ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHER KOMPONIST

LUXUS-AUSGABE MIT DICKEM BOOKLET UND PAPPSCHUBER

DIESE EDITION IST BEIM HERSTELLER VERGRIFFEN

György Ligeti (1923 – 2006)

LE GRAND MACABRE

(Der große Makabre)

Oper in zwei Akten

Libretto von Michael Meschke und vom Komponisten, frei nach der Farce „La Ballade du Grand Macabre“ von Michel de Ghelderode

Uraufführung: Stockholm, Königliche Oper, 12. April 1978

Gesamtaufnahme in englischer Sprache

Live-Mitschnitt szenischer Aufführungen, Paris, Théâtre du Châtelet, 15. / 7. / 11. 13. Februar 1998

BESETZUNG

Chef der Geheimen Politischen Polizei (Gepopo) — SIBYLLE EHLERT, Sopran

Venus — SIBYLLE EHLERT, Sopran

Amanda — LAURA CLAYCOMB, Sopran

Amando — CHARLOTTE HELLEKANT, Mezzosopran

Fürst Go-Go — DEREK LEE RAGIN, Countertenor

Mescalina — JARD VAN NES, Mezzosopran

Piet vom Faß — GRAHAM CLARK, Tenor

Nekrotzar — WILLARD WHITE, Bariton

Astradamors — FRODE OLSEN, Baß

Ruffiak — MARTIN WINKLER, Bariton

Schobiak — MARC CAMPBELL-GRIFFITHS, Bariton

Schabernack — MiCHAEL LESSITER, Bariton

Weißer Minister — STEVEN COLE, Tenor

Schwarzer Minister — RICHARD SUART, Bariton

LONDON SINFONIETTA VOICES

PHILHARMONIA ORCHESTRA

Dirigent — ESA-PEKKA SALONEN

Label: SONY.

2 CD; stereo; DDD; Spieldauer: 43:12 / 59:15.

Jewel-Case in Pappschuber mit umfangreichem 194seitigem Booklet, darin unter anderem der vollständige Abdruck des Librettos (deutsch / englisch / französisch).

Sehr guter Zustand: CDs einwandfrei wie neu.

ZUM WERK

Das Stück, in dem der Tod in einem imaginären Breughelland das Ende der Welt zu verkünden versucht, ist voller Zitate, derber Szenen, alberner Witze. Sprechtexte, extreme Koloraturarien, Slapstick, rhythmisch extrem komplizierte Ensembles und kabarettartige Szenen sind eine Herausforderung für die Darsteller. Das große Orchester ist um viel Schlagwerk (Autohupen, Türklingeln etc.) und Tasteninstrumente erweitert. Der komplexe Klang wechselt zwischen Reihenstrukturen, Clusterbildungen und Klangflächen ähnlich denen in Ligetis „Atmosphères“, zitathaften Phrasen, rhythmisiertem, die Sprechmelodie nachzeichnenden Gesang und gestenreicher, comicartiger Filmmusik.

HANDLUNG

Märchenland und -zeit.

ERSTER AKT

Erstes Bild. Während ein Liebespaar (Amanda und Amando) nach einem ungestörten Ort sucht und Piet vom Faß betrunken herumtorkelt, taucht Nekrotzar aus einem Grab auf und verkündet das Ende der Welt. Piet wird wie zufällig sein Gehilfe und als sein Pferd trägt er ihn davon; das Liebespaar liebt sich im leeren Grab.

Zweites Bild. Im seinem versifften Haus wird der Hofastrologe Astradamors von seiner geilen Frau Mescalina mit der Peitsche zum Fernrohr gejagt. Er sieht einen Kometen, der um Mitternacht die Erde treffen und vernichten wird. Mescalina schläft ein und bittet Venus im Traum um einen brauchbaren Mann; da erscheinen Nekrotzar und Piet vom Faß. Nekrotzar bestätigt Astradamors Vorhersage und macht sich über dessen Frau her, die daraufhin stirbt. Astradamors ist froh darüber und die zwei anderen brechen zum Fürstenhof auf.

ZWEITER AKT

Erstes Bild. Fürst Gogo wird von seinen zerstrittenen Ministern wie ein Baby geschaukelt. Sie verlangen enorme Steuererhöhungen und drohen mit Rücktritt. Der Chef der Gepopo berichtet von einem Volksauflauf wegen eines nahenden Kometen und vom Grand Macabre Nekrotzar. Der tritt auf und verkündet das Ende der Welt. Astradamors und Piet vom Faß betrinken sich mit Nekrotzar, der schon glaubt, Menschenblut zu trinken. Mit Blitz und Donner schlägt der Komet ein – aber Nekrotzar ist zu betrunken, um den Untergang der Welt zu vollziehen.

Zweites Bild. Piet vom Faß und Astradamors glauben sich tot und dem Himmel zuschwebend, müssen aber erkennen, daß sie Durst haben, also leben. Auch Fürst Gogo wacht verkatert auf. Nekrotzar taucht auf, enttäuscht, die Welt nicht vernichtet zu haben und läßt sich von Gogo wieder zu seinem Grab führen, aus dem Mescalina herausspringt und in Nekrotzar ihren ersten Mann erkennt. Die Sonne geht auf, Nekrotzar verschwindet allmählich und aus dem Grab steigen, von der Liebe zerzaust, Amanda und Amando, die von der nahen Katastrophe nichts mitbekommen haben.