannte mich Ernst. Erlebnisse und Episoden aus der
Geschichte der Arbeiterjugendbewegung, Berlin 1978, 1. Auflage 1956
Literatur
·Willi Neuhoff: Erich Wiesner – Zweiter
Nachkriegsbürgermeister in Stettin. In: Stettiner Bürgerbrief. Nr.
28, 2002, ISSN 1619-6201, S.
65–69.
·Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten.
Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin
2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 866–867.
·Bernd-Rainer Barth: Wiesner,
Erich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe.
Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Kurt Zimmermann
(* 27.
November 1913 in Berlin; † 10. Mai 1976 in Ost-Berlin)
war ein deutscher Buch-, Plakat- und vor allem Kinderbuchillustrator, der
viele Kinderbücher aus DDR-Verlagen illustriert hat.
Leben
Kurt
Zimmermann kam als Kind einer Berliner Arbeiterfamilie zur Welt. Von 1929 bis
1931 ging er in eine Lehre als Lithograph und besuchte gleichzeitig
die Kunstgewerbeschule in Berlin. Im Jahre 1931 nahm er ein Studium an
der Hochschule für Freie und Angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg auf.
Er studierte bis 1935 unter anderem bei Ludwig Bartning und Böhland
bis 1935.
Nach seinem
Studium arbeitete Zimmermann als freischaffender Gebrauchsgrafiker. 1941
wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet später in Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner
Rückkehr aus der Gefangenschaft 1948 arbeitete er wieder selbstständig in
Berlin als Illustrator und Graphiker. Einmal hat er auch ein politisch
orientiertes Plakat für die DDR entworfen. Sein Hauptschaffensgebiet waren
jedoch Illustrationen von Kinderbüchern. Allein 70 Kinderbücher, die in der DDR
veröffentlicht wurden, trugen seine künstlerische Handschrift, vor allem
im Kinderbuchverlag Berlin. Auch die deutschen Ausgaben sowjetischer
Kinderbücher illustrierte er, so Timur und sein Trupp von Arkadi
Gaidar, aber auch Wie der Stahl gehärtet wurde von Nikolai
Ostrowski.
Zimmermann
bezeichnete es selber als seine Aufgabe, „den historischen Wandel im Menschen
selbst und in seiner Beziehung zur Umwelt (zu) zeigen“.
Er gestaltete
auch Buchumschläge wie die Titelgrafik von Poesiealbum 2 über Wladimir
Majakowski.
Zimmermann
begab sich auf Studienreisen u. a. nach Kuba (1961), in
die UdSSR und nach Polen. Er wurde Dozent am Institut
für bildende Kunst in Ost-Berlin.
Sein Grab
befindet sich auf dem Kirchhof der Seemannskirche in Prerow.
Kinderbücher
·1954: Ludwig Renn: Trini. Die Geschichte eines
Indianerjungen. Kinderbuchverlag, Berlin 1954 (das Buch errang 1955
für Ludwig Renn den Nationalpreis der DDR).
Sammlungen
·Insgesamt 1200 Blätter aus Zimmermanns Werk besitzt das Bilderbuchmuseum Burg
Wissem.
Ehrungen
·1959: Kunstpreis des FDGB
·1960: Kunstpreis der DDR
·1961: Kunstpreis des FDGB für die Lithografie „Schreibender
Arbeiter“
·1963: Nationalpreis der DDR
Literatur
·Marcus Kenzler: Der Blick in die andere Welt. Einflüsse
Lateinamerikas auf die Bildende Kunst der DDR (= Theorie der
Gegenwartskunst. Band 18). Teil 1 und 2. LIT Verlag, Münster
2012, ISBN 978-3-643-11025-1, [Teil 1:] S. 220, 233 f.; [Teil 2:] S. 811,
845 (Zugl.: Hildesheim, Univ., Diss., 2010; Suche im Buch nach „Kurt
Zimmermann“ in der Google-Buchsuche).