Fachbuch: Heinz Mack
Kinetik / Kinetics
Herausgeber: Susanne Titz und Jee-Hae Kim


Die kinetisch aktivierten Skulpturen und Lichträume Heinz Macks (geb. 1931), einem der drei Gründungsmit­glieder von ZERO, zeugen von dem Bestreben der Gruppe, traditionelle künstlerische Ausdrucksmittel durch die immateriellen Medien Licht und Bewegung abzulösen, um neue Skulpturen im Raum zu schaffen. So erzeugen das Licht reflektierende Materialien wie gepresste Aluminiumfolien, Wellenglas oder Plexiglas in den frühen Reliefarbeiten neue Wahrnehmungserfahrungen. Oder die Umgebung spiegelnde Aluminium­flächen verunklaren Binnen- und Außenraum, ermöglichen eine Sensibilisierung der Raumeindrücke. Die durch elektrische Motoren bewegten Reliefstrukturen der Rotor­arbeiten steigern noch die Vielzahl rhythmischer Bewegungen, ­während die Prismenarbeiten mit ihrem Farbspektrum die Totalität der Lichterfahrung anstreben. In den groß ange­legten Außeninstallationen, wie das Sahara-­Projekt, verschmelzen Naturraum und Kunstraum, schafft die Synthese von natürlichem mit künstlichem Licht einen unendlichen Illusionsraum. Während diese nur durch ­filmische Zeugnisse nachvollziehbar sind, erfährt ein breites Publikum durch die heute im öffentlichen Raum, auf städtischen Plätzen oder in Verwaltungsgebäuden platzierten kinetischen Skulpturen Licht, Dynamik und­­ Bewegung als neue Gestaltungsmedien.

Diese Publikation, die anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Mack erscheint, führt umfassend frühe und teilweise unbekannte kinetische Skulpturen auf.



Zur Ausstellung:

Heinz Mack
Kinetik
3. April – 25. September 2011
Museum Abteiberg, Mönchengladbach

Anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Mack präsentiert das Museum Abteiberg in Mönchengladbach – an seinem Wohn- und Schaffensort - frühe und teilweise unbekannte kinetische Skulpturen des Künstlers. Rund 40 Objekte mit Motoren und Lampen, Metallspiegeln und beweglichen Elementen verschiedenster Art kommen in der Gartenebene des Museums zusammen und geben einen Eindruck von erstaunlich vielfältigen Ideen und Experimenten sowie von fundamentalen theoretischen Auseinandersetzungen über Dynamik und Struktur in seinem Werk. Auch Filme und Dokumentarfotos von frühen Aktionen werden zu sehen sein, mit ihnen die Grenzüberschreitungen und Ausbrüche aus dem musealen Raum, welche die dynamische Energie seines Kunstbegriffs vermittelt. Flankiert von den Sammlungsbereichen der europäischen und amerikanischen Kunst der 1960er Jahre entsteht ein neuer Blick auf die einst revolutionären Gedanken von Heinz Mack, der auch als Mitbegründer von ZERO Kunstgeschichte schrieb.

Die Ausstellung im Museum Abteiberg erscheint parallel zur großen Retrospektive von Heinz Mack in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland und einer Ausstellung über das zeichnerische Œuvre des Künstlers im Museum Kunstpalast in Düsseldorf (beide bis 10. Juli).

Dem kinetischen Werk von Heinz Mack wird am 28. Mai ein Symposium im Museum Abteiberg gewidmet. Junge Wissenschaftler der Kunstgeschichte, Medien-, Natur- und Computerwissenschaften sowie aus dem Bereich aktueller Restaurierungsprojekte kommen zusammen und diskutieren sowohl über die kunsthistorische Aufarbeitung dieses Werks, als auch über Fragen der restauratorischen Konservierung und über die Vermittlung der ebenso kunst- wie zeit- und wissenschaftshistorisch bedeutenden Visionen kinetischer Kunst.

Während des Symposiums wird eine neue Publikation vorgestellt, die in den vergangenen Monaten mit den oben genannten jungen Wissenschaftlern erarbeitet wurde und im Düsseldorfer Richter-Verlag erscheint: Das kinetische Werk von Heinz Mack in einer chronologischen Darstellung, einer essayistischen Abfolge von Werken, die den Weg von der chromatischen Malerei über das Relief hin zum beweglichen Material, zum motorisierten Objekt, zur Lichtinszenierung und zum Erfahrungsraum nahmen. Rund 80 Arbeiten, Objekte und Projekte werden in Kurztexten beschrieben. Ein Vorwort von Susanne Titz und ein Essay von Sabine Fabo führen in die Thematik ein, daran anknüpfend beschäftigen sich Texte von Anina Baum, Lisa Bosbach, Julia Giebeler & Eva Rieß, Jee-Hae Kim, Raphael Smarzoch, Francesca Valentini und Franziska Wagner mit den unterschiedlichen Aspekten der Wiederbetrachtung. Vom Künstler selbst wird die Argumentation zum Begriff „Struktur“ stammen: Eine neue Veröffentlichung seines zentralen künstlerischen Arguments („Die neue dynamische Struktur“), welches er seit der ersten Formulierung im Jahr 1956 stets fortschrieb und im Jahr 2010 nochmals für das Projektteam am Museum Abteiberg überarbeitete.

Auf den Bildern sehen Sie das Buch. Ihr Exemplar wurde nicht für die Fotos genutzt und ist noch ungelesen.

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Weitere Bücher zu Heinz Mack.

Herausgeber: Susanne Titz und Jee-Hae Kim
Autoren: Anina Baum, Lisa Bosbach, Sabine Fabo, Julia Giebeler, Jee-Hae Kim, Heinz Mack, Eva Rieß, Raphael Smazoch, Susanne Titz, Francesca Valentini und Franziska Wagner
Übersetzerin: Jill Denton
Verlag: Richter|Fey Verlag, Düsseldorf
Erscheinungsdatum: 08/2011
Auflage: Erstauflage
Jahr: 2011
Seitenanzahl: 320 Seiten
Buchart: Gebunden
Abbildungen: 75 vierfarbige und 160 Duplex-Abbildungen
Sprachen: Deutsch und Englisch
ISBN 10: 3-941263-36-6
ISBN 13: 978-3-941263-36-9
Größe: ca. 292 x 237 x 33 mm
Gewicht: ca. 2.450 Gramm
Zustand: neu, ungelesen