Ziel und Motivation der HerausgeberInnen Alla Paslawska, Hildegrad Kainzbauer und Alois Woldan ist es „die deutschsprachige Leserschaft mit der ukrainischen Frauenliteratur vertraut zu machen“. Denn weibliche Autorinnen sind keineswegs eine Seltenheit, auch wenn sie in Ruhm und Bekanntheit gegenüber ihren männlichen Kollegen unterrepräsentiert sind. Die übersetzten Kurzgeschichten, Gedichte und Romanausschnitten sollen dabei eine erste Sammlung dieser weiblichen Literatur darstellen, welche jedoch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit beansprucht.
      Die Sammlung repräsentiert folglich einen Ausschnitt in dem „ukrainische Autorinnen – Dichterinnen und Schriftstellerinnen (…) über sich selbst, ihr Leben, ihre Gedanken, ihre Ängste, ihre Wünsche, und ihre Hoffnungen, über ihre zahlreichen realen und erfundenen Welten, in denen sie leben, schaffen und sich vor anderen Menschen verstecken“ schreiben. Der porträtierte Zeitraum ist von Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die gegenwärtige Zeit eingegrenzt und porträtiert damit nicht nur die Geschichte der Emanzipation, sondern auch der jüngeren Geschichte der Ukraine allgemein.
     „Der Zustand einer Gesellschaft kann daran erkannt werden, wie diese mit der Rolle von Frauen umgeht und wie diese Frauen behandelt“, erklärte eine der Herausgeberinnen bei der Vorstellung des Projekts im festlichen Spiegelsaal der Ivan-Franko-Universität von Lviv.